Finanzielle Interessen bei Therapien

Die Therapie mit Stents zur Behandlung von Verschlüssen in Herzkranzgefässen ist in die Diskussion gekommen

Letzte Woche hat eine Anhörung bei der FDA stattgefunden. David Leonhardt weist in der NY Times auf einen Aspekt hin, den die Experten nicht so gerne aussprechen:
See, there was an elephant in the hearing room last week that went almost entirely ignored. One study after another has found that whether or not a stent is coated, angioplasty — the process of opening up an artery before a stent is inserted — and stenting do not actually reduce the risk of heart attack or extend life span for most patients.

Bei aller Diskussion um die Frage welcher Stent für welche Patienten geeignet ist, bleibt der eigentliche Eingriff - die Angioplastie - unberücksichtigt. Weil alle Beteiligten ein finanzielles Interesse haben, dass möglichst viele Eingriffe durchgeführt werden. Auch in Deutschland: Gemessen an der Einwohnerzahl gibt es in keinem anderen Land so viele Herzkatheter-Untersuchungen - ohne dass die Sterblichkeit geringer wäre. In Grossbritannien werden pro Einwohner im Vergleich zu Deutschland nicht einmal ein Drittel der Eingriffe durchgeführt und nur ein Viertel der Perkutanen transluminalen Angioplastien.
 
[Public Health]
Autor: strappato   2006-12-13   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pharmakonzerne setzen auf Exklusivverträge

Mike Lascelles beschreibt in Australien, was in anderer Form, auch in Deutschland kommen könnte: Pharmakonzerne schliessen Exklusivvereinbarungen mit niedergelassenen Ärzten ab. Bei uns ist sowas denkbar, wenn die Rabattpläne im Gesundheitsreformgesetz Wirklichkeit werden. Sowohl Apotheken als auch Krankenkassen sollen mit Herstellern um Rabatte feilschen. Für die Pharmakonzerne ist das nur sinnvoll, wenn sie im Gegenzug auch eine gewisse Sicherheit haben, dass ihre Produkte bevorzugt werden.

Auch interessant: Der von Mike Lascelles erwähnte Trend in Australien zu "Corporate GP practices". Die Praxis wird von einem Unternehmen betrieben und der Arzt ist auf Honorarbasis dort tätig. Angesichts der Unüberschaubarkeit von Versorgungsmodellen, Medikamentenvereinbarungen, Dokumentationspflichten, Arbeitgeberregelungen, usw. ist das ein Modell, was sicher bei einigen niedergelassenen Ärzten hierzulande auf Sympathie stösst.

... and drug reps from other companies are banned.
Alleine dafür würden manche Ärzte einiges geben.
 
[Ausland]
Autor: strappato   2006-12-13   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Vorträge des IQWiG Herbst-Symposium im Internet

Alle Vorträge des IQWiG Herbst-Symposiums am 24. und 25. November 2006 sind jetzt als Video und PowerPoint-Präsentation im Internet verfügbar.
 
[Links]
Autor: strappato   2006-12-09   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Malaria auf Jamaica

Die Behörden in Jamaica haben mit dem ersten Malaria-Ausbruch seit 40 Jahren zu kämpfen. Das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfiehlt Touristen, , die in Kingston übernachten, eine Malariaprophylaxe.

Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung der Malaria. Deutschland ist da nicht von ausgenommen.

Wenn man zynisch ist, könnte man das sogar begrüssen. Dann hätten die Pharmaunternehmen endlich ein Interesse daran, Impfstoffe und Medikamente gegen die Malaria tropica zu entwickeln.
 
[Public Health]
Autor: strappato   2006-12-08   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












Letzte Beiträge und Kommentare /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  OH!!!  (kelef)  /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  Subjektive Wahrnehmung  (casadelmar)  /  Sehr interessante Sichtweise,...  (akademischer ghostwriter)  
Zum Kommentieren bitte einloggen

Metainfos über das blog. Kontakt: strappato.

search noeszett Add to Technorati Favorites rss