Tabakindustrie finanziert Parteizeitungen (Update)

Einem Urteil des OLG Hamburg zufolge, über das das ARD-Magazin Report Mainz berichtet hat, war die Schaltung von Werbung mehrerer Tabakunternehmen im SPD-Parteiorgan "Vorwärts" im Jahr 2007 rechtswidrig. Strittig war vor Gericht die Frage, ob es sich bei den umstrittenen Anzeigen um Image- oder um Zigarettenwerbung gehandelt habe. Letztere ist seit 2006 in Printmedien verboten.

Die Tabakindustrie nutzt die Schaltung von Annoncen in Parteizeitungen offenbar als willkommene Hintertür zu den politischen Machtzirkeln. Bei den Parteien selbst gibt es quer durch das politische Spektrum keine Berührungsängste.
Tabakfirmen werben derzeit auch in den Parteizeitungen "Berliner Republik" (SPD), "Die Entscheidung" (JU) und "ELDE" (FDP).

Wer in der Aufzählung die Grünen vermisst, muss sich keine Sorgen machen. Die sind ebenfalls gut vernetzt.

Update:

In der pdf-Dateiaktuellen Ausgabe von "ELDE" finde ich auf die Schnelle drei Anzeigen.

Eine von Bayer, eine von Reemtsma und eine vom "Verband der deutschen Rauchtabakindustrie".
 
[Politik]
Autor: hockeystick   2009-08-25   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  


strappato   2009-08-26  
Das sind indirekte Parteispenden. Am Rande interessant: Bayer wirbt in der ELDE mit der "intensiven Bayer-Forschung auf
dem Gebiet der Biotechnologie", durch die ein Medikamente gegen Hämophilie entwickelt wurde. Diese Forschung findet jedoch nicht in Deutschland statt, sondern in Kalifornien. In Berkeley unterhält der deutsche Pharmakonzern ein grosses Forschungszentrum, in dem auch das Faktor VIII-Präparat hergestellt wird.








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