Ärzte sammeln Patientendaten für Bayer Die Bayer Vital GmbH sammelt eifrig persönliche Daten von Diabetes-Patienten, darunter Name, Anschrift, Typ des Blutzuckermessgeräts, Messfrequenz und Therapie. Hierbei wird sie bereitwillig von der Ärzteschaft unterstützt. Das berichten die Nürnberger Nachrichten: Es beginnt mit einem Arztbesuch des Diabetikers. Dabei wird ihm ein neues Blutzuckermessgerät ausgehändigt. «Den Empfang sollte ich quittieren«, sagt Mohn. Was er nicht weiß: Sein Arzt lässt ihn eine Karte der Bayer Vital GmbH, einer Tochter des Bayer-Konzerns, unterschreiben. Mit der vollen Adresse von Mohn und detaillierten Angaben zu Diagnose und Therapie schickt der Mediziner sie an das Pharma-Unternehmen. Wochen später wundert sich Mohn über einen Brief von Bayer. [...] Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) stuft man den gesamten Fall als «sehr befremdlich« ein. «So etwas ist mir bisher noch nicht untergekommen«, so der KVB-Datenschutzbeauftragte Sigurd Duschek. Härter formuliert es die Expertin vom Verbraucherschutz: «Das ist der Hammer«, so Julia Nill. «Die Daten von Patienten haben bei Pharmakonzernen nichts verloren«, so die Expertin für Patientenrechte. Der Artikel lässt die spannende Frage offen, ob Ärzte für das Weiterleiten der Karten Geld erhalten haben. Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen, die ich hierzu befragt habe verlautet indes, dass die Mediziner über ihren zuständigen Pharmareferenten pro ausgefüllter Karte mit einer Aufwandsentschädigung von 25 Euro rechnen konnten. [Pharmamarketing]
The V-Squad: Merck & Co. reagiert Es gibt solche Tage, an denen man kein Pressesprecher sein möchte. Die Stellungnahme von Merck & Co. zu den grotesken Vioxx-Trainingsvideos liegt Pharmalot inzwischen vor: UPDATE: Merck declined to comment. Immerhin dürften damit auch noch die letzten Zweifel an der Echtheit der Videos ausgeräumt sein. [Pharmamarketing]
The V-Squad: Vioxx-Trainingsvideos "geleaked" Achtung Warnung! Der folgende Videos sind nur für ganz harte Gemüter geeignet. Selbst Menschen, die der Pharmaindustrie alles zutrauen, sollten vorsichtig klicken. Dem Blog Clinical Psychology wurden Trainingsvideos zugespielt, mit denen der Pharmaaussendienst in den USA auf Vioxx vorbereitet wurde. Das ist so das "abgespaceste", was ich seit langem gesehen habe. Man mag es kaum glauben, die Videos sollen kein Fake sein. Teil 1
[Pharmamarketing]
Werbung wirkt (nicht immer) Das Beratungsunternehmen "Manhattan Research" hat die Top 10 der Pharmaprodukt-Webseiten veröffentlicht, die US-Ärzte 2008 besuchten.
Ein herber Schlag für die PR- und Marketingabteilungen und Pharma-Werber. Werbung wirkt, aber negative Schlagzeilen wirken stärker. Ich würde eine solche Liste gerne einmal für Deutschland veröffentlicht sehen. Durch die Beschränkung der Information auf Fachkreise und die weite Verbreitung von DocCheck als Zugangsschutz für die Pharma-Fachinternetseiten, sollte dies die DocCheck AG, zu der auch die Pharmawerber von antwerpes gehören, mühelos können. [Pharmamarketing]
Richtlinien im Umgang mit Pharmaunternehmen Die Zeitschrift Psychosoziale Umschau hat die Regeln dokumentiert, die an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Mainz beim Umgang mit Pharmaunternehmen gelten und auf die sich die Ärzteschaft geeinigt hatte. Überraschend kommt das nicht, da der Direktor der Klinik, Prof. Klaus Lieb, ein Gründungsmitglied von MEZIS ist. MEZIS, die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte, wendet sich gegen jeglichen Einfluss der Pharmaunternehmen auf das Verordnungsverhalten. In einem offenen Brief an die Pharmaunternehmen hat Prof. Lieb diese Regeln erläutert: ... die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Mainz hat sich nach intensiver Diskussion der Ärzteschaft für die Aufstellung von Richtlinien (siehe Anlage) für einen transparenten und unabhängigen Umgang mit pharmazeutischen Herstellern entschieden. Diese Richtlinien integrieren Vorschläge anderer akademischer universitärer Einrichtungen (z. B. in den USA) und gehen dabei über das hinaus, was der Verein der forschenden Arzneimittelhersteller (VfA) in seinem Kodex formuliert hat (FS Arzneimittelindustrie e. V., 2004). Unser Ziel ist, positiv die Rahmenbedingungen zu definieren, innerhalb derer wir als öffentlicher Träger von medizinischer Forschung und Krankenversorgung mit Herstellern kommunizieren und kooperieren wollen. Uns geht es dabei explizit nicht darum, die Kontakte mit Ihnen abzubrechen, sondern diese vielmehr auf eine rein sachliche und wissenschaftlich orientierte Basis zu stellen und damit die Zusammenarbeit in den Bereichen zu festigen und zu stärken, in denen Ärzte und Hersteller am meisten voneinander profitieren, nämlich in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung von neuen Medikamenten für eine bessere Patientenversorgung. Dies erfordert, so ist unsere Überzeugung, klare Regeln für den Diskurs der beteiligten Partner. Wir sind davon überzeugt, dass auch Sie von der dadurch gegebenen Rechtssicherheit in der beiderseitigen Zusammenarbeit und von der höheren Effizienz unserer Kommunikation profitieren. Zusammengefasst die relevanten Punkte in den Richtlinien der Klinik:
[Pharmamarketing]
Ping-Pong Marketing Das "Zukunftsmagazin" nano im TV-Programm 3sat hat sich auf eine PR-Veranstaltung eingelassen: 'Pharma-Agent' missbraucht Olympia als Werbeplattform. Zu sehen in der Mediathek und auch ein Interview mit den Stern-Journalisten Markus Grill, der mit dem "Pharma-Agenten" schon seine Erfahrungen gemacht hat. [Pharmamarketing]
SEP vom Doovenhof Mal ein Link zu Kalkofes Mattscheibe. In dem Podcast nimmt Oliver Kalkofe Werbung für Proteindrinks bei n-tv aufs Korn. Immerhin keine Schleichwerbung, mit der n-tv und die rührige Schönheitsklinik auch schon aufgefallen sind. [Pharmamarketing]
Pfizer Urologika-Song Info bei Youtube: This is a little song I threw together for Pfizer. It was for a trade show for Urologists. Erklärung: ED - Erectile Dysfunction (Impotenz) OAB - Overactive Bladder (Inkontinenz) [Pharmamarketing]
Neue Erkenntnisse im Fall Trommsdorff Das Ermittlungsverfahren im Fall des Pharmaunternehmens Trommsdorff, das Ärzte sehr kreativ zur Verschreibung ihrer Produkte motiviert haben soll, weitet sich aus. Stern-Journalist Markus Grill hat neue interessante Fakten zusammengetragen. Unter anderem ist Trommsdorff schon einmal wegen Honorierung von Ärzten mit Sachwerten verurteilt worden. [Pharmamarketing]
18 Patienten = 1 Notebook 18 Patienten sind ein Notebook wert. Zumindest für das Pharmaunternehmen Trommsdorff. Stern-Journalist Markus Grill schreibt in seinem Blog, dass Trommsdorff den Ärzten verschiedene Elektroartikel, wie iPod, Espressomaschine, Navigationsgerät oder Notebook, als Gegenleistung für die Teilnahme an Anwendungsbeobachtungen für die Blutdrucksenker Emestar® mono und Emestar® plus in den Jahren 2004 bis 2007 angeboten hatte - und damit für die Verordnung dieser Medikamente. Die Staatsanwaltschaft Aachen ermittelt. Es geht noch einer Stufe schärfer: Firmeninterne Dokumente würden nahe legen, dass Trommsdorff ausserdem die Vergütung der Ärzte in Form einer „Fondsorientierten Privatvorsorge für Ärzte“ zumindest geplant hätte. [Pharmamarketing]
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