US-Krankenversicherungs-Irrsinn

Mal wieder eine Bestätigung, dass Michael Moore bei seinem Film SiCKO Recht hatte: Das grösste Problem des US-Gesundheitswesens sind nicht die Unversicherten, es sind die Versicherten, die den Ärzten, Kliniken, Krankenkassen hilflos ausgeliefert sind.

In der NY Times berichtet die Journalistin MP Dunleavey über die Abrechnung ihrer Blinddarmoperation.
Lying on the gurney in the emergency room last May, facing an appendectomy, I should have been focused on my well-being. Instead, all I could think was: What is this going to cost? It was not that I was uninsured. But I had pre-operation financial anxiety about the prospect of dealing with my insurance company in regard to surgery that had not even happened yet.
...
As it turned out, the appendectomy was a success, but there was plenty of fretting once the actual bills arrived. The first one landed about two weeks after the operation and they did not stop for months. Each statement a revision of the last, except when they were duplicates. Each commanded in large block letters: Payment is due upon receipt of this invoice.

Als gesetzlich Versicherter in Deutschland liest man das mit erschrockenem Staunen. Nebenbei, hier zu Lande hätte der Eingriff dem Krankenhaus nach den Fallpauschalen, abhängig vom Basisfallwert der Klinik und der Schwere der Komplikationen ca. zwischen 1900 Euro und 3800 Euro gebracht. In den USA schuldete Dunleavey dem Krankenhaus alleine $2.879,15 als Selbstbeteiligung.
 
[Ausland]
Autor: strappato   2007-12-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Fragen Sie Ihren Arzt nach einer OP

Die Pharmaindustrie würde gerne eine Lockerung bei den Einschränkungen in der DTC (direct-to-consumer) Werbung erreichen. Die Lobbyingmaschinerie läuft auf EU-Ebene. Aber auch national, z.B. in Österreich oder Deutschland wird der Kontakt zu Patienten und Selbsthilfegruppen gesucht.

Nur die Pharmaindustrie? Selbst für Implantate wird in den USA geworben. Hier für ein Magenband.




Oder auch für Stents, Gittergerüste in Röhrchenform, die einen Verschluss der Herzkranzgefässe verhindern sollen.
 
[Ausland]
Autor: strappato   2007-12-29   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Starbucks: strong sell

Das Hormon Orexin, als Nasenspray verabreicht, soll das Schlafbedürfnis bremsen können, berichtet Wired. Das wäre das Ende des Koffeinkicks bei Starbucks & Co und der Traum der konsumorientierten 24/7-Gesellschaft.

Bevor jetzt jemand sich den Zweitjob für die nicht fürs Schlafen nötigen neu gewonnenen Stunden sucht: Die Forschung wird finanziert durch das DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency), die US-amerikanische Militärforschungsagentur. Deren Interessen müssen nicht zwangsläufig auch für die Bevölkerung gesund sein.

Andererseits, die DARPA hat uns den Zeitdieb Internet gebracht. Ein Hallo-Wach-Spray wäre eine konsequente Wiedergutmachung.
 
[Wissenschaft]
Autor: strappato   2007-12-29   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pharma-Fettkiller


Die Pharmaindustrie kriegt im Tatort derzeit ihr Fett weg. Nach den Ermittlungen in der Pharmalobbyisten-Szene vor ein paar Wochen ist am Sonntag in der ARD ein mittelständiges Pharmaunternehmen Schauplatz des Krimis.

Die Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) klärt den Tod eines investigativ tätigen Journalisten auf, der bei seinen Recherchen auf zweifelhafte Diätpillen mit offensichtlichen Nebenwirkungen aus dem Labor der Pharmafirma gestossen ist.

Mehr zum Tatort:
Märkische Allgemeine
Berliner Kurier
ddp
 
[Medien]
Autor: strappato   2007-12-29   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Aber Baader hatte so einen unmöglichen Akzent

Klaus Lemke setzt in der TAZ den Schlusspunkt im "Deutschen Herbst"-Erinnerungsjahr.
Das haben wir mit Filmen geschafft und die anderen mit Bomben. Deshalb haben sich die Baaders Vietnam ausgesucht. Die wussten noch nicht mal, wo das liegt. Die haben kein Wort von dem verstanden, was Adorno erzählte. Null. Die haben in einer ganz anderen Alkoholwelt gelebt. Die haben dort den Krieg geführt, den sie sich nicht getraut haben, gegen ihre Eltern zu führen, so wie wir uns damals auch nicht getraut haben. Wir haben den amerikanischen Film vorgeschoben. Andreas Baader und die ganze Mannschaft, die wollten eigentlich auch zum Film. Aber Baader hatte so einen unmöglichen Akzent.

 
[heile Welt]
Autor: strappato   2007-12-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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