Links am Samstag FDA verwarnt Bayer wegen Aspirin-Kombinationen. J&J's Prevention Cure - J&J will an Gesunden verdienen und hat ein Unternehmen gekauft, das web-basierte Präventionsprogramme anbietet. Gesundheitsfonds ausreichend finanziert - Interview mit Ulla Schmidt. The Safety Gap - Reportage im NY Times Magazine über Medikamentenherstellung in China und die Gefahren für die Patientensicherheit in USA (und Europa). USA: Insurers entice doctors to prescribe generic drugs - die Pharmaindustrie darf bald nicht mehr an Ärzte zahlen, nun springen die Versicherungen ein. Four New Pharmaceutical Chief Executives Speak Out - Die CEOs von Pfizer, Roche, Eli Lilly und Bristol-Myers Squibb über die Zukunft der Pharmaindustrie. [Links]
Kindlers Märchenstunde One, we can't have 47m uninsured in this country. Two, we have to invest in our healthcare system and that means investing in prevention so that we can spend less on treatment. We also have to invest in innovation because the future of healthcare depends on the ability of the engine of ingenuity to develop new treatments and forms of healthcare.
Pfizer CEO Jeff Kindler zeigt in einem Interview mit der FT, dass er nichts verstanden hat. In einem Land, in dem z.B. jährlich 1,3 Millionen Bürger neu an Diabetes erkranken, ist der ROI von Präventionsausgaben unsäglich schlecht. Die nächste Generation profitiert möglicherweise davon, jedoch keine zur Wiederwahl stehende Regierung. Neue Behandlungsmethoden? Diese Patienten wären schon froh, die Standardtherapie zu bekommen. Sanofi-Aventis hat gerade die Entwicklung eines innovativen Diabetes-Medikaments gestoppt, weil es keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber den zur Zeit verfügbaren Medikamenten versprach. Das Mantra, neue teure Medikamente sind am Ende preiswerter als alte, da sie Folgeerkrankungen vermeiden, wird auch in den USA die Pharmaindustrie nicht retten. Die USA steht vor der grössten Herausforderung im Gesundheitswesen und das weltgrösste Pharmaunternehmen hat nichts zur Lösung anzubieten. [Pharmaindustrie]
Time Mag kürt 23andme Der Gen-Selbsttest "23andme" ist vom Time Magazine als Best Invention 2008 gekürt worden. Wäre nicht das erste mal, dass Time Mag daneben liegt. Erinnert sei an den Sieger 2002. Das Verhütungspflaster Ortho Evra. -- Update Das Blog MedGadget sieht die Auszeichnung kritisch. You see, whether you take 23andme's Anne Wojcicki and her husband Sergei Brin (co-founder of a website Google.com, an advertising agency with no customer service), or 23andme's investor movie mogul Harvey Weinstein, or Navigenic's venture capitalist John Doerr, they feel that they are changing the world. But really, considering the hype, aren't they more interested in making money and elevating themselves to the level of revolutionaries, than furthering medicine and its technology? Doing a genetic test is not like listening to an iPod, or watching Pulp Fiction. Has Weinstein ever heard of false positive medical results? How about that every test always has such results? And what about cost-benefit analysis, so important in medicine? Do you really believe that Wojcicki can explain why we do mammograms every year, but not chest X-rays? After all both can detect cancer...
In den Kommentaren wird darauf hingewiesen, dass Linda Avey und Anne Wojcicki, zwei Gründerinnen von 23andme, beispielsweise bei einem exklusiven von Time Inc. gesponserten Seminar aufgetreten sind. .. but it never hurts to be friends with the CEO of the magazine who ranks you number one.[Ausland]
Tysabri® - Neuer PML-Fall in den USA In den USA ist ein Patient an einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) unter einer Behandlung mit Tysabri® erkrankt. Er erhielt Tysabri® als Monotherapie über 14 Monate. Der monoklonale Antikörper, der bei der Therapie von Multipler Sklerose eingesetzt wird, war schon kurz nach der Markteinführung 2005 durch zwei tödliche verlaufende PML-Fälle aufgefallen, was zu einer Einstellung des Verkaufs führte. Seit Juni 2006 konnte Tysabri® mit entsprechenden Warnhinweisen und einem Risikominimierungsplan, der verhindern soll, dass es zu weiteren PML-Erkankungen kommt, wieder vertrieben werden. Im August 2008 war trotzdem PML bei zwei Patienten in Europa aufgetreten. Die Aktie des Herstellers Elan fiel um 16%, die des Vermarktungspartners Biogen um 4%. Jeder neue PML-Fall könnte der endgültige Sargnagel für das Medikament sein. Die Umsätze mit Tysabri® hatten im ersten Halbjahr 2008 zugelegt und Elan 40% der Gesamteinnahmen beschert. Biogens Wachstums-Strategie setzt auf Tysabri® als Umsatzbringer. [Tysabri]
Not actual pill size So bewirbt Sanofi-Aventis seine Schlafpille Ambien CR unter ambiencr.com: Hat Tip: Pharmalot [heile Welt]
Doktorspiele bei Grippeimpfung Ein eindrucksvolles Beispiel zum Ziel von Disease Awareness Kampagnen ist in Österreich bei der Grippeimpfung zu sehen. Das unsägliche Plakat mit dem James-Bond-Thema schmückt zwar ein Logo von Sanofi Pasteur MSD (SP MSD), ruft aber allgemein zu Grippeimpfung auf - ohne das Produkt von SP MSD zu nennen. In der Fachzeitschrift ärztemagazin gibt es Klartext: "In schützender Mission" sollen Ärzte und Apotheker "Vaxigrip®" dem Patienten verkaufen. Hier in der Variante für Kinder. Erinnert sehr an Doktorspiele. Werbeagenturen können grausam sein. [Oesterreich]
NRW-Filz bei Verteilung von EU-Fördergeldern Bei der Verteilung von EU-Geldern in Höhe von insgesamt 70 Millionen Euro sei es Mitte des Jahres beim Wettbewerb „med in.nrw“ offensichtlich zu Unregelmäßigkeiten gekommen, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Inzwischen steht fest, dass nicht nur vier der zehn Jurymitglieder befangen waren, weil deren Firmen im Wettbewerb Angebote abgegeben hatten (wir berichteten). Inzwischen ist auch der mittlerweile ausgeschiedene Staatssekretär Stefan Winter, der das Wettbewerbsverfahren im Gesundheitsministerium geleitet hatte, in die Kritik geraten. Winter ist seit Mittwoch Vorstandsmitglied der Koblenzer Firma CompuGroup, deren Tochterfirma Ispro an dem NRW-Wettbewerb mit Erfolg teilgenommen hatte. Die Jury hatte damals neben Ispro insgesamt 32 von 233 Bewerbern ausgewählt. Als Rücktrittsgrund nannte Winter, dass er mit der Nichtraucherschutzpolitik seines Ministers nicht einverstanden sei. Da hat sich Winters neue Arbeitgeber einen ausgewiesenen Fachmann für die Lobbyarbeit geholt:
[Gesundheitswirtschaft]
Düstere Aussichten für die Pharmaindustrie Am Dienstag ist Election Day in den USA. Die Zeitung "Star Tribune" fasst die Pläne der beiden Präsidentschaftskandidaten bezügl der Gesundheitspolitik zusammen. Egal wie es ausgeht, ein Verlierer steht fest: Die Pharmaindustrie. McCain: would promote generic drugs, require pharmaceutical companies to disclose drug pricing, and allow re-importation of U.S.-made drugs from countries where they are sold at lower prices; would gradually reduce payments to private Medicare health plans. Obama: would promote the use of generic drugs, instead of more expensive brand-name ones; would reduce payments to private Medicare health plans. Auch Obama hat sich für den Re-Import aus Kanada und anderen Ländern mit niedrigeren Arzneimittelpreisen ausgesprochen. Selbst für den neoliberalen, den Republikanern nahestehenden Thinktank "American Enterprise Institute" scheint klar: We're going to have an administration that's hostile to the industry. Der Op-Ed-Kommentar des Wallstreet Journals zeichnet ein düsteres Bild von der Zukunft der Pharmaindustrie. Zwar setzen die Lobbysisten alles daran, ein 60 Milliarden Dollar schweres Programm auf den Weg zu bringen, dass die Gesundheitsversorgung von Kindern verbessern soll, das "State Children's Health Insurance Program" (Schip). Aber nach Ansicht des Kommentators, gräbt die Industrie ihr eigenes Grab ein wenig tiefer. Diese Mehrausgaben würden den Zwang zu Einsparungen nur fördern. Ein Phyrrussieg. Congress will use its purchasing power, or sheer coercion, to force greater pricing conformity. These trends will only accelerate if Mr. Obama succeeds in enacting a government-financed public option like Medicare, open to everyone. The pharma lobby is only speeding up the likely arrival of federal price controls and formulary restrictions as government tries to limit the inevitable runaway health costs. That's a death sentence when pharmaceutical innovation already has a 10- to 20-year investment horizon. In any case, the real powers in Congress next year will be such pharma critics as Mr. Waxman, Pete Stark, Bart Stupak and John Dingell. Good luck. Warum sollte uns das in Europa intressieren? Die USA sind immer noch der grösste Pharmamarkt der Welt. Dort hat sich der Erfolg oder Misserfolg eines neuen Medikaments entschieden und es wurden die Gewinne erwirtschaftet, die von den Pharmakonzernen auch in Europa in Forschung investiert worden sind. Vor ein paar Jahren noch hatte der US-Markt einen Anteil von 40-50% an den weltweiten Umsatzzuwächsen. In den nächsten Jahren rechnen die Analysten mit unter 10% und damit weniger als in Europa. Nun verschiebt sich der Fokus. Echte Zuwächse gibt es nur noch in den aufstrebenden Märkten wie wie Brasilien, Russland, Indien oder China ("BRIC") - auf niedrigem Ausgangsniveau. So ganz angekommen scheint es bei den Politikern noch nicht zu sein. Immer noch wird die Gesundheitswirtschaft als Wachstumsbranche hoffiert. [Gesundheitswirtschaft]
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