Blaue Resteverwertung Jahresende, Klarmachen für das neue Jahr. Beim Aufräumen habe ich noch eine Sammlung von Viagra-Spots gefunden. Bitte keine peinliche Nachfragen, warum die in der Ecke rumlagen. http://www.youtube.com/watch?v=mFGpI8bfep0 http://www.youtube.com/watch?v=rE0up432ohY http://www.youtube.com/watch?v=Xk9JwV8sZTs http://www.youtube.com/watch?v=dFuuHPkORsA http://www.youtube.com/watch?v=WB16_xlA600 http://www.youtube.com/watch?v=zIAPn8HtqJQ http://www.youtube.com/watch?v=_wX-W6IVsxA http://www.youtube.com/watch?v=5b9mlYbrOJM http://www.youtube.com/watch?v=lbrQNgA8k2g [Pharmamarketing]
Dunkle Seite der Macht * Amgen hat sich mit dem US-Staat Wisconsin auf die Zahlung von 1,7 Millionen Dollar geeinigt. Amgen war eines von 36 Pharmaunternehmen, die mit Betrugsabsicht überhöhte Grosshandelspreise genannt haben, die nicht dem eigentlichen Preisniveau entsprochen haben. Dadurch verbesserten sie die Erstattung im Rahmen des staatlichen Medicaid-Programms, die auf den durchschnittlichen Grosshandelspreisen beruht. * Wegen Kartellabsprachen bei Generika muss das grösste indische Pharmaunternehmen Ranbaxy über 1 Million Pfund (umgerechnet 1,1 Millionen Euro) an das staatliche Gesundheitswesen in Schottland zahlen. Ranbaxy war einer von fünf Pharmaherstellern, die die Preise für Warfarin, Ranitidin und Penicillin-Medikamente abgesprochen haben. Die anderen vier Unternehmen hatten der schottischen Regierung schon einen Ausgleich von mehr als 6 Millionen Euro bezahlt. * Vor einigen Monaten war der Konzern aus Indien auch in einen ähnlichen Fall in England involviert. Fünf Pharmahersteller wurden von der englischen Gesundheitsbehörde beschuldigt, zwischen 1996 und 2000 an einem Preiskartell für Antibiotika beteiligt gewesen zu sein. Die Unternehmen zahlten als Ausgleich 34 Millionen Pfund, rund 36 Millionen Euro. * Die aufwändigste über 7 Jahre dauende Untersuchung zu Kartellabsprachen von Pharmaherstellern im englischen staatlichen Gesundheitssystem NHS - "Operation Holbein - wurde Anfang Dezember abgebrochen. Die Ermittler waren von einem Schaden von 120 Million Pfund ausgegangen. Die Ermittlungen wurden jedoch erschwert, da ein Gericht im Frühjahr in einem anderen Fall entschieden hatte, dass derartige Kartellabsprachen bis 2002 kein Vergehen waren. * Nicht aktuell, aber bemerkenswert: Ende 2005 hatte die Polizei in Tschechien im Umfeld des damaligen Gesundheitsministers David Rath Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts aufgenommen. Die Herausgeberin der Zeitschrift der Tschechischen Ärztekammer Eva Klimovičová, Raths frühere enge Beraterin, wurde aufgrund von verdeckten Videoaufnahmen, die das Tschechische Fernsehen ausgestrahlt hatte, verdächtigt, vom Pharmakonzern Pfizer umgerechnet 100.000 Euro für Anzeigen in der Zeitschrift verlangt zu haben. Im Gegenzug sollte ein Treffen mit Rath vereinbart werden, der zu dem Zeitpunkt als Präsident der Ärztekammer wichtiges Mitglied der Regierungskommission war, die über Medikamentenlisten für die öffentlichen Krankenkassen entscheiden sollte. Auch Boehringer Ingelheim war in dem Skandal verwickelt. [Dunkle Seite]
Links am Samstag Der Gesundheitsfonds - Das Ende der Billigkassen. Mit Joghurt Millionen scheffeln. AstraZeneca Was Aware of Seroquel Risks in 2000, Records Show. Big Brother würde Mitleid haben - Gesundheitskarte unter Beschuss. Hoffnung in geringer Konzentration - Während sich die Wissenschaft über die Alternativmedizin streitet, ist sie längst zu einem rasant wachsenden Wirtschaftszweig geworden. Economy Be Damned: I’m Getting My Botox. Es gibt viele neue Präparate – und sie sind nicht nachweisbar - Interview mit dem Doping-Experten Horst Pagel. [Links]
Pharmakonzern hilft gegen zu kurze Wimpern Das Pharmaunternehmen Allergan, bekanntestes Produkt "Botox", hat es geschafft: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat ein Prostaglandin-Medikament zur Förderung des Wuchses von Augenwimpern zugelassen. Das Medikament soll unter dem Handelsnamen Latisse® vermarktet werden. Der Wirkstoff Bimatoprost, ein Hormon (Prostaglandin), wird als "Lumigan®" bisher zur Behandlung von erhöhten Augeninnendruck und vor allem beim Offenwinkelglaukom eingesetzt. Das Wachstum der Augenwimpern bei bis zu 45% im ersten Jahr war bisher eine relevante Nebenwirkung der Glaukombehandlung mit dem Präparat. Nun wird aus einer Nebenwirkung ein Geschäft. Indiziert soll das neue Medikament bei Hipotrichose der Augenwimpern sein. Eine eher seltene Erkrankung, die den Aufwand einer Neuzulassung nicht rechtfertigt. Das kann man sicher sagen, auch ohne epidemiologische Daten zu kennen. Zielgruppe ist die kosmetische Behandlung. Produkte zur Wimpernverlängerung sind ein Milliardenmarkt. Man muss abwarten, ob die Risiken der Dunkelfärbung der Haut des Augenlids und eine Verstärkung der Irisfarbe, auch mögliche Nebenwirkungen, die Patientinnen von der Behandlung mit Bimatoprost abhalten oder die Aussicht auf längere Wimpern alle Bedenken beiseite wischen werden. Und nebenbei hat sich die Patentlaufzeit des Wirkstoffs durch die Zulassung für eine neue Indikation in den USA verlängert. Foto ve makeupartist [Arzneimittel]
Blaue Pillen statt bunter Glasperlen While the CIA has a long history of buying information with cash, the growing Taliban insurgency has prompted the use of novel incentives and creative bargaining to gain support in some of the country's roughest neighborhoods, according to officials directly involved in such operations.
Little Blue Pills Among the Ways CIA Wins Friends in Afghanistan.Aus der Serie: Wie Pfizer die Welt rettet. [heile Welt]
Dunkle Seite der Macht Seit einem einem Jahr gibt es hier im Blog die "Links am Samstag". Ich hatte zwischen den Jahren bemerkt, dass sich Meldungen und Artikel ansammeln, die zu schade sind, um unerwähnt zu bleiben. Ähnlich ist es mit den alltäglichen grenzwertigen und illegalen Verhaltensweisen in der Gesundheitswirtschaft. Zum Skandal reicht es nicht, trotzdem sollte es nicht im Informationsrauschen untergehen. Dies wird unter dieser Überschrift unregelmässig Thema sein. Für den Titel der Rubrik inspirierte mich ein Kollege aus den USA. Ein hemdsärmeliger Verkäufertyp mit einem Stiernacken. Nach seinem Dienst bei den Marines im Marketing bei Pharmakonzernen tätig und heute als Consultant aktiv. Einer, der abends nach der Tagung gerne von seinem Heim, Autos, Ferienhaus in den Rockies erzählt, Fotos zeigt und seine neuesten Gadgets am Tisch präsentiert. Berater unterscheiden sich von Pharmaindustriemitarbeitern darin, dass die Scheuklappen fehlen, was jedoch meist erst abends nach dem Genuss einiger alkoholischen Getränke zum Tragen kommt. Beim Sinnieren über die Arbeit sagte einmal: "Ich arbeite für die dunkle Seite der Macht". Um dem Vorwurf zu entgegnen, dies zeige wieder die pharmafeindliche Intention dieses Blogs: Betrug und Korruption gibt es ebenso in anderen Branchen. Möglicherweise legt die Öffentlichkeit bei der Pharmaindustrie eine besonders hohe Messlatte an, da es um das Leiden von Menschen geht - oder es ist doch die dunkle Seite der Macht. Das muss jeder für sich beurteilen. -- * Pfizer ist vor Weihnachten um 38,7 Millionen Dollar ärmer geworden. Keine Geschenke an die Mitarbeiter, die sich 2009 einen neuen Job suchen müssen, sondern eine Strafzahlung an die "Ischemia Research and Education Foundation", die seit 20 Jahren Daten zur postoperativen Medikation und Nebenwirkungen sammelt. Ein Gericht in San Jose befand, dass Pfizer daraus Daten zu seinem Schmerzmittel Bextra® gestohlen hat. * In Pittsburgh steht ein ehemaliger Behördenmitarbeiter vor einer möglichen Haftstrafe. Ein Richter überführte ihn, Zahlungen von Pfizer und Janssen Pharmaceuticals (eine J&J-Tochterfirma) angenommen zu haben. Als Leiter einer Abteilung für seelische Gesundheit hatte er den Vorsitz in einem Komitee, das die Medikamente für staatliche Krankenhäuser und Haftanstalten genehmigt hat. * In Texas wird Janssen beschuldigt mit Betrug und Kickback-Zahlungen das Antipsychotikum Risperdal® in den Markt gedrückt zu haben. Das brachte Risperdal® in eine vorteilhafte Position auf der Liste des "Texas Medical Algorithm Project" (TMAP), die für die Auswahl der Medikamente, die an Medicaid-Patienten verschrieben werden, massgeblich ist. Der Leiter des oben genannten Behörde in Pittsburgh hat das TAMP als PennMAP in Pennsylvania eingeführt. * Diener zweier Herren gibt es nicht nur in Deutschland bei Mitarbeitern in Ministerien, die eigentlich im Sold von Unternehmen oder Verbänden stehen. Ein Berater des Governors von Massachusetts hat verheimlicht, kurz nach seinem Dienstantritt Präsident einer Biotechindustrie-Vereinigung geworden zu sein. In den weiteren fünf Monaten half er nah an der Macht, Steuererleichterungen und andere Wohltaten für die Biotech-Branche auf den Weg zu bringen. [Dunkle Seite]
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