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![]() Alzheimer-Hype um Enbrel® Klingt wie ein Märchen. Ein Rheuma-Medikament soll Alzheimer-Patienten wieder ins Leben zurückholen. Google news zeigt noch keine deutschen Quellen über die unglaublichen Behandlungserfolge des Tumornekrosefaktor-Antagonisten ![]() Es wäre wirklich ein Fortschritt. Aber bis jetzt bleibt nur die Hoffnung. Die Berichte über die Wirkung von Enbrel® beruhen auf Fallbeschreibungen eines Forschers, veröffentlicht in einem Artikel der Zeitschrift Journal of Neuroinflammation. Es gibt keine systematische Beobachtung oder gar qualitativ hochwertige klinische Studien. Was jedoch auffällt ist der Medien-Hype. Der Autor ![]() Tobinick ist auch sonst nicht interessenslos. Er gibt an, Aktien des Etanercept-Herstellers Amgen zu besitzen - die ihm durch den Kursverlust von 25% in den letzten 6 Monaten und zeitweise fast einer Halbierung des Wertes seit dem Höchststand Anfang 2007 wenig Freude bereiten dürften. Seiner Veröffentlichungsliste kann man entnehmen, dass er darüber hinaus mit Amgen andere klinische Studien durchgeführt hat. Es wäre ethisch höchst problematisch, wenn eine möglicherweise vielversprechende Therapie für Patienten mit Alzheimer unter die Räder von finanziellen Interessen eines Arztes kommen würde. Ob das die Revolution ist, die der Intel-Gründer Andy Groove auf der Tagung der Society for Neuroscience im November 2007 beschworen hat? Medizinforschung im Internettempo. Zumindest wird von der Herausgeberin des Journal of Neuroinflammation in einem Kommentar zu dem Tobinick-Artikel dies als Antwort auf die Forderung von Andy Grove gesehen. -- Nachtrag Enbrel® wird in den Alzheimer-Medienberichten bezüglich der Nebenwirkungen als langjährig untersucht dargestellt. Vor vier Wochen mussten Amgen und Wyeth eine Warnung vor erhöhten Risiko für Tuberkolose und andere Infektionen in die Patienteninformationen aufnehmen. [Ethik & Monetik]
hockeystick 2008-04-14 Es gibt noch die verwandten (und ähnlich teuren) Me-too-Präparate Remicade® (Centocor/Schering-Plough) und Humira® (Abbott), dort dürfte ebenfalls Hoffnung aufkeimen. Man sollte bei allen diesen Medikamenten neben einem erhöhten Infektionsrisiko auch von einem erhöhten Krebsrisiko ausgehen, was man aber bei einem spürbaren Erfolg in der Alzheimer-Behandlung sicher in Kauf nehmen könnte. >> Kommentieren hockeystick 2008-04-14
Bis im Zweifel die Gerichte endgültig über die Patente entschieden haben, kann dies aber die klinische Erforschung erschweren.
>> Kommentieren hockeystick 2008-04-15 >> Kommentieren |
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