Avastin news

Neues von der Diskussion um Avastin® und Lucentis®.

Die Welt zeigt sich uninformiert: Das zitierte Schreiben
Bei der nicht zugelassenen Anwendung von Avastin durch Injektion in das Auge ist zu fürchten", heißt es in einem Schreiben des Ministeriums von Mitte Juni, "dass die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit dieser Arzneimitteltherapie nicht im gleichen Maße gewährleistet ist wie bei der Behandlung mit Lucentis"
ist aus einer Anlage "Stellungnahme zum Schreiben von Frau Staatsministerin Christa Stewens vom 21. Dezember 2006", Der dazugehörige Antwortbrief datiert vom 16. Mai 2007. Aktuell wäre die Stellungnahme der Bundesregierung, die dem Gesundheitsausschuss am 5. Oktober zugegangen ist und in der die Sicherheit nicht mehr ernsthaft angezweifelt wird.

Dass die Kassenärztliche Bundesvereinigung Verträge mit Avastin kritisiert sollte nicht verwundern. Einzelverträge untergraben die Existenzberechtigung der Kassenärztlichen Vereinigungen.

In dem Artikel werden viele Zahlen genannt, aber nicht die eigentlich interessante: Wieviel würde dem Gesundheistwesen die Behandlung mit Lucentis® kosten?

Auch die Frage, die der Journalist sich stellt: Warum die Schweizer [Novartis] diesen Schritt [Zulassung von Avastin für AMD] nicht anstreben, der zusätzliche Einnahmen bringen würde, ist nicht klar. Das ist eigentlich beantwortet. Hersteller Genentech, Novartis und Roche sind durch Beteiligungen miteinander verbunden.

Auch nicht schlecht: Gegen den Widerstand des Herstellers sollen Studien zu Nebenwirkungen erstellt werden. Wo kämen wir denn hin, wenn die Forschungsfreiheit auf die Gnade der Pharmaindustrie angewiesen ist.

Wieder ein Versuch, die Fakten und die Lage zugunsten von Novartis zu interpretieren. Was aber wirklich schwer ist. Kein Traumjob zu Zeit.

Der Hartmannbund schlägt klarere Worte an.
Ich erwarte von Roche, dass man dort nun die Zulassung von Avastin zur Behandlung der Augenkrankheit AMD unverzüglich beantragt, um es auch weiterhin zur Behandlung dieser Krankheit einsetzen zu können. Es ist für mich nicht hinnehmbar, dass andernfalls auf dem Rücken von Patienten und Ärzten Gewinnmaximierung betrieben wird.“ Der Verdacht, dass Roche diese Zulassung nicht beantrage, um dem mit ihm wirtschaftlich eng verflochtenen Unternehmen Novartis die Möglichkeit zum Vertrieb ihres eigenen Medikamentes Lucentis zu ermöglichen, sei kaum von der Hand zu weisen. Winn: „Kein Mensch, erst recht kein Beitragszahler, hat Verständnis dafür, wenn für die Behandlung von rund 500.000 AMD-Patienten im Jahr 9.000 statt 32 Millionen Euro ausgegeben werden müssen, nur weil sich ein Konzern weigert, das entsprechende Medikament dem Zulassungsverfahren zuzuführen“.

 
[Avastin - Lucentis]
Autor: strappato   2007-10-19   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  


hockeystick   2007-10-19  
Unsagbar schlecht, der Artikel. Frank Seidlitz hat noch nicht einmal im Ansatz verstanden, worum es geht.

Er ist auf die Branche spezialisiert (Seit Februar ist der ausgebildete Groß- und Außenhandelskaufmann nun im Frankfurter Büro für die Branchen Chemie, Pharma und Großindustrie zuständig) und Träger des "Wächterpreises".


strappato   2007-10-19  
Pharma-Quereinsteiger?


hockeystick   2007-10-19  
Das sind die Fälle, wo ich mir nicht ganz sicher bin, woran es liegt. Bundeswehr-Unteroffiziere schreien solche Leute folgendermaßen an: KÖNNENSE NICH ODER WOLLENSE NICH?








Stationäre Aufnahme












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