Hier habe ich noch über Pfizers Hoffnungen bei der Entwicklung eines Wirkstoffes, der das "gute" Cholesterin steigern soll, berichtet. Wie nah "Still In The Game" (so der Titel des von mir zitierten Forbes-Artikels) und "Already Out Off the Game" im Pharmabusiness beieinander liegen, zeigt sich heute früh. Pfizer hat die Entwicklung des neuen Cholesterin-Medikaments wegen einer unerwartet hohen Zahl von Todesfällen und Komplikationen in klinischen Tests eingestellt. Über 600 Millionen Euro Entwicklungskosten und die Hoffnung auf einen Ausgleich für den auslaufenden Patentschutz von wichtigen Umsatzbringern haben sich in Luft aufgelöst. Der neue Pfizer-CEO hatte schon letzte Woche weitere Kosteneinsparungen angekündigt und 2200 Aussendienstmitarbeiter in den USA entlassen. Auch in Europa werden schon länger Umstrukturierungen und Kündigungen vorbereitet. Die könnten nun ein wenig heftiger ausfallen. Vielleicht sollte ich wie Peter Rost, die E-mail-Adressen mir bekannter Headhunter veröffentlichen. Mit scheint, es wird Bedarf dafür bestehen. [Pharmaindustrie]
Massenmail Pfizer will 20% seiner Mitarbeiter im Pharmaaussendienst entlassen. Peter Rost, der "whistleblower", der auf Pfizer nicht so gut zu sprechen ist nutzt dies für eine Spitze gegen Pfizer und die Pharmaindustrie: Er veröffentlicht die e-mail-Adressen von 300 Pharma-Headhuntern - mit der Aufforderung, an alle die Berwerbungsunterlagen zu senden. [Ausland]
Ein cent für die Weltrettung Das Unternehmen Ratiopharm hat in den letzten Monaten keine gute Presse gehabt. Zeit für eine positive Kommunikations-Offensive. Wie geht das besser, als mit dem alten Prinzip: Tue Gutes und rede darüber. Das Gute soll das Projekt World in Balance sein. WORLD IN BALANCE ist ein Brückenschlag zwischen Jugend und Alter, Schwarz und Weiß, Ost und West, Süd und Nord, zwischen Kunst und Industrie, Zivilisation und Ökologie, Leben und Tod oder Arm und Reich.
Für die Weltrettung hat man sich den deutschlandweit bekanntesten Helfer mit ins Boot geholt: Karlheinz Böhm mit seiner Stiftung "Menschen für Menschen". Was den Erfolg des darüber Redens garantiert. Ein cent sollen für jede verkaufte Medikamentenpackung in das Projekt gesteckt werden. 2006 sind das 1,7 Millionen Euro. Angesichts der 864,4 Millionen Euro Deutschland-Umsatz von ratiopharm und des von der US-Zeitschrift "forbes" geschätzten Merckle Vermögens von 5,7 Milliarden Euro (Platz 65 auf der Liste der weltweit reichsten Menschen) erscheint die Summe gering. Zweifel kommen auch auf, wenn man das eigentliche Ziel sich anhört: Darüber hinaus werden alle Vertriebs- und Marketingaktivitäten in Deutschland langfristig auf die Initiative ausgerichtet und Ärzte und Apotheker über den Außendienst und Anzeigen informiert. Da wird wohl das "rede darüber" vor das "tue Gutes" gestellt. [Pharmaindustrie]
The next big thing Statine (Cholesterinsenker) gehören weltweit zu den meistverkauften Medikamenten. Allein Atorvastatin (Lipitor® oder Sortis®) bringt Pfizer jährlich einen Umsatz von 12 Milliarden Dollar. Wie geht es weiter? Einen ähnlich grossen Markterfolg erhofft sich Pfizer von einem Wirkstoff der das "gute" Cholesterin (HDL) im Blut erhöht. Wie es aussieht, erhöht das Medikament auch den Blutdruck, was einem Todestoss für die Zulassung gleichkäme. Der Artikel bei forbes.com liest sich wie eine Beschreibung eines Glücksspiels. Was keine schlechte Metapher für die Entwicklung eines neuen Wirkstoffes ist. Der Einsatz ist hoch. Nur wollen wir unsere Gesundheit Spielern und Aktienspekulanten in die Hände legen? [Pharmaindustrie]
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