Nobel Biocare unterstützt Charité

Der Zahnimplantatehersteller Nobel Biocare hat die Berliner Charité als dritte europäische Universität in sein "University Partner Program" aufgenommen.
Das Programm ermöglicht den Universitäten Zugang zu den aktuellsten wissenschaftlich fundierten Behandlungsverfahren, auf klinische Kompetenz, High-Tech Lehrmittel und Unterstützung bei Implantat-basierten Restaurationen und CAD/CAM-Konzepten.

Dies ist Teil einer Image-Offensive, die den angekratzten Ruf des Unternehmens wieder herstellen soll. Die schwedische Aufsichtsbehörde hatte bei den Produkten NobelDirect und NobelPerfect ein erhöhtes Riskio für Knochenschwund gefunden.

In der "Zahnarztwoche" betont Domenico Scala, CEO des Konzerns. "Wir haben gelernt". Forschung und Entwicklung sei bei Nobel Biocare nun auf Vorstandsebene vertreten und die Wissenschaft habe Sitz und Stimme im Vorstand. Ganz schön revolutionär für ein Unternehmen, dass seinen Umsatz mit zahnmedizinischen Produkten macht, die im Halbjahres-Rhythmus neu auf den Markt geworfen worden sind. Nicht gut angekommen sei in der jüngsten Vergangenheit, so Scala, dass von Nobel Biocare "im Markt sehr viele absolute Aussagen gemacht worden seien". So, so.

Eine Art Canossagang gegenüber den Investoren, die vom Geschäftsergebnis 2007 alles andere als erfreut waren.

Zurück zur Partnerschaft. Als Ziel gibt Nobel an, Marktführer in Deutschland zu werden. Das lässt sich das Unternehmen was kosten. Zum finanziellen Umfang der Partnerschaft wurden keine Angaben gemacht, auch hier regiert die neue Bescheidenheit. Bei der Aufnahme der Universität Freiburg im Jahr 2006 hatte man noch stolz verkündet, 5 Millionen Euro auf fünf Jahre zur Verfügung zu stellen.

Dafür gibt man sich nun angesichts des Investorengrummelns beim erwarteten "Return of Investment" offener: So sollen 50% der Zahnmedizinstudent bis zum Studienende wenigstens ein Implantat am Patienten gesetzt und versorgt haben. Das Thema Implantologie ist in das gesamte Zahnmedizin-Curriculum eingebettet, von der post-implantologischen Versorgung bis hin zu Implantationen an Modellen und Schweinekiefern. Bevorzugt wohl mit Produkten von Nobel Biocare.

Ein schönes Beispiel, dass Forschungsinvestitionen bei Pharma- und Medizintechnikunternehmen oft zu den Marketingausgaben gehören.
 
[Zahnaerzte]
Autor: strappato   2008-02-16   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  








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