AstraZeneca rudert halbherzig zurück

AstraZeneca rudert zurück. Die Aussage ihres Vize-Präsidenten, dass der Pharmakonzern in den nächsten 10 Jahren alle Fabriken outsourcen und vorzugsweise nach China und Indien verlagern zu wollen ist verständlicherweise bei den Beschäftigten nicht gut angekommen.

AstraZeneca bemüht sich um Klarstellung:
Fully outsourcing supply and manufacturing activities, as implied in the article, is not part of the AstraZeneca strategy. However, AstraZeneca will use outsourcing where there is a sound business case. For example, we are currently exploring the manufacture of active pharmaceutical ingredients…

The company is exploring outsourcing in China and India, Klemas said. Any decisions about outsourcing will be made on a case-by-case basis.

Nicht sehr beruhigend für die Beschäftigten - für die Anleger schon eher. Auf der Internetseite von AstraZeneca findet man das Statement noch nicht.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-09-18   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

AstraZeneca will Fabriken outsourcen

Pharmakonzerne gehen selber an die Effizienzreserven, bevor es Heuschrecken machen. Die Times meldet, dass AstraZeneca innerhalb der nächsten 10 Jahre die gesamte Herstellung outsourcen will. Herstellung gehöre für AstraZeneca nicht zu den Kernaufgaben, so der bei AstraZeneca verantwortliche Vize-Präsident David Smith. Als Ziel beschreibt er Konzentration auf Forschung, Entwicklung und Marketing.

Die Pharmakonzerne waren ja in den letzten Jahren nicht sonderlich erfolgreich bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe. Vieles wurde von Biotech-Firmen zugekauft, wenn die Phase II-Studien erfolgversprechend waren. Anscheinend können andere nicht nur die Herstellung besser. Was bliebe wären reine Marketing- und Vertriebsunternehmen. Wobei man schon heute den Eindruck hat, Marketing wäre die Kernaktivität der Pharmaindustrie.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-09-17   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Hexal-Gründer setzten auf Biotech

Nachdem der SAP-Gründer Dietmar Hopp sich der deutschen Biotech-Branche angenommen hat, investieren die früheren Eigentümer von Hexal, Thomas und Andreas Strüngmann, ein Teil der Erlöse aus dem Unternehmensverkauf ebenfalls in deutsche Biotech-Unternehmen.

Die Pipelines vieler Pharmakonzerne sind trocken. Nachschub kann nur aus der Biotech-Branche kommen. Vielleicht gar keine so schlechte Investition.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-09-13   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Heuschrecken haben Lust auf Big Pharma

Private Equity Gesellschaften prüfen die Übernahme von börsennotierten Pharmakonzernen, laut einem Bericht der Financial Times.

Das ist nachvollziehbar. Es warten bei den Pharmakonzernen Effizienzschätze, die gehoben werden können, da z.B. der Trend zur Verringerung der Wertschöpfungstiefe an der Pharmaindustrie vorbeigegangen zu sein scheint. Ein Arbeitsplatz im Pharmaunternehmen sichert gerade einmal einen weiteren Arbeitsplatz bei Zulieferern und Dienstleistern. In der Automobilindustrie sind es drei alleine bei den Zulieferern.

Das Blockbuster-Geschäftsmodell ist in der Krise. Bei vielen Pharmakonzernen sind die Entwicklungspipelines leer und der Kostendruck in den Gesundheitssystemen lässt die Margen schwinden.

Es wird alles daran liegen, ob die Analysten erfolgsversprechende Strategien finden, wie das Private Equity Vorgehen bei einem Pharmakonzern umgesetzt werden kann. Verkauf von Unternehmensteilen wie der Forschung, Steigerungen bei Effizienz und Verkäufen, Beschleunigen der Geschäftsprozesse und der Exit durch Verkauf oder Börsegang. Die Pharmakonzerne verdienen genug, um die von den Beteiligungsgesellschaften aufgebürdeten Schuldenlasten zu tragen.

Davon ungeachtet sehen die Analysten von PricewaterhouseCoopers im nächsten Jahre weitere Auslagerungen und Verkäufe von Sparten wie Tierarzneimittel und OTC-Medikamente. Alles keine guten Prognosen für die Arbeitsplätze in der Pharmaindustrie.

--
Update zum Thema Arbeitsplätze:
Gegen den Konjunkturtrend werden im Pharmabereich in Deutschland fast durchgängig Arbeitsplätze abgebaut.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-09-13   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

100% original Viagra-Spam

Die Datenpannen bei Pfizer haben kein Ende. Nachdem ein dritter Fall bei Pfizer aufgedeckt worden ist, bei dem personenbezogene Daten in die Öffentlichkeit gelangten, haben nun Spam-Bots das Pfizer-Netzwerk geentert.

Einem Bericht von Wired zufolge versenden mehrere Rechner aus dem Pfizer-Unternehmennetz Spam-Mails, in denen für Viagra, das Konkurrenzprodukt Cialis, Rolex-Uhren und Aktien geworben wird..

Die Reaktion von Pfizer passt zu den vorangegangenen Datenpannen: Support Intelligence will Pfizer über das Problem informiert haben, allerdings scheint der Pharma-Konzern die Hinweise zu ignorieren.

Aus dem heise-online Forum:
Ich sehe da eine ganze Latte an Problemem auf den Pfizer-Admin zukommen...

 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-09-07   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Nervosität bei GSK-Investoren

Die Aktionäre des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline werden nervös. Chairman Chris Gent - der als ehemaliger vodafone-Chef in Deutschland unrühmliche Bekanntheit erlangte, musste sich die Klagen der institionellen Investoren anhören, die über die Entwicklung des Aktienkurses mehr als enttäuscht sind. Während der Dow Jones trotz der Turbulenzen in den letzten Wochen im Jahresverlauf von der Basis 100 auf 115 zulegte, mussten im Vergleich die Aktienbesitzer von GSK einen Rückgang auf 85 verkraften.


Gent soll aufgefordert worden sein, auch vor harten Schnitten nicht zurückzuschrecken.
What we are telling the chairman is that with the industry facing a regulatory clampdown that makes it more difficult to get new medicines approved, GSK should look at ways to release shareholder value. The status quo is no longer an option.

Wobei die Lage von GSK zum Teil ein Branchenproblem ist. Anderen Pharmakonzeren geht es kursmässig nicht besser. Auch da werden die Investoren sicher nicht lange stillhalten und in Ruhe warten, bis in wenigen Jahren die Patente für viele Blockbuster ausgelaufen sind.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-09-03   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Pfizer heuert Telco-Manager an

Pfizer hat einen neuen CFO ("Chief Financial Officer"). Der Trend bei Pfizer geht zu branchenfremden Personal. CEO Jeff Kindler war vor seinem Pfifzer-Engagement Vorstand von zwei Unternehmen, die zu McDonald’s gehören. Der neue CFO, Frank D'Amelio, kommt von Alcatel-Lucent. Was besonders die Pfizer-Mitarbeiter interessieren wird: Mr. D'Amelio hat sich einen Namen mit der Umstrukturierung von Lucent und den Abbau der Arbeitsplätze von 136.000 auf 30.000 Beschäftigte gemacht.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-08-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pharmaenthüllungen

Das jüngste Pharmaindustrie-Enthüllungsbuch hat der Stern-Redakteur Markus Grill geschrieben. "Kranke Geschäfte. Wie die Pharmaindustrie uns manipuliert" erscheint am kommenden Donnerstag im Buchhandel. Ein Artikel im Stern und ein weiterer im Tagesspiegel zeigen schon einmal, wo die Reise hingeht.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-08-19   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Pharmaindustrie und Ärztefortbildung

Ärztefortbildung, bezahlt von der Pharmaindustrie, war ein Thema in der Sendung des ARD-Magazins Panorama am 16.8.2007. Real-Stream und Manuskript gibt es auf der Internetseite.
Es ist eine Produktwerbung, und es ist schlimmer als Werbung, denn sie ist getarnt als Fortbildung. Und der Arzt, der sich dort informieren, fortbilden will, nimmt an, dass es sich um objektive Information handelt.
Prof. Peter T. Sawicki, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Sehr ärgerlich: Die Naivität der Ärztekammern, die diese Fortbildungen zertifizieren.
Man verlasse sich darauf, so Dr. Koch, dass die Pharmaunternehmen nur gesetzeskonforme Lehrveranstaltungen anbieten. Dies hätten sie vertraglich zugesichert. Die Ärztekammern selbst würden bei rund 5000 pro Monat eingehenden Fortbildungen nur einzelne überprüfen.

 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-08-19   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Gehaltsakrobatik

Das Ärzteblatt meldet, dass laut einer Kienbaum-Studie die Gehälter in der Pharmaindustrie steigen. Die Untersuchung weist darauf hin, dass die Gehälter sehr nach Unternehmensgrösse differieren. Pharmakonzerne zahlen besser.

Doch gerade Big Pharma entlässt Personal, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Aktuell: Amgen 2600 Stellen, 14% der Mitarbeiter.

Prozentsätze sind oft nur die halbe Wahrheit.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-08-16   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 



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