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![]() 4,3 Billionen Dollar für die Medizin Die Zahl des Tages: 4,3 Billionen Dollar, oder wie die Amerikaner sagen "4.3 Trillion", was sich nach Dagobert Duck anhört. Das könnten 2017 die Ausgaben für das US-amerikanische Gesundheitswesen sein, prognostiziert ein heute veröffentlichter Bericht. Eine Verdoppelung innerhalb von nicht einmal einer Dekade. Damit würden in den USA fast 20% des Bruttoinlandprodukts (BIP) in die medizinische Behandlung fliessen. Ein echter Boomsektor mit traumhaften Zuwachsraten von 6,7% pro Jahr. Diese Zahlen werden Dynamit im US-Wahlkampf sein, in dem die Zukunft des Gesundheitswesens neben dem Irak-Krieg das bedeutendste Thema ist. Übrigens hat Ralph Nader seine erneute Kandidatur als unabhängiger Präsidentschaftsbewerber erklärt. Nader spricht sich im Gegensatz zu den demokratischen Bewerbern Clinton und Obama für eine staatliche, aus Steuern finanzierte Krankenversicherung aus. Mit einem solchen Modell schafft es Grossbritannien schon heute statt rund 16% wie USA nur 8% des BIP in die Gesundheit der Bevölkerung zu stecken. [Ausland]
Fachgesellschaften uneinig über HPV-Impfung Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) erklärt, dass sie die HPV-Impfung weiterhin empfiehlt. In der Stellungnahme werden die ![]() Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) schreibt dagegen in einem aktuellen ![]() Was uns besonders beunruhigt, sind die Berichte aus den letzten Wochen über Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung bei jungen Frauen, die bislang völlig gesund waren. […] Aufgrund der geschilderten Sachlage empfehlen wir die Impfung bis auf weiteres nicht mehr. Wenn es klarere Daten gibt, informieren wir Sie erneut. [HPV]
Britische Presse hinterfragt Wirksamkeit von Antidepressiva In England ist heute kein guter Tag für die Hersteller von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI). BBC: Anti-depressants 'of little use' Telegraph: Anti-depressants 'no better than dummy pills' Daily Mail: Prozac is no better than a placebo, shows 'fantastically important' study Guardian: Study doubts effectiveness of antidepressant drugs Times: Depression drugs don’t work, finds data review Und "The Independent" füllt mit folgender Schlagzeile seine Titelseite: Antidepressant drugs don't work – official study _ Die Studie, um die es geht, ist im Volltext online. Mehr über die Hintergründe hier. [Arzneimittel]
Journalistischer Klimmzug Sachsen meldet den ersten Grippe-Todesfall dieser Saison. Einen Absatz weiter wird die Zahl von 10.000 Grippetoten pro Saison verkündet, die das Robert-Koch-Institut durch seine von den Grippe-Impfstoffherstellern finanzierte "Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI)" jedes Jahr verbreiten lässt. _ Kurt Beck hat auch Grippe, sagt er. [Ethik & Monetik]
Jungen an die Impffront HOW cool are those Gardasil Girls? Riding horses, flinging softballs, bashing away on drum sets: on the television commercials, they are pugnacious and utterly winning. They want to be “One Less,” they chant — one less victim of cervical cancer. Get vaccinated with Gardasil, they urge their sisters. Protect yourselves against the human papillomavirus, or H.P.V., which causes cervical cancer.
Die NY Times berichtet über die Bemühungen der Pharmaunternehmen SP MSD (in den USA Merck &Co.) und GlaxoSmithKline (GSK) den Markt für die HPV-Impfung auf Jungen zu erweitern.But someone’s missing from this grrlpower tableau. Ah, that would be Gardasil Boy. [HPV]
Dokumentation: Stellungnahme zur HPV-Impfung Stellungnahme der Bayerischen Gesellschaft fuer Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen zur Diskussion um Todesfaelle nach Impfungen: Mit großer Sorge nimmt die Bayerische Gesellschaft fuer Immun,-Tropenmedizin und Impfwesen e.V. die derzeitige Diskussion ueber Todesfaelle nach HPV-Impfungen zur Kenntnis. Unsachgemaeße Diskussionsbeitraege schueren AEngste in der Bevoelkerung und schaden dem Impfgedanken. Sie gefaehrden damit den Gewinn an Gesundheit fuer unsere Patienten, den wir in jahrelangen Anstrengungen zu modernen Impfprogrammen erzielt haben. Um es genau zu definieren: Hier geht es nicht um die Zulassung der HPV-Impfung als Kassenleistung oder generell den Sinn der Impfung. Hier geht es um moegliche Nebenwirkungen von Schutzimpfung und das Vertrauen der Bevoelkerung in Impfungen generell. Besteht hier die Moeglichkeit, dass auf dem Ruecken dieser bedauerlichen Todesfaelle ideologische Impf-oder Pharmagegner sich versuchen zu profilieren? Unzweifelhaft gehoeren saemtliche Vorfaelle in Zusammenhang mit Medikamentengabe oder Impfungen genau analysiert und untersucht. Bevor jedoch hypothetische Ueberlegungen in die OEffentlichkeit getragen werden sollte zumindest ein begruendeter Anhalt fuer Ursachen nachweisbar sein. Fakt ist: 1) Immer wieder sterben auch junge Menschen an ungeklaerten Ursachen. 2) Wenn Impfprogramme erfolgreich sein sollen, muessen viele Menschen geimpft werden. Dies ist bei der HPV-Impfung geschehen. 3) Damit muessen zwangslaeufig einige dieser bedauerlichen Todesfaelle in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung auftreten. Trotzdem sollten wir uns wissenschaftlich und vernuenftig mit derartigen Zwischenfaellen auseinandersetzen. Bevor jedoch ein ursaechlicher Zusammenhang behauptet wird, sollte zumindest ein pathopysiologischer Ansatz einer Erklaerungsmoeglichkeit gefunden werden. Dies ist in vorliegendem Fall in keiner Weise gegeben. Impfungen sind Gaben von Fremdmaterial in unseren Koerper. Gegen dieses Fremdmaterial bildet der Organismus Abwehrkoerper, was ja gewuenscht ist. Dieser Vorgang findet taeglich mehrmals statt. Es ist in unserer Medizin kein Mechanismus bekannt, der ohne entsprechende Symptome, wie z.B. Allergie, durch Impfungen zum Tode fuehren koennte. Bisher hat es derartige Ereignisse nicht gegeben. Impfungen werden in aufwendigen Studien getestet, was maßgeblich zu den hohen Impfstoffkosten beitraegt. Diese Verfahren dienen der Sicherheit der Patienten und sollten nicht ohne Not geaendert werden. Behauptete Entzuendungen des zentralen Nervensystems (*ADEM) als Ursache gehen niemals ohne gravierende vorherige Symptome einher. *ADEM: Die akute disseminierte Enzephalomyelitis tritt einige Wochen nach einem Infekt auf und ist klinisch nicht von einer MS zu unterscheiden. Im Gegensatz zu dieser heilt die ADEM jedoch aus und verlaeuft nur in wenigen Faellen fulminant (toedlich) (Quelle: www.Med-Serv.de ) Wir fordern saemtliche Beteiligten auf, diese Vorfaelle mit den Fachleuten intensiv zu diskutieren, bevor sie an die OEffentlichkeit gehen. Gerne steht die Bayerische Gesellschaft fuer Immun,-Tropenmedizin und Impfwesen e.V. mit dem gesamten Fachbeirat hierzu zur Verfuegung. Fuer den Vorstand der Bayerischen Gesellschaft fuer Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen e.V.: Dr. med. Nikolaus Fruehwein, fuer den Berufsverband der Kinder und Jugendaerzte e.V., LV Bayern: Dr. med. Ursel Lindlbauer-Eisenach. Die Stellungnahme zu diesem Thema des Paul-Ehrlich-Institut (Zulassungsbehoerde fuer Sera und Impfstoffe der Bundesrepublik Deutschland) koennen Sie im Internet unter www.pei.de nachlesen. Die Stellungnahme der Europaeischen Zulassungsbehoerde EMEA finden Sie unter www.emea.europa.eu [HPV]
Pfizer will Peer-Review-Verfahren sprengen Das New England Journal of Medicine (NEJM) kämpft mit gerichtlichen Verfügungen, in denen eine Offenlegung des Begutachtungsprozesses gefordert wird. Wie Donald Kennedy im Editorial der aktuellen Ausgabe von "Science" schreibt, hat der Pharmakonzern Pfizer diese Klagen angestrengt, weil sich das Unternehmen entlastende Beweise bei Schadensersatzklagen erhofft. Die Kläger, die sich durch die Behandlung mit den COX-2-Hemmern Bextra® (2005 vom Markt genommenen ) und Celebrex® geschädigt sehen, berufen sich unter anderem auf im NEJM veröffentlichte Studien. Ein Interessanter Fall, in dem Vertrauen gegen Transparenz steht. Beim in der Wissenschaft üblichen ![]() Die Kritik an dem anonymen Verfahren ist vielfältig und reicht von der Einladung zum Ideenklau, über dem Trend zu schlechten Gutachten, Revierverhalten durch Wegbeissen, bis hin zu der Länge des Prozesses, der nicht mehr den Anforderungen des schnellen digitalen Kommunikationszeitalters entsprechen würde. Grundsätzlich ist es fraglich, ob in der vernetzten, hoch spezialisierten Forschungswelt echte Anonymität sicher gestellt werden kann. Über neue Methoden und offene Review-Prozesse wird intensiv diskutiert, nicht zuletzt getrieben durch die OpenAccess-Bewegung. Bis dahin bleibt das Peer-Review Verfahren das von der Wissenschaft akzeptierte Modell, um Qualität bei der Publikation zu sichern. Eine gerichtlich verfügte Offenlegung würde die medizinische Forschung hart treffen und eine Vertrauenskrise heraufbeschwören. An diesem Fall sieht man, was von dem Anspruch der Pharmaindustrie zu halten ist, die Wissenschaft zu fördern und Partner bei der Gewinnung neuer Erkenntnisse zu sein. Dass die Kläger in dem Schadensersatzprozess ähnliche Anträge gestellt haben, entbindend Pfizer nicht von seiner Verantwortung gegenüber den Forschern. -- Da der Artikel in Science nicht frei verfügbar ist, hier zwei Blogpostings zu dem Thema: Jacob Goldstein in WSJ Health Blog Peter Rost in Brandweek NRX [Wissenschaft]
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