Bankhofer-Sendung unter Schleichwerbungs-Verdacht

Er kann es nicht lassen: "Mr. Gesundheit", Hademar Bankhofer, schleicht sich wieder werbend durchs deutsche Fernsehen. Der Journalist Marcus Anhäuser zeigt, dass in Bankhofers Sendung "Der gesunde Weg", die seit Dezember 2009 im Spartenkanal Bibel TV ausgestrahlt wird, "gegen das Schleichwerbeverbot verstossen wird. Nach einem Hinweis hatte sich die zuständige "Kommission für Zulassung und Aufsicht" (ZAK) damit befasst und wirft dem Sender Schleichwerbung vor.
Bibel TV muss ebenfalls eine Programmbeanstandung durch die ZAK hinnehmen. In zwei Ausgaben der Sendung „Der gesunde Weg“ vom September 2010 hatte der Sender gegen das Schleichwerbeverbot verstoßen. In dem Gesundheitsmagazin kamen u.a. Experten zu Wort, die über den Nutzen von bestimmten Produkten bzw. Wirkstoffen sprachen, von deren Verkauf sie wirtschaftlich profitieren. Die Zuschauer wurden über diese Zusammenhänge im Unklaren gelassen. Die Produkte waren jeweils mehrfach und deutlich erkennbar im Bild zu sehen.

Die Beiträge sind Zweitverwertungen einer regelmäßigen Bankhofer-Sendung im österreichischen Privatsender "Austria 9 TV". Vielleicht endlich mal Motivation für die dortigen Aufsichtsgremien, sich mit den von Bankhofer moderierten und für die Hersteller gesunden Sendungen zu befassen.
 
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Autor: strappato   2011-01-21   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

TV-Sender "Focus Gesundheit" stirbt

Deutschland ist kein Markt für TV-Spartenkanäle mit Themen aus Medizin und Gesundheit. Ein Jahr nach dem Ableben des Deutschen Gesundheitsfernsehens (DGF) stirbt auch der Burda-Sender "Focus Gesundheit". Focus Gesundheit war insgesamt fünf Jahre auf Sendung. Anfang des Jahres wollte Burda noch die Marke im Internet weiter ausbauen und eine alternative Verbreitungsstrategie anstreben.
 
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Autor: strappato   2010-08-10   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Bezahlte Actos®-Experten erhalten Plattform in der "Welt"

Ein kleines, alltägliches Beispiel, wie sich die deutsche Qualitätspresse - und sei es nur aus Naivität - von bezahlten Meinungsbildnern instrumentalisieren lässt, um die Botschaften der Marketingabteilungen von Pharmaunternehmen in die Öffentlichkeit zu tragen.

Die "Welt" berichtete gestern über den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die Antidiabetika Actos® (Pioglitazon) und Avandia® (Rosiglitazon) künftig nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen erstatten zu lassen.

Die Autorin des Artikels, Shari Langemak, hat zwei Experten ausfindig gemacht, die die Entscheidung im Fall Actos® für unbegründet halten:
Dennoch raten viele Experten dringend dazu, Glitazon nicht gleich Glitazon zu setzen. Man müsse zwischen den verschiedenen Substanzen dieser Medikamentengruppe trennen können: "Diverse Studien haben ein erhöhtes Herzinfarktrisiko für Rosiglitazon gezeigt, allerdings nicht für Pioglitazon. Beide Medikamente wirken ganz unterschiedlich - das wissen die Fachleute schon lange", sagt Professor Erland Erdmann, Direktor am Herzzentrum der Universität zu Köln.
und
"Ich halte die derzeitige Beschlusslage für unklug. Es gibt genügend Daten, die es rechtfertigen, das Medikament weiterhin als Option zu behalten - nicht mehr und nicht weniger", sagt Professor Diethelm Tschöpe, Direktor des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen.

Was die Autorin vergisst zu erwähnen, ist die Tatsache, dass beide Herren schon in der Vergangenheit fest in die Marketingkampagne von Takeda Pharma für Actos® eingebunden waren. Nur eines von vielen Fundstücken: Schon im Jahr 2007 konnte man Erdmann und Tschöpe Seit' an Seit' auf einer Pressekonferenz von Takeda zum gleichen Thema und mit der gleichen Botschaft pdf-Dateiantreffen. Solche Auftritte werden erfahrungsgemäß üppig honoriert.

Transparenz bleibt in der deutschsprachigen Medizinberichterstattung ein Fremdwort.
 
[Medien]
Autor: hockeystick   2010-07-19   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Über Pharmamarketing im "Deutschen Ärzteblatt"

Das "Deutsche Ärzteblatt" ist mit einer wöchentlichen Auflage von rund 400.000 Exemplaren das mit großem Abstand meistverbreitete Fachmedium für die Deutsche Ärzteschaft und das offizielle Organ der Bundesärztekammer. Während sich das Blatt mit einem Bein auf den mühsamen und steinigen Weg gemacht hat, sich durch zunehmende Transparenz und inhaltliche Qualität als ernstzunehmende medizinische Fachzeitschrift zu etablieren, steckt es mit dem anderen Bein hüfthoch im streng nach gewissenlosem Kaufjournalismus riechenden Sumpf des Pharmamarketings.

Die nicht immer von Erfolg gekrönten aber glaubwürdigen Bemühungen um Transparenz im Verantwortungsbereich der medizinisch-wissenschaftlichen Redaktion des "Deutschen Ärzteblatts" haben wir hier im Blog streckenweise kritisch begleitet und gewürdigt.

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille.

Ich erlaube mir, ein wenig auszuholen: In medizinischen Fachmedien findet sich mit erheblicher Verbreitung eine Stilform, die in jedem anderen Bereich des Journalismus - selbst in gleichermaßen PR-durchseuchten Themenfeldern wie Auto und Reise - von der Leserschaft ob ihres durchsichtigen und dummdreisten Schleichwerbecharakters mit hysterischen Lachanfällen und spontanen Abonnementskündigungen quittiert würde. Meist sind diese Artikel als eine Art Kongressbericht getarnt.

Viele Ärzte scheinen sie jedoch zu schätzen und ernst zu nehmen, diese erstaunlichen Artikel. Ihr Gegenstand ist der Inhalt von Pressekonferenzen oder Werbeveranstaltungen ("Satelliten-Symposien") von Pharmakonzernen, auf denen bestimmte Medikamente und deren Wunderwirkungen von akademischen Experten im Staatsdienst angepriesen wurden. Diese Experten sind der Auffassung, dass ihre karge Professorenbesoldung nicht genügt, um einen adäquaten Lebensstandard zu erlangen, und verdienen sich deshalb als "Meinungsbildner", vulgo "Mietmaul", den einen oder anderen Euro dazu. Auf diese Weise werden die Marketingbotschaften der Pharmaindustrie den Ärzten bekannt gemacht, die deren Produkte zum Wohle der Konzerne letztlich verschreiben müssen.

Solche Artikel tragen Titel wie "Rofecoxib: Analgetisch wirksam und protektiv für den Magen" oder "Kardiovaskuläre Erkrankungen: Ganzheizliche Risikointervention" und enthalten Sätze wie "Mit dem spezifischen COX-2-Inhibitor Rofecoxib (Vioxx®) stehe jetzt eine Substanz zur Verfügung, deren Nebenwirkungsrate gegenüber den NSAR verringert sei, so Prof. Henning Zeidler (Hannover)." oder "Untersuchungen an über 5 000 Arthrose-Patienten im Alter bis 80 Jahre, die Rofecoxib zum Teil länger als ein Jahr einnehmen mussten, haben die niedrige Nebenwirkungsrate bestätigt.". Oder auch: "Die effektivste Möglichkeit, das LDL-Cholesterin noch mehr zu senken, ist die duale Therapie mit Simvastatin und dem Cholesterin-Resorptionshemmer Ezetimib (Inegy®)." Die "Ärzte Zeitung" etwa ist randvoll mit solchen Artikeln. Der frühere Chefredakteur dieses Blättchens bezeichnete solcherlei Berichterstattung einmal ganz offen als "bezahlte Redaktion", wovon er sich später nur zögerlich und wenig glaubwürdig distanzierte.

Die wahllos herausgegriffenen Beispiele betreffen das inzwischen vom Markt genommene Medikament Vioxx®, das nach Schätzungen eines Experten der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA allein in den USA rund 56.000 Menschen das Leben gekostet hat, und den noch auf dem Markt befindlichen aber höchst umstrittenen Cholesterinsenker Ezetimib (Inegy®/Ezetrol®), von dem verschiedene Studienergebnisse nahelegen, dass er mehr Schaden anrichtet als nützt. Die Vioxx®-Artikel sind aus den Jahren 2000/2001. Der Inegy®-Artikel ist in der vorvergangenen Woche erschienen.

Die Beispiele stammen allerdings, und das soll das Thema dieses Artikels sein, nicht aus einer windig daherkommenden Postille nach Art der "Ärzte Zeitung", sondern aus dem seriös erscheinenden "Deutschen Ärzteblatt", einer Zeitschrift, die jeder bei einer Ärztekammer gemeldete Arzt in Deutschland zwangsweise in seinem Briefkasten vorfindet. Hochoffiziell herausgegeben von der Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.


Anlass für mich, per E-Mail folgende Fragen an das "Deutsche Ärzteblatt" zu richten:
1. Handelt es sich bei der Rubrik "Pharma" (Anm. d. Red.: früher hieß die einschlägige Rubrik noch "VARIA - Aus Unternehmen") um ein redaktionelles Angebot oder um bezahlte Werbung?

2. Falls es ein redaktionelles Angebot ist:

- Wer bestimmt die Auswahl der Themen?

- Warum sind die Artikel stets frei von kritischen Einschätzungen zu den besprochenen Produkten, auch wenn diese höchst umstritten sind?

- Warum machen sich die Autoren dieser Artikel die Meinung der zitierten Experten häufig unkritisch zu eigen?

- Warum werden die Interessenkonflikte der zitierten Experten nicht benannt?

- Wer bezahlt die Anreise der Autoren dieser Artikel zu den jeweiligen Veranstaltungen?

- Wer bezahlt das Honorar für die Autoren?

- Warum erscheinen keine Leserbriefe zu diesen Artikeln?

- Gibt es eine direkte oder indirekte Gegenleistung der Hersteller dieser Produkte, etwa in Form von geschalteten Anzeigen? Wenn nein: Mit welchen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass dies nicht doch in der Praxis so gehandhabt wird?

3. Falls es Werbung ist:

- Warum fehlt stets das Wort "Anzeige"?

- Warum ist das Layout dieser Anzeigen nicht von dem der redaktionellen Seiten zu unterscheiden?

- Halten Sie es für denkbar, dass diese Anzeigen von einem Großteil der Leser als redaktionelles Angebot wahrgenommen werden?

4. In jedem Fall: Halten Sie diese Rubrik presserechtlich für zulässig, und wenn ja, mit welcher Begründung?

Der Chefredakteur des "Deutschen Ärzteblatts", Heinz Stüwe, möchte diese Fragen gegenüber einem Pseudonym nicht beantworten. Vielleicht ist das aber auch gar nicht notwendig.
 
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Autor: hockeystick   2010-07-09   Link   (10 KommentareIhr Kommentar  



 

Die "Bunte" treibt es wieder bunt

Die aktuelle Ausgabe der Illustrierten "Bunte" informiert ihre Leserinnen über die "NEUESTE TECHNIK gegen Fett und Falten".


Die Hintergründe des schamlosen PR-Stücks über ausgewählte Schönheitskliniken und Pharma-Produkte sind sogar für "Bunte"-Verhältnisse atemberaubend. Die BooCompany hat genauer hingesehen.
 
[Medien]
Autor: hockeystick   2010-05-27   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Eigentor

NDR Info exklusiv: Daimler verlangt Blutproben von Bewerbern - Experten sehen rechtswidriges Handeln

Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR Info"

Bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern wendet der Daimler-Konzern fragwürdige Methoden an. Nach Informationen von NDR Info müssen Bewerber für neue Stellen schon während des Bewerbungsverfahrens Blutproben abgeben.
(aus einer Pressemitteilung des NDR vom 28.10.)
Nun aber berichten Beschäftigte des NDR, dass auch der Sender selbst Stellenbewerber zum Bluttest bitte. [...] Der NDR bestätigte, dass allen Bewerbern, die einen Arbeitsvertrag erhalten sollen, Blut abgenommen werde.
(aus der taz vom 4.11.)
 
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Autor: hockeystick   2009-11-04   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Angstkampagne gegen Kaiserschnitte

Eine bemerkenswerte dpa-Meldung - gelegentlich auch mit dem Kürzel (dpa/tmn) bezeichnet [Edit: das steht für "dpa-themendienst"] - geistert seit einigen Stunden durch die Online-Angebote der Republik und wird wohl morgen in vielen Zeitungen zu lesen sein.

Anscheinend basiert die Meldung auf einer Pressemitteilung oder einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Das Anliegen der DGGG ist es ganz offenbar, die Kaiserschnittquote zu reduzieren oder einen weiteren Anstieg zu verhindern.

Die Thematik der möglichen Vor- und Nachteile von Kaiserschnitt und natürlicher Geburt für Mutter und Kind ist hochkomplex, facettenreich und wird seit Jahren mit großer Leidenschaft debattiert. Das Anliegen der DGGG kann man deshalb für unterstützenswert halten oder nicht.

Was die DGGG allerdings reitet, im Verbund miit der dpa mit unwahren und unbelegten Behauptungen die Angst der Frauen vor einem Kaiserschnitt zu schüren, steht auf einem anderen Blatt. Schon der Beginn der Meldung erstaunt:
Ein Kaiserschnitt bei der ersten Geburt wirkt sich deutlich auf weitere Schwangerschaften aus. Vielfach haben betroffene Frauen zum einen größere Probleme, danach wieder schwanger zu werden.
Moment. Ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Kaiserschnittgeburt und einer abnehmenden Fruchtbarkeit der Frau ist zwar immer wieder diskutiert und in zahlreichen Studien untersucht worden, ohne jedoch überzeugende Belege für einen kausalen Zusammenhang zu finden. Dazu aus einer neueren pdf-DateiVeröffentlichung zu der Fragestellung:
Nach unseren Ergebnissen gibt es keinen Unterschied in der Fertilität nach Sectio und nach vaginaler Entbindung, dieser müßte in allen Altersgruppen nachweisbar sein. Unsere Resultate sind in Übereinkunft mit den Ergebnissen einer Studie von Tower et al. [11], in der ebenso keine Beeinflussung der Fertilität durch den Geburtsmodus festgestellt werden konnte. Eine Annäherung an eine Beantwortung dieser Frage kann definitiv nur mit Hilfe von randomisierten Studien beantwortet werden. Diese sind jedoch aufgrund ethischer Limitierungen praktisch nicht durchführbar.

Wir schlußfolgern aus unseren Ergebnissen, daß eine Entbindung per Sectio die zukünftige Fertilität nicht beeinflußt.
Auch eine aktuelle Übersichtsarbeit dazu (Current Opinion in Obstetrics and Gynecology, 2007 Jun;19(3):238-243) kommt zu dem Schluss, dass ein solcher Zusammenhang jedenfalls im Fall von Wunschkaiserschnitten nicht besteht:
Cesarean section has been reported to be associated with decreased subsequent fertility. Recent studies, which have tried to explain this association, suggest that this is most probably voluntary or due to some other biases, or possible confounding factors, which are due to organic or psychosocial effects of an emergency cesarean section or labor preceding the cesarean delivery. Elective cesarean section does not appear to cause infertility.
Noch steiler die These, die die DGGG gleich im nächsten Satz nachlegt:
Zum anderen ändern Frauen nach dem Kaiserschnitt oft ihre Meinung und wollen aufgrund des Erlebnisses doch keine weiteren Kinder, obwohl sie das ursprünglich vorhatten.
Jetzt wird das Eis richtig dünn. Nach "vielfach" und "deutlich" muss jetzt wie in einem Schulaufsatz das Wörtchen "oft" als Beleg herhalten. Gibt es wirklich so viel mehr traumatisch verlaufende (Wunsch-)Kaiserschnitte als traumatisch verlaufende natürliche Geburten?

Und heiligt der Zweck, die Kaiserschnittquote zu senken, jedes Mittel? Auch eine derart krude Kampagne, in der es im Kern darum zu gehen scheint, werdende Mütter mit falschen Behauptungen zu verunsichern?
 
[Medien]
Autor: hockeystick   2009-10-16   Link   (12 KommentareIhr Kommentar  



 

Transparenznotstand bei Altenheimstudie

Vor einigen Tagen stürmte das Thema "Mangelernährung im Altenheim" die deutschen Medien, vom Hamburger Abendblatt, der "Welt", der "Rheinischen Post", der "Netzeitung", der "Saarbrücker Zeitung" über die "BILD" bis hin zum WDR-Fernsehen und dem ZDF. Anlass für die Berichterstattung war eine Pressemitteilung der Universität Witten/Herdecke über eine Befragung, nach der etwa die Hälfte aller deutschen Altenheimbewohner "Risiken für eine Mangelernährung" trage. Aus dieser Meldung hatte der evangelische Pressedienst (epd) eine Geschichte gestrickt, die dann offenbar auch von der Nachrichtenagentur AP aufgegriffen wurde.

Das Anprangern von Missständen im Pflegebereich ist auf den ersten Blick ein löbliches Ansinnen, und ein Kommentator unter dem Artikel auf "welt.de" bringt seine Freude so zum Ausdruck:
Danke für das Ansprechen eines solchen Themas.

Heimbewohner haben normalerweise keine Lobby mehr.
Auch regiert Profit in der Regel über Menschlichkeit.
Hat es hier tatsächlich einmal ein Gesundheitsthema in großer Breite in die deutschen Medien geschafft, ohne dass man dahinter den PR-Coup eines solventen Unternehmens vermuten muss?

Weder in den Medienberichten noch in der Pressemitteilung wird darauf eingegangen, wer die alarmierende Befragung der Universität Witten/Herdecke finanziert hat. Dafür können etwa die "Berliner Morgenpost" und der "Kölner Stadt-Anzeiger" noch eine weitere Studie aufbieten, die die Dramatik der Situation unterstreicht:
Mangelernährung hat außerdem gesundheitsökonomische Auswirkungen, wie eine Studie der Münchner Beratungsgesellschaft Cepton von 2007 zeigt: Darin werden die Zusatzkosten, die Mangelernährung für die Kranken- und Pflegeversicherung jährlich verursacht, auf knapp neun Milliarden Euro beziffert.

Die serviceorientierte "Welt" verweist ihre Leser am Ende ihres Artikels auf das entsprechende Informationsangebot der "Deutschen Seniorenliga".

Finanziert hat beide pdf-DateiStudien (wie auch das Material der den Lesern dieses Blogs für ihre intransparente Firmen-PR bestens bekannten "Deutschen Seniorenliga") die Pfrimmer Nutricia GmbH, eine Tochterfirma des multinationalen Lebensmittelkonzerns Danone. Pfrimmer Nutricia ist spezialisiert auf Produkte rund um die künstliche Ernährung durch den Magen-Darm-Trakt und beschreibt ihr Produktsortiment so:
Trink- und Sondennahrung für Kinder und Erwachsene, Applikationssysteme, Ernährungssonden und Ernährungspumpen.

 
[Medien]
Autor: hockeystick   2009-09-21   Link   (7 KommentareIhr Kommentar  



 

Deutsches Gesundheitsfernsehen insolvent

Das Deutsche Gesundheitsfernsehen (DGF) hat es dahingerafft. Ein guter Arzt hätte schon im Februar den aussichtslosen Zustand des Patienten sehen können. Überraschend kommt das nicht. Die Anamnese enthielt von Beginn an grosse Risiken für ein schnelles Ende.
 
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Autor: strappato   2009-07-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Ausgebankhofert (III)


Die Firma Camp TV produziert das regionale Fenster von RTL und Sat.1 in Bayern. Seit Jahren wird ihr Schleichwerbung vorgeworfen. Der Verdacht wiegt schwer: Konnten Unternehmen sich journalistische Berichte und Sendezeit im Bayernjournal für einige Tausend Euro kaufen? Verträge die Zapp vorliegen, legen das nahe. Noch in diesem Jahr bezahlten Unternehmen offenbar die „Herstellung sendefähiger TV-Beiträge“ für die „Sendung: Bayern Journal“ auf RTL: 11.500 Euro. In E-Mails stehen Einzelheiten, etwa zu einer Talkrunde im Bayern Journal. (Auszug von o.g. Unterlagen) „Teilnehmer der Studiorunde: 1 Experte zum Thema (neutraler Arzt) – wird von Ihnen gestellt.“

Zapp mit neuen Einzelheiten zum Skandal um das "Bayern Journal" mit der Bankhofer-Sendung Spektrum Gesundheit.
 
[Medien]
Autor: hockeystick   2009-05-25   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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