Interessenskonflikte in der Menopause In der NY Times hatten Ende letzten Jahres zwei Journalisten das Marketing von Wyeth bei der Hormontherapie in den Wechseljahren unter dem Titel "Menopause, as Brought to You by Big Pharma" aufgearbeitet. Im Internet-Fachportal Medscape beklagt sich nun der Gynäkologe Prof. James Simon über die tendenziöse und inhaltlich falsche Berichterstattung der Journalisten: "A Sad Commentary on the State of Medical Journalism for the Lay Press". Dabei geht er auf die wissenschaftlichen Fakten ein und zitiert die Empfehlungen der North American Menopause Society (NAMS). Ein Geplänkel jenseits des Atlantiks. Es zeigt jedoch, warum die Pharmaindustrie jedes Vertrauen verspielt hat, was auch hierzulande derzeit sich bei der gesundheitspolitischen Diskussion in den oft gerechtfertigten, aber zum Teil auch überzogenen Angriffen in den Medien widerspiegelt. Die North American Menopause Society finanziert sich zu über 50% aus "Educational grants and sponsorship and exhibit fees" von Unternehmen, was nur dem Jahresbericht und nicht sehr transparent zu entnehmen ist. Die Sponsorenliste ist lang:
Alliance for Better Bone Health Amerifit Nutrition, Inc. Amgen USA Ascend Therapeutics Bayer HealthCare Pharmaceuticals Inc. Bellevue Pharmacy Solutions BioSante Pharmaceuticals, Inc. Breckenridge Pharmaceutical, Inc. Duramed Pharmaceuticals, Inc. Élégance Woman’s Lubricant Eli Lilly and Company Elsevier/Saunders/Mosby Endo Pharmaceuticals Enzymatic Therapy, Inc. Genova Diagnostics GlaxoSmithKline Graceway Pharmaceuticals, LLC Helm Pharmaceuticals, Inc. Medscape National Women’s Health Resource Center Novartis Pharmaceuticals Corporation Novo Nordisk Inc. Novogyne Pharmaceuticals Pfizer Inc. Procter & Gamble Pharmaceuticals Roche Sciele Pharma Solvay Pharmaceuticals, Inc. Ther-Rx Corporation University of Pittsburgh Medical Center Upsher-Smith Laboratories, Inc. Warner Chilcott Wyeth Pharmaceuticals Darunter auch: Medscape. Damit nicht genug. Prof. Simon hängt seinem Artikel eine beeindruckende Liste von potentiellen Interessenskonflikten an: Served as an advisor or consultant for: Allergan, Inc.; Alliance for Better Bone Health; Amgen Inc.; Ascend Therapeutics; Azur Pharma, Inc.; Bayer HealthCare Pharmaceuticals; BioSante Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; Concert Pharmaceuticals; Corcept Therapeutics Inc.; Depomed, Inc.; GlaxoSmithKline; Graceway Pharmaceuticals, LLC; KV Pharmaceutical; Lipocine, Inc.; Meditrina Pharmaceuticals; Merck & Co., Inc.; Merrion Pharmaceuticals; Nanma/Tripharma/Trinity; NDA Partners, Inc.; Novo Nordisk; Novogyne; Pear Tree Pharmaceuticals; QuatRx Pharmaceuticals; Roche; Schering-Plough Corporation; Sciele Pharma, Inc.; Solvay Pharmaceuticals, Inc.; Teva Neuroscience, Inc.; Ther-Rx Corporation; Warner Chilcott; Wyeth Pharmaceuticals Inc.
Während die wissenschaftliche Direktorin von Medscape und Mitautorin des Kommentars keine relevanten finanziellen Beziehungen angibt. Medscapes Zuwendungen an die NAMS gehören also nicht dazu.Served as speaker or a member of a speakers bureau for: Amgen Inc.; Ascend Therapeutics; Bayer HealthCare Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; GlaxoSmithKline; KV Pharmaceutical; Merck & Co., Inc.; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Novogyne; Sciele Pharma, Inc.; Teva Neuroscience, Inc.; Ther-Rx Corporation; Warner Chilcott; Wyeth Pharmaceuticals Inc. Received grants for clinical research from: Biosante Pharmaceuticals; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; FemmePharma Global Healthcare, Inc.; GlaxoSmithKline; Nanma/Tripharma/Trinity; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Procter & Gamble; QuatRx Pharmaceuticals; Teva Neuroscience, Inc. Da könnte glatt ein Kommentar geschrieben werden mit dem Titel: "A Sad Commentary on the State of Medical Journalism for the Professional Press". In Deutschland wies der Medizinjournalist Klaus Koch bereits 2003 in der Mitgliederzeitschrift der Berliner Ärztekammer in einem Artikel auf die engen Beziehungen zwischen Ärzten und Industrie hin: Auch die führenden deutschen Hormonexperten haben solch enge Verbindung zur Industrie. Es gibt in Deutschland praktisch keinen Hormon-Experten, der nicht bereits Geld von der Pharmaindustrie erhalten hat. Nur ein Beispiel für die Aussage von Peter Sawicki Die Pharmaindustrie beeinflusst alle. [Pharmamarketing]
GSK Österreich ist weiblich Unsere Homepage ist weiblich. Wir haben uns für die weibliche Form der Anrede entschieden. Nicht zuletzt deshalb, weil auch die Gesundheitsbranche weiblich ist. In Österreich gibt es 87 % Pflegerinnen in Krankenhäusern, 78 % Apothekerinnen und „nur“ 42 % berufsausübende Ärztinnen, jedoch 60,2 % Medizin-Absolventinnen. Bei uns selbst liegt der Frauenanteil bei 70 %. Selbstverständlich wenden wir uns damit genauso an die männliche Bevölkerung. So begrüsst die Internetseite von GlaxoSmithKline Österreich die Nutzerinnen. Was eine Frau an der Spitze bewirken kann... [Oesterreich]
Pfizers Momentaufnahmen Pfizer stellt seine Mitarbeiter als Foto-Mosaik vor. Natürlich dynamisch generiert, denn die Personalkürzungen gehen in dem Pharmakonzern weiter. [Pharmaindustrie]
Arzneimittelpreise: "Siehe Antwort auf Frage 2" Die Bundestagsfraktion der Linken wollte von der Bundesregierung wissen, was diese über die Arzneimittelpreise im Ausland im Vergleich zu Deutschland weiss. Ziemlich wenig, wie der Antwort auf die Kleine Anfrage zu "Nationalen und internationalen Regelungen zur Arzneimittelpreisbildung" zeigt. Da die deutschen Arzneimittelpreise zum Teil eine Grundlage für Preisgestaltungen in anderen Staaten darstellen, sei es auch von internationaler Bedeutung, ob die Vielzahl an Regelungen zur Begrenzung der Arzneimittelausgaben Einfluss auf die offiziellen deutschen Herstellerabgabepreise hätten, so die Begründung für die Initiative. Gleich auf die zweite Frage nach Positivlisten in anderen Ländern muss das Bundesgesundheitsministerium passen: Die Bundesregierung führt kein Register über Preisregulierungen und Erstattungsregelungen in anderen Ländern und verweist auf entsprechende Fachveröffentlichungen. Die folgenden 13 Fragen hätte sich die Linksfraktion schenken können. Sieben Mal wird lapidar verwiesen Siehe Antwort auf Frage 2.
Die restlichen Antworten zeugen auch nicht von Durchblick, sondern signalisieren: Arzneimittelpreise im Ausland? Interessiert uns nicht.[Politik]
Schelmexperten-Challenge Crowdsourcing bei der Ideensuche für Lösungen in der Medizin: The 2010 DiabetesMine Design Challenge. Wäre eine Gelegenheit für die Schelmexperten des sozialen Internets, die es auch und besonders im Bereich Medizin und Gesundheit gibt, zu beweisen, dass sie nicht nur heisse Luft produzieren und sich virtuell auf auf Twitter und real-life auf Tagungen gegenseitig auf die Schulter klopfen können. Aber dazu müsste sie ja Ahnung von den Defiziten in der Gesundheitsversorgung und "unmet needs" haben - und die liegen nicht in der Verbesserung des Marketings für die Pharma- und Medizintechnikindustrie durch "Social Media". [Internet]
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