Preiskontrolle im ethischen Konflikt Arzneimittelpreise - an dem derzeit wichtigsten gesundheitspolitischem Thema kommt auch das ZDF-Magazin Friontal21 nicht vorbei und zeigte in der Sendung am Dienstag ein vermeintlich besonder schlimmen Fall für die Abzocke der Pharmakonzerne. Der alte Wirkstoff Thalidomid, bekannt als Contergan®, wird vom Pharmaunternehmen Celgene für einen horrenden Preis zur Therapie des multiplen Myeloms verkauft. Ein Beispiel, dass unglücklich gewählt wurde und nur mit Gewohnheit zu erklären ist. Schon 2006 hatte Frontal21 Celgene und Thalidomid bzw. Revlimid® (Wirkstoff Lenalidomid) bei überhöhten Preisen ins Visier genommen. Bei der Preistreiberei, die Gesundheitsminister Rösler eindämmen will, geht es um patentgeschützte Wirkstoffe. Das Patent für Thalidomid ist vor Jahrzehnten ausgelaufen. Wie kann Celegne damit ein Preismonopol begründen? Diese Erklärung bleibt der TV-Beitrag schuldig und wird hier nachgereicht, weil es die Komplexität des Themas zeigt. Das Unternehmen Pharmion hatte bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA eine Zulassung zur Behandlung des Multiplen Myeloms als Orphan Drug beantragt. Mit dem Status "Orphan Drug" zur Behandlung von seltenen Krankheiten, sind exklusive Vermarktungsrechte für das ausgewiesene therapeutische Anwendungsgebiet über einen Zeitraum von maximal zehn Jahren verbunden. Ausserdem wird das Unternehmen von Gebühren der EMEA, z.B. für die Beratung bei der Entwicklung und für die Bearbeitung von Zulassungs- und Änderungsanträgen, befreit Der Pharmakonzern Celgene kaufte das Unternehmen Pharmion 2007 für 2,9 Milliarden Dollar und kam damit wieder in Besitz der Vermarktungsrechte, die vorher Celegne an Pharmunion weitergegeben hatte. Celgene vermarktet bereits Lenalidomid (Revlimid®), ein dem Thalidomid verwandten Wirkstoff, als Orphan Drug zur Behandlung des Multiplen Myeloms. Darüber hinaus hat Celgene mit Actimid™ ein weiteres Thalidomid-Analogpräparat in der Entwicklungs-Pipeline. Bei Orphan drugs ist am Ende des fünften Jahres eine Überprüfung der Fördervoraussetzungen vorgesehen. Das Exklusivrecht erlischt, wenn ein anderer Anbieter innerhalb der 10-Jahres-Frist nachweisen kann, dass sein Präparat "sicherer, wirksamer oder unter anderen Aspekten klinisch überlegen ist". Rechtzeitig vor Ablauf der 5-jährigen Überprüfungsfrist für Lenalidomid hatte sich Celgene durch die Übernahme von Pharmion einen neuen Umsatzbringer gesichert. Wenn Frontal21 damit die Notwendigkeit von Preisverhandlungen zeigen wollte, ging das gründlich schief. In diesem Fall kommen mehrere Dinge zusammen. Zum einen die Förderung der Entwicklung von Medikamenten für seltene Erkrankungen. Mit der Exklusivität soll Pharmauunternehmen ein wirtschaftlicher Anreiz gegeben werden, die auch für eine kleine Zahl von betroffenen Patienten neue Medikamente zu entwickeln. In Deutschland sind durch die bisher freie Preissetzung und generellen Erstattung mit dem Orphan Drug Status keine besonderen Vorteile verbunden. Andere Länder, in denen Kosten-Nutzen-Bewertungen, Verhandlungen oder Festsetzungen den Preis und die Erstattung bestimmen, sehen Ausnahmen für Oprhan Drug Medikamente vor. Falls die Pläne der Bundesregierung umgesetzt werden, müssten sich Politik und Krankenkassen in Deutschland Gedanken machen, wie sie mit Orphan Drugs umgehen. Es ist widersinnig, den Zulassungsprozess für Orphan drugs zu erleichtern, wenn in einem zweiten Schritt die Erstattung an dem zu hohen geforderten Preis scheitert. Methodisch ist eine Bewertung von Orphan Drugs schwierig. Daher sind Arzneimittel, für die eine Kosten-Nutzen-Bewertung nur im Vergleich zur Nichtbehandlung erstellt werden kann, derzeit von einer Bewertung durch das IQWiG ausgenommen. Um es noch eine Schraube weiter zu drehen. Mit Revlimid® gab es vor der Zulassung von Thalidomid schon ein Medikament zur Therapie des multiplen Myeloms. Wenn Thalidomid bessere Ergebnisse bringt, würde eine Kosten-Nutzen-Bewertung sogar theoretisch einen höheren Preis rechtfertigen. Zum anderen ist es ein Krebsmedikament. Hier wirft eine Nutzenbewertung generell Fragen auf. Von Experten wird eingewandt, dass sich die Bestimmung der Standardtherapie in der Onkologie häufig schwierig gestaltet. Die Therapie muss dem Krankheitsverlauf angepasst und individuell ausgerichtet werden. Bei der Therapie der letzten Wahl werden oft für die Indikation nicht zugelassene Medikamente off-label verwendet. In der Krebstherapie treffen bei der Bewertung des Nutzens von Arzneimitteln ethische Aspekte auf finanzielle Grenzen. Ein Randthema? Bei der GEK hatten 2008 gentechnisch hergestellter Arzneien, die etwa bei Krebs eingesetzt werden, bereits einen Anteil von 13% der Arzneimittelausgaben - mit steigender Tendenz. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Diskussionen über die Vorschläge zur Reduzierung der Arzneimittelausgaben über Verhandlungen mit Krankenkassen, Nutzendossiers und Schiedskommissionen, wie es Gesundheitsminister Rösler vorgeschlagen hat. Die Gefahr ist gross, dass es bei der Frage endet, was ein Lebensmonat wert ist. Eine Diskussion, die Rösler auf jeden Fall vermeiden wollte. [Politik]
mager 2010-04-02 Preisspirale
Wenn man die Gesundheutsökonomie zu ende denkt, dann geraten wir in eine Preisspirale: Hausärzte könnten zB ausrechnen, was sie an QALYs produzieren und auch 50.000 EURZ/QALY haben wollen (so macht es ja die Pharmaindustrie vor - immer das Maximum fordern und dann ein bischen runterhandeln lassen). Führt das dazu, dass der gesellschaftlich akzeptierte Preis pro QALY langfristig sinkt? (nur ein paar wirre Gedanken)
QALYS machen nur Sinn, wenn es gilt, ein Budget zu verteilen und die meisten QALYs fürs vorhandene Geld einzukaufen. Daher sieht die IQWiG-Methodik derzeit QALYs lediglich als Möglichkeit zur Aggregierung von verschiedenen Nutzengrößen vor. Im Zuge der Priorisierungsdebatte wird das zur Diskussion kommen.
Ich würde ja gerne mehr über die Vorschläge von Rösler schreiben, aber ich fürchte, ich habe da Interessenskonflikte. Daher halte ich mich zurück. Jedoch lesen hier genug Journalisten mit. Statt wild herum zu spekulieren würde ich den Profis vorschlagen, mal mit Krankenkassenvertretern, Pharmaunternehmen und Gesundheitsökonomen zu reden. Darüber, wie die Verhandlungen zur Preisfindung von neuen Arzneimitteln ablaufen könnten, welche Kriterien angelegt werden sollen, ob die Ergebnisse transparent veröffentlicht werden, wie so ein "Dossier" als Grundlage für die Diskussion aussieht, usw. sfinxx 2010-04-02 Antibiotika bei einfachen Erkältungen, Statine bei einem herz-kreislauf-gesunden Patienten mit einem Gesamtcholesterin von 201, Psychopharmaka bei Kindern, ... Da würde meist ja gleich der GANZE Betrag wegfallen - nicht nur ein paar Prozent. Und die vielen Nebenwirkungen, denen kein Nutzen gegenübersteht, wie bei den nicht indizierten Statinen und Psychopharmaka - nicht nur bei Kindern. Die sind doch auch nicht so besonders gesundheitfördernd. Wenn man dann noch überlegt, daß ja auch die Folgekosten wegfallen: 10.000 Tote jährlich durch Antibiotikaresistenzen, 100.000 Krankenhauseinweisungen jährlich infolge von Arzneimittelwechselwirkungen, ein erheblicher Teil davon vermeidbar .... DARAN ändert sich doch nichts - jedenfalls nichts Wesentliches - wenn die Preise niedriger sind. Eher schon würde ich erwarten, daß das noch schlimmer werden könnte. Andersrum würde man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: die Menschen werden gesünder und die Arzneimittelkosten sinken. Wäre doch viel besser - oder?
In der Tat. Der Preis wäre aber wohl nur in einem Gesundheitssystem ohne Krankenversicherung ein wirklich effektiver Hebel, um die absoluten Verschreibungszahlen bestimmter Klassen von Medikamenten im Sinne der Gesundheit der Patienten zu drücken.
sfinxx 2010-04-03 Ich bin Arzt. Meine Sorge gilt als erstes Patienten und ihrer Gesundheit, nicht der Gesundheitspolitik oder Arzneimittelpreisen. Was der Gesundheit schadet, was ihr nützt - das hat mit GELD rein gar nichts zu tun. Kosten in medizinische Abwägungen einzubeziehen ist ein Fehler. Die haben da nichts verloren. Das haben offenbar viele ganz aus dem Blick verloren (falls es jemals drin war), die sich über sowas wie QUALYS den Kopf zerbrechen. Oder gibt es irgendwo eine Studie die zeigt, daß Arzneimittelkosten eine Wirkung auf Blutdruck, Blutzucker und/oder Herz-Kreislauf-Mortalität haben - außer vielleicht bei Gesundheitspolitikern? Wenn ja - erhöhen oder senken sie ihn/sie? Welche Confounder muß man berücksichtigen? Wirken teure Pillen besser als schlechte - oder umgekehrt? Mal abgesehen vom Placeboeffekt? Ist das bei Gesundheitspolitikern und Pharmamanagern anders als in der Allgemeinbevölkerung? Wenn ja gleichsinnig? Oder gegenläufig? Wirken hohe Preise bei Pharmamanagern beruhigend, bei Gesundheitspolitikern dagegen eher blutdrucksteigernd? Eigentlich wollte ich ja nur wieder einmal darauf hingewiesen haben, daß ganz nebenbei ein paar gesundheitspolitische Probleme sich mit erledigen würden, wenn man sich in dieser - ja auch Gesundheitswesen genannten - Abteilung mal wieder etwas mehr darauf besinnen würde, was eigentlich der Zweck der Veranstaltung ist, und was das Mittel. Ich kenne Herrn Bela Stadler nur aus der "Hart aber Fair" Sendung über Schweinegrippe/Regividerm, die den Lesern dieses Blogs wohl vertraut sein dürfte. Aber der hat etwas verstanden, was vielen offenbar nicht in den Kopf will. Daß Pharmafirmen und -manager keine Bösewichte sind, aber auch keine Wohltäter. Sie machen einfach ihre Arbeit. Zweck ihres Geschäfts ist nunmal Umsatz und Gewinn, und eben nicht die bestmögliche Versorgung mit Arzneimitteln. Wie jeder andere Geschäftsbetrieb auch kümmern sie sich darum, wie sie diesen ihren Geschäftszweck vorantreiben können. Und daß sie dabei nicht zimperlich sind und sich nicht allzu viel darum scheren, wie sich das alles auf ihre Kunden auswirkt - oder wenigstens nur soweit, wie es das Gesetz vorschreibt und es den Gewinn nicht beeinträchtigt - ist ja wahrlich keine Besonderheit der Pharmaindustrie. Lebensmittel werden doch auch nicht dafür und so gemacht, daß sie gut schmecken und die Leute möglichst gesund ernähren. Auch nicht ganz unwichtig für die Gesundheit übrigens. Sonst würde man BSE und Gammelfleisch bestenfalls aus Horrorstories kennen. Wäre DAS schön ... Ihnen vorzuwerfen, sie würden mit sowas gegen ihren eigentlichen Zweck verstoßen, scheint mir da doch vor allem dafür zu sprechen, daß da jemand die Realität ein wenig verkennt. Da liegt doch der Hase im Pfeffer. Schweinegrippe und Regividerm waren die zwei Beispiele in der Sendung. Dieser Blog ist voll mit vielen anderen, die das beweisen. Nein - das wird die Sache nicht unbezahlbar machen - um doch noch mal auf die Kostenfrage einzugehen. Im Gegenteil. Ich schere mich z.B. in meiner Arbeit nicht um Kosten. Mich interessiert nur, ob es einen Nachweis gibt, daß es der Gesundheit nützt. Die Budgetmitteilungen, die ich regelmäßig zugeschickt bekomme, schaue ich nicht an. Wie ein Regreß geht, weiß ich nicht. Ich hatte noch nie Probleme mein Arzneimittelbudget einzuhalten. Und das OBWOHL ich überhaupt nicht darauf achte. Das heißt nicht, daß ich was dagegen hätte, wenn die Arzneimittelpreise niedriger wären. Es wird nur - leider - keinen Einfluß haben auf die medizinischen Qualität - meinem wichtigsten Anliegen. Umgekehrt schon ... aber ich will mich nicht dauernd wiederholen. Daß diese Budgets für eine gute Arzneitmittelversorgung nicht reichten, ist nicht wahr. Aber es ist sehr schön für Ärzte und Pharmaindustrie - vermutlich sogar auch für Gesundheitspolitiker - , wenn alle glauben es wäre so. >> Kommentieren share of horst 2010-04-06
Meine Vermutung ist, dass es Risk-Sharing-Verträge trotzdem geben wird und dies eine Möglichkeit ist, den Festbeträgen zu entgehen. Interessant wird sein, wie transparent die ausgehandelten Preise kommuniziert werden sollen. Wenn es wie bei den Rabattverträgen läuft, dann wird der gezahlte Preis im Dunkeln bleiben. Das wäre für die Unternehmen vorteilhaft. So ist die Gefahr geringer, dass niedrige Preise in Deutschland zu einem Rutsch des Preisniveaus in Europa führen. Wenn zentral verhandelt wird, dann bin ich gepannt, was die privaten Krankenkassen machen. Sie werden angesichts ihrer selber nicht sehr erfreulichen Finanzlage kaum den künstlichen hohen Preis zahlen wollen.
share of horst 2010-04-07 No risk share
Den Risk share Verträgen wird kein Erfolg beschieden sein, da halte ich jede Wette. Jeder der schon mal mit GKV-Verordnungsdaten gearbeitet hat, weiß das es schwierig bis unmöglich ist, daraus abzuleiten, ob ein bestimmtes Präparat seine gewünschte Wirkung erzielt oder nicht. Gut, im Falle von Aclasta werden wohl bedauernswerte Mitarbeiter der DAK in den Versichertendaten nach den Pharmazentralnummern des Medikaments suchen und anschließend nach ICD-Diagnosen von Frakturen im zeitlichen Abstand fahnden. Wobei sich auch Menschen ohne Osteoporose Frakturen zuziehen können. Wenn sich genug Frauen die Knochen brechen, kann die DAK dann Geld von Novartis zurückfordern. Der Verwaltungsaufwand spottet jeder Beschreibung. Ich weiß auch nicht wie Novartis das ganze dann auf Plausibilität prüft, denn Zugriff auf Versichertendaten darf man ihnen ja nicht gewähren. So, und dieser Blödsinn soll flächendeckend umgesetzt werden? Der ganze Hype ist doch nur entstanden weil Prof. Dr. h.c. Rebscher alles dafür tut, dass ihm jemand ein Mikrofon vor die Nase hält. Über die Strategieberatungen sind die "Mehrwertverträge" dann bei sämtlichen Pharmavorständen gelandet. Und seit dem belagern Rabattunterhändler der Industrie die Vertragsabteilungen der Kassen mit den krudesten Pay-per-performance-, Risk-share- oder Versorgungsforschungsprojekten um ihre Pillen zu platzieren.sfinxx 2010-04-07 Jedenfalls nimmt das Thema "Kosten des Gesundheitswesens" - Arzneimittelkosten insbesondere - hier relativ viel Raum ein. Man macht sich Gedanken, ob das "Eckpunktepapier" ein sinnvoller Ansatz ist um Arzneimittelkosten zu begrenzen, ob Risk-Share-Verträgen ein "Erfolg beschieden" sein wird. Was für ein Erfolg denn? Meine Vergleiche sind (leider) meistens einfallslos und schief. Aber mir kommt das so vor, als würde man überlegen, was die Vor- und Nachteile eines Personenzugs sind - wie schnell ist er, wie sicher, wie viele Leute passen mindestens/höchstens rein, wieviel Energie verbraucht er im Vergleich zu ein paar Bussen z.B., wie viel Personal wird gebraucht, um ihn zu betreiben, wie oft muß er gewartet werden und wie viel sollen/dürfen die Wartungsmonteure in der Stunde verdienen,... Nur eines wird vor lauter Eifer übersehen. Die Frage: tut das Ding eigentlich das, was es tun soll? Fährt es überhaupt? Bewegt es sich vom Fleck? Tut es das nicht, bringt man es vermutlich nicht so bald wieder zum Laufen, wenn man sich vor allem über die Betriebskosten den Kopf zerbricht. Mir scheint, daß eines der größten Probleme dieses Gesundheitswesens ist, daß im Mittelpunkt das gar nicht steht, was an sich Zweck der Veranstaltung ist: die Gesundheit der Menschen, soweit sie mit Mitteln der Medizin beeinflußbar ist. In der Diskussion kommt die bestenfalls am Rande vor. Und sie bestimmt auch nicht, was die Akteure im Gesundheitswesen tun - obwohl natürlich jeder von ihnen das Wohl des Patienten dauernd im Munde führt und sich ständig darauf beruft. Ärzte beschäftigen sich mehr mit ihrem Honorar, mit Regelleistungsvolumina und Budgets als damit. Pharmamanager sorgen sich um ihren Umsatz und gehen dafür bis an die Grenzen gesetzlicher Bestimmungen und manchmal auch darüber hinaus, und schädigen oft genug eben damit die Gesundheit der Patienten, Krankenkassen kümmern sich um ihre Beiträge, Medizinjournalisten um Leser, ihren Job und einen sauberen Journalismus, und Gesundheitspolitiker um Wählerstimmen. Sogar Patienten finden es wichtiger zu kalkulieren, wie sie für ihre Beiträge möglichst *viel* teure Leistungen bekommen. Und - last but not least - (vermutete) Krankenkassenmitarbeiter machen sich Gedanken über die Motive von Herrn Rebscher und die Vor- und Nachteile von Shared-Risk-Verträgen. Stark verkürzt das alles natürlich. Letzte Woche hat man sich in Jama mit Avandia ("das neue Vioxx", für meinen Geschmack übrigens sträflich vernachlässigt bei der Stationären Aufnahme) befaßt und ein paar Überlegungen angestellt, wie es wohl dazu gekommen sein könnte. Ensuring Integrity in Industry-Sponsored Research Primum Non Nocere, Revisited Catherine D. DeAngelis, MD, MPH; Phil B. Fontanarosa, MD, MBA Vol. 303 No. 12, March 24/31, 2010 JAMA. 2010;303(12):1196-1198. Man mag über Jama sagen, was man will, aber die einleitenden Sätze dieses Editorials scheinen mir ganz besonders denkenswert: "The most fundamental principle of medicine, primum non nocere, holds for every physician, whether functioning as a clinician providing direct patient care; as a researcher, reviewer, or editor involved in medical publishing; or as an administrator overseeing an academic institution, health care organization, or pharmaceutical company research program. In all situations affecting patients, physicians must do no harm." Warum dachten die wohl, sie müßten das mal sagen? Übrigens: weiterlesen lohnt sich. Auch unter dem Aspekt Arzneimittelpreise. Man hat GlaxoDingsbums jahrelang geglaubt, daß Avandia einen "Zusatznutzen" hat. Die Dummen sind in so einem Fall doch wohl nicht in erster Linie die Krankenkassen, die dafür aufgekommen sind, sondern die Patienten, die einem erhöhten Herzinfarktrisiko ausgesetzt sind und womöglich sogar einen Infarkt bekommen haben. Sowas kann Existenzen zerstören! Dazu habe ich eigentlich nur eine Anmerkung: diese Überlegungen sollten m.E. nicht auf Ärzte beschränkt bleiben. Sie gelten für z.B. für nicht-ärztliche Pharmamanager und die Medien (Medizinjournalisten!) genauso. Jedenfalls: Qualys, Shared-Risk-Verträge und die Eitelkeiten von Herrn Rebscher - auch wenn sie wirklich so sein sollten, wie beschrieben - scheinen mir in der jetzigen Situation doch eher nachrangig. So nachrangig wie die Farbe der Türgriffe in einem nicht fahrtüchtigen Zug. Man kann das natürlich diskutieren. Man kann irgendwie immer alles diskutieren. Man sollte sich nur im klaren drüber sein, mit was man sich da eigentlich beschäftigt. Am meisten vermutlich mit den eigenen Eitelkeiten.
Gesundheitspolitik nimmt hier im Blog einen eher geringen Teil ein. Das Blog hat keine "Mission" und für mich kann ich sagen, dass ich blogge, was mich interessiert. Ob das 8 oder 800 Leute lesen ist mir relativ egal. Wenn ich das Blog thematisch beschreiben sollte, und die Artikel der letzten Jahre Revue passieren lasse, dreht sich viel um die Pharmaindustrie, um Pharmamarketing und Medizinjournalismus.
Muss ein Blog immer einen Sinn oder Zweck haben? Oder für jeden erkennbar sein? Eigene Eitelkeiten sind oft die Motivation für Blogs, aber dann in Verbindung mit Selbstvermarktung. Ein weiterer Grund könnte Fremdvermarktung sein, um mit Werbung o.ä. Einnahmen zu generieren. Beides trifft auf das Blog nicht zu. Damit ist es sicherlich ein Exot bei den "Fachblogs". Ich bin mir sicher, dass ich mir im Klaren über die ethischen Dimensionen des Themas bin. Ich denke, Sie ahnen das auch, sonst würden Sie nicht so ausführliche und nachdenkenswerte Kommentare schreiben, für die ich dankbar bin. Für das Editorial von Ms deAngelis hatte ich schon ein posting angelegt, aber es zeitlich bisher nicht geschafft, daraus einen Artikel zu machen. Risk-Sharing bzw. Performance-Based Agreements, sind derzeit in der Pharmaindustrie eines der meistdiskutierten Themen. Alles andere als nachrangig, weil die Konsequenzen für Ärzte, Patienten und Versicherte über die finanzielle Seite hinausgehen. Es entsteht ein neues Paradigma, da die Pharmaunternhemen nicht weiter nur Produkte verkaufen, sondern aktiv die Versorgung mitgestalten wollen. Auch ein Posting, dass schon lange hier im Blog auftauchen sollte. Die Mappe mit den Quellen liegt bereit, wäre Zeit für einen Überblick und kritische Würdigung in Form eines Artikel. sfinxx 2010-04-07 Natürlich nicht. Nur wenn der Zweck nicht erkennbar ist, weiß man nie so genau, ob man ihn verfehlt oder nicht. Diese Frage ist eigentlich mehr der Unsicherheit geschuldet, ob ich mit meinen Kommentaren nicht womöglich mehr nerve als alles andere. Ich bin auch schon mal eines Blogs verwiesen worden deswegen. Wenn das aber nicht so ist - um so besser. Dann kann man den Punkt getrost abhaken. Der Seitenhieb mit den Eitelkeiten galt übrigens gar nicht so sehr diesem Blog selber. Ich weiß sehr wohl, daß der auf äußerst angenehme Weise anders ist. Er war eher (unter anderem) auf den Beitrag von share of host gemünzt. Ich habe ja auch gar nichts daran auszusetzen, daß das Thema *überhaupt* diskutiert wird. Es bekommt nur öfter einen ganz anderen Stellenwert, als es in Wirklichkeit hat. Und ich kann oft den Zusammenhang zu dem gar nicht mehr erkennen, um was es meiner Meinung vor allem geht. Und - ich kann mich offenbar nicht oft genug wiederholen - wenn das - die Gesundheit der Patienten - die Stelle einnimmt, die ihr eigentlich zukommt, dann erledigen sich ganz viele andere Probleme von selber: Kosten vor allem - und Arzneimittelskandale übrigens auch. Diese Kosten sind die Folge einer Medizin, die sich inzwischen einen ganz anderen Gegenstand gesucht hat. Deswegen bringt es nichts, an den Kosten *selber* anzusetzen, ohne den *Grund* dafür anzutasten. Derzeit ist es übrigens so, daß derjenige Arzt, der Ernst macht mit dem, was in dem o.g. Editorial steht, damit rechnen muß finanzielle Nachteile zu erleiden, wenn er - *deswegen* - z.B. bei dem "Hype" um bessere, innovative, revolutionär neue ... Arzneimittel nicht blind mitmacht. Ich habe das mit Vioxx erlebt und mit Avandia genauso. Ich habe reihenweise Patienten verloren - weil ich sie gewarnt habe. Sie sind ein Haus weiter gegangen und dort hat man mich ganz praktisch widerlegt. Das hat sich mit Sicherheit selbst dann nicht geändert, wenn sich meine Warnung als nur allzu berechtigt erwiesen haben sollte. Den Herzinfarkt in Verbindung zu bringen mit Vioxx oder Avandia - das ist ja selbst für Ärzte so einfach nicht. Und warum sollte irgend jemand - insbesondere der betroffene Kollege - sich die Mühe machen, diesen - eventuellen - Zusammenhang dem Patienten zu erklären? So (unter anderem) sind meine Scheinzahlen kontinuierlich gesunken, im gleichen Maß die wie der betreffenden Kollegen gestiegen sind. Und Ärzte werden nun mal immer noch nach Scheinzahl bezahlt. Die, die da dabei waren - angefangen von den ärztlichen Mitarbeitern bei Glaxo oder Pfizer, über die "Mietmäuler" bis hin zu dem Hausarzt, der vom Glaxo/Pfizer-Vertreter ein paar nette "Süßigkeiten" überreicht bekommt für seine Beobachtungsstudie und der dafür fleißig die gewünschten Verordnungen ausstellt und nicht zuletzt die freundlichen Kollegen, die "meinen" (Ex)-Patienten verdeutlicht haben, daß ich mich in Wirklichkeit nur um mein Budget sorge - die haben sich fast alle eine goldene Nase verdient. Vielleicht nicht immer das - aber gelohnt hat es sich sicher. Für sie. Nicht für ihre Patienten. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll - daß sie's verschrieben haben ohne sich darum zu kümmern, welchem Risiko sie ihre Patienten aussetzen, obwohl sie's hätten wissen können, wenn sie nur geschaut hätten. Oder daß sie's zwar gewußt, aber ignoriert haben um sich einen Konkurrenzvorteil (Schein) zu sichern. Wie dem auch sei: wenn den Ärzten die Gesundheit ihrer Patienten wirklich am Herzen läge - dann hätten sie es alle so machen müssen wie ich. Dann hätte es diese Skandale nicht gegeben - und übrigens auch nicht die finanziellen Einbußen für mich. Und dann wäre das Problem mit dem Kosten ... Aber das sagte ich ja schon. Umgekehrt wird keine von diesen "Kostenbegrenzungsmaßnahmen" wie z.B. Risk-Sharing, PpP und was es da sonst noch Raffiniertes gibt, *daran* auch nur das Geringste ändern. Im Gegenteil: Shared Risk - das finde ich wirklich den Gipfel der Heuchelei. Es ist nichts anderes als die unmißverständliche Erklärung der Krankenkassen, die das machen, daß ihnen herzlich egal ist, ob die Patienten durch diese Arzneimittel gefährdet sind oder nicht, ob sie davon einen Nutzen haben oder nicht. Sie wollen nur nicht dafür bezahlen, wenn das Risiko eintritt, wenn Osteoporose-Patienten sich die Knochen brechen, obwohl sie Bisphoshonate (mit allen ihren Nebenwirkungen!) eingenommen haben, die das hätten verhindern sollen. Schöne Risikoteilung: die Kasse zahlt in dem Fall nicht für das Bisphosphonat und der Patient hat den Beinbruch. Und all das machen sie natürlich nur, weil es ihnen um die Gesundheit ihrer Versicherten geht. Sie machen nur noch einen kleinen Zwischenschritt: um ihnen "den Zugang zu besonders wirksamen und innovativen Originalpräparaten" zu "ermöglichen" und ihnen so eine gute und bezahlbare Gesundheitsversorgung im Interesse ... Wenn die wirklich so besonders wirksam sind, wieso sind sie dann ein Risiko? Und da hat man - share of host - die Wahl, ob man sich *daran* stört, oder an dem Verwaltungsaufwand der damit verbunden ist, die Frage juristisch sauber zu klären, wer denn nun im "Schadensfall" blechen muß.
Eine Kopie einer Medikamentenbewertung des a-t kann als letztes Mittel durchaus nützlich sein, wenn anspruchsvolle Patienten den allzu starken Wunsch nach einem teuren Wundermedikament verspüren. Das Vertrauen in die pharmahörigen Kollegen unterminiert man damit vielleicht noch ganz nebenbei.
sfinxx 2010-04-08 Allerdings nicht mit dem Arznei-Telegramm. Das kann man gleich vergessen. Die meisten Patienten verstehen nur Bahnhof. Da stehen einfach zu viele Fachausdrücke aus Medizin, Epidemiologie (EBM) und Statistik drin. Metastudie, randomisiert kontrolliert, Odds ratio, Vertrauensintervall, Kardiotoxizität, kardiovaskuläre Mortalität (alles aus dem ersten Absatz des a-t-Berichts zu Avandia) oder auch Mortalität einfach so ... - damit können doch selbst Leute mit Abitur und Hochschulstudium (und übrigens auch erstaunlich viele Ärzte) in der Regel nichts anfangen. Und das haben die wenigsten. In der Praxis hat man es mit Leuten zu tun, denen man erst einmal klar machen muß, daß sie nicht nierenkrank sind, wenn sie "im Kreuz" Schmerzen haben, daß Bluthochdruck (oder auch "Zucker") nicht "geheilt" ist, wenn die Werte "gut" geworden sind. Sonst lassen sie nämlich die Tabletten wieder weg ("Die habe ich mal abgesetzt."). Und man wundert sich, warum sie schon wieder dabei sind zu entgleisen, wo man gerade dachte, man hätte die Sache langsam im Griff. Und daß Antibiotika bei Erkältung nicht helfen, und .... , und .... , und ... Ich bin inzwischen ziemlich gut darin, die wichtigsten Punkte für "normale" Patienten einigermaßen verständlich zu erklären. Es ist sehr mühsam und kostet enorm viel Zeit. Aber es macht auch Spaß wenn man merkt, daß das nicht nur verstanden sondern sogar umgesetzt wird. Meiner Erfahrung nach ist der praktische Wert von Informationsblättern eher gering. Die wenigsten lesen - geschweige denn verstehen - sie, wann man ihnen sowas in die Hand drückt. Selbst wenn man ihnen vorher schon erklärt hat, um was es geht. Es interessiert in der Regel nur niemanden, was eigentlich in den Köpfen ankommt oder hängen bleibt. Jedenfalls die meisten Ärzte sicher nicht, die ja bekanntlich darauf nur wenig Mühe und Zeit ver(sch)wenden. Wer das mal wirklich untersuchen würde, würde sein blaues Wunder erleben. Darauf wette ich. Es kommt doch nicht von ungefähr, daß Compliance wie eh und je eines der größten Probleme ist in der Therapie - und kein schlechter Umsatzbringer für die Pharmaindustrie. Daß Fernsehen, Presse und Ärzte so ein leichtes Spiel haben, so daß Patienten mit einem Rezept oder einer Überweisung leicht zufrieden zu stellen sind einerseits, und daß sie wegen jedem Pickel zm Arzt rennen andererseits, liegt nicht zuletzt auch daran, daß es sowas wie Gesundheitserziehung nicht gibt. Ich bin deswegen sogar schon bei der örtlichen Volkshochschule vorstellig geworden mit einem Vorschlag für eine "Patientenschule". Ich fürchte, daß schon die (potentiellen) Lehrerkollegen, die das zu schwierig fanden, mit den an sich sehr einfach gehaltenen Anregungen ihre Probleme hatten. An *wirklich* mündigen Patienten scheint niemand ein Interesse zu haben. Ich glaube ich weiß, warum. sfinxx 2010-04-08 Aber beim Rest bleibe ich.
Ich hatte einen bestimmten Typus von Patienten im Auge. Hochschulstudium, eigene Internetrecherchen (auch durch jüngere Angehörige) etc.
Und beim a-t gibt es ja am Ende meist eine Zusammenfassung in ein paar Stichpunkten, die beinahe allgemeinverständlich ist ("Es ist uns unverständlich, wie ... trotz erheblicher Sicherheitsbedenken und fehlendem Wirksamkeitsnachweis die Zulassung erhalten konnte. Wir raten dringend von .... ab"). Und ja, ich kenne Patienten, bei denen solcherlei Informationen tatsächlich zum Nachdenken angeregt haben. sfinxx 2010-04-09 Ich weiß, es gibt auch einfachere Texte des at, als den, den ich jetzt auf die Schnelle gefunden und zitiert habe. Aber das ändert eigentlich nicht viel an dem, was ich gesagt habe. Es war übrigens ein langer, harter, mit Enttäuschungen und Frustrationen (und finanziellen Verlusten) gepflasterter Weg, bis ich einigermaßen begriffen habe, wie die Patienten - meistens - ticken. Ich habe aber auch viel gelernt dabei. Und es kommt durchaus vor, daß das auch gewürdigt wird von denen, um derentwillen man sich diese Mühe macht. Es spart übrigens nebenbei Kosten - aber deswegen habe ich das nicht gemacht. Außerdem sollte das eigentlich nur ein kurzer Exkurs sein. Das Thema hier war ja ein anderes. Und dazu habe ich doch auch das ein oder andere gesagt. Ich hätte an sich gehofft, da müßte sich doch früher oder später mal ein ordentlicher - intellektueller - Streit daran entzünden, z.B. auch mit share of host, den ich ja sogar direkt angesprochen habe. So mit "Das stimmt nicht, weil ... " und "Es stimmt doch, weil ..." sprich: mit Argument und Gegenargument und entsprechenden Konsequenzen, wenn die Argumente nicht mehr stechen, weil sie endgültig widerlegt sind. Als da sind, daß man sich korrigiert und fürderhin dieses - widerlegte - Argument nicht weiter vertritt. Aber mir scheint, so etwas wie eine Streitkultur in diesem Sinn ist mittlerweile ziemlich selten geworden. Zu meiner großen Enttäuschung auch in Blogs. Gesundheitswesen und seine Kosten sind Realität. Man könnte ja auch mal sich daran machen, zu analysieren, was das eigentlich ist und warum es genau so ist, wie es ist - und nicht ganz anders. Stattdessen teilt man sich wechselseitig mehr oder weniger höflich mit, was man dazu für eine Meinung hat, wie man es für sich "definiert", sprich: was man denkt, was es eigentlich sein sollte und woran man merkt, ob, daß oder wie das mit dem, wie man es praktisch erfährt, mehr oder weniger gut zusammen paßt oder auch - wie wohl meistens - eben nicht. Das Gegenargument, mit dem selbst so jemand ganz praktisch konfroniert wird - die Differenz zur Realität - wird als solches gar nicht zur Kenntnis genommen. Eine Meinung ist aber ihrer Natur nach ja auch mehr eine persönliche Stellung zu etwas (wie z.B. Gesundheitswesen und seinen Kosten), die eben deswegen mit Argumenten in der Tat nur schwer angreifbar oder gar widerlegbar ist, und die sich dementsprechend erfahrungsgemäß auch eher selten korrigiert. "So sehe ich das" oder "Das ist meine Meinung." ist denn auch die Standardantwort die gewärtigen muß, wer den Versuch unternimmt. Das ist ja nichts anderes als der Bescheid "Und dabei bleibe ich, egal was Du sagst!". So kann es zwar ohne weiteres tausend Meinungen geben zu ein und derselben Sache. Tausend richtige Erklärungen aber wohl kaum. Ich will nicht behaupten, daß so ein "Meinungsaustausch" gar nichts bringt. Ich habe auch da schon viel gelernt. Viele Meinungen sind ausgesprochen schlau. Aber wenn es darum geht, eine Sache zu analysieren, heraus zu finden, wie die sich verhält usw., da ist das doch eher von begrenztem Nutzen. Aber ist das ist denn der Zweck dieser Veranstaltung? Aber auch das sollte bitte auch nur ein Exkurs gewesen sein. Die Sache, um die es ging, war ja ... >> Kommentieren strappato 2010-04-09 Auch sicher ein Erfolg des Celgene-Marketings. >> Kommentieren |
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