Something is rotten in the state of Austria Ein Wissenschafts- und Medizinskandal an der MedUni Innsbruck hat es bis in das Editorial von Nature geschafft: Witness an example now threatening to emerge from the Medical University of Innsbruck, where there are worrying signs that investigations into a scandal of unprecedented dimensions in this small country may be thwarted. According to a report from the Austrian Agency for Health and Food Safety, a urologist at the university, Hannes Strasser, has conducted a high-profile clinical trial so inappropriately that it must be considered entirely invalid (see page 922). Moreover, that trial represents just a fraction of the total number of patients who paid handsomely for the stem-cell treatment for urinary incontinence without knowing it was experimental. [...] Austria is a small country, and networks between power-brokers are small and tight. But something, it seems, is rotten in the state of Austria, and it needs to be faced and dealt with openly. Science-Blogger Ulrich Berger stellt die aktuelle Quellenlage zusammen. [Oesterreich]
Witzigkeit kennt keine Grenzen Humor in der Pharmawerbung - Thema in der neuen Ausgabe des österreichischen Branchenmagazins PHARMAustria. Was die humorvollen Kreativen in den Agenturen in der Praxis daraus machen und von den TV-Comedy-gestählten Verantwortlichen in den Pharmaunternehmen abgesegnet wird, zeigt eine aktuelle Kampagne von Novartis Austria. Mit einem 8-seitigen Booklet aus der Humorschmiede "PBK Ideenreich" wirbt der Pharmakonzern bei Neurologen für Exelon®, als transdermales Rivastigmin-Pflaster für Alzheimer-Patienten. [Oesterreich]
Prof. und andere Titel Trägt man nämlich auf einer der Bundestheater-Websites seine Benutzerdaten ein, wird man aufgefordert, seinen Titel anzugeben: Und zwar nicht so, dass man hineinschreibt: Dr. oder Mag., was schon unnötig genug wäre. Nein, man hat die Wahl zwischen 215 Titel-Möglichkeiten
Die österreichische Jourmalistin Doris Knecht hat nachgezählt."Mr. Gesundheit" ist nicht auswählbar. [Oesterreich]
ORF prüft Bankhofer-Zusammenarbeit Bankhofer ist nach Angaben von "klosterfrau.at" bereits einmal aus einer Umfrage als der "beliebteste Österreicher" hervorgegangen. Trotzdem gerät er nun auch in seinem Heimatland in die Kritik, das in Punkto Pharmamarketing fast schon als Land der unbegrenzten Möglichkeiten gelten kann: Der "Rauswurf" des Gesundheitsexperten Hademar Bankhofer beim WDR könnte auch Auswirkungen auf seine Tätigkeit für den ORF haben. Der österreichische Rundfunk "wird die Gründe, die zur Entscheidung des WDR geführt haben, ganz genau darauf hin überprüfen, ob diese auch auf das Engagement von Prof. Bankhofer beim ORF umzulegen sind", hieß es am Freitag.
_Auch der Hessische Rundfunk will "vorerst" nicht mehr mit Bankhofer zusammenarbeiten. [Oesterreich]
Tinnitus reloaded Wette gewonnen. TIEX ist wieder da. Genauso hartnäckig wie ein chronischer Tinnitus. [Oesterreich]
Pfizer als Beziehungsklempner Das tiefgründige Marketing von Pfizer Austria für die hauseigene Potenzpille, war schon mehrmals ein Thema. Haben es Österreichs Männer besonders nötig? Oder entspringt dies der subjektiv gefärbten Einschätzung der Verantwortlichen bei Pfizer Austria? In der aktuellen Kampagne Steht zum Mann will Pfizer das Übel an der Wurzel packen und erst einmal den Männern Rat in Beziehungsfragen geben, bevor dann möglicherweise das Produkt in der Rautenform zum Einsatz kommt. Ein Pharmaunternehmen spielt Dr. Sommer für Erwachsene. Und wenn alles nicht hilft, hat Pfizer mit Zoloft® ein Antidepressivum im Angebot, das auch bei sozialen Phobien wirken soll. Nebenwirkung: sexuelle Funktionsstörungen - das nennt man dann wohl Kombinationstherapie. [Oesterreich]
MSD Austria: "Ja, ich bin Arzt" In Österreich gelten wie in allen EU-Ländern Einschränkungen bei der Werbung für Arzneimittel. Werbung für rezeptpflichtige Medikamente darf nur Personen zugänglich gemacht werden, die zur Verschreibung oder zur Abgabe von Arzneimitteln befugt sind (Fachwerbung). Bei Merck Sharp & Dohme (MSD) Austria ersetzt ein Mausklick ein langwieriges Medizinstudium. Auf den Internetseiten für das orale Antidiabetikum Januvia® (Wirkstoff Sitagliptin) sind Fachinformationen und Werbematerial für jeden erreichbar, der sich von der von dem Hinweis, dass die Seite nur für Ärzte in Österreich bestimmt, und diese nach geltendem Recht nicht für die Öffentlichkeit zugelassen sei, nicht beeindrucken lässt. Mal ehrlich, wer würde dies? Solange man keine Viren, raubkopierte Videos oder Darstellungen unzüchtiger Handlungen erwartet. Stattdessen allerlei Marketingaussagen zum dem Präparat, die Fach- und Gebrauchsinformationen, Video, und eine Lerneinheit. In dem Arzt-Patient-Gespräch werden Diät und Bewegung praktisch nicht angesprochen, obwohl Januvia® nur in Fällen indiziert ist, wenn Diät und Bewegung, zusätzlich zur Therapie mit anderen Diabetes-Medikamenten, den Blutzucker nicht ausreichend senken. Zur Vollständigkeit noch die Einschätzung des arznei-telegramms (6/2007): "Ein therapeutischer Stellenwert des wirkschwachen Antidiabetikums ist nicht erkennbar". Klarer Verstoss gegen das Arzneimittelgesetz. Jedoch in Österreich nicht neu. [Oesterreich]
Generika-Frühstart in Österreich Generika-Anbieter müssen schnell sein. Das erste Nachahmerpräparat auf dem Markt kann noch einen guten Preis erzielen. Aber 4 Jahre vor dem Patentablauf des Originals, ist eindeutig ein Fehlstart und selbst im täglichen Pharma-Wahnsinn eine bemerkenswerte Story. Besonders, wenn indirekt der österreichische Wirtschaftsminister Bartenstein damit in die Schlagzeilen kommt. Der Pharmakonzern AstraZeneca hat in Österreich Klage gegen den Generikahersteller Gerot erhoben, der zur Familien-Holding der Bartensteins gehört. Gerot, dessen Geschäftsführerin die Frau des Ministers ist, hat ein Medikament mit dem Wirkstoff Quetiapin (Handelsname bei AstraZeneca Seroquel®) auf den Markt gebracht, obwohl der Patentschutz für Quetiapin erst am 24. März 2012 abläuft. Für AstraZeneca stellt die Patentverletzung vier Jahre vor Ablauf eine neue Dimension dar. Die österreichische Bundesregierung hatte letzte Woche die Pläne für eine Gesundheitsreform vorgestellt, in der die Stärkung des Generika-Anteils und eine Aut idem-Regelung eine zentrale Rolle spielen. Wie es aussieht, scharren einige da schon schon nervös in den Startlöchern mit den Füssen. -- Übrigens bemüht der AstraZeneca-Sprecher das berühmte Entwicklungskosten-Mantra. Diesmal mit der Variation "900 Millionen Euro". Der Pharmakonzern konnte 2007 weltweit seinen Umsatz mit Seroquel® um 15% auf über 4 Milliarden Dollar steigern. Damit gehört Seroquel® zu den bestverkauften Medikamenten der Pharmaindustrie. [Oesterreich]
Tu felix Austria Diese Systemänderungen sind der massivste Angriff auf unseren Berufsstand seit 50 Jahren.
Reaktion der Ärzte in Österreich auf die angekündigte Gesundheitsreform, die eine Aut idem-Regelung bringen soll.Davor war wohl die tiefgreifenste Änderung die Einführung der Ausbildung der Medizinstudenten am Krankenbett, durch den kaiserliche Leibarzt, Gerard van Swieten, Mitte des 18. Jahrhunderts an der Universität Wien. [Oesterreich]
Aut idem Marketing in Österreich Österreich unternimmt Schritte zur Reform des Gesundheitswesens. Zu der Einigung zwischen Sozialpartnern und Regierung gehört auch, dass es eine "aut idem"-Regelung ("aut idem", lat. "oder das Gleiche") geben soll. Der Arzt verschreibt nur den Wirkstoff, die Apotheke entscheidet über das Präparat. In Deutschland ist das schon lange üblich. Nur sind unsere Nachbarn auf halben Wege stecken gelieben. In Österreich orientieren sich die Preise für Generika, Wirkstoffe ohne Patentschutz, am Originalpräparat. Neue Anbieter müssen jeweils einige vorgegebene Prozent darunter liegen. Ab dem 3. Generikum eines Originalproduktes ist die Untergrenze erreicht. Kein echter Preiswettbewerb. In der Folge wird sich das Marketing dann für Generika ab 2010 statt an die Ärzte an die Apotheker richten. Mit allen unschönen Konsequenzen, die wir hierzulande erlebt haben: Naturalrabatte in Form von Aktionen wie "vier-für-drei", die der Apotheker dann, natürlich der Krankenkasse in Rechnung gestellt hat, konnte erst ein Gesetz stoppen - auch in Österreich. Zuvor werden die Pharmahersteller in Österreich massiv mit Arzneimittelmustern die Praxen entern. Denn nach den Planungen sichert das Gesetz chronischen Patienten, die auf ein bestimmtes Produkt eingestellt sind, die Versorgung mit dem Präparat auch nach 2010 zu. Zusätzlich sollen die Ärzte einem Patienten weiter ein bestimmtes Medikament verordnen können, wenn dem Kranken nur dieses hilft - eine Herausforderung für die Pharmakommunikation. Mal zum Vergleich: In Österreich beträgt der Anteil von Generika am Arzneimittelmarkt nur 25% der Packungen und 14,5% vom Umsatzvolumen. In Deutschland sind dagegen 60% aller verkauften Packungen Generika und diese machen 28% des Gesamtumsatzes aus. Trotzdem beklagen die Krankenkassen weiterhin eine zu geringe Generika-Verordnung. Festbeträge, Rabattverträge und andere Massnahmen haben erreicht, dass Deutschland die niedrigsten durchschnittlichen Generika-Preise unter den fünf wichtigsten EU-Pharmamärkten hat. Vor 4 Jahren führte Deutschland noch weltweit die Preise an. Dagegen geht es in Österreich beschaulich zu. Das wundert nicht, wenn man sieht, wie die Reform erarbeitet worden ist: Die Sozialpartner - Gewerkschaften und Arbeitgeber - wurden von der Regierung beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten. Diese sind dann fast 1:1 von Bundesgesundheitsministerin Kdolsky durchgewunken worden. Fazit: Viel Arbeit für die Marketing-Abteilungen, die Strategien zu ändern, aber keine schmerzhaften Einschränkungen für die Pharmaindustrie. -- Ganz am Rande: Der österreichische Wirtschaftsminister war bis zu seinem Eintritt in die Bundesregierung als Umweltminister 1995 Geschäftsführer eines Generikaunternehmens, das sich in Familienbesitz befindet. [Oesterreich]
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