Abkassiert in der Klinik

Das NDR Magazin "Markt" hat sich die Telefontarife für Patienten im Krankenhaus angesehen. Um die im Krankenzimmer bereitgestellten Telefone nutzen zu können, benötigt der Patient meist eine sogenannte hausinterne Telefon-Karte mit aufgebuchtem Gesprächsguthaben, von dem auch die Tagesnutzungsgebühr zwischen 50 Cent und 3 Euro abgezogen wird. Zusätzlich langen viele Klinikbetreiber bei den Gesprächskosten zu: 10 Cent pro Minute sind schon ein günstiger Tarif, bei Verbindungen in Mobilfunknetzen fand die Redaktion sogar Kosten von 2,26 Euro für die Telefonminute aus der Asklepios Nordseeklinik auf Sylt. Die Angehörigen kommen nicht ungeschoren davon. Wer mit im Krankenhaus liegenden Familienmitgliedern oder Freunden sprechen möchte, wird von einigen Krankenhäusern zur Kasse gebeten. Diese Häuser schalten ihren Patienten Telefonanschlüsse mit 01805-Rufnummern, unter denen diese ereichbar sind. Ein Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom auf eine 01805-Nummer kostet dann 14 Cent pro Minute, vom Handy aus ein Mehrfaches.

Fazit: Es hat sich wenig geändert, seit dem Posting vom Januar 2007.
 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-10-21   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Verhaltensauffällig und ruhig gestellt

Report Mainz hat mit Dr. Gerhard Libal einen bemerkenswert offenen Kinder- und Jugendpsychiater vor die Kamera bekommen. Nach eigener Aussage verschreibt er zahlreichen Kindern Neuroleptika außerhalb der zugelassenen Indikation, darunter auch Kindern im Kindergartenalter. Kein Einzelfall.
In Deutschland werden immer mehr Kinder und Jugendliche mit Neuroleptika behandelt. Das belegen Zahlen einer bisher unveröffentlichten Studie der Uni Köln. Die Wissenschaftler verglichen Daten der AOK Hessen aus den Jahren 2000 und 2006. Ergebnis: Die Zahlen sind alarmierend.

Hochgerechnet auf ganz Deutschland erhielten im Jahr 2000 6.864 Kinder und Jugendliche ein neuartiges Neuroleptikum. 2006 sind es bereits 28.100. Viermal so viele wie vor sechs Jahren.
Seine Fachkollegin Charlotte Köttgen sieht das kritisch:
Neuroleptika haben sehr schwerwiegende Nebenerscheinungen. Sie haben vermehrt Folgeerscheinungen wie Diabetes, Gewichtszunahmen mit den Folgen von Kreislaufstörungen, Herz-Kreislaufstörungen, mit der Folge von unwillkürlichen Bewegungszwängen, die oft anhaltend bleiben, die also nicht wieder zurückgehen.

Das Transkript des Beitrages hier, der Filmbeitrag selbst ist offenbar noch nicht online.
 
[TV-Magazine]
Autor: hockeystick   2008-10-21   Link   (6 KommentareIhr Kommentar  



 

Geldmaschine Gesundheitssystem

Von gestern Abend: Hart aber fair: Geldmaschine Gesundheitssystem. Parforceritt in 73:46 Minunten durch die Realität des deutschen Gesundheitswesens.

Die WELT.
Die Profiteure der Gebührenerhöhung saßen gestern bei „Hart aber fair“: Der Lörracher Krankenhausmanager Dieter Ahlbrecht, die Chefin des BKK-Landesverbandes Nord, Claudia Korf, und der Ärztekammer-Vorstand Theodor Windhorst. Die Schuld an den steigenden Kosten wollte natürlich keiner haben. Und keiner von ihnen gab sich mit seinem Anteil zufrieden.

Der Kölner Stadt-Anzeiger.
Etwas seltsam endete die spannende und von Frank Plasberg souverän geleitete Runde mit einem Hoch auf das Hausarztmodell, dass doch zuletzt etwa die Barmer ihren Versicherten für 2009 wieder gestrichen hatte. Den Widerspruch konnte die Gesprächsrunde leider nicht auflösen.

Bei Spiegel Online.
Wer glaubt, die Banken seien am Ende, sollte sich das Gesundheitssystem ansehen. Bei Plasberg waren die Experten geradezu krank vor Sorge: Ärzte, Kassen, Patienten sind überfordert, die Pharma-Lobby stösst sich gesund.

Die Markenpost.
Am Ende der Sendung zeigt die Geschichte eines Zuschauers, wie marode, undurchsichtig und verworren das ganze System ist. Er erzählt von seiner krebskranken Frau. Seine Krankenkasse bezahlte ein 2000 Euro teures Medikament anstandslos. Weil seine Frau die Tabletten nicht vertragen hatte, musste er die restlichen 26 Tabletten entsorgen. Für die weitere Behandlung hakte die Krankenkasse bei jedem Cent unabhängig davon nach und forderte genaue Erklärungen.

 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-10-16   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

MRSA-Schweinerei

Dienstag war TV-Magazin-Tag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und wie immer galt: Nicht ohne einen Betrag zum Thema Medizin/Gesundheit.

Bei plusminus ging es um multiresistente Erreger (MRSA - Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), die vornehmlich im Krankenhaus vorkommen und kaum beherrschbare Wundinfektionen oder andere Infektionen hervorrrufen. Nun wurden MRSA-Vorkommen auch in Schweinemastbetrieben gefunden. Dies ist nicht neu, eine Studie hat 2007 in kanadischen Schweinefarmen MRSA-Erreger gefunden. Plusminus zeigte, dass die Verantwortlichen in Deutschland mit dieser realen Bedrohung überfordert sind. Die Ergebnisse einer von der EU-Kommission angeordneten flächendeckenden Untersuchung werden erst in einem Jahr vorliegen. Testung von MSRA-Risikopersonen mit anschliessender Isolation ist in deutschen Kliniken weiterhin freiwillig. Eine Strategie ist nicht in Sicht.

Plusminus hätte mal den Bericht der Kollegen von Panorama vor ein paar Wochen weiter verfolgen sollen. Die Ankündigung des NRW-Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann, dass die Kliniken im Westen ab Mitte Februar wenigstens die RKI-Empfehlungen beachten - oder gar mit der Testung aller Patienten darüber hinaus gehen, hat sich als heisse Luft erwiesen. Un so werden weiterhin tausende von Patienten jährlich sich im Krankenhaus mit MRSA infizieren - mit teils lebenslangen oder gar tödlichen Folgen.
 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-05-08   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Klassiker galore

Heute Abend um 21:00 Uhr im Hessischen Rundfunk ("3. Programm") ein weiterer Klassiker. Wie manipuliert uns die Pharmaindustrie? in der Sendung "Alles Wissen".
 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-04-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Klassiker

Kein Polit-TV-Magazin in Deutschland ohne einen Beitrag zu Medizin und Gesundheitswesen. Vergangene Woche waren "Klassiker" angesagt:

In Frontal21: Gierige Ärztefunktionäre. Eine schlaffe Verallgemeinerung anhand von zwei Fällen bei Kassenzahnärztlichen Vereinigungen und einem Ermittlungsverfahren bei der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein. Jeder dieser Fälle hätte eine tiefere Recherche vedient. Zweites Thema waren gefährliche Schönheitsoperationen. Man sollte meinen, dass im Fernsehen dazu schon alles gesagt worden sei.

Die Kollegen von Plusminus im Ersten gruben einen weiteren Untoten aus: Praxis geschlossen - Wie wir mit dem Ärztemangel umgehen. Stichworte: Arzt mit Wochenenddiensten in England, polnischer Arzt in Mecklenburg-Vorpommern, und östereichische Medizinerin in Sachsen. Schon mal besser aufbereitet gesehen.
 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-04-29   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

China- und Ärzteconnection

Kein TV-Magazin in Deutschland ohne einen Beitrag zu Pharma und Gesundheitswesen. Am Dienstag sogar abgestimmt. Die Pressestelle des Verbands Forschender Arzneimittelherstller (VFA) war sehr gefragt.

Das ZDF-Magazin Frontal21 berichtete über den Heparin-Skandal. In China hergestellte Grundstoffe und Wirkstoffe für die Pharmaindustrie stellen eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr dar.
Gegenüber dem ZDF-Magazin Frontal21 bestätigt der Verband Forschender Arzneimittel erstmals, dass etwa 80 Prozent der in Deutschland verwendeten Wirkstoffe aus dem Nicht-EU-Ausland stammen.

Wie die Pharmaindustrie dast durch den Einkauf in China gesparte Geld einsetzt, war Thema bei den Kollegen von Plusminus: Ärzte kaufen. Ein Rundumschlag zum Thema Pharmamarketing.
VFA: "Wir gehen (...) davon aus, dass die Marketingausgaben unserer Branche tatsächlich höher als die Forschungsausgaben sind und das erscheint uns durchaus nicht kritikwürdig. Schliesslich müssen die Firmen die Ärzte über den Stand des medizinischen Fortschritts auf dem laufenden halten."

 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-04-17   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

ZDF-Magazin schleust V-Mann in Ärztefortbildung

Kein investigatives Magazin im deutschen Fernsehen ohne einen Beitrag zu Medizin und Pharma.

Dieses Mal wagt sich der WISO-Ermittler in die Höhle des Löwen. Er besucht mit versteckter Kamera die "Jahrestagung für Wundheilung" in Wien, ZDF-Informanten zufolge eine reine Marketingveranstaltung. Die unscharfen und verwackelten Einstellungen gemahnen an eine Reportage aus dem innersten Zirkel eines kolumbinanischen Drogenkartells. Und tatsächlich:
Überall Werbestände. [...] Abends vergnügt man sich gemeinsam im schicken Ambiente - und für all das bekommen Ärzte auch noch Fortbildungspunkte.



Natürlich ein gesponsorter Kongress mit Einflussnahme der Pharmaindustrie an allen Ecken, aber vom Ambiente her für meine Begriffe eher wenig ansprechend. Da gibt es auf jeder 08/15-Pharma-"Fortbildung" im Luxushotel mit Freizeitprogramm weitaus mehr anstößige Szenen.

(Link zum Beitrag)
 
[TV-Magazine]
Autor: hockeystick   2008-04-07   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Pharmamarketing im SWR

Gestern im SWR-Fernsehen:

odysso mit dem Thema "Wie uns die Pharmaindustrie manipuliert". Reisserischer Titel, wenig neue Informationen - ein zusammen gesammelter Rundumschlag. Von als redaktioneller Teil getarnter Werbung bis Scheininnovationen.
 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-03-14   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Privatärztliche Rechnungen und HPV-Impfung

Kein TV-Magazin ohne einen Beitrag aus dem Gesundheitswesen.

[plusminus ist gestern überhöhten Rechnungen von Ärzten an Privatpatienten nachgegangen. Gebeutelt durch Honorarverteilungsvertrag und EBM versuchen Ärzte bei den Privatversicherten ihr Einkommen aufzubessern. Durch Verträge mit Selbstbeteiligung sind Patienten mit betroffen. In dem Fall, der im TV-Beitrag dargestellt worden ist, hat der Arzt dem kritisch nachrechnenden Patienten nahegelegt, sich einen anderen Hausarzt zu suchen. Er hätte mitgeteilt, dass in seiner Praxis eine Rezeptausstellung für 1,75 € nicht möglich sei.

Das ZDF-Magazin Frontal21 beschäftigte sich mit der HPV-Impfung. Für regelmässige Leser dieses blogs wird wenig Neues dabei gewesen sein. Ärzte sollen ohne sorgfältige Aufklärung den Impfstoff an die Frau bringen. Der Aufwand beim Marketing und Lobbying bleibt eben nicht ohne Wirkung.
 
[TV-Magazine]
Autor: strappato   2008-02-20   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












Letzte Beiträge und Kommentare /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  OH!!!  (kelef)  /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  Subjektive Wahrnehmung  (casadelmar)  /  Sehr interessante Sichtweise,...  (akademischer ghostwriter)  
Zum Kommentieren bitte einloggen

Metainfos über das blog. Kontakt: strappato.

search noeszett Add to Technorati Favorites rss