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Leiharbeiter Dass Krankenkassenmitarbeiter im Gesundheitsministerium als Fachleute auf Zeit rekrutiert werden, ist dieser Tage aufgefallen. In den Bundesministerien und im Bundeskanzleramt arbeiteten beziehungsweise arbeiten in den letzten vier Jahren insgesamt 100 externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ganz oder teilweise von Unternehmen, Verbänden oder Gewerkschaften bezahlt wurden. In der Antwort auf die Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion sind die Krankenkassenmitarbeiter im Gesundheitsministerium und einige anderen nicht enthalten, da sie von den Ministerien beschäftigt und bezahlt werden, aber natürlich jederzeit wieder in ihren alten Job wechseln können. Ich war ja auch eine Zeit lang in der Politik beschäftigt, leider kann ich nicht aus dem Nähkästchen plaudern und die Journalisten wollen es scheinbar nicht. Aber nicht immer geben die Kassen die Mitarbeiter mit weinenden Augen ab. Wie den Abteilungsleiter eines Kassenbundesverbandes, der als erste Amtshandlung seine Abteilung umbenannt hatte, damit sie wichtiger klingt. Nach gut einem Jahr konnte er dann ans Gesundheitsministerium vermittelt werden. Ist halt wie im richtigen Arbeitsleben. Versetzungen und Beförderungen schaffen auch die verdiente Ruhe. [Politik]
Aus für den Aussendienst Pfizer will 2.400 Aussendienst-Mitarbeiter in den USA entlassen. Das wären 20% der Medikamentenverkäufer. Interessant ist, dass dies von den Kommentatoren als Beginn von Einsparungen im Pharmaaussendienst auch in anderen Unternehmen gesehen wird. Anzeichen für eine Reduzierung bei den Pharmareferenten gibt es ja auch in Deutschland. Da könnte die Strategie des neuen Pfizer-Chefs weitere Dynamik reinbringen. Denn wenn das Reformgesetz ohne Änderungen in Kraft tritt, müssen auch in Deutschland die Kosten gekappt werden. [Pharmaindustrie]
Pandemie-PR Die Vogelgrippe ist wieder da. In Südkorea ist das Virus nachgewiesen worden. Passend dazu hat der Bundesrat beschlossen, dass die gesetzlichen Krankenkassen sich künftig an den erforderlichen Vorhaltekosten antiviraler Arzneimittel zur Bekämpfung einer Influenza-Pandemie beteiligen sollen. Was einen grossen Teil des 2,5 Milliarden Euro starken Zuschusses aufbraucht, den sie im nächsten Jahr aus dem Bundeshaushalt bekommen sollen. Mit "antiviralen Arzneimitteln" ist eigentlich nur das Präparat Der Nutzen des Medikaments ist weiterhin unklar: Es gibt Wissenschaftler, die Roche spielt mit. Um die Nachfrage zu befriedigen mussten neue Produktionsanlagen aufgebaut und Lizenzen vergeben werden. Das Medikament hat je nach Darreichungsform eine Haltbarkeit von 2-5 Jahren. Die Ersatzbeschaffung alleine lastet die Anlagen nicht aus, wobei diese auch kein Selbstläufer ist. Also wird weiter die Pandemie-Trommel geschlagen. Genau wie es von der PR-Agentur Fleishman-Hillard empfohlen wurde: Proactively communicate corporate pandemic planning activities immediately and continually to a wide swath of press. "Die Presse" meldet: Es vergeht fast keine Woche mehr, in der es nicht irgend wo in Österreich eine Veranstaltung zur Influenza oder Vogelgrippe gibt. So auch bei einer Veranstaltung des östereichischen Pharmaverbandes für ihre Mitglieder, bei der die Unternehmen ermuntert wurden, mit gutem Beispiel voranzugehen und unternehmensinterne Pandemiepläne zu erarbeiten - was die Bevorratung mit Tamiflu® einschliesst. Mit dabei Roches "Business Managerin Pandemic". Eine Marketing-Dame, die z.B. für die Abnehm-Pille Xenical® und für Tamiflu® als Produktmanagerin tätig ist. Folgerichtig wird in der Präsentation immer wieder die positive Wirkung auf das Unternehmensimage betont. Als weiterer Referent: Prof. Michael Kunze. Für Roche auch schon bei Xenical im Einsatz und zur Zeit als Vortragsreisender in Sachen "Vogelgrippe - Pandemie, Mysterie oder Gefahr" für Roche unterwegs. Der Sozialmediziner Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze empfiehlt, Tamiflu für alle Familienmitglieder in der Hausapotheke bereitzuhalten, so eine Pharmig-Pressemitteilung. Wen überrascht dies? [Ethik & Monetik]
Tote Hose nicht nur auf dem Konto Gerade ein Gespräch mit meinem Apotheker. Auffallend oft sind unter den nicht eingelösten Beträgen aus dem EC-Lastschriftverfahren wegen Kontounterdeckung Kunden, die Medikamente gegen Erektionsstörungen gekauft haben. [heile Welt]
Fat studies Übergewicht wird ein Massenphänomen und dementsprechend fühlen sich immer mehr Menschen durch den sozialen Druck der Normalgewichtigen diskriminiert. Es kommt so, wie es kommen musste. Nun gibt es Forderungen, dies wissenschaftlich als eigenes Themenfeld zu untersuchen, ähnlich anderen sozialen Benachteiligungen und Vorurteilen, wie Homosexualität oder Hautfarbe. Zumindest wenn man dem Artikel in der NY Times Glauben schenken darf. Der Artikel ist im Teil "Fashion & Style" veröffentlicht worden. Ist das schon ein "political correctness" Statement? [heile Welt]
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