Links (I) Der Boston Globe thematisiert die Interessenskonflikte bei Patientengruppen, die in Beratungsgremien der Zulassungsbehörde FDA sitzen. In 221 advisory committee meetings scrutinized, 32 of 44 speakers representing patients said they had received funding from a company that would be affected by the FDA's decision, ... Das würde in Deutschland nicht besser aussehen, beispielsweise bei den Anhörungen des IQWiG. Die deutsche Zulassungsbehörde BfArM ist relativ unabhängig, noch muss man sagen, da sie zur "Deutschen Arzneimittel- und Medizinprodukteagentur" (Dama) umgebaut werden und sich aus den Gebühren der Pharmakonzerne finanzieren soll. Die Frankfurter Rundschau hat einen Artikel dazu. Die Ironie an der Sache ist, dass in den USA gerade die Diskussion über Interessenskonflikte, zu voreilige Zulassungen und den Einfluss der Pharmaindustrie auf die FDA tobt. Vielleicht sollte man die Argumente aufheben und in 4-5 Jahren wieder rausholen, wenn die Dama in die Kritik gerät. ----- Peter Mansfield von "Healthy Scepticism" dokumentiert die Geschichte einer Studie (Paxil Study 329) des Pharmaunternehmens GlaxoSmithKline (GSK), in der GSK den Nutzen von Paroxat® (Paroxetin), ein SSRI gegen Depressionen, zeigen wollte, die aber negativ für das Medikament ausfiel. Ein paar Highlights:
[Pharmaindustrie]
gn8 2007-03-20 An wessen Interessen denn, wenn nicht an den Interessen der Betroffenen, sollen Entscheidungen orientiert werden? Glaubt irgendwer an eine Wahrheit im Gesundheitswesen jenseits der Erfahrungen und Interessen der Patientinnen und Patienten? EbM wird so modisch überbewertet, QUALYS werden als Ausweg gesehen … sind das überhaupt Lösungen? Aber wo kann das jenseits von materiellen Interessen mal diskutiert werden, wo sind denn die wenigstens um Neutralität bemühten Kreise? Ach ja: ich werde vom Deutschen Diabetiker Bund und seinen Financiers weder bezahlt noch würde ich von denen ein Essen annehmen.
Alle Beteiligten müssen mit entscheiden können. Auch die Patienten und Betroffenen. Nur sollten die Interessen und mögliche Konflikte transparent kommuniziert werden.
Das mit der Transparenz reicht aus meiner Sicht nicht, denn mit der Begründung nehmen einige Selbsthilfeverbände ganz ungeniert von Big Pharma und nennen sich "unbeeinflusst" (denn sie gäben den Krankenkassen ja sogar die Bilanz und G+V, die müsse man halt nur lesen können).
Aber dass alle Beteiligten mit entscheiden können müssten findet meine Unterstützung nicht. Denn wer nennt sich schon alles "beteiligt"? Das sind dann entweder über 80 Millionen oder doch wieder nur streng nach kapitalistischer Weltordnung die Reichsten mit den schwerwiegendsten Stimmen. Abgesehen davon kann man das m.E. wirklich nicht mehr national sehen, die Konzerne beuten weltweit die Kranken aus, da müssen die Kranken auch weltweit gegen agieren können (Bsp.: Aidskranke aus Afrika). Ich kenne keine Lösung, noch nicht einmal ein Forum zum Entwickeln einer solchen.
Transparenz bedeutet ja nicht nur finanzielle, sondern auch inhaltliche - auch gegenüber der Öffentlichkeit und den Mitgliedern, und nicht nur gegenüber den Krankenkassen. Ich bin in der Patientenverbandsszene nicht so bewandert, aber in den Jahresberichten, die ich bisher gesehen habe, fehlen die Ziele der genannten Aktivitäten - und natürlich auch das Resultat.
Die Weltgesundheit retten ist mir als Ziel sehr sympathisch. Fangen wir erst einmal klein an und sorgen dafür, dass es öffentlich gemacht wird, wenn beispielsweise Pharmakonzerne Funktionäre von Patienenverbänden zu mehrtägigen Treffen einladen und das unter Kommunikation und Schulung läuft. >> Kommentieren hockeystick 2007-03-21 Im Beitrag hieß es, dass geschätzt 7 von 8 orthopädischen Praxen Schmiergelder in Höhe von einigen hundert Euro pro Monat - meist in Bar - als Provision von Sanitätshäusern kassieren. Häufig läuft das über eine Art "Mietvertrag", d.h. die Produkte des Sanitätshauses lagern bereits in der Praxis und werden dort illegalerweise direkt vom Arzt ausgegeben, hierfür wird vom Sanitätshaus ein "Mietzins" entrichtet. Es sind nicht immer nur die Pharmakonzerne. :-)
Kompliment, so leicht rutscht hier nichts durch! :-)
Die Schadenshöhe liegt allerdings offenbar um 3 bis 4 Größenordnungen über der Summe, die damals im Ärzteblatt genannt wurde. Im ZDF-Bericht war von mehreren Milliarden Euro die Rede. PS: Ich habe mich gerade ein wenig umgehört. Ein Ex-Mitarbeiter einer gutgehenden orthopädischen Großstadtpraxis in Innenstadtlage berichtet mir, dass es dort genauso läuft. >> Kommentieren |
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