Blaues Skalpell für Pharmawerbung Wissen Sie was "Triptan-Migräne" ist? Ich kannte dieses Kunstwort nicht. Migräne ist allen bekannt und besonders die davon Betroffenen werden auch wissen, dass Triptane eine Klasse von Wirkstoffen ist, die zur Behandlung dieser Erkrankung eingesetzt wird. Nun zum obigen Ausschnitt. Der ist aus einem doppelseitigen Bericht im österreichischen Magazin News Leben. Vorgestellt werden acht Anzeigen aus dem Bereich pharmazeutische Produkte bzw. pharmazeutische Kosmetikprodukte, homöopathische Produkte, Image- oder Dienstleistungsanzeigen und Aufklärungskampagnen, die in Publikumsmedien erschienen sind. Die restlichen sieben werben für Nahrungsergänzungsmittel, Pflaster, Impfungen, ein Programm gegen HIV in den Entwicklungsländern, Anti-Falten-Creme, ein Ethnomedizin-Produkt gegen Erkältung und Multiple Sklerose. Es sind die besten Werbesujets aus dem Jahr 2007, von einer Jury ausgewählt und den Lesern per SMS-Voting zur Wahl gestellt. Dem Gewinner wird auf der Pharmamarketing-Gala des PMCA (Pharmamarketing Club Austria) das Blaue Skalpell überreicht. Damit sollen die besten Gesundheitsbotschaften in Publikumsmedien prämiert werden. In Österreich sind alle Triptane nur auf Rezept erhältlich. Triptane haben in Publikumsmedien nichts verloren, da Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente nur Fachkreise erreichen darf. Klar surft Pfizer Austria hier wieder einmal hart am Wind - wie z.B. schon bei den Rautenständern oder dem Luxus-Rauchen. Wie immer gilt: Es wird ja kein Produkt oder Wirkstoff genannt. Das Gewitter in Ihrem Kopf könnte eine Migräne sein. Jeder 10te Österreicher leidet unter dieser Volkskrankheit. Moderne Therapien verhelfen zu Lebensqualität und uneingeschränkter Arbeitsleistung. Fragen sie am besten Ihren Arzt. Was als "Disease Awareness Kampagne" gewertet werden kann. Dahinter steht die Hoffnung, der Patient sagt beim Arzt: "da gibt's doch was von Pfizer...". Der Wettbewerbstitel "Triptan-Migräne" verrät das Ziel - und soll markant in dem Vorstellungstext platziert nebenbei ein "da gibt's doch ein Triptan von Pfizer" erreichen. Als redaktioneller Teil nicht zu beanstanden. Perfide, wenn man die besondere Aufmerksamkeit bedenkt, die der Leser diesem Artikel in "News Leben" schenkt. Mehr, als einer normalen Anzeige, die flott überblättert wird. Solche Beispiele könnten Standard werden, falls die EU ihren Plan wahrmacht und Pharmakonzernen die direkte Information von Verbrauchern und Patienten erlaubt. Dann aber mit "Triptan-Migräne" im Text. -- Pfizer und News Leben - eine besondere Beziehung. [Oesterreich]
Formel 1-Piloten im Pharmaaussendienst "Pharmareferenten sind die Formel 1-Fahrer unter den Außendienstmitarbeitern“, erklärt Christina Kunsch, Personalleiterin bei Eli Lilly. „Sie sind fachlich unter den Besten und kommunikativ top.“ Bereits beim ersten Besuch beim Arzt müssen sie ihn von ihrem Produkt überzeugen, über ein umfassendes Wissen des Krankenhausmanagements verfügen, „auf Augenhöhe“ mit dem Kunden diskutieren und gut zuhören können. „Neben all dem sind sie pfiffig und charmant.“
Echte Superstars, die in Österreich durch die Praxen ziehen. Nur gut, dass auf den dortigen Autobahnen ein Tempolimit von 130 km/h gilt."Bei den Prüfungen sind mittlerweile bis zu 80 Prozent der Kandidaten Frauen“, sagt Schober. Das Berufsbild entwickelt sich auch allgemein weiter – der Stellenwert der Kundenbindung steigt. „Die Referentin wird immer stärker zur Beziehungsmanagerin“, erklärt Kunsch. Dann legen die Formel 1-Fahrer Boxenstopps zur Netzwerkpflege ein, um in der Sprache des Motorsports zu bleiben."
Pharma Babe, also eher Boxenluder?[Oesterreich]
Insel der Anständigen Österreich hat offiziell bekannt gegeben, dass es keinen Missbrauch im Gesundheitswesen gibt. Martin Kreutner, Leiter der Antikorruptionsstelle im Bundesministerium für Inneres in Österreich, auf dem Fachkongress "Tatort Gesundheit" in Hamburg. [Oesterreich]
Familiäres Pharmamarketing Der informierte Beobachter konnte Ende Januar ein glänzendes Beispiel für Pharmamarketing "Made in Austria" erleben. Die Zeitschrift News Leben portraitierte auf einer Doppelseite dem Pharma-Marketing von Pfizer Austria, Robert Rumler. EIN TAG MIT Pharma-Marketing-Profi Dr. Robin Rumler, der für LEBEN vor den Vorhang tritt und Einblicke in Privat- und Berufsleben gewährt. Auf Seite 80, hinter Themen wie: Straff & sexy - So werden Hals und Dekolleté zur Augenweide, Wie Sie Ihren Po in Topform bringen. Die besten Übungen der Profis, oder Fettsucht. Macht uns ein Virus dick? Interview mit dem Virus-Entdecker. Mit im Heft: Ein Special zum Thema Rauchstopp, und natürlich ein gesonderter Artikel über "die neue Raucherpille" Champix® von Pfizer. Rumler ist auch Präsident des Pharmamarketing Clubs Austria, der alljährlich den Branchenpreis Das goldene Skalpell verleiht. Die beste Anzeige in Publikumsmedien erhält das Blaue Skalpell, das zusammen mit News Leben vergeben wird. Moderatorin der grossen Werber-Gala war 2007 Regina Preloznik, eine ehemalige "ORF-Frontfrau", die nun Geschäftsführerin einer Agentur ist, die Medientraining und -beratung anbietet. Unter den Kunden, die auf der Internetseite genannt werden, sind viele Pharmaunternehmen und medizinischen Einrichtungen, darunter auch Pfizer. Der aufmerksame Leser von News Leben wird sie kennen, Preloznik kommt in der News Leben Homestory vor - als Gattin des Pfizer-Marketing-Chefs. Alles schön übersichtlich in unserem Nachbarland. [Oesterreich]
Die goldene Pille "Der Wert von Geld im Marketing" ist das Motto des 3. Marketing-Tag, den die Österreichische Marketing Gesellschaft im April veranstaltet. Geld, Marketing - so mancher denkt dabei sofort an die Pharmaindustrie. Robin Rumler, Marketingleiter von Pfizer Austria, wird über "Die Goldene Pille" sprechen. Ein neues Medikament, das Pfizers Aktienkurs wieder auf die Sprünge helfen kann? Oder einfach die Koppelung der Arzneimittelpreise an den Goldkurs, bei dem ein Ende des Booms nicht abzusehen ist? [Oesterreich]
Österreich: Gesund wie im Paradies Österreich fällt hier im Blog durch besonders grenzwertiges Pharmamarketing auf. Da kann man den Unternehmen und Agenturen keinen Vorwurf machen, es scheint hart zu sein, in unserem Nachbarland Pillen und Salben loszuwerden. Die Süddeutsche Zeitung erklärt den Grund: Österreich ist ein Paradies für gesunde Esser. [Oesterreich]
Reaktion auf Enbrel-Artikel Schnelle Reaktion. Wyeth liest anscheinend hier mit. Die Internetseite enbrel.at ist offline. Die Österreich-Vertretung des Pharmakonzerns Wyeth hatte dort ohne Zugangsschutz Marketing-Informationen über das Medikament Enbrel® angeboten. Nun verweist die Seite auf http://www.comebackinsleben.at/ Um Sie auf dem Laufenden zu halten und Ihnen immer die neuesten Informationen bieten zu können, haben wir unsere Website verlagert. [Oesterreich]
Markenrechtsverletzung von Wyeth Österreich? Mit Google-AdWords kann man viel Schindluder treiben. Etwa den Konkurrenten arm klicken oder Nutzer mit falschen Angaben auf fragwürdige Seiten locken. Auch beliebt ist, eingetragene Markenzeichen der Konkurrenz als Keyword zu buchen. Dies ist jedoch eine Markenrechtsverletzung. Sowohl in Österreich als auch hierzulande haben Gerichte entschieden, dass die Verwendung eines markenrechtlich geschützten Begriffs als AdWord eine Verletzungshandlung darstellt. Diese Information ist noch nicht bis zur Österreich-Dependance des Pharmakonzerns Wyeth, Wyeth-Lederle Pharma GmbH, gedrungen. Sonst würde nicht bei der google-Suche nach Medikamenten zur Therapie von Rheumatoide Arthritis, Psoriasis oder Morbus Bechterew als bezahlte Anzeige der Link zur Seite comebackinsleben.at auftauchen. Eine nur nachlässig als Informationsseite getarnte Werbung für Enbrel® von Wyeth. Ein paar Beispiele (zum Vergrössern klicken): MabThera®, eine Marke von Roche. Humira® eine Marke von Abbott. Remicade®, eine Marke von Schering-Plough (in Deutschland und Österreich Essex Pharma). Die Marketing-Agentur (pbk Ideenreich) war gründlich. Klar, dass auch alle relevanten Krankheitsbegriffe und Wirkstoffnamen bei google gebucht worden sind. Ein wenig im Eifer über das Ziel hinaus geschossen? Für Stammleser: comebackinsleben.at ist schon vor einem halben Jahr hier im blog durch den lockeren Umgang mit Fachinformationen aufgefallen. Mittlerweile ist dieses Loch gestopft, aber unter enbrel.at erhält das Fachpublikum - und wer meint, dazu zu gehören - weiterhin ohne Zugangsschutz Marketing-Informationen über das Medikament. Der Geschäftsführer von Wyeth Österreich steht dem Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie (FOPI) vor. Das FOPI setzt sich dafür ein, dass ein rechtlicher Rahmen geschaffen wird, welcher den Zugang zu Informationen über Gesundheit und Medikamente für BürgerInnen und PatientInnen verbessert. Die AdWord-Manipulationen und der ungenügende Zugangsschutz zu Fachinformationen geben einen Vorgeschmack darauf, was Patienten bei einer Lockerung der Werbebeschränkungen erwarten würde. -- Update Sehr gewissenhaft, würde man bei Österreichern gar nicht erwarten. Bei Yahoo war die Agentur auch keyword-shopping. [Oesterreich]
Grossangriff auf Patienten Die Einschränkungen bei der Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente sind Pharmaindustrie und Werbewirtschaft ein Dorn im Auge. Ärzte zeigen sich immer resistenter gegen die Pharmawerbung, Kodizes erschweren den Einsatz von Motivationshilfen und Massnahmen zur Kostendämpfung lassen Ärzten weniger Spielraum bei der Auswahl der Medikamente. Ihr Heil sieht die Pharmaindustrie in der direkten Ansprache der Patienten, DTC (direct-to-consumer). In Österreich sind die Pharmawerber besonders eifrig den Wünschen der Kunden nachzukommen. Die beiden grössten Pharmawerbeagenturen in unserem Nachbarland haben PR-Töchter gegründet, um Patientengruppen mit der frohen Marketingbotschaft zu beglücken. Welldone bietet mit Peri Consulting Patienten Networking im Gesundheitssystem an, damit die Stimme des Patienten als zusätzliche Entscheidungsgrundlage in relevanten Gremien des österreichischen Gesundheitswesens gehört werden soll. pbk empfiehlt: Ein neues Molekül in der Marketingpalette – frisch aus den USA und der Schweiz importiert. Die Information vom Patienten bzw. die direkte Zusammenarbeit mit dem Patienten – seien Sie Ihrer Zeit voraus und sichern Sie sich als erster diesen Marktzugang gemeinsam mit unseren Gesundheitsexperten. und hat vor einiger Zeit die "Public Health PR" aus der aus der Taufe gehoben. Dabei geht es natürlich nur um PR und Kommunikation. Nicht Werbung, sondern es entsteht ein neues Kommunikationsnetzwerk, in dem Informationen über Forscher, Unternehmen und deren Entwicklungen und neue Behandlungsstrategien aus den Medien, dem Internet und der Erfahrungsaustausch mit Freunden und Bekannten von besonderem Belang sind. Oder? Ich freue mich besonders, dass wir als einzige PR-Agentur einen der begehrten Pharmawerbepreise erhalten haben. [Oesterreich]
Wenn das Virus tanzt Ballsaison in Wien. Golfball, Juristenball, Ball der Wiener Kaffeesieder, Ball der Innung der Bäcker bis hin zum Regenbogenball, dem "schwul-lesbischen Höhepunkt der Ballsaison". Nur blöd, dass die Ballsaison mit der Grippesaison zusammenfällt. Davon, dass dies ein ernsthaftes Problem für die Gesundheit der Wiener Bevölkerung darstellt, ist der österreichische Infektions-Kachelmann, Prof. Kunze, überzeugt. Im ORF zeigt er sich nicht gerade als begeisterter Ballfreund. Für Epidemiologen sei beim Ball die grosse Ansammlung von Menschen das größte Problem. Fehlt nur noch der Hinweis auf die Grippeimpfung, für die Kunze nicht uneigennützig regelmässig die Trommel rührt. Vielleicht wäre es eine bessere Strategie für die Impfstoffhersteller, wenn wenigstens beim Ball der Pharmacie oder beim Ärzteball am Einlass nicht nur auf langes Abendkleid, Frack, Smoking, Uniform, Schwarzer Anzug mit Smokingschleife, sondern auch auf den Nachweis der Grippeschutzimpfung geachtet werden würde. -- Möglicherweise fände sich noch ein Platz für eine Schnellimpfung im Foyer des Ballsaals. In Österreich wird das Thema Impfen sonst auch pragmatisch angegangen. [Oesterreich]
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