|
Kondommarketing in Brasilien Peter Rost zeigt in BrandweekNRX einige brasilianische Beispiele für Kondomwerbung. Sehr bemerkenswert. [Pharmamarketing]
Pharmaindustrie im Ethikranking Die schweizer Agentur Covalence, die Medien auswertet, um die ethische Reputation von Unternehmen zu bestimmen, hat ihr Jahresranking vorgelegt. Dazu werden positive und negative Meldungen jeweils aufaddiert und verglichen im "Best EthicalQuote Score" kumuliert der Jahre 2002-2007 und im "Best EthicalQuote Progress" im letzten Jahr bzw. es werden nur die positiven Meldungen 2007 gezählt (Best Reported Performance). Für die Pharmaindustrie sieht das ![]() Wenn man sich alle Pharmaunternehmen ansieht(xls), hat 2007 Pfizer die schlechteste Bilanz erreicht, dahinter Merck & Co (MSD), Novartis, Wyeth und Eli Lilly, alles auch gute Bekannte hier im blog.
[Ethik & Monetik]
Strandlektüre Natürlich eignet sich das Buch auch für verregnete Tage in einem Skihotel: Das Buch beschreibt das Geschäft mit Massen-Sammelklagen gegen Pharmakonzerne in den USA aus der Perspektive eines jungen Anwalts. Gleich zu Beginn geht es um das Drogen-Entwöhnungsmedikament "Tarvan", das bei einem gewissen Prozentsatz der Anwender zu gesteigerter Aggressivität und infolgedessen zu einer Reihe von gewaltsamen Todesfällen führt. Ähnlichkeiten zu "The King of Torts" ist bei weitem nicht Grishams bestes Buch, aber langweilig ist es nie. [Buch]
Novartis: Pfiat di Österreich, Ni hao (你 好) China Pünktlich zum Fest der Liebe hatte vor Weihnachten der Pharmakonzern Novartis angekündigt, das in Wien-Liesing beheimatete Novartis Institute for Biomedical Research (NIBR) im Zuge des kürzlich vorgestellten internationalen Sparprogramms zu schliessen. Für die betroffenen 250 Mitarbeiter war das Weihnachtsfest gelaufen und es ist nur ein schwacher Trost, dass allein im Hauptsitz in Basel 500 Angestellte sich einen neuen Job suchen müssen, von 2500 Novartis 'Forward'-Opfern weltweit. Novartis hat den Mitarbeitern im Bereich Autoimmunerkrankungen, das von Wien abgezogen und in Basel neu aufgebaut wird, grosszügig einen Arbeitsplatz in anderen Standorten versprochen, obwohl klar ist, dass "nur eine Handvoll Schlüssel-Leute", so Betriebrat Arno Pruckner, "ein derartiges Angebot bekommen werden". Auch das angekündigte neue Forschungslabor für die zweite Wiener Arbeitsgruppe, die Dermatologie, werde nicht vielen Leuten eine Alternative bieten: Laut Pruckner würden nicht mehr als 15 bis 20 Forscher dorthin übersiedeln können. Auch nicht sehr aufmunternd für die verbleibenden Mitarbeiter: Die Nachricht sei knochentrocken übermittelt worden - (per Video) - manche Zuhörer wollen sich sogar daran erinnern, dass die Schlussworte Fishmans „That's it“ gelautet haben. Anders als im Jahr 1988, als das damalige Sandoz-Forschungszentrum auf 200 Mitarbeitern halbiert wurde, habe sich kein Spitzen-Manager nach Wien bemüht. Ein harter Schlag für die Life Science Region Vienna. Bei rund 1650 Biotech-Forscher in Österreich hinterlassen der Wegfall von 200 Arbeitsplätzen und die Resourcen eines Pharmakonzerns eine schmerzhafte Lücke. Es stellt sich die Frage, wie es mit der Pharmaforschung ingesamt in Europa aussieht. Zwar werden allerorten Biotech-Cluster gehegt und mit Steuergeldern gepflegt, jedoch überzeugen die Produkte, die aus diesen Biotech-Buden kommen, bisher nicht. Das hat auch die Europäische Kommission gesehen und versucht mit 2 Milliarden Euro in einem Public-Private Partnership mit der Pharmaindustrie, die biomedizinische Forschung wettbewerbsfähig zu machen. In Deutschland soll die Pharma-Initiative mit 800 Millionen Euro Fördermitteln bis 2011 das Land wieder zur "Apotheke der Welt" werden lassen. Solche Beschwörungen offenbaren eine bemerkenswerte Ignoranz gegenüber der Realität. Wie die aussieht, zeigte ein Artikel des Nachrichtendienstes Bloomberg letzte Woche. WuXi Pharmatech Inc., ein Forschungsunternehmen aus Shanghai, wird in diesem Jahr mehr Chemiker beschäftigen als Pfizer. Die Pharmakonzerne verlagern ihre Forschung nach China und zu Contract Research Organizations (CRO) wie WuXi. In China kostet die Forschung 60% weniger als in den USA. Eine Studie, bei der die Toxizität eines neuen Wirkstoffs an Affen untersucht wird, ist dort für $20.000 zu haben, ein Zehntel der Aufwendungen in den USA. Auch die Zulassungsstudien sind leichter durchzuführen. Patienten für klinische Versuche zu rekrutieren ist vergleichsweise einfach, da kostenlose medizinische Versorgung als Anreiz schon genügt. Wo die nächste "Apotheke der Welt" steht, scheint klar. In China, wo Novartis für $100 Millionen ein Forschungszentrum in Shanghai für 400 Mitarbeiter aufbaut. [Pharmaindustrie]
Ezetrol®: Cholesterin runter, Leberwerte rauf? Die [Ezetrol]
Resteverwertung Bevor das neues Jahr richtig startet, sollte man sich den Resten vom alten entledigen. In meinem Archiv lagern noch gut abgehangene Links von angefangenen Stories und Recherchen, die es wegen Zeitmangels nicht ins Blog geschafft haben. Pharmaindustrie Ethik Gesundheitswirtschaft
[Links]
Pharmaindustrie 2007 Wer Anfang des Jahres dachte, schlimmer gehts nimmer, hat sich getäuscht. Für Big Pharma war 2007 ein desaströses Jahr. In den USA hat die Aufsichtsbehörde FDA 2007 nur 16 neue Wirkstoffe zugelassen, die eine neue Medikamentenklasse begründeten, also Innovationen waren. Sowenig, wie in den letzten 20 Jahren nicht. 2005 und 2006 waren es jeweils noch 18 Wirkstoffe und 31 in 2004. In Deutschland freut sich der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) über 31 neu zugelassene Wirkstoffe. Eine Steigerung gegenüber 2006 von zwei und 8 mehr als 2005. Wenn man genauer hinsieht, bleiben davon nur 13 echte Innovationen übrig. Unter den 31 Wirkstoffen sind zwei Kontrastmittel und 8 Orphan drugs, Medikamente für seltene Erkrankungen (zum Teil für nicht einmal 200 Patienten jährlich in der EU). Die im Jahr 2000 in der EU eingeführte erleichterte Zulassung und das alleiniges Vertriebsrecht für die zugelassene Indikation für Orphan drugs zeigen ihre Wirkung. Diese geringe Zahl an Innovationen ist nicht ausreichend, um die Milliardenumsätze, die in den nächsten 5 Jahren durch den Ablauf der Patente von wichtigen Blockbustern drohen, nur annähernd auszugleichen. Auf einen neuen Rekord stieg stattdessen die Anzahl der Blackbox-Warnings. Die FDA veröffentlichte fast 70 mal neue oder erweiterte Warnungen vor Nebenwirkungen von zugelassenen Medikamenten. Forbes präsentiert eine Analyse des US-Markts und ein deutscher Analyst sieht die Aussichten für Pharmaaktien bestenfalls durchwachsen. [Pharmaindustrie]
Weitere Ermittlungen in Sachen Irak-Schmiergelder Im Februar 2007 hatte das "Serious Fraud Office" (SFO) in Grossbritannien Untersuchungen zu Schmiergeldzahlungen der Pharmakonzerne GlaxoSmithKline (GSK), AstraZeneca und Eli Lilly an das Regime von Saddam Hussein im Rahmen des "Öl für Lebensmittel" Programms (oil-for-food) In Deutschland hätten diese Fälle als Verstoss gegen das Aussenwirtschaftsgesetz diskret mit der Einstellung des Verfahrens gegen Geldzahlung geendet, wie die der deutschen Unternehmen, die damit das Embargo gebrochen haben. Das (SFO) dagegen hat nun gegen GSK und AstraZeneca Ermittlungen eingeleitet und Firmenunterlagen angefordert. Auch Eli Lilly räumt ein, ein solches Schreiben bekommen zu haben. Das SFO will Kopien von E-Mail- und Fax-Korrespondenz, Verträge und Rechnungen von den Unternehmen haben. [Pharmaindustrie]
Bild dir eine Entwöhnungs-Methode Bild macht Werbung für Champix®. Jahresende, traditionell Zeit für gute Vorsätze, wie dem Rauchstopp. Bild hilft - mit einem Vergleich der besten Methoden zur Entwöhnung. Es fällt auf, das die Raucherentwöhnungspille Champix® besonders gut wegkommt. Sie wird in einem Absatz mit dem Konkurrenzprodukt Zyban® abgehandelt, vor dessen starke Nebenwirkungen wie Schwindel, Schlafstörungen und in seltenen Fällen sogar Krämpfe jedoch gewarnt wird. Champix® scheint sicher und effektiv. Kein Wort über das Risiko von depressiver Verstimmung, Aggressivität und andere Verhaltensauffälligkeiten bis zu Suizidgedanken in Verbindung mit Champix®, die die europäische Arzneimittelbehörde EMEA zu einer Verschärfung der Warnhinweise Auch sehr positiv im Bild-Entwöhnungstest: Detox-N. Rauchfrei im Schlaf. Zu dieser medikamentösen Methode gibt es keine Studien, die die Wirksamkeit belegen. Kommentar österreichischen Initiative "Ärzte gegen Raucherschäden". Nikotin bindet an "nikotinische Acetylcholinrezeptoren", die einen Ionenkanal kontrollieren. Scopolamin sowie Atropin sind dagegen Antagonisten von sogenannten "muskarinischen Acetylcholinrezeptoren". Diese kontrollieren über membranständige G Proteine die Produktion intrazellulärer Botenstoffe. Trotz gleichem Überträgerstoff haben diese Rezeptoren nichts miteinander zu tun. Eine Verdrängung des Nikotins von den Rezeptoren und ein Therapieerfolg auf Basis dieses Wirkungsmechanismus sind daher nicht zu erwarten. Es liegen auch keine Studien vor, die die Wirksamkeit dieser Therapie (inklusive Tranquilizer) belegen. Clonidin wird in der Behandlung von Entzugserscheinungen seit langem verwendet. Es lindert Entzugssymptome, ohne aber irgendeinen langfristigen Effekt auf Abstinenzdauer und Rückfallrisiko zu haben.
Klingt nachvollziehbar, auch wenn die Initiative durch die Nähe zu den Pharmakonzernen Eli Lilly, GlaxoSmithKline (GSK), Merck Sharp & Dohme (MSD), Novartis und Pharmacia (Pfizer) nicht ganz interessenslos ist.[Champix]
|
br> |
|
Letzte Beiträge und Kommentare / Frohe Weihnachten
(strappato) / OH!!!
(kelef) / Frohe Weihnachten
(strappato) / Subjektive Wahrnehmung
(casadelmar) / Sehr interessante Sichtweise,...
(akademischer ghostwriter)
Zum Kommentieren bitte einloggen. |