Links am Samstag

AOK-Chef prognostiziert drastischen Rückgang der Kassenzahl - der Gesundheitsfonds erreicht, was Ulla Schmidt immer wollte.

Gesundheitsökonom: Gesundheitsfonds verschieben - Einheitsbeitrag von "voraussichtlich 15,7 Prozent, keinesfalls unter 15,5 Prozent", ob das Ulla Schmidt auch immer wollte?

Drug Firms Must Answer - Health, Not Corporate Profits, Should Dominate Testing Decisions

On Health Reform, McCain and Obama Both Fall Short.

Bye Bye Arschgeweih - Tattoo-Entfernungen sind jetzt gefragt.
 
[Links]
Autor: strappato   2008-09-20   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

EuGH billigt Parallelhandel - zum Teil

Pharmaunternehmen dürfen nur in bestimmten Fällen durch Lieferboykott oder Mengeneinschränkungen Grosshändler benachteiligen. Das hat der Europäische Gerichtshof in einem gestern veröffentlichten Urteil pdf-Dateifestgestellt. In dem Verfahren ging es um die Bestellungen der griechischen Grosshändler, die von GlaxoSmithKline (GSK) nicht mehr beliefert worden sind, da sie die Medikamente auch in andere Mitgliedstaaten exportieren.

Griechenland gehört zu den Ländern der EU mit den niedrigsten Arzneimittelpreisen. Mit dem Verweis auf die Knappheit der GSK-Medikamente und einer Änderung des Vertriebssystem sollten Exporte in Ländern mit höheren Preisen, wie Deutschland unterbunden werden. GSK begann, im Jahr 2000 diese Arzneimittel den griechischen Krankenhäusern und Apotheken selbst zu liefern.

Das Gericht verwies auf die Beurteilung der Angemessenheit und der Verhältnismässigkeit der Massnahmen. Nach Auffassung des EuGHs sollte das Kriterium sein, ob die von den Grosshändlern aufgegebenen Bestellungen normal sind - was die nationalen Gerichte entscheiden sollen.

Die Ärzte Zeitung spricht von einem vagem Urteil. Vom europäischen Verband der Parallelimporteure (EAEPC) wird der Beschluss als Sieg für den Wettbewerb wie erwartet gefeiert. Der von der Financiel Times zitierte Lobby-Anwalt der internationalen Kanzlei Covington & Burling sieht einen Vorteil für die Pharmakonzerne, da das Gericht erstmalig den Pharmaunternehmen Einschränkungen des Vertriebs und die Kontrolle der Vertriebswege zubilligte.

Es brauchte 8 Jahre, bis der Streit vom Europäischen Gerichtshof entschieden worden ist. Das Urteil könnte bald schon Makulatur sein, da die Pharmaindustrie auf das Verbot des Parallelhandels dängt. Begründet wird dies mit den Gefahren für die Arzneimittelsicherheit. EU-Kommissar Verheugen will nach einem internen Richtlinien-Entwurf das Umpacken von Arzneimitteln verbieten und ein ArzneimittelIdentifikationssystem einführen. Ungeachtet der Tatsache, dass, wie Dr. Michael Nell vom AOK-Bundesverband in der Ärzte Zeitung sagte, in Deutschland seit der Einführung des Parallelhandels im Jahr 1975 kein Fall bekannt geworden sei, der zu einer Beeinträchtigung der Arzneimittelsicherheit geführt habe.

Alleine in Deutschland beträgt das Einsparvolumen durch den Import preiswerterer Medikamente aus anderen EU-Ländern nach Angaben des AOK-Bundesverbandes 190 Millionen Euro.
 
[Counterfeit drugs]
Autor: strappato   2008-09-17   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

HR ändert Bankhofer-Rezeptur für Erkältungstrunk

Nach zähem und erbittertem Ringen ist es gelungen, nun auch den Hessischen Rundfunk dazu zu bewegen, zahlreiche Internetseiten mit den Lieblingsprodukten Hademar Bankhofers vom Netz zu nehmen.

Offenbar ohne Rücksprache mit dem Experten wurde im Laufe des Tages sogar die Rezeptur von Bankhofers Spezialtrunk gegen Erkältung modifiziert.

Vorher:
Legen Sie sich eine mit heißem Wasser gefüllte Wärmeflasche ins Kreuz und trinken Sie einen ½ Liter sehr warmen Lindenblütentee mit 2 TL Melissengeist und 2 TL Honig.

Nachher:
Legen Sie sich eine mit heißem Wasser gefüllte Wärmeflasche ins Kreuz und trinken Sie einen ½ Liter sehr warmen Lindenblütentee mit 2 TL Honig.

Ob das dann überhaupt noch hilft?
 
[ARD-Schleichwerbung]
Autor: hockeystick   2008-09-17   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Sanofi-Aventis knüpft goldene Fallschirme

Wenn Gérard Le Fur ans Rednerpult tritt, wissen die Zuhörer, was auf sie zukommt. In den nächsten eineinhalb Stunden wird ihnen der Forschungschef von Sanofi-Aventis unaussprechliche Namen neuer Produkte um die Ohren hauen. Er wird in einem Teufelsritt riesige Tabellen an die Wand werfen, die den künftigen Erfolg von 127 Medikamenten zeigen, an denen seine Forscher arbeiten. Und wieder mal werden ihm ausser eingefleischten Experten nur wenige im Saal folgen können.
So hat die Financial Times Deutschland im Juni 2006 Gérard Le Fur, der seit Januar 2007 Chef des Pharmakonzerns Sanofi-Aventis ist, portraitiert. Die "künftigen Erfolge" sind ausgeblieben oder haben nicht überzeugt. Der Aktienkurs war in den 1,5 Jahren nach dem Amtsantritt von Le Fur bis Mitte 2008 um 50% gefallen. Im Dezember 2008 wird Le Fur abgelöst.

Ein erfolgloser Manager, könnte man meinen - wenn da nicht das glückliche Händchen für die eigenen Finanzen wäre. Der Aufsichtsrat von Sanofi-Aventis hat nach einem Artikel der Financial Times im Februar 2008 eine für Le Fur vorteilhafte Abfindung im Falle seines Rausschmisses durchgewunken. Das könnte ihm seinen Abgang mit 5,4 Millionen Euro abmildern, die er zusätzlich zu seinem Gehalt von 2,7 Millionen Euro dieses Jahr erhält.

--
Dass gerade Sanofi-Aventis mit überzogenen Manager-Abfindungen auffällt, ist nicht ohne politische Note. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat immer das nationale Interesse an Sanofi betont und hatte sich 2004 als "Superminister" für Wirtschaft, Finanzen und Industrie für die Übernahme von Aventis durch das viel kleinere Unternehmen Sanofi Synthélabo eingesetzt. Im Wahlkampf hatte Sarkozy die "goldenen Fallschirme" für gescheiterte Manager scharf kritisiert und das Thema auf die Agenda für die französische EU-Präsidentschaft gesetzt.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-09-16   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



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