Gesundheit und Wohlstand

Angus Deaton vom Center for Health and Wellbeing der Princeton University hat eine interessante Analyse des Zusammenhangs zwischen Wohlstand und Gesundheit vorgelegt.
In the World Bank’s “high income” countries, less than 1 percent of all deaths are deaths of children before their fifth birthday. In the “low income” countries, more than 30 percent of all deaths are deaths of children.

Vermeintlich eine klare Sache. Jedoch zeigen die Analysen, dass Einkommen nicht der primäre Faktor für die Gesundheit der Bevölkerung eines Landes ist, sondern soziale Faktoren wie Ausbildung und Gesundheit als politisches Zieles scheinen eine grössere Rolle zu spielen.

pdf-DateiDeaton A. Global patterns of income and health: facts, interpretations, and policies. Research Program in Development Studies, Center for Health and Wellbeing - Princeton University, 2006.
 
[Public Health]
Autor: strappato   2007-01-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Big Pharma - big loser?

Es zeigt sich immer deutlicher, dass für Big Pharma die fetten Jahre vorbei sind. Kostendämpfung in den Gesundheitssystemen, unzureichende Pipeline neuer innovativer Medikamente, Biologicals von spezialisierten Unternehmen - die Pharmaindustrie steht vor Veränderungen. Ein Artikel in "The Economist" analysiert die Lage.

Aber die Pharmaindustrie hat noch ein anderes Problem, welches verschärfend hinzu kommt. Ihr Ansehen ist unterirdisch schlecht, wie Bohlen es ausdrücken würde. In dem letzten Vertrauens-Ranking des Reputation Institutes waren unter den Top 200 nur vier Pharmaunternehmen an #13 (Johnson & Johnson), #24 (Novo Nordisk), #110 (Lundbeck) und #158 (GlaxoSmithKline) vertreten - nur zwei aus den Top 20 der umsatzstärksten Pharmakonzerne. Bitter für eine Industrie, die das Selbstverständnis hat, lebenswichtig zu sein.

Dies hat auch PriceWaterhouseCoopers in einer aktuellen pdf-DateiUntersuchung in den USA festgestellt. Hier wird das Dilemma deutlich:
  • Patienten legen mehr Wert auf Vertrauen als es sich die Verantwortlichen in den Pharmaunternehmen vorstellen.
  • Patienten und Ärzte halten das Marketing für zu aggressiv im Gegensatz zu den Pharmamanagern.
  • Patienten und Ärzte merken nichts davon, dass die Pharmaindustrie die Bedürfnisse der Patienten zum wichtigsten Kriterium bei der Entwicklung eines neuen Produkts macht - wie es von den Verantwortlichen gerne gesehen wird.
Untersuchungen in Deutschland und Europa würden wahrscheinlich ähnliches offenbaren.

Wie sehr das Handeln der Pharmaindustrie den Erfordernissen hinterher hinkt, zeigt auch die Ankündigung von Sanofi-Aventis, Investitionen in Deutschland einzufrieren. Eine Reaktion auf die Gesundheitsreform und Entscheidungen des IQWiG. Erpressung - eine unbefriedigende Antwort auf die Herausforderungen im Gesundheitsmarkt.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-01-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Zyprexa Marketing aus Sicht eines Drug Rep

Ein Pharmaberater über das Marketing von Zyprexa.

 
[Zyprexa]
Autor: strappato   2007-01-27   Link   (9 KommentareIhr Kommentar  



 

Kranke Ärzte im Kranken-Haus

Die ZEIT thematisiert die Arbeitsbedingungen von Ärztinnen und Ärzten. Im Prinzip ist das schon lange bekannt. Die Situation hat sich in den letzten Jahren durch die Strukturveränderungen im Krankenhausbereich sicherlich verschärft.

Was noch zu ergänzen ist: Trotzdem sind die Assistenzärzte wie Schafe dem Marburger Bund (früher auch "Verband der Chefärzte Deutschlands" genannt) gefolgt und haben statt bessere Arbeitsbedingungen, arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeitmodelle oder neue Organisationsstrukturen lieber 30% mehr Gehalt gefordert. Ausser ein paar Euro mehr, die von den Kliniken in Form von höherer Arbeitsbelastung wieder an die Ärzte zurückgegeben werden, wurde wenig erreicht. Die Funktionäre und Chefärzte können den Laden weiter so schmeissen wie bisher, auf Kosten der Mitarbeiter (Ärzte wie Pflegepersonal) und Patienten.
 
[Klinik]
Autor: strappato   2007-01-26   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Sichtweisen

Zwei Statements, die zeigen, wie weit die Politik von der Realität im Gesundheitswesen entfernt ist.

Allein in der Tumorbehandlung sind fast 400 neue Wirkstoffe in der klinischen Prüfung. In den nächsten Jahren werden sicher viele teure Medikamente zugelassen werden. Das Machbare wird noch einmal exponentiell zunehmen. Damit kommt eine Kostenlawine auf uns zu, die auch durch immer neue Gesetze nicht gebremst werden kann. Um eine Rationierung werden wir wahrscheinlich nicht herumkommen. Doch sie ist nur vertretbar, wenn wir gute Kriterien anlegen können. Wir müssen den Patienten wirklich innovative Medikamente zugute kommen lassen. Gleichzeitig müssen wir verhindern, dass man mit Arzneimitteln, deren Nutzen wir gar nicht kennen, das große Geld verdienen kann.
Prof. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft in einem Interview im Tagesspiegel am 4.1.2007.

Produktorientierte Innovationen im Bereich der Pharmaindustrie, der Biotechnologie und der Medizin- und Gerontotechnik (umfasst Produkte aus den Bereichen Medizin, Behinderten- und Orthophädietechnik) gehen mit dem medizinisch-technologischen Fortschritt einher und bilden mit Blick auf Umsatz und Beschäftigung das Fundament für eine dynamische Entwicklung.
Hendrik Hering, Wirtschaftsminister von Rheinland-Pfalz auf dem Fachkongress Gesundheitswirtschaft in Bad Kreuzenach.
 
[Politik]
Autor: strappato   2007-01-25   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



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