Botox-PR

In den USA hat Botox®-Hersteller Allergan pünktlich zu den Olympischen Spielen zwei Olympia-Helden angeheuert, die dort als legendäre Sportler aus einer besseren, weil dopingfreien, Zeit verehrt werden: Nadia Comăneci und Mark Spitz. Beide sollen für die Faltenglättung mit Botox® werben und Zielgruppen ansprechen, die statt Medikamente eher Sport als Lösung für einen gesunden Körper und Fitness im Alter bevorzugen.

Hierzulande braucht Allergan nicht zu teuren Promis zu greifen. Mal abgesehen davon, dass die Werbung für Botox® als rezeptpflichtiges Medikament nur Fachkreise erreichen darf. RTL, Frau im Spiegel, Berliner Kurier, Spiegel und natürlich Bild - um nur einige zu nennen - berichten gerne über die problemlose Spritze gegen das Älterwerden. Ungeachtet aller Warnungen und Bedenken.

In den USA laufen gegen Allergan Klagen auf Schadensersatz, weil das Pharmaunternehmen nicht ausreichend vor den Gefahren gewarnt haben soll.
 
[Botox]
Autor: strappato   2008-07-15   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Botox auf hoher See

Wie erholsam eine Kreuzfahrt ist, werden demnächst die Daheimgeblieben hautnah sehen. Die "Norwegian Cruise Line" will auf ihren Schiffen die Behandlung mit Botox anbieten.

Könnte ein Trend sein. Der Neubau "Fantasia" der Rederei "MSC", die ab Dezember in See sticht, soll auch mit "verjüngenden Kosmetikbehandlungen (inklusive Botox)" die Passagieren beglücken.
 
[Botox]
Autor: strappato   2008-06-03   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Allergan beim faltenfreien Astroturfing

Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Botulinumtoxin-Therapie (DGBT) hat sich der Information von Patienten und Ärzte und der Kommunikation der Grundlagen und Neuentwicklungen zu den Aspekten der Botulinumtoxin-Therapie verschrieben. Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass die Fachgesellschaft ein Kommunikationsmedium des Unternehmens Allergan ist, dem Hersteller von Botox®, in Deutschland für die Faltenglättung unter dem Handelsnamen Vistabel® auf dem Markt.

Die DGBT gibt an, dass Schätzungen zufolge in Deutschland bislang erst rund 1000 Ärzte die Faltenglättung mit Botulinumtoxin anbieten. Das soll sich ändern, denn zur "Kommunikation" gehören Fortbildungskurse, die sich an Ärzte aller Fachrichtungen richten. Nur Zahnärzte müssen leider draussen bleiben. Sie müssen sich in Deutschland auf die Mundhöhle als Therapieobjekt beschränken. In den USA spritzen auch Dentisten Botox. Nach zwei Tagen darf sich der Arzt "Zertifizierter Anwender für ästhetische Botulinumtoxin-Therapie" nennen.

Ein paar Indizien für das Astroturfing:
  • Die Kurse des DGBT werden von der Agentur "Logi-Vent" organisiert, die auch für Allergan die Fortbildung zu " Injektionstechniken mit Vistabel®" managed.
  • Für die Pressearbeit der DGBT ist die Agentur "Haas & Health Partner" zuständig. Wie auch für die PR von Allergan.
  • Der Vorsitzende des DGTB, Boris Sommer, ist Mitglied des European Advisory Board von Allergan.
  • Sommer hat mit der Schatzmeisterin des DGBT, Dorothee Bergfeld, gemeinsam Konsensusempfehlungen zum Gebrauch von Botulinumtoxin A in der ästhetischen Medizin verfasst. Das Advisory Board Mitglied sieht als einzigen Interessenskonflikt die Unterstützung von Frau Dr. Bergfeld durch Allergan.
  • Der zweite Vorsitzende, Prof. Raulin, arbeitet mit Dr. Sommer in einer gemeinsamen Praxis.
  • Dementspechend findet das Produkt von Allergan eine besonders positive Erwähnung in den Pressemeldungen des DGBT.
Die Internetseite der Gesellschaft wäre als Auftritt von Allergan nicht mit den Heilmittelwerbegesetz vereinbar. Neben unkritischen Patienteninformationen über die Behandlung gibt es eine Ärzteliste mit den zertifizierten Behandlern. Es überrascht nicht, dass die Finanzierung des Verbands nicht kommuniziert wird. Ziel scheint, die Anwendung zu pushen. Die Presseresonanz ist gut und das Schlagwort "Botox-TÜV" wird gerne von den Medien aufgenommen.

Von den Medien in Deutschland dagegen kaum beachtet: Die Ergebnisse einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie an Ratten lassen vermuten, dass das Neurotoxin Botulinum Type A nicht nur an den Stellen des Körpers bleibt, in die es injiziert wird, sondern sich im Gehirn und im Körper ausbreiten kann. In den USA fordert die Verbraucherorganisation "Public Citizen" schärfere Warnhinweise für Botox. Nach den Angaben der Organisation sind zwischen 1997 und 2006 den Behörden 658 zum Teil lebensbedrohende Zwischenfälle und 16 Todesfälle nach Botox-Injektionen gemeldet worden. Public Citizen zitiert auch Zahlen aus Europa, wo ebenfalls mehr als 600 Zwischenfälle, darunter einige tödlich, aktenkundig geworden sind.
 
[Botox]
Autor: strappato   2008-04-29   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Botox-Prioritäten

Die NY Times berichtet über eine Studie, nach der in den USA eine Botox-Spritze zur Faltenglättung beim Hautarzt schneller zu bekommen ist als ein Termin, wegen auffälliger Veränderungen an Muttermalen, die Vorstufen von Hautkrebs sein können. Auf einen Botox-Termin wartet der Patient durchschnittlich 8 Tage, bis zum Hautkrebs-Screening 26 Tage.
The study shows that the Botox needs of the United States are being met.

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Ein anderer Teil der US-Bürger versucht es stattdessen mit Faltenglättung durch Anlagerung von Fettgewebe. Vielleicht sollten die Dermatologen nach Grösse der Hautfläche bezahlt werden, um den Anreiz zur Hautkrebs-Untersuchung zu fördern.
 
[Botox]
Autor: strappato   2007-08-29   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Schönheitschirurgen als Drogen-Dealer

Süchtig nach Botox
Über 40 Prozent gaben zwingende Gründe für weitere Botox-Injektionen an.

 
[Botox]
Autor: strappato   2006-09-20   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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