HPV-Impfung in der Wirtschaftspresse Bei der Diskussionen um die Sicherheit und Nutzen der HPV-Impfung kommt auch bei Anleger und Investoren Nervosität auf. Gardasil® ist ein wichtiger Umsatzbringer bei Merck & Co. mit 1,4 Milliarden Dollar in 2007 und erwarteten 3,4 Milliarden Einnahmen im Jahr 2013. Die Financial Times präsentiert die Chancen und Risiken und wie Merck & Co. auf die Bedenken bei Ärzten und in der Öffentlichkeit reagiert. [HPV]
Irgendwas bleibt schon hängen Der österreichische Journalist Bert Ehgartner wundert sich in seinem Blog über eine neue Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts und über Aussagen des Wiener Professors Reinhard Kirnbauer. Das PEI lässt zwischen den Zeilen durchblicken, die 19-jährige österreichische Studentin Jasmin S. könne durch ihren Lebenswandel selbst zu ihrem vorzeitigen Tod beigetragen haben und verzerrt dabei den wahren Ablauf des Geschehens. Prof. Kirnbauer hatte im Januar in einem Artikel in der österreichischen Zeitung "der Standard" das Gerücht gestreut, eine Masern-Entzündung könne die lebensbedrohliche Nervenentzündung ADEM der 15-jährigen Österreicherin Marion N. ausgelöst haben: Bei dem Mädchen wurden IgM-Antikörper gegen das Masern-Virus festgestellt. Das NIH (nationale US-Gesundheitsinstitute in Bethesda/US-Bundesstaat Maryland) führt an, dass diese Erkrankung in einem geringen Ausmaß nach Masern oder noch seltener nach einer Masern-Impfung auftreten kann. Ehgartner dazu: Welchen Zweck hatte also Kirnbauers Falschaussage, dass die masernspezifischen IgM-Antikörper überhöht waren, außer jenen, den Verdacht von der Impfung abzulenken? [...] Aber irgendwas bleibt schon hängen, scheint hier die Taktik gewesen zu sein: das eine Mädchen war masernkrank, die andere vielleicht doch drogensüchtig oder schwer betrunken. [HPV]
MONITOR berichtet über weitere Nervenstörungen nach HPV-Impfung Das ARD-Magazin MONITOR hat sich gestern kritisch mit der HPV-Impfung befasst. Das Manuskript des Beitrags wie auch der Beitrag selbst sind im Internet abrufbar. Der Wiesbadener Professor Gerhard Hamann berichtet in dem Beitrag über zwei Fälle schwerer Nervenentzündungen in zeitlicher Nähe zu einer HPV-Impfung innerhalb einer Woche in seiner Klinik: Diese Erkrankung ist in dem Alter bei 'ner 16-jährigen sehr ungewöhnlich. Der Zusammenhang mit der Impfung ist möglich, zumal wir zeitlich 'ne zweite 16-jährige 'ne Woche später gesehen haben, die ebenfalls ähnliche Symptome entwickelt hat, auch im zeitlichen Zusammenhang zu einer HPV-Impfung. Auch eine 18-Jährige aus Bremen zeigt nach einer HPV-Impfung Symptome, die auf eine Nervenentzündung zurückgeführt werden könnten: Drei Tage nach der zweiten Impfung begann sie Doppelbilder zu sehen, eine plötzliche Lähmung der Augenmuskeln. Deshalb trägt sie diese besondere Brille. Die Ärzte meldeten dies den zuständigen Stellen als mögliche Nebenwirkung der Impfung. Prof. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission, fordert nun ein Kontrollsystem für die Nebenwirkungen dieser Impfung: Ich glaube, dass man angesichts der Propagierung dieses Impfstoffes jetzt sehr sorgfältig - möglichst auch in Registern - die Sicherheitsrisiken analysieren sollte. Das heißt, man sollte Register einrichten und sowohl junge Mädchen, die geimpft werden, als auch junge Mädchen, die nicht geimpft werden, dort dokumentieren und natürlich dann nach einem gewissen Zeitraum die schweren Nebenwirkungen sorgfältig analysieren. [HPV]
Der Kompetenzarzt (Update) Den Kompetenzingenieur kennt Google noch nicht, ebensowenig den Kompetenzfliesenleger oder den Kompetenzchemiker. Wohl aber gibt es in Deutschland Kompetenzärzte. Zumindest einen, laut Google jedenfalls. Sein Name ist Dr. Wolfgang Barchasch, seines Zeichens "Frauenarzt in Flensburg und Kompetenzarzt für die HPV-Impfung in Schleswig-Holstein". Bereits zu Beginn der HPV-Impfkampagne Anfang 2007 war er in dieser Funktion dabei, und auch heute kommt er als "Kompetenzarzt für die Krebs-Impfung" und als "schleswig-holsteinischer HPV-Kompetenzarzt" in den Medien zu Wort. Sorgen müssen sich nun die Patienten der übrigen Ärzte machen. Fehlt dort die Kompetenz nur in der Berufsbezeichnung? Update: Ganz sicher besitzt der Kompetenzarzt Kompetenz im Bereich „Quantifizierung des HRT-Effektes auf das Bindegewebe durch Kollagenmessung mittels Osteoson®-Collagenoson“. Ein eher umstrittenes Verfahren, das auch sein Kollege Dr. Michael Wojcinski gerne einsetzt, und das böse Stimmen folgendermaßen beurteilen: Schillernde Orchidee im Wildwuchs unseriöser Vorgehensweisen ist die Osteoson-Hautdicken-Messung. Michael Wojcinski haben wir auch schon im Zusammenhang mit der HPV-Impfung kennenlernen dürfen. [HPV]
Selektive Information bei der HPV-Impfung Das Auftreten von zwei Todesfällen in Österreich und Deutschland in zeitlicher Nähe zur HPV-Impfung ist tragisch, aber ein ursächlicher Zusammenhang konnte auch in akribischen Untersuchungen nicht nachgewiesen werden.
Von wem ist diese Stellungnahme? Hört sich an, wie vom Impfstoffhersteller Sanofi-Pasteur MSD (SP MSD) diktiert. Gesagt hat dies der Specher der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) für die Papillomviren-Impfung, Prof. Peter Hillemanns. In Österreich wurde eine 19-jährige Frau drei Wochen nach der ersten Impfung tot aufgefunden. Auch hier lieferte die Obduktion keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit der Impfung.
Der verantwortliche Gerichtsmediziner in Österreich hatte Ende Januar noch eine eine akute disseminierte Encephalomyelitis (ADEM) als wahrscheinlichste Ursache angenommen.Hillemanns ignoriert, dass es ernsthafte Stimmen gibt, die vor der zu übereilten Empfehlung für die Impfung warnen. Das Arznei-Telegram ist eine neutraler unabhängiger Informationsdienst. Was man von Peter Hillemann nicht behaupten kann. Er hat schon vor der Zulassung der Impfung für SP MSD getrommelt und ist bei der von der Pharmaindustrie bezahlten Initiative Zervita mit von der Partie. Wenig überraschend, dass Hillemanns auch die grob irreführende Darstellung des Paul-Ehrlich-Instituts aufgreift und suggeriert, plötzliche ungeklärte Todesfälle wie im Falle der jungen Österreicherin und der jungen Deutschen seien an der Tagesordnung: In Deutschland trete jährlich pro 100 000 Frauen von 15 bis 20 Jahren ein ungeklärter Todesfall auf - ungefähr alle zwei Wochen einer.
Tatsächlich findet sich in den Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2006 kein einziger plötzlicher ungeklärter Todesfall in dieser Altersgruppe.Ebenso ist der Hinweis auf die USA falsch. Dort enthält die Datenbank "Vaccine Adverse Event Reporting System" (VAERS) nicht drei zeitlich mit der Impfung assoziierte Todesfälle, sondern 12 Todesfälle mit Stand 31.12.2007. Die Februar-Ausgabe des Arznei-Telegramms berichtet sogar von 15 solchen Todesfällen. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde dokumentiert 15 Todesfälle in Verbindung mit dem dort seit Sommer 2006 erhältlichen HPV-Impstoff (10 aus den USA, 3 aus dem Ausland, 2 unbekannter Herkunft) [HPV]
Update der Verdachtsfälle auf HPV-Impfkomplikationen Die Anzahl der in dem Blog-Artikel genannten Verdachtsfälle auf Impfkomplikationen, die der gemeinsamen Datenbank des CDC und der FDA "Vaccine Adverse Event Reporting System" (VAERS) in den USA gemeldet worden sind, muss revidiert werden. Eine aufmerksame Leserin hat nachgezählt und weist uns darauf hin, dass die Zahl der Verdachtsfälle für Impfkomplikationen nach HPV-Impfung in der VAERS-Datenbank deutlich höher legt, als von uns angegeben. Grund ist, dass nicht in allen Fällen das Stichwort "Gardasil" in der Meldung auftaucht. Auf Basis der mittlerweile bis zum 31.12.2007 verfügbaren Daten stellen sich die Zahlen folgendermaßen dar: - 12 Todesfälle (bei zwei davon wurde HPV/HPV4 als VAX2 und VAX3) eingegeben - 4499 gemeldete "Adverse Events". Bei 4084 davon wird HPV/HPV4 als VAX1 angeben, bei 15 davon wird HPV/HPV4 nicht unter VAX1-8 genannt, bei 2821 davon findet man das Wort "gardasil" in SYMPT_TEXT. [HPV]
Arznei-Telegramm kritisiert Paul-Ehrlich-Institut In einem "blitz-a-t" beschäftigt sich das Arzneitelegramm mit der beschwichtigenden Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts zu den Todesfällen nach HPV-Impfung und greift dabei unter Bezugnahme auf dieses Blog die von uns geäußerten Kritikpunkte auf (vgl. auch die Wortmeldung des PEI): Für das Jahr 2006 bedeutet das, dass es bei den 15- bis unter 20-jährigen Frauen laut Todesursachenstatistik keinen einzigen unklaren plötzlichen Todesfall (R96**) gab. Die erwähnten 22 Todesfälle stammen aus der Rubrik "Tod ohne Anwesenheit anderer Personen" (R98, 3 Fälle) sowie aus der Rubrik "Sonstige ungenau oder nicht näher bezeichnete Todesursachen" (R99, 19 Fälle), in der beispielsweise Todesfälle erfasst werden, zu deren Ursache im Totenschein nichts angegeben ist oder bei denen der Totenschein unleserlich oder mangelhaft ausgefüllt war (3). Den Nutzen der Impfung schätzt das Arzneitelegramm nach wie vor fraglich ein: Angesichts der unklaren Risiken wiegen die offenen Fragen hinsichtlich des Nutzens der HPV-Impfung (a-t 2007; 38: 57-9) um so schwerer: Die HPV-Vakzine senkt die Gesamtzahl höhergradiger Zervixdysplasien (CIN 2 und höher) bei Frauen zwischen 16 und 26 Jahren, die mehrheitlich bereits sexuelle Kontakte hatten, nur um 17% und damit deutlich weniger als erhofft. Für die als Surrogatparameter für ein Zervixkarzinom geeigneteren hochgradigen Dysplasien (CIN 3) lässt sich statistisch kein Effekt sichern. Die entscheidende Frage, wie sich GARDASIL bei Frauen, die bis zum Abschluss der Grundimmunisierung nicht mit den im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen 16 und 18 infiziert sind, auf die Gesamtzahl höhergradiger Zervixdysplasien auswirkt, ist nach wie vor offen, obwohl die Daten erfasst sein müssten. Die veröffentlichten Daten zum zweiten HPV-Impfstoff CERVARIX sind noch unbefriedigender (a-t 2007; 38: 101-3). Eine Empfehlung der HPV-Impfung lässt sich daher unseres Erachtens derzeit nicht begründen. [HPV]
Kinderkram HPV und kein Ende. Für die deutsche Krebshilfe ist die HPV-Impfung Kinderkram: Teil der Kampagne Mädchen checken das. Ähnlichkeiten bei der Kommunikationsästhetik mit einem Spot des DDR-Fernsehens sind rein zufällig. [HPV]
Interviews zur HPV-Debatte Das lesenswerte vollständige Interview der österreichischen Zeitung "der Standard" mit dem Impfschadens-Experten Dr. Hartmann kann auf dem Blog des Journalisten nachgelesen werden, der das Interview geführt hat. In der Zeitung selbst sind heute Zitate aus dem Interview erschienen. Im Interview mit der Frankfurter Rundschau äußert sich unterdessen Prof. Gerd Glaeske, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, kritisch zum Tempo der Einführung der HPV-Impfung. [HPV]
HPV-Impfung nicht kosteneffektiv Das österreichische Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment hat eine ökonomische Bewertung der HPV-Impfung durchgeführt und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis. Dies war für die Bundesgesundheitskomission Grund genug, die Aufnahme der HPV-Impfung in das Kinderimpfprogramm neuerlich abzulehnen. Im Extremfall, wenn auch Jungen geimpft werden, wie manche Experten und die Hersteller es sich wünschen, könnte ein gewonnenes Lebensjahr 311.000 Euro kosten. Dieses Kosteneffektivitätsverhältnis ist dramatisch schlecht und zeigt, dass die zusätzlichen Kosten im Vergleich zu den Gesundheitseffekten ungleich höher wären. Da zahlreiche Unsicherheiten im Ergebnis durch Faktoren entstehen, die erst bei längerer Erfahrung mit einer Impfung evaluiert werden können, empfehlen die Autoren bei Einführung einer Impfung eine Begleitforschung. Der komplette Bericht. [HPV]
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