Rauchfrei 2006

Das Deutsche Krebsforschungszentrum führt auch im Jahr 2006 in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vielen anderen Partnern eine Nicht-Raucher-Aktion durch: Rauchfrei 2006. Möglichst viele Raucher und Raucherinnen sollen dazu bewegt werden, ab dem 1. Mai 2006 vier Wochen lang nicht zu rauchen, um ihnen dadurch den Schritt zur langfristigen Aufgabe des Rauchens zu erleichtern. Dazu ist bein Wettbewerb ausgeschrieben. Teilnehmen können aber auch Nichtraucher, die als Helfer einen Raucher in der Entwöhnung unterstützen.

Die Auswertung der letzten Rauchstoppkampagne hat ergeben, dass 32% der Teilnehmer auch noch 12 Monate nach Ende der Aktion rauchfrei geblieben sind.

Wirkungsvoller als alle Hinweise auf Zigarettenpackungen oder gar solche Fotos wie in Singapur:

 
[Public Health]
Autor: strappato   2006-02-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

mab

Welche Herausforderungen der medizinische Fortschritt für die Finanzierung das Gesundheitswesen darstellt, zeigt sich bei der Therapie mit Monoklonalen Antikörpern.

Ein "mab" für "Monoclonal Antibodies" im Namen ist ein Kennzeichen dieser Wirkstoffe. Wir erhalten verstärkt Anfragen und Aufträge von Herstellern, die Monoklonare Antikörper in der Entwicklung haben oder kurz vor der Zulassung stehen.

Monatstherapiekosten von weit über 1000 Euro allein für das Medikament sind üblich, dazu noch die notwendige ärztliche Betreuung und Medikamente, um Nebenwirkungen zu mildern, oder auch für begleitende Therapien. Experten befürchten einen Kollaps der Systeme, wenn z.B. Antikörper wie Lucentis™ auf den Markt kommen, mit Millionen von potentiellen Patienten.

Dies ist in den nächsten Jahren ein Markt mit einem Volumen von $ 30 Milliarden. The monoclonal antibody market is one of the fastest growing and most lucrative sectors of the pharmaceutical industry, with exceptional 48.1% growth between 2003 and 2004.
--
Mehr Erklärungen: What on Earth is a Monoclonal Antibody? oder Monoklonale Antikörper: zielgenau gegen Krankheiten.

... und eine Reportage in der ZEIT über einen unfreiwilligen Selbstversuch mit Infliximab.
 
[Biologicals]
Autor: strappato   2006-02-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Von der Wiege bis zur Bahre...

... Formulare. Den Formularirrsinn in einer Hausarztpraxis hat ein Allgemeinmediziner der Ärzte Zeitung an drei Beispielen erläutert: Dr. Bodendiecks Baustellen der täglichen Bürokratie.
 
[Ambulante Versorgung]
Autor: strappato   2006-02-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Gesundheit 2020

Wie sieht der Sozialstaat im Jahr 2020 aus? Diese Frage hat die Konrad-Adenauer-Stiftung in einer Delphi-Studie ausgewählten Experten gestellt.

Für das Gesundheitswesen sind die Ergebnisse sehr deutlich. Fast 90% der Experten erwartet, dass bis zum Jahr 2020 Gesundheitsleistungen, die über eine Grundversorgung hinausgehen, privat abgesichert werden müssen. Die Hälfte der Experten meint, dass dies bereits schon bis zum Jahr 2010 der Fall sein wird. Nur 2% waren der Ansicht, dass dies wohl nie eintreffen würde.

Auch schlechte Aussichten für die geburtenstarke Generation der in den 60er Jahren geborenen wie mich: 62% der befragten Experten sagen voraus, dass die gesetzliche Rente bis zum Jahr 2020 nur noch eine Grundsicherung beinhaltet. Die Leistungen aus der privaten Altersversorgung werden höher sein, als aus der gesetzlichen - aber erwarten 51% der Experten dies erst nach 2020 und immerhin 13% glauben, dass dies nie der Fall sein wird.

Klare Aussagen von Experten zur Zukunft - während die Politik sich noch vor den Konsequenzen drückt.
 
[Sozialstaat]
Autor: strappato   2006-02-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Ärzte und Patienten Hand in Hand

Im südbadischen Elzach sind Ärzte und Patienten das erste Mal gemeinsam gegen die Pläne der Bundesgesundheitsminsterin auf die Strasse gegangen. Es ist die erste Aktion in Deutschland gewesen, die von Ärzten und Patienten gemeinsam organisiert worden ist.
 
[Reform]
Autor: strappato   2006-02-08   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Arbeitsmedizin

Interesse an Arbeitsmedizin nimmt zu. Bei dieser Überschrift muss ich daran denken, wie ich als Dozent mit einem Medizinstudenten-Kurs bei einen Ortstermin in einem Landesamt für Arbeitsschutz war. Der Behördenchef begrüsste uns und sagte: "Vielleicht sieht man den ein oder anderen mal als Mitarbeiter". Ein Gefängnisdirektor hätte auch sagen können, vielleicht sieht man sich mal als Insasse. Die Reaktionen der Studenten wären die gleichen gewesen.
 
[Public Health]
Autor: strappato   2006-02-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Staatsmedizin

Heute hat Ulla Schmidt in einem Interview weitere Einzelheiten der geplanten Liberalisierung des Vertragsrechts genannt.

Im Einzelnen:
Anstellung von Ärzten in Praxen. Wenn schon die Selbstausbeutung keine zufriedenstellendes Einkommen verspricht, wie soll da mit angestellten Ärzten gearbeitet werden?

Aufhebung der Altersgrenze von 55 Jahren für eine Erstniederlassung. Wer älter als 55 Jahre alt ist, bekommt von den Banken wohl kaum noch einen Kredit für eine Arztpraxis in einer honorarmässig unattraktives Region.

Hinausschieben der Altersgrenze für Vertragsärzte über 68 Jahre hinaus. Ärzte, die Vorreiter einer Rente ab 70? In Sachsen-Anhalt hat man mit geringem Erfolg versucht, mit Prämien Ärzte, die über 66 Jahre alt sind, zum Weitermachen zu bewegen.

Aufhebung Vergütungsabschlags für privatärztliche Leistungen. Klingt gut, aber dazu müsste es erst einmal Privatpatienten geben. Der Anteil der Privatversicherten ist in den unterversorgten Regionen deutlich geringer als im deutschen Durchschnitt.

Ingesamt nicht zielführend. Wie schon an andere Stelle berichtet soll wohl eher gezeigt werden, dass es mit den angekündigten Reformen vorangeht, obwohl die Situation insgesamt eher festgefahren ist.

Trotzdem wird es die Versorgungslandschaft in Deutschland umkrempeln. Ulla Schmidt benutzt die Unterversorgung in einzelnen Regionen dazu, die Selbstverwaltung in ganz Deutschland zu schwächen. Dazu passt auch diese interessante Aussage: Zugleich kündigte sie anhand eines vorliegenden Eckpunktepapiers an, das Ministerium solle in die Lage versetzt werden, mit Ersatzvornahmen Reformen im Gesundheitsbereich durchzusetzen, sollte sich die Selbstverwaltung nicht einvernehmlich auf neue Regelungen bei der Vergütung und medizinischen Versorgung verständigen können.

Damit will sich das Gesundheitsministerium einen Freibrief für Eingriffe in die Selbstverwaltung der Kassenärtzlichen Vereinigungen und Krankenkassen ausstellen - Staatsmedizin von oben. Dies wird auf einen Konflikt mit der Selbstverwaltung und den Ländern hinauslaufen. Gewinner könnten Krankenkassen sein, die mehr Einfluss auf die Versorgung fordern.
 
[Reform]
Autor: strappato   2006-02-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



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