USA news

Hersteller von künstlichen Hüft- und Kniegelenken haben kick-back Zahlungen an Ärzte geleistet, schreibt der NJ Star-Ledger.

Der Boston Globe hat einen Artikel über Zahlungen von Psychopharmaka-Hersteller an Ärzte, getarnt als Vorträge und Fortbildungen.

Das Pharmaunternehmen Purdue (in Deutschland Mundipharma) hat als Ausgleich für off-label Marketing von OxiContin (Oxycodon) $ 19,5 Millionen an 27 US-Staaten gezahlt. Ein weiterer Vorwurf: Der Hersteller hat zuwenig getan, um Missbrauch der hochpotenten Opioids zu verhindern, das seit einigen Jahren als "Hillbilly Heroin" in diversen Szenen bekannt ist. Schon 2001 war das aggressive Marketing von Purdue Thema bei einer Anhörung eines US-Kongress-Ausschusses.
 
[Ausland]
Autor: strappato   2007-05-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Journalistenhasserbuch

Vorab: Ich verlinke das jetzt nicht, kann jeder auch selber finden.

Die Bild pusht das neue Buch des Redakteurs der Süddeutschen Zeitung, Werner Bartens.
Diese Vorwürfe tun richtig weh: Deutschlands Ärzte sind geldgierig, unfähig und skrupellos! Das sagt einer, der selbst jahrelang als Arzt praktiziert hat: Dr. Werner Bartens (40), Autor des neuen Bestsellers „Das Ärztehasserbuch“.
Bis 1996 hat also Dr. Bartens das als Assistenzarzt selber erlebt. Im zarten Alter von 29 Jahren hat er den Dienst quittiert. Mehr als 2-3 Jahre kommen da nicht zusammen, inklusive AiP.

Wie wäre es mit einem "Journalistenhasserbuch"? Die Zustände in deutschen Redaktionen, mit gekauften Artikeln, schlampig recherchierten Stories, Nebenjobs als Moderator bei Unternehmensveranstaltungen oder die fragwürdige Professonalität von Ärzte-Journalisten.

Am Rande noch ein Zitat aus der Welt
Zu guter Letzt gesellte sich Buchautor Dr. Werner Bartens zur Runde dazu. Im Gegensatz zu Richling und Schöneberger hatte der Mediziner sein neuestes Werk direkt im Gepäck („Das Ärztehasserbuch. Ein Insider packt aus“). Darin zieht Bartens gegen die Ignoranz und die Arroganz von Ärzten zu Felde und fordert den würdevollen Umgang mit Patienten. Nach den beiden kurzweiligen Talkgästen aus der Showbranche geriet der Auftritt des Arztes ein wenig dröge und nicht nur Beckmann schien das Ende der Sendung herbeizusehnen.

 
[Aerzte]
Autor: strappato   2007-05-09   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Alli® Marketing

Die NY Times mit einem Bericht über das Marketing der freiverkäuflichen Diätpille Alli® in den USA
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-05-09   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Von Panama bis China

Die Süddeutsche Zeitung hat sich von einem Artikel in der NY Times inspirieren lassen. Der Originalartikel ist erheblich spannender zu lesen, inkl. einem Video.

Es geht um die Verunreinigung von Hustensaft mit Diethylenglykol (DEG) in Panama. In dem von der NY Times recherchierten Fall sind 365 Menschen an der Vergiftung gestorben. Die NY Times verfolgte die Spur des Glykols bis nach China.

Hier von Medikamentenfälschung zu sprechen, ist nicht ganz richtig, da es eher um die Frage der Qualitätssicherung und Kontrolle von Grundstoffen und der Herstellung geht. Daher empfiehlt die FDA als Gegenmassnahme auch umfangreiche Tests und Kontrollen.

In dem Artikel in der Süddeutschen Zeitung wird davor gewarnt, dass auch für die Zukunft damit gerechnet werden muss, dass solcherart gefälschte Medikamenten auf den Markt kommen. Auf welchem Markt? Nicht auf die Märkte der westlichen Industrieländer. Allein in den letzten zwanzig Jahren kam es weltweit acht Mal zu Massenvergiftungen durch DEG mit Tausenden Toten. Was die Süddeutsche verschweigt: In Panama, China, Haiti, Bangladesh, Argentinien, Nigeria und Indien.

Die von der Pharmaindustrie geforderten Massnahmen gegen Medikamentenfälschungen, ob RFID-Tags, Seriennummern auf der Verpackung, Importverbote oder die Ausschaltung des Grosshandels, hätten in dem von der NY Times dargstellten Fall keine Wirkung. Fehlende Kontrollen der Grund- und Wirkstoffe, bei Herstellung und Abgabe ist ein Problem der Schwellenländer, genau wie die Einzelabgabe von Tabletten ohne Verpackung mangels sicherem Distributionssystems. In den Entwicklungs- und Schwellenländern sterben Patienten an giftigen oder unwirksamen Medikamentenfälschungen. RFID-Tags und Handelseinschränkung helfen nur den Pharmakonzernen die Preise hoch zu halten, aber vermeiden keine Opfer.
 
[Counterfeit drugs]
Autor: strappato   2007-05-09   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Sauber bleiben

In der blogbar wird diskutiert, wie man trotz Vernetzung sauber bleibt.

Ich halte es für eine Sache der Grundeinstellung. Je persönlicher es wird, desto mehr sollte man aufpassen. Wenn ich Ende der Woche unterwegs bin und abends zwangsläufig zum "Geschäftsessen" mit Leuten aus der Pharmaindustrie gebeten werde, dann zahle ich bei solchen Treffen mein Essen selbst.

Nicht nur Journalisten sollten sich ihre Unabhängigkeit bewahren, auch als Dienstleister ist es hilfreich die Kunden und Projekte nach Aufgabenstellung und Vergütung auszuwählen und nicht nach der netten Nase des Auftraggebers oder einem Gefallen, den man noch schuldet.
 
[heile Welt]
Autor: strappato   2007-05-08   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Korruption allerorten

Ist Betrug im deutschen Gesundheitswesen ein Kavalierdelikt? Den Eindruck kann man bekommen, wenn man aktuelle Berichte sieht, die in der öffentlichen Diskussion jedoch auf wenig Resonanz stossen.

Gestern strahlte report Mainz einen Beitrag (als real stream verfügbar) über Abrechnungsbetrug durch Apotheker, Ärzte und Patienten im Saarland aus. Im Gegensatz zu den Informationen in dieser Meldung sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen, sondern es ergeben sich immer neue Verdachtsfälle, wo immer die Staatsanwaltschaft hineingreift.

Auch in Hamburg ist dieser Tage Anklage gegen einen Apotheker erhoben worden. Es wird vermutet, dass im Laufe der Beweisaufnahme ein "korruptes Geflecht" zu Tage tritt.

Nach einem aktuellen Bericht von Gesundheitministerin Ulla Schmidt an den Bundestag, sollen die Krankenkassen in den vergangenen Jahren etwa 15.300 Fälle von Abrechnungsbetrug und Korruption im Gesundheitswesen verfolgt haben. Insgesamt hätten die Kassen Schadenersatz von mehr als 32 Millionen Euro durchsetzen können.

Das wahre Ausmass mag man sich gar nicht vorstellen.
 
[Politik]
Autor: strappato   2007-05-08   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Austria news

Minuzien aus unserem Nachbarland

Den Krankenkassen wurde die Pharmawerbung in der "Krone" durch den ArzneiOmbudsmann unter dem Deckmantel der aufopfernden Hilfe scheinbar zuviel. Der Hauptverband hat seine Mitwirkung aufgekündigt und argumentiert mit dem Datenschutz. Hier der Krone-Artikel: krone_ombudsmann (pdf, 278 KB)

Aktuell beleuchtet das Nachrichtenmagazin "Profil" die steigenden Ausgaben für Medikamente und "die Tricks der Pharma-Industrie".
Die Rolle der Medien in diesem Verteilungskampf ist zwiespältig. Auf den Gesundheitsseiten sprießen alle Formen von Pharmakooperationen. Aktionen wie der – zum Großteil von der Industrie bezahlte – Arznei-Ombudsmann der „Krone“ torpedieren offen die Bemühungen zu mehr Behandlungsökonomie. „Der Chefarzt hat ein Medikament abgelehnt, aber Ihr Arzt meint, es wäre das Beste für Sie?“, fragt der Ombudsmann verständnisvoll auf einer eigenen Website www.arzneiombudsmann.at. „Oder Sie haben jahrelang ein Medikament bekommen, das gut geholfen hat, und Sie bekommen dieses nun nicht mehr?“ Falls der Patient der Meinung ist, ungerecht behandelt zu werden, weil er meint, das Original habe viel besser gewirkt als die nunmehrige billigere Kopie, so kann er auf der Internet-Seite Musterbriefe zur Bescheidaufforderung an die Krankenkasse oder auch gleich zur Einreichung einer Klage beim Arbeits- und Sozialgericht downloaden. Als „Pressure-Group“ der Industrie will der PR-Fachmann Wolfgang Maierhofer, der gemeinsam mit „Krone“-Chefarzt Wolfgang Exel den Ombudsmann erfunden hat, aber deshalb nicht erscheinen. „Das sind wir bei Gott nicht!“

Nicht gerade eine ruhige Kaffeehausatmosphäre, in der die neue Pfizer Chefin Theresa Firestone ihren Posten antritt. Einen ihrer ersten Auftritte hatte Ms Firestone bei einer Veranstaltung von Pfizer und der Zeitung "Die Presse" zum Thema Nichtraucherschutz. pfizer_rauchen (pdf, 237 KB)

Eine ungewohnte Diskussion in einer ungewohnten Sprache. In ihrem Heimatland Kanada haben 9 der 13 Provinzen längst umfangreiche Regelungen erlassen. Interessant was in dem Presse-Artikel haften bleibt: Die Pfizer Chefin hatte Angst um ihren Mann, als bei ihm fälscherlicherweise Lungenkrebs diagnostiziert worden war. Landesstatthalter des weltgrössten Pharmakonzerns geht anders. Da werden die Berater noch einige Arbeit haben.
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2007-05-07   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

e-Detailing


E-Detailing wird als Trend und Zukunft bei der Vermarktung von Medikamenten propagiert.

Wie das aussieht, kann man sich in einem Beispiel bei der Agentur D33, die zu deutsch-österreichischen PBK Ideenreich-Gruppe gehört, ansehen (auf eDetailing drücken und auf "Beispiel ansehen" unten gehen). direkter link. Am Ende steht ein Gewinnspiel...

Besonders schön finde ich, dass das Beispiel sich um Fortbildung dreht. Nach den Richtlinien der österreichischen Ärztekammer soll die kontinuierliche fachliche Fortbildung der Ärzteschaft unabhängig, auf hohem wissenschaftlichen Niveau, international vergleichbar und frei von wirtschaftlichen Interessen Dritter gestaltet sein.

Das Bild basiert auf dem Bild E-detailing.jpg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Christoph Rossmeissl.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-05-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

In eigener Sache

Hier ist es diese Woche wahrscheinlich etwas ruhiger, da ich ab Mittwoch dienstlich im Ausland unterwegs bin. Ich kann gar nicht verstehen, wie andere blogger noch Aufrufe zu bloggertreffen starten können, wenn sie beruflich unterwegs sind. Meine Abende sind mit geschäftlichen meetings voll.

Aber ich werde sicher ein paar neue Pharmakugelschreiber mitbringen und besprechen.
 
[heile Welt]
Autor: strappato   2007-05-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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