Links am Samstag Angst in Deutschland - Gesundheitsmarkt fürchtet Krise. Richtlinienvorschlag zur Patienteninformation droht das Aus. Medizinische Versorgungszentren - Die Rückkehr der Poliklinik. Obama's Next Summit - So far, Obama-care has a price tag but no plan. SPD-Fraktion will Korruption im Gesundheitswesen bekämpfen. Big Pharma am Küchentisch - Sieben Mitarbeiter hat KSK-Pharma bisher. Jetzt soll der Provinzbetrieb aus dem Badischen einen 250 Mio. Euro schweren Auftrag der AOK stemmen. Ex-New York Health Commissioner Is F.D.A. Pick. Who is Margaret ‘Peggy’ Hamburg? Google Co-Founder Backs Vast Parkinson’s Study - und hilft beim Marketing für 23andMe.com, die Gentest-Firma seiner Frau. Ethical concerns in clinical trials in India: an investigation - Studien zu Lapatinib (GlaxoSmithKline), Risperidone (Johnson & Johnson), Quetiapine (AstraZeneca) verstossen gegen ethische Standards des Indian Council of Medical Research und die Deklaration von Helsinki. Indien. Pfizer to set up 600 smoking cessation clinics in 2 years. Kanada. Smoking-cessation drug under scrutiny. USB-Finger - Ein Programmierer aus Finnland hatte ein Fingerglied bei einem Unfall verloren und kann sich über eine Prothese mit eingebauten USB-Stick freuen. [Links]
JAMA-Herausgeber beschimpfen kritischen Wissenschaftler Faszinierende Einblicke in den medizinischen Wissenschaftsbetrieb eröffnet ein aktueller Disput zwischen den Herausgebern des renommierten Journal of the American Medical Association (JAMA) und dem Medizinprofessor Jonathan Leo, tätig an einer wenig prestigeträchtigen kleinen Universität in der amerikanischen Provinz. Jonathan Leo hatte das JAMA bereits vor fünf Monaten darauf aufmerksam gemacht, dass Robert Robinson als Erstautor einer Studie über das Antidepressivum Lexapro® des Pharmakonzerns Forest Laboratories (in Deutschland von Lundbeck vermarktet als Cipralex®) versäumt hatte, seine finanziellen Verbindungen zu dem Hersteller des Medikaments offenzulegen. Weiterhin hatte Robinson vergessen, in seinem Artikel darauf hinzuweisen, dass die medikamentöse Therapie in der Studie im direkten Vergleich nicht besser abgeschnitten hatte, als die Verhaltenstherapie. Nachdem eine Reaktion zunächst monatelang unterblieb, veröffentlichte Leo vor einigen Tagen auf der Web-Site des ebenso renommierten British Medical Journal (BMJ) einen ausgesprochen lesenswerten Brief, in dem er u.a. Robinsons medikamentenfreundliche Interpretation seiner Studie in Frage stellte und darauf hinwies, dass dieser entgegen den Richtlinien des JAMA seine finanziellen Beziehungen mit Forest Laboratories nicht angegeben hatte. Leo führte in seinem Brief den Fall als Beispiel für die generell nachlassende Glaubwürdigkeit von medizinischen Publikationen an. Kurz darauf erreichte Leo ein Anruf des stellvertretenden Chefherausgebers des JAMA, Phil Fontanarosa. An diesen erinnert sich Leo folgendermaßen: "He said, ‘Who do you think you are,’ ” says Leo. “He then said, ‘You are banned from JAMA for life. You will be sorry. Your school will be sorry. Your students will be sorry.” Anschließend telefonierte JAMA-Chefherausgeberin Catherine DeAngelis mit Leos Vorgesetzten und versuchte so, diesen zur Rücknahme seines Briefes zu bewegen. Auf direkte Nachfrage von Leo zeigte sie sich höchst verärgert, konnte aber keinen konkreten Punkt in seiner Veröffentlichung nennen, an dem sie sich stören würde. Gegenüber dem WSJ Health Blog zeigte sie sich dünnhäutig: “This guy is a nobody and a nothing” she said of Leo. “He is trying to make a name for himself. Please call me about something important.” She added that Leo “should be spending time with his students instead of doing this.” When asked if she called his superiors and what she said to them, DeAngelis said “it is none of your business.” In der Sache lag der "Nobody" und "Nothing" richtig. Robinson räumt inzwischen zerknirscht verschiedene finanzielle Beziehungen zum Hersteller des von ihm untersuchten Medikaments ein und beruft sich auf Erinnerungslücken. [Wissenschaft]
Ausgebankhofert Seit Anfang des Jahres ist nun auch Hademar Bankhofers beliebte Sendung "Die gesunde halbe Stunde" aus dem Programmangebot des ORF-Tochtersenders TW1 verschwunden. In der Sendung wurde eine breite Palette von "Gesundheitsprodukten", von Mineralwasser bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten des weltgrößten Pharmakonzerns Pfizer, positiv in Szene gesetzt. Üblicherweise wurden die Vorzüge des Produkts von Bankhofer im Rahmen eines Gespräches mit einem Mitarbeiter des Herstellers oder einem vom Hersteller bezahlten Experten herausgearbeitet. In der Sendung gab es nach Aussage von Bankhofer "nur bezahlte Beiträge". Sie war allerdings nicht als Werbesendung oder Dauerwerbesendung gekennzeichnet und wäre selbst dann kaum mit den österreichischen Gesetzen in Einklang zu bringen gewesen. Bankhofers ähnlich gestaltetes Format "Spektrum Gesundheit", das unter anderem im RTL Bayern-Journal läuft, hält sich weiterhin wacker im Programm. [Medien]
Österreichische Spitalsärzte - Fleischhauer mit Herz Oder wie sollte man sonst die Image-Kampagne der Bundeskurie Angestellte Ärzte der Österreichischen Ärztekammer bewerten? Die Radiospots (im Link) laufen seit 8. März auf Ö3 & FM4 und sollen nach Aussage des Kreationschefs der Werbeagentur zeigen, dass Krankenhausärzte in Österreich in Selbstverständlichkeit Dinge leisten, die man sich als Nicht-Arzt nur schwer vorstellen könne - zumindest wenn man kein Konsument von TV-Serien wie Emergency Room ist. Geschmacklos und unsensibel. -- *Fleischhauer ist der Ausdruck, der in unserem südlichen Nachbarland für "Fleischer", "Schlachter" oder "Metzger" üblich ist. *Spital sagt man dort zu "Krankenhaus" oder "Klinik". [Oesterreich]
US-Schmerzforscher als Studienfälscher entlarvt Ein Wissenschaftler soll über 12 Jahre lang 21 Studien zur postoperativen Schmerztherapie gefälscht haben. Mit seinen Veröffentlichungen hatte er die Schmerztherapie revolutioniert und den Umsatz der Hersteller von nebenwirkungsreichen COX2-Hemmern, wie Celebrex® von Pfizer oder Vioxx® von Merck & Co. in die Höhe getrieben. Aber auch den Einsatz des Antidepressivums Effexor® (in Deutschland Trevilor®, in Österreich Efectin®) von Wyeth in der Schmerztherapie hatte er aufgrund seiner gefälschten Studien empfohlen. Scientific American nennt den Fall: A Medical Madoff. We are talking about millions of patients worldwide, where postoperative pain management has been affected by the research findings of Dr. Reuben," says Steven Shafer, editor in chief of the journal Anesthesia & Analgesia, which published 10 of Reuben's fraudulent papers. Das ist ein Super-GAU für den medizinischen Wissenschaftsbetrieb. [Wissenschaft]
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