![]() |
![]() Reform-Manifesto Bevor Jim Edwards, Wirtschaftsjournalist bei Brandweek, ein Fellowship an der Columbia Universität antreten wird, hat er sich in seinem letzten posting im blog BrandweekNRX Gedanken über das Pharmamarketing gemacht und eine Liste mit 10 Punkten veröffentlicht. 10 Reforms That Drug Advertising Needs Right Now
Die Reformpunkte beziehen sich auf den US-Markt, einige Dinge treffen auf Deutschland und Europa nicht zu, jedoch sollte man im Hinterkopf haben, dass die Pharmaindustrie gegen unsere Werbeeinschränkungen zu Felde zieht und amerikanische Verhältnisse sich wünscht - im Namen der Patientenautonomie. Die meisten angesprochenen Reformvorschläge würden auch hierzulande dringend nötig sein. Sie betreffen die Datensammlung auf dessen Basis der Pharmaaussendienst erfolgsabhängig honoriert wird, Transparenz bei den Leistungen der Pharmaunternehmen an Ärzte - für Vorträge oder gesponserte Fortbildungen, Transparenz bei den Spenden an Verbände und Selbsthilfegruppen, direkte Vergleichsstudien (head-to-head trials) statt Placebo-Vergleiche, Veröffentlichung der Marketingaufwendungen, bessere Kommunikation. Ich denke, dass relevante Dinge angesprochen werden, die mit für das schlechte Image der Pharmaindustrie bei Politik, Ärzten und Patienten verantwortlich sind. Nur glaube ich nicht, dass sich was ändern wird. -- In amerikanischen Pharmablogs wird spekuliert, dass der Nachfolger von Jim Edwards bei brandweekNRX kein Geringerer als Peter Rost sein wird. Peter Rost hatte in seinem blog schon vorangegangene Woche über einen Job als Journalist bei einen "real magazine" berichtet. [Pharmamarketing]
Desafinado Gal Costa. Heute wieder ein Klassiker. Das Wetter: 16°, Regen, Wind. In 4 Wochen ist meteorologischer Herbstanfang. [heile Welt]
Product Placement In den USA wird nicht nur für verschreibungspflichtige Medikamente geworben, auch das Product Placement in TV-Sendungen ist beliebt. Im letzten Jahr zählte Nielsen 462 Erwähnungen, mehr als doppelt soviele, wie 2004. [Pharmamarketing]
Big Bucks, Big Pharma (Upadate) "Big Bucks, Big Pharma - Marketing disease and pushing drugs", die Dokumentation über das Pharmamarketing in den USA ist in voller Länge bei googlevideo zu sehen. Featuring interviews with Dr. Marcia Angell (Dept. of Social Medicine, Harvard Medical School; Former Editor New England Journal of Medicine), Dr. Bob Goodman (Columbia University Medical Center; Founder, No Free Lunch), Gene Carbona (Former Pharmaceutical Industry Insider and Current Executive Director of Sales, The Medical Letter), Katharine Greider (Journalist; Author, The Big Fix: How the Pharmaceutical Industry Rips Off American Consumers,), Dr. Elizabeth Preston (Dept. of Communication, Westfield State College), and Dr. Larry Sasich (Public Citizen Health Research Group) -- Update Das "Prescription Access Litigation (PAL) Project" hat die DTC (Direct-to-Consumer) Werbeausgaben veröffentlicht. In den USA gaben die Pharmakonzerne im Jahr 2006 $ 4,8 Milliarden für TV-Spots, Anzeigen, usw.) aus. Alleine für die 3 umsatzstärksten verschreibungspflichtigen Medikamente (Lipitor, Nexium, Advair) wurden $ 460 Millionen in die DTC-Werbung gesteckt. [Pharmamarketing]
Oye mi canto Gloria Estefan. Heute mal eher Salsa. Sommerwetter weiterhin bedeckt, regnerisch und noch kühler: 15°. Cabrio bleibt in der Scheune. Man könnte meinen, das ist der Winter auf der Südhalbkugel. [heile Welt]
Erfolgsgarantie Hört sich wie die Werbung von Quacksalbern an, aber angesichts des Sparzwangs in den Gesundheitssystemen bietet die Pharmaindustrie sogar Geld-zurück-Garantien an. Da Kosten-Nutzen-Bewertungen der systemweiten Entscheidungsfindung dienen und oftmals die Versorgungsrealität oder einzelne Indikationen ungenügend berücksichtigen, erscheint eine auf den Fall bezogene Erfolgskomponente folgerichtig. Insbesondere bei Erkrankungen, bei denen randomsierte klinische Studien ethisch nicht durchführbar sind. Die NY Times hat einen Artikel dazu. Das ist eine Entwicklung, die sich auch in Deutschland andeutet. Beispielsweise gibt es integrierte Versorgungsverträge für Patienten, die künstliche Hüft- und Kniegelenke benötigen, die den kompletten Behandlungsprozess vom ambulanten Erstkontakt bis zur Reha nach einem vorgegeben Konzept vorschreiben und dann eine 10-jährige Garantie beinhalten. Wie medizinischer Erfolg beurteilt wird, war schon immer schwierig. Wenn fast alle anderen Künste und Wissenschaften nach Vollkommenheit und Verrichtung, nicht aber nach Erfolg oder Mühe beurteilt werden, […] üben der Arzt und vielleicht nur noch der Staatsmann kaum irgendwelche eigentümlichen Wirkungen aus, durch die sie eine Probe ihrer Kunst ablegen, sondern sie ernten Ehre oder Schande hauptsächlich nach dem Erfolg und sind der unbilligsten Beurteilung ausgesetzt. Denn wie wenige Leute wissen, ob es Zufall oder planmäßigem Ratschluss zu danken ist, wenn der Patient gesundet oder stirbt […]. Und so trägt oft der Betrüger die Siegespalme, der Tüchtige den Tadel davon.
Bacon von Verulam, Francis: Über die Medizin. Ins Deutsche übertragen aus: De dignitate et augmentis scientiarum (1623), Buch IV Kapitel II, von E. Wallach. Sudhoffs Archiv 1926; 18: 112–129.Die naturwissenschaftliche auf Studien beruhende Medizin glaubte, durch die Konzentration auf nachvollziehbare und wiederholbare Kriterien dies überwunden zu haben. Durch die ergebnisorientierte Bezahlung im Gesundheitswesen wären wir jedoch wieder dort angekommen, wo die westliche Medizin ihren Ausgangspunkt nahm. Im antiken Griechenland. Dort bestimmten Honorar und Ruhm den Erfolg eines Arztes. Misserfolg führte zu Verlust des Ansehens mit direkten finanziellen Auswirkungen. Es versteht sich von selbst, dass aussichtslose Fälle damals nicht so gern behandelt worden sind. [Aerzte]
Landleben Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover.
![]() Könnte ich auch von mir sein. [Quotes]
Typisch österreichische Lösung Ein Artikel im Standard über die Scheinheiligkeit der österreichischen Bioethikpolitik trägt zum generellen Verständnis unseres Nachbarlandes bei. Die typisch österreichische Lösung: ... nach außen brav katholisch, sonst aber eher anarchisch. [Oesterreich]
|
![]() |
![]() ![]() br> |
![]() |
![]()
Letzte Beiträge und Kommentare / Frohe Weihnachten
(strappato) / OH!!!
(kelef) / Frohe Weihnachten
(strappato) / Subjektive Wahrnehmung
(casadelmar) / Sehr interessante Sichtweise,...
(akademischer ghostwriter)
Zum Kommentieren bitte einloggen. |
![]() |
![]() |