Links am Samstag

Second Opinion: Doctor Cartoon in the New Yorker Looks Familiar - Ob ähnlich oder nicht, beide Karikaturen sind sehenswert.

A Primary Care Doc Builds an Electronic Office, and Nobody Comes.

Studie: Bürger wünschen mehr Individualität im Gesundheitswesen.
... und die Gegenmeinung zur Roland-Berger-Studie:
Krankenhaus der Zukunft: Ökonomisierung hat Grenzen

Angst vor dem Praxensterben - Der Trend geht zum Medizinischen Versorgungszentrum.

Patienteninformations-Portale in der Kritik Die Informationen dieser Portale seien teilweise falsch, unbrauchbar und unverständlich. Als Beispiel nennt die ÄK Berlin die kürzlich gestartete www.weisse-liste.de der Bertelsmann-Stiftung,....

Teaching old drugs new tricks - Scientists predict new uses for existing drugs from their side effects.

Life After Corporate Death - Whistleblowing zahlt sich nicht aus.

Elektronische Gesundheitskarte: Patientenverfügung als Protest.
 
[Links]
Autor: strappato   2008-07-12   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Champix-Schadensersatzklage in den USA gegen Pfizer

In der Diskussion um die Sicherheit der Raucherentwöhnungspille Champix® (in den USA Chantix®) ist ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. Die Witwe eines Selbstmörders verklagt in den USA den Hersteller Pfizer. Ihr Mann hatte sich am 3. Januar erschossen, 3 Monate nach Beginn der Entwöhnungs-Therapie mit Champix®.

Abzuwarten bleibt, ob dies nun eine Klagewelle auslöst. In sogenannten "Class Action Suits" kann in den USA ein Geschädigter stellvertretend für viele Betroffene klagen. Unwahrscheinlich, dass es für Pfizer bei der Einzelklage bleiben wird.
 
[Champix]
Autor: strappato   2008-07-11   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Kontraste-Beitrag über Pharma-Schleichwerbung

Kein Politmagazin ohne einen Beitrag über die Pharmaindustrie. So auch das ARD-Magazin "Kontraste". Wenn es heute auch nur eine wenig glaubwürdige Gegendarstellung der Bunte-Chefredakteurin zu dem Vorwurf der Platzierung von Pharma-Schleichwerbung war.

Glaubwürdiger erscheint da der Auslöser für die Gegendarstellung, der vor 2 Monaten unserer Aufmerksamkeit entgangen ist. Ein Beitrag vom 8.5. mit dem Titel "Den Patienten im Visier – die Tricks der Pharmaindustrie".

Anders als es der eher dröge Titel erwarten lässt, ist der Film aufwendig recherchiert und aufschlussreich.

Den Autoren gelingt es in einer verdeckten Recherche, von einschlägig spezialisierten PR-Agenturen die aktuellen Preise für die Platzierung von Schleichwerbung in Zeitschriften wie etwa der Burda-Postille "Bunte" zu erfahren.

Interessant auch der neue Trend, gekaufte Artikel über verschreibungspflichtige Medikamente mit einer Telefonaktion zu verknüpfen.

Konkret gezeigt werden Beispiele für offensichtlich gekaufte Artikel über das MS-Medikament Tysabri®, die Raucherentwöhnungspille Champix®, die Diabetes-Tablette Januvia® und die Abspeckpille Acomplia®. Keine Überraschung: Alles Medikamente, die hier im Blog schon ein Thema waren.

Der Beitrag ist auf dieser Seite als Video abrufbar.
 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2008-07-11   Link   (21 KommentareIhr Kommentar  



 

Pharmakugelschreiber-Test (X)


Die Behandlung von AIDS ist immer eine Herausforderung. HAART (Highly Active Anti-Retroviral Therapy), eine Kombination aus mehreren antiretroviralen Medikamenten, war ein Meilenstein. Die Lebenserwartung von Patienten der Kombinations-Therapie gleicht sich nach und nach der normalen Lebenserwartung an. Ziel der Therapie ist es, die Viruslast unter die Nachweisgrenze zu drücken und die CD4-Zellwerte zu erhöhen, um so das Immunsystem gegen opportunistische Infektionen und andere Aids-definierende Erkrankungen zu stärken. Trotz der beeindruckenden Erfolge der Therapie gelingt eine dauerhafte Unterbindung der Virusreplikation bei einem großen Anteil von HIV-Infizierten nicht. Die wichtigste Ursache hierfür ist die Resistenzentwicklung, d. h. die Fähigkeit eines mutierten Virus, bei höheren Konzentrationen einer antiretroviralen Substanz zu replizieren. In vorbehandelten HIV-Populationen treten Resistenzen zu fast 50% auf.

Neue Medikamente, die die Virusreplikation hemmen sind daher nötig. Die Integrase ist eines der drei Schlüsselenzyme für die Vermehrung von HIV. Es war jedoch lange Zeit nicht gelungen, einen Integrasehemmer zu entwickeln.

Der Pharmakugelschreiber bewirbt den ersten Integrase-Hemmer für die Behandlung der HIV-Infektion. Mit Isentress® (Raltegravir) von Merck & Co. (in Deutschland "MSD Sharp & Dohme") steht die sechste antiretrovirale Wirkstoffklasse zur Behandlung zu Verfügung. Zugelassen ist das Medikament für "vorbehandelte, erwachsene Patienten mit nachgewiesener HIV-Replikation trotz antiretroviraler Therapie".

Nun gilt es für MSD, den Startvorteil in Umsatz umzusetzen. Mit Elvitegravir (Gilead) ist ein weiterer Integrasehemmer in der fortgeschrittenen Entwicklung. Zumal Studien nahelegen, dass die Resistenzbarriere von Raltegravir nicht hoch genug sind. Mögliche Kreuzresistenzen mit Elvitegravir deuten sich zusätzlich an. Merck & Co. führt klinische Studien durch, die den Vorteil von Isentress® schon zu Beginn einer AIDS-Behandlung zeigen sollen.

MSD lässt sich den Fortschritt gut bezahlen. Isentress® wird in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten gegeben. Der Apothekenverkaufspreis pro Tabletten-Monatspackung liegt bei 1062,03 Euro. Nicht viel niedriger als für die im letzten Jahr zugelassene Dreifachtherapie mit Atripla® (1212 Euro).

Der Erfolg scheint MSD recht zu geben. Konkurrent Roche hat erklärt, die Arzneimittelforschung für die Indikation HIV/AIDS aufzugeben. Das von Roche vertriebene Fuzeon® war bis zur Markteinführung von Isentress® das einzige Medikament für intensiv vorbehandelte Patienten. Der hohe Preis von über 2000 Euro pro Monat und die Tatsache, dass das Roche-Präparat als Spritze 2x täglich verabreicht werden muss, wird in vielen Fällen zu einer Therapieumstellung geführt haben.

Der Pharmakugelschreiber gehört zu den formschöneren Exemplaren. Durch den Druckknopf in den Brand-Farben, ein "MSD" auf dem Metallclip und die Metallspitze hebt er sich von den Standard-Schreibgeräten der Werbemittelindustrie ab. Aus Sicht von MSD sicher der Bedeutung und des Preises des beworbenen Medikaments angemessen.
 
[Pharmakugelschreiber]
Autor: strappato   2008-07-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pharmakugelschreiber vor dem Aus

Der US-Pharmaindustrieverband PhRMA läutet in einem neuen freiwilligen pdf-DateiVerhaltenskodex das Ende einer Ära ein. Sogar ihre Kaffeetassen sollen sich Ärzte in Zukunft selber kaufen:
Providing items for healthcare professionals’ use that do not advance disease or treatment education — even if they are practice-related items of minimal value (such as pens, note pads, mugs and similar “reminder” items with company or product logos) — may foster misperceptions that company interactions with healthcare professionals are not based on informing them about medical and scientific issues. Such non-educational items should not be offered to healthcare professionals or members of their staff, even if they are accompanied by patient or physician educational materials.

Essenseinladungen sowie direkte Geldzahlungen, etwa in Form von sogenannten Beratungs- oder Vortragshonoraren, bleiben natürlich weiterhin erlaubt.
 
[Pharmakugelschreiber]
Autor: hockeystick   2008-07-10   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Von Lügen und kurzen Oberschenkeln

Der streitbare Lebensmittelchemiker Udo Pollmer ließ gestern in einer Fernseh-Diskussionsrunde des SWR die Ernährungsampel-Apologetin und Diät-Expertin Bärbel Höhn (Vorsicht, Bild!) ganz alt aussehen. Pollmer räumte in wenigen Sätzen mit den Legenden auf, die als Basis für den aktuellen Übergewichts-Aktionismus von Politik und Industrie herhalten müssen.

Eine Zunahme des Körpergewichts bei Kindern und Jugendlichen? Nein, der Trend zeige u.a. nach den qualitativ hochwertigen pdf-DateiDaten des Landes Brandenburg seit einigen Jahren eher nach unten. Die "Unterschicht" sei dicker als die "Oberschicht"? Das lasse sich dadurch erklären, dass Menschen aus dem Mittelmeerraum - in Deutschland häufiger in unteren Einkommensklassen anzutreffen - im Durchschnitt einen gedrungeneren Körperbau hätten, insbesondere kürzere Oberschenkelknochen. Eine "Ernährungsampel"? Überflüssiger Hokuspokus.

Sehenswert. Wiederholungen der Sendung am Samstag um 13.02 Uhr und am Sonntag um 03.05 Uhr in EinsExtra.
 
[Medien]
Autor: hockeystick   2008-07-10   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Lifestyle Medikamente für Haustiere

America’s animals, it seems, have very American health problems. More than 20 percent of our dogs are overweight; Pfizer’s Slentrol was approved by the F.D.A. last year as the country’s first canine anti-obesity medication. Dogs live 13 years on average, considerably longer than they did in the past; Pfizer’s Anipryl treats cognitive dysfunction so that absent-minded pets can remember the location of the supper bowl or doggy door. For lonely dogs with separation anxiety, Eli Lilly brought to market its own drug Reconcile last year. The only difference between it and Prozac is that Reconcile is chewable and tastes like beef.

Interessanter Artikel im NY Times Magazine über Verhalten, Verhaltensstörungen und Verhältnis von Haustieren.
 
[heile Welt]
Autor: strappato   2008-07-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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