Links am Samstag U.S. regulators lack data on health risks of most chemicals - trotz aller Überregulierung zeigt dies, was wir in der EU mit REACH haben. Minister verschaukelt - Pharmaindustrie umgeht die Zwangsrabatte. Mein Patient, mein Partner Wenn Pharmafirmen mit Patienten kooperieren: am Beispiel UCB. Vorsicht: Elefantenhochzeiten! Branchenexperten warnen vor Krankenkassen-Kolossen. Artikel der SZ zum Hygieneskandal - In München tobt derzeit ein handfester Skandal um Hygienemängel in Kliniken. Pharmastudien glänzen häufiger mit positivem Ergebnis. FDA Dings Novartis for Facebook Widget. Proposals to amend the ABPI Code of Practice for the Pharmaceutical Industry 2008 - Nach Willen des UK-Pharmaindustrieverbands sollen Unternehmen Zahlungen an Mietmäuler veröffentlichen - jedoch ohne Namen. Cantú: Anatomy of a drug trial - Protokoll einer Avandia-Studienteilnehmerin. Voters trust drugs made in USA, but few are - 3/4 der Amerikaner halten Medikamente aus US-Fabriken für sicher, jedoch nur 10% vertrauen Arzneimittel aus China oder Indien - nicht wissend, das 80% der Grund- und Wirkstoffe für Arzneimittel in den USA aus dem Ausland stammen. Bei Kerner: Google deine Gene - Nutzen und Schaden von Gentests aus dem Internet. [Links]
Novartis: "'Zeck-Attack' soll in erster Linie Spass machen" Die Impfstofftocher des Pharmaunternehmens Novartis hatte letzte Woche das Online-Spiel Zeck-Attack vorgestellt, das die Aufklärung über die Risiken, die von Zecken ausgehen können, unterstützen soll. Nicht nur bei mir war das Moorhuhn-Derivat auf Unverständnis gestossen. Ich hatte der Irene von Drigalski, Leiterin Communications von Novartis Behring, eine E-Mail geschickt, in der ich meinen Eindruck und Bedenken formuliert hatte. Novartis setzt auf transparente Kommunikation und daher ist nachfolgend die Antwort dokumentiert: Sehr geehrter Herr Strappato, wir freuen uns über die Aufmerksamkeit, die unser Spiel bei Ihnen ausgelöst hat und möchten Ihnen für Ihre Anregungen danken. „Zeck - Attack“ soll in erster Linie Spaß machen. Zugegeben ist es Geschmackssache, ob man an einem Spiel Spaß hat oder es "dämlich" findet - aber das wird wie bei vielen Spielen jeder für sich persönlich entscheiden. Es stimmt: die Anzahl der FSME-infizierten Zecken im Spiel spiegelt nicht die tatsächliche Erregerprävalenz wider - allerdings hat das Spiel auch nicht den Anspruch einer detailgetreuen Wiedergabe der Wirklichkeit. Wir haben aber durchaus Abstufungen vorgenommen und beispielsweise das unterschiedlich hohe Risiko in der Stadt und der freien Natur verdeutlicht. Zwischen den einzelnen Leveln verweisen wir auf die Homepage www.zeckeninfo.de, auf der ausführliche Informationen zu Zecken zu finden sind. Hier wird selbstverständlich auch über Borreliose aufgeklärt. Ebenso über allgemeine Maßnahmen, die man beachten sollte, um nicht von Zecken gebissen zu werden. Gerne werden wir an dieser Stelle auch Ihren Vorschlag umsetzen, und darauf hinweisen, dass eine FSME-Impfung nicht vor Borreliose schützen kann. Ausserdem, dass helle Kleidung vor Zeckenbissen schützen kann. Bei den Schlüsselbegriffen (Borreliose und Schutz vor Zecken) werden wir direkt auf weiterführende Informationen verlinken. Da wir auf transparente Kommunikation setzten, dürfen Sie unsere Antwort selbstverständlich in Ihrem Blog veröffentlichen. Mit freundlichen Grüßen, Irene von Drigalski [Pharmamarketing]
Links am Samstag Korruption in Schwarzwald-Klinik? Als Landrat vertritt er den einzigen Gesellschafter, den Landkreis. In dieser Funktion entlastet er den Aufsichtsrat, dem er selbst vorsitzt. Datenschützer untersagen Datenübermittlung aus Arztpraxissystemen. Gesetz soll Einführung der elektronischen Gesundheitskarte beschleunigen. GSK Apologizes Over Medical Journal Snafu - GSK entschuldigt sich für mangelnde Transparenz bei redaktioneller Werbung in der Fachzeitschrift "Urology". Diagnose Leichtgläubigkeit: Wenn SMS krank machen. Kartellamt will Krankenkassen kontrollieren. Marseille auf Bewährung verurteilt - Er hatte einer früheren Mitarbeiterin des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) kostenlos einen PKW gegen Gefälligkeitsgutachten zur Pflegebedürftigkeit für Senioren in seinen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Akupunktur im Westen: Am Anfang war ein Scharlatan. Millionenbetrug - Verband der Ersatzkassen kritisiert Ärzte - 50 Ärzte und ein Pharmahändler sollen die Krankenkassen um mehr als 1,2 Millionen Euro geprellt haben. Bonuses For GSK Pharma Sales Reps Won’t Be Tied to Sales - GSK will in den USA seine Pharmaberater unabhängig vom erzielten Umsatz bezahlen. Pharmaceutical Industry and Psychiatry - Conjoined Twins Joined at the Wallet. A Novartis Giveaway of Medicine - Harter Kampf um Marktanteile in den USA bei Paracetamol für Kinder. Federal ‘Sting’ Slams Gene Tests - An undercover investigation of some firms that sell genetic test kits to consumers found misleading test results and egregious examples of deceptive marketing. [Links]
E-Mail mit Anmerkungen zu "Zeck Attack" an Novartis Erst fand ich das Online-Spiel Zeck-Attack einfach nur albern, jedoch auch aufgrund der Kommentare zu dem Posting bin ich der Meinung, dass es darüber hinaus ärgerlich ist und dadurch irreführende Informationen verbreitet werden. Daher habe ich der Leiterin Communications von Novartis Behring eine E-Mail geschickt, in der ich meinen Eindruck und die Bedenken formuliere. Gleichzeitig ging das Schreiben zur Information an Dr. med. Kurt Müller (Vorsitzender der Deutschen Borreliose Gesellschaft,), Hilda Bastian (Chefredakteurin der IQWiG-Website www.gesundheitsinformation.de) und Dr. Stefan Etgeton (Referent für Gesundheit Verbraucherzentrale Bundesverband). Sehr geehrte Frau von Drigalski, ich betreibe ein journalistisches Blog zum Thema Medizin und Gesundheit (gesundheit.blogger.de) und bin von einem Leser auf das Online-Spiel Zeck-Attack (http://www.zeckattack.com) aufmerksam gemacht worden, das Novartis Vaccines and Diagnostics GmbH als Anbieter verantwortet. Gestatten Sie mir die persönliche Vorbemerkung, dass ich das Spiel ziemlich dämlich finde und die Qualität, die ein führendes forschendes Pharmaunternehmen bei der Kommunikation über Erkrankungen auszeichnen sollte, nicht im Mindesten erreicht. Davon abgesehen werden mit dem Spiel jedoch irreführende Informationen vermittelt. Erregerprävalenz Während im Spiel etwa 20-25% der Zecken FSME übertragen und durch eine warnende rote Färbung auffallen, sind es in der Realität nur 0%-3,4%, wenn man die vorliegenden Studien berücksichtigt. Dementsprechend wird in Deutschland das Risiko an FSME nach einem Zeckenstich in einem Hochrisikogebiet zu erkranken von Experten nur mit 1:600 bis 1:2000 angegeben; im Niedrigrisikogebiet noch mit 1:10.000. Borrelioseproblematik In der Pressemitteilung zum Start der Internetseite (http://www.novartis-vaccines.de/presse/pressrelease_Zeckenweitwurf_beim_Online-Spiel_Zeck-Attack.php) wird auf die Gefahr der Borreliose hingewiesen und für das Spiel ein hoher Anspruch formuliert: "Das neue Computerspiel „Zeck Attack“ macht spielerisch auf die Risiken aufmerksam, die von Zecken ausgehen. "Zeck Attack" zeigt, worauf man achten sollte, wenn man sich im Freien vor Zecken schützen will. Denn die kleinen Blutsauger können bei einem Stich gefährliche Infektionen wie die Zeckenencephalitis (Frühsommer-Meningoencephalitis; FSME) oder Borreliose übertragen." Jedoch wird im Spiel diese erheblich häufigere von Zecken übertragene Erkrankung nicht weiter thematisiert. Durch die Minuspunkte, die aus dem "Beschuss" der durch die FSME-Impfung geschützten Personen resultieren, wird suggeriert, dass die Impfung einen umfassenden Schutz gegen alle Erkrankungen bietet, die potentiell nach einem Zeckenbiss auftreten können. Das entspricht der Intention, die in der Pressemitteilung kommuniziert wird: "Manche Menschen sind aber gegen FSME geimpft, erkennbar an einer kleinen Spritze. Werden diese getroffen, können ihnen die Zecken nichts anhaben – Punktabzug für die Blutsauger." Dies ist umso unverständlicher, da die Prävalenz des Erregers in Zecken um das 10-fache höher als bei der FSME liegt und immerhin bis zu 1,4% der Personen nach einem Zeckenbiss Symptome einer Lyme-Borreliose entwickeln. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass das Angebot einen Widerspruch zwischen Trivialisierung durch die Art der Präsentation und Dramatisierung des FSME-Risikos erzeugt und damit das Ziel einer "spielerischen Aufklärung über Risiken, die von Zecken ausgehen" verfehlt. Darüberhinaus wird vermittelt, durch eine FSME-Impfung umfassend geschützt zu sein. Wenn das Spiel die Realität abbilden würde, müsste bei jedem 4. im Spiel als geimpft Dargestellten ein "Treffer" zu Sonderpunkten durch die potentielle Übertragung von Lyme-Borreliose führen. Das angebotene Spiel steht nach meiner Ansicht den von Novartis Vaccines formulierten "Promotional Principles and Practices Policy (VP4)" entgegen, die zu den Grundsätzen für ethisches Geschäftsgebarens des Unternehmens zählen. Aus Kapitel 6.5.3 "Disease awareness programs": "Any pre- and post-launch disease awareness programs targeted at potential patients must be accurate, balanced and written in appropriate language for the public. The purpose of such programs is to enhance public awareness of disease, to encourage members of the public to seek treatment for their symptoms and thereby save and/or improve the lives of potential patients while not promoting the use of any specific product." Daher würde ich mir eine Anpassung bzw. Verbesserung des Online-Spiels wünschen, z.B. könnte durch entsprechende Informationen zu Beginn das Spiels darauf hingewiesen werden, dass lediglich spielerisch auf die Risiken der FSME aufmerksam gemacht wird und eine FSME-Impfung das generelle präventive Verhalten etwa durch entsprechende Kleidung, nicht ersetzen kann. Dazu gehört beispielsweise auch beim Wandern und Spielen möglichst nicht an Sträuchern und Büschen entlang streifen, denn anders als im Spiel gezeigt, springen Zecken den potentiellen Wirt nicht an. Ich werde diese Anmerkungen im Blog veröffentlichen, eine Antwort von Ihnen selbstverständlich nur mit Ihrer Zustimmung. Mit freundlichen Grüßen strappato --- Nachrichtlich an: Dr. med. Kurt Müller (Vorsitzender der Deutschen Borreliose Gesellschaft) Hilda Bastian (Chefredakteurin der IQWiG-Website www.gesundheitsinformation.de) Dr. Stefan Etgeton (Referent für Gesundheit Verbraucherzentrale Bundesverband) [Pharmamarketing]
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