Folgen des Zyprexa® off-label Marketings In Europa haben die Medien über den Fall Zyprexa trotz der Dimensionen bisher kaum berichtet. Man muss sich nur vor Augen halten: Zyprexa® ist zur Behandlung von Schizophrenie und Bipolaren Störungen zugelassen, nicht gerade "Volkskrankheiten". Trotzdem ist es zu einem Blockbuster und eines der weltweit umsatzstärksten Medikamente geworden. Atypischen Antipsychotika, wie Zyprexa® werden auch bei einer Reihe anderer affektiven Störungen verschrieben, etwa bei Depressionen. In Deutschland haben sich von 1993 bis 2002 die Verschreibungszahlen für Antidepressiva verdoppelt. Und lange nicht jeder, der diese Glückspillen schluckt, ist auch wirklich depressiv. Die Pillen helfen auch eigentlich gesunden Menschen über das eine oder andere Stimmungstief hinweg. Obwohl nicht zugelassen bekommen in den USA auch Kinder und Jugendliche Psychophamarka. Allein zwischen 1993 und 2002 stieg in den USA die Anzahl der Arztbesuche von Kindern und Jugendlichen mit Verschreibung von Antispychotika von 201.000 auf 1.224.000. Grund dafür waren auch die neuen atypischen Antipsychotika wie Zyprexa, mit geringeren Nebenwirkungen wie Sedierung oder motorische Störungen. Auch ältere Patienten werden mit atypische Antispychotika behandelt, ohne dass es indiziert ist. Twenty-five to 35 percent of patients in nursing homes who are diagnosed with dementia received an antipsychotic drug such as Zyprexa last year, Hohenberg of Decision Resources said.
Das Zitat ist aus einem, bloomberg.com Artikel. Laut diesem Bericht ist der Umsatz mit Psychopharmaka wie Seroquel® (AstraZeneca) und Zyprexa® allein 2006 um 20% gestiegen.Bei der Off-label Verordnung helfen die Pharmakonzerne kräftig mit: Lilly wird vorgeworfen, Zyprexa® unerlaubt auch für die Behandlung von psychischen Störungen und Erkrankungen vermarktet zu haben, zu der das Medikament nicht zugelassen ist. Die internen Dokumente sprechen eine deutliche Sprache. In den USA hat sich Henry R. Waxman, der Vorsitzende des "Committee on Oversight and Government Reform" im Repäsentantenhaus, dem off-label Marketing von 6 Pharmakonzernen, darunter auch Lilly, angenommen und von den Unternehmen Dokumente und Briefwechsel, beispielsweise mit der Zulassungebehörde FDA, angefordert. In Deutschland ist dies bisher kein Thema. Dabei offenbart schon eine kurze Recherche in der Ärzte Zeitung Indikationen wie Stottern, Demenz, Bipolare Störungen bei Kindern, Depression. Welche Folgen diese Vermarktungspraktiken haben können, beschreibt ein Bericht der NY Times über den Tod eines 4-jährigen Mädchens. Es hatte seit sie 2,5 Jahre alt war einen bunten Mix von Psychopharmaka erhalten, darunter auch ein atypisches Antipsychotikum. [Zyprexa]
wasweissich 2007-03-12 >> Kommentieren |
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