Kartellamt bestraft Pharmakonzerne

Das Bundeskartellamt hat Geldbussen von insgesamt 465.000 Euro gegen Apothekerverbände, Pharmafirmen und Apotheken verhängt. Dabei geht es um die Aufrechterhaltung der unverbindlichen Preisempfehlungen bei nicht-rezeptpflichtigen Arzneimitteln in Deutschland. Von den Pharmakonzernen sind Bayer Vital, Boehringer Ingelheim, McNeil Pharma, Novartis Consumer Health und Procter & Gamble betroffen.

Bei den Strafen und den Berichten in den Medien sind die Pharmaunternehmen noch billig weggekommen. Die Höhe der Busse kann aus der Portokasse beglichen werden. Der Grundbetrag für derartige Vergehen hätte bis zu 30% des Jahresumsatzes der betroffenen Unterfirma liegen können.

In den Medienberichten werden die Vortragsveranstaltungen der Apothekerverbände hervorgehoben. Kein Journalist fragt sich, ob denn Vorträge alleine genügen, um Apotheken bei der Preisgestaltung auf Linie zu bringen. Markus Grill hatte im Stern gezeigt, dass beispielsweise Bayer mit Druck und Rabatten nachgeholfen hat, die unverbindliche Preisempfehlung durchzusetzen und eine "Zielvereinbarung" mit Bayer zu unterzeichnen. In dieser Sache ermittelt das Kartellamt weiter gegen den Bayer-Konzern.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2008-01-09   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Krebsmedikamente-Betrug erreicht Medien

Ich hatte vor 12 Tagen berichtet, jetzt haben die bundesweiten Medien das Thema entdeckt: Die Staatsanwaltschaft Mannheim ist einem Millionenbetrug mit gefälschten Krebsmitteln auf der Spur. Dabei geht es um illegal eingeführte, in der EU und Deutschland nicht zugelassene preisgünstige Wirkstoffe, die in den Apotheken gemischt und bei den deutschen Krankenkassen teuer in Rechung gestellt worden sind.

n-tv zeigt mangelndes Verständnis: In einem Kasten wird der Fall mit dem russischen Kebsmittel Galavit Verbindung gebracht. Obwohl hier die Straftat vollkommen anders lag.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2007-09-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Harter Markt für Apothekenzeitschriften

Jeder kennt im Fernsehen oder Radio die Werbespots für die "Apotheken Rundschau". Ein Ärgernis, findet mein Apotheker, da er diese kostenlose Kundenzeitschrift bezahlen muss und durch die Werbung der Druck auf ihn steigt, die Zeitschrift auch anzubieten. Wie hart es auf dem Markt der Apothekenzeitschriften zugeht, zeigt ein Artikel in der FTD.

Der Verlag scheint trotz des Verdrängungswettbewerbs durch den Verkauf an die Apotheker und die Werbeanzeigen der Pharmaindustrie nicht schlecht zu leben. Wo im sonstigen Mediengeschäft sind bei Journalisten Vergütung und Sozialleistungen überdurchschnittlich?
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2007-06-28   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Celesio-Chef fordert Liberalisierung - oder auch nicht

Der Vorstandsvorsitzende von Celesio fordert in der FTD die Politik auf, ihn bei der Aufteilung des Apothekenmarktes zu unterstützen. Bevor apothekenfremde Anbieter wie Lebensmitteldiscounter oder Drogerien den Markt mit Masse statt Qualität verwässern - und die satten Gewinne verderben.

Was habe ich vor ein paar Tagen geschrieben?
Die Aufteilung des Apothekenmarktes zwischen den Grosshändlern lässt sich auch für Preiskontrollen nutzen.

 
[Apotheken]
Autor: strappato   2007-04-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Celesio kauft DocMorris

Nun kommt Schwung ins DocMorris-Wachstum, das bisher nur durch die vollmundigen Ankündigungen des Gründers Ralf Däinghaus aufgefallen ist. Celesio, Europas grösster Pharmahändler, kauft DocMorris. Celesio betreibt selber europaweit mehr als 2000 Apotheken und ist mit der Tochterfirma Gehe Deutschlands führender Grosshändler.

Damit setzt Celesio auf eine baldige Aufhebung des Verbots von Apothekenketten. Durch die Übernahme kann Celesio auch den nötigen politischen Druck machen. Celesio-Chef Oesterle hat schon angekündigt, sich schriftlich an Bundeskanzlerin Angela Merkel zu wenden.

Für den Verbraucher, Patienten und Krankenkassen muss das nicht unbedingt zu einem Preisrutsch führen. Die Aufteilung des Apothekenmarktes zwischen den Grosshändlern lässt sich auch für Preiskontrollen nutzen. Nicht abwegig, wenn man die eine Meldung vor einer Woche sieht, dass die 2006 vom Bundeskartellamt verhängten Strafen von über 2,6 Millionen Euro gegen Pharmagrosshändler wegen Preisabsprachen rechtskräftig sind.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2007-04-26   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Urlaub mit dem grossen A

Bei der Wahl des Urlaubsorts, fragen Sie ihren Apotheker, der hat was dafür. Reisen aus der Apotheke.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2007-03-23   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pharmagrosshandel unter Druck

Nochmal zu Pfizers Deal mit Unichem in Grossbritannien.

Die Grosshändler geraten unter Druck. Laut Pharmafocus hätte Pfizer auch einen normales Logistik-Unternehmen beauftragt, Pfizers Produkte exklusiv zu vertreiben.
Commenting on its court victory, UniChem said the pharmaceutical marketplace was changing faster than ever, and indicated that if it had not taken up Pfizer's offer, a logistics provider from outside the sector would have stepped in instead.

Was für die Vermutung spricht, dass es Pfizer weniger um die Arzneimittelsicherheit, als mehr um die Preiskontrolle geht. Bestellen demnächst Apotheken die Medikamente bei DHL?
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2007-03-05   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Apothekenöffnungszeiten

Wieder mal ein längeres Gespräch mit meinem Apothekerfreund über das Geschäft und die bittere Zukunft. Er wies mich auf einen Aspekt hin, der mir neu war.

Die Freigabe der Ladenöffnungszeiten bedroht viele Apotheken in Shopping-Malls, die in den letzten Jahren eröffnet worden sind. Die Situation:
  • Hohe Fixkosten durch Ladenmiete und Investitionsabschreibungen.
  • Verträge, die für alle Läden im Center die Öffnungszeiten festlegen.
  • Verträge mit Einschränkung des Sortiments bei kosmetischen und sonstigen Produkten aus Wettbwerbsschutz gegenüber den Drogerien und Parfümerien im Center.
Während andere Läden die Mehrkosten der verlängerten Öffnungszeiten in den ruhigen Stunden mit 400 €-Kräften abfangen, müssen in der Apotheke ein (angestellter) Apotheker und möglicherweise eine Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) Dienst schieben. Da werden viele Apotheken in vermeintlich guten Lagen, besonders in Shopping-Malls, Probleme bekommen. Ob da Verhandlungen mit Vermieter/Betreiber immer erfolgreich sind? Eine Apotheke ist nicht gerade ein Ankermieter, auf den ein Einkaufszentrum nicht verzichten kann.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2006-12-06   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Vertrauen


Bild: hirschapotheke Dr. E. Lins/unicards

Eine Werbepostkarte. Nachlese von der Fussball-WM. Wenn man daran denkt, was Athleten so von ihren Trainern an erlaubten und unerlaubten Mittelchen empfohlen bekommen, dann würde ich mich als Apotheker bei dem Vergleich nicht geschmeichelt fühlen. Apotheker sind nach meinen Erfahrungen in dieser Hinsicht ziemlich schmerzbefreit. Aber Werber, die sich solche Claims einfallen lassen, auch.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2006-09-11   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Rabattschlacht

Das Verbot der Naturalrabatte ist ja ein Punkt in dem Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung. Ob's hilft? Unwahrscheinlich, die Pharmakonzerne werden andere Wege finden. Ein Apotheker sagte mir, demnächst werden die Pharmakonzerne ihm Regalmeter abkaufen, um ihre Produkte zu präsentieren. Eine Konzept, das man vom Einzelhandel kennt, wo Hersteller nur in die Regale der Handelskonzerne kommen, wenn sie Regalplatzierungen kaufen.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2006-01-21   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



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