Gerichtsmediziner nimmt kein Blatt vor den Mund Meine Aufgabe ist es nicht, ein öffentliches Urteil darüber abzugeben. Aber meiner Tochter habe ich schon geraten, dass sie es besser bleiben lassen soll.
Der Wiener Gerichtsmediziner Johann Missliwetz, der das Gutachten zum Todesfall Jasmin S. erstellt hat, auf die Frage, ob er seiner 20-jährigen Tochter derzeit zur HPV-Impfung raten würde.[HPV]
PEI informiert über Details In Zusammenhang mit dem Todesfall nach einer HPV-Impfung in Österreich wird in den dortigen Medien von drei Todesfällen in Deutschland gesprochen. Das zuständige Paul-Ehrlich Institut (PEI), deutsche Zulassungsbehörde für Vakzine, weist darauf hin, dass es in Deutschland nur einen unklaren Todesfall in zeitlichem Zusammenhang zu einer Gardasil-Impfung gegeben hat, der dem PEI gemeldet worden ist. Das PEI hat aufgrund der zahlreichen Anfragen aus der Ärzteschaft heute eine Stellungnahme zum unklaren Todesfall aus Deutschland in zeitlichem Zusammenhang zu einer Gardasil-Impfung veröffentlicht. Danach ergaben sich aus den Ergebnissen der Obduktion keine Hinweise auf eine mögliche Ursache für den Tod der jungen Frau, so dass dieser Fall als so genannter 'Plötzlicher ungeklärter Tod' bewertet wird. Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden seit Markteinführung insgesamt 189 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet (Stand: Januar 2008). [HPV]
So schlau als wie zuvor Das mit Spannung erwartete gerichtsmedizinische Gutachten zum Tod von Jasmin S. liegt nun vor. Es bringt keine neuen Erkenntnisse: In der Expertise wird die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs als "mögliche" Ursache für den Tod der gebürtigen Oberösterreich bezeichnet, eindeutig nachweisen ließ sich ein Konnex allerdings nicht.
Spannend ist nun, wie die Politiker und Organisationen darauf reagieren, die ihre Einschätzung der HPV-Impfung vom Ergebnis des Gutachtens abhängig machen wollten. Als einzige in der Öffentlichkeit gehandelte alternative Todesursache bleibt momentan nur der rare plötzliche Teenagertod ohne erklärbare Ursache.[HPV]
Ogilvy & ECCA - Pharmalobby entdeckt blogs Hinweis auf ein Beispiel für HPV-Lobbying an der Blogbar. [HPV]
Vertrackte Impfangelegenheit Im ORF-Fernsehen riet gestern abend auch die österreichische Gesundheitsministerin Kdolsky dazu, vor einer HPV-Impfung das Gutachten der Gerichtsmedizin zum Todesfall Jasmin S. abzuwarten. Dieses liegt Medienberichten zufolge mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft Wien vor. Die Strategie könnte sich dann als problematisch erweisen, wenn die Frage der Todesursache in dem Gutachten offen bleiben sollte. Die Zeitung "Der Standard" bringt das Dilemma in einem Kommentar auf den Punkt: All das geschah unter dem Motto "neues Wundermittel gegen Krebs" - was nicht nur in der Medienwelt ein sicherer Quotenbringer ist. Pharmaindustrie und Promi-Ärzte wischten Bedenken vom Tisch, dass das HPV-Serum in einem beschleunigten Verfahren zugelassen wurde - was per se schon eher unüblich ist. Dazu kommt noch, dass die Nebenwirkungen, speziell auf Kinder, viel zu wenig erforscht wurden. Der Schaden ist nun groß und die Verantwortlichen beginnen bereits, sich abzuputzen - auf dem Rücken der Eltern, die für ihre Kinder nur das Beste wollten. [HPV]
"Infokampagne" vorübergehend ausgesetzt Die Diskussion um die HPV-Impfung ist seit heute auch in den Radiosendern des ORF ein Thema. Der private Fernsehsender Salzburg TV hatte in einem Beitrag Zweifel daran angemeldet, dass der öffentlich-rechtliche Sender das Thema aufgreifen würde, weil der ORF selbst stark in die HPV-Impfkampagne involviert sei. Der Vorsitzende der Österreichischen Krebshilfe bestreitet in einem der Beiträge, die Krebshilfe habe Werbung für die Impfung gemacht. Es habe sich nur im eine Infokampagne gehandelt. Er kündigt an, diese "zumindest in den Beratungsstellen" auszusetzen. In dem anderen Beitrag werden auch die bestehenden Zweifel am Nutzen der Impfung angesprochen. [HPV]
Krisen-PR auf Österreichisch
Ich zitiere an dieser Stelle Herrn Dr. Dr. Wolfgang Maurer, der sehr gerne sagt: Jeder stirbt nach einer Impfung.
Dr. Astrid Dworan-Timler, Medical Director, Sanofi Pasteur MSD, nimmt im Telefoninterview der Sendung "Hinter den Kulissen" von Salzburg TV Stellung zum Todesfall Jasmin S.Link (-> On Demand Clips -> Hinter den Kulissen) [HPV]
Dürre Dementis Der Wiener Gynäkologe Prof. Ernst Kubista hält einen Zusammenhang zwischen dem Tod von Jasmin S. und der drei Wochen zuvor durchgeführten HPV-Impfung für unwahrscheinlich: Es komme auch bei Jugendlichen immer wieder zu Todesfällen ohne erklärbare Ursache, und jede Infektion mit einem Virus könne eine Hirnentzündung auslösen.
Kubista suggeriert zunächst einen Zusammenhang mit einer Hirnentzündung [Edit: Vermutlich bezieht er sich mit dem Nebensatz auf den zweiten Fall, will also im Fall Jasmin keinen solchen Zusammenhang suggerieren. Damit ist die Argumentation im Rest dieses Absatzes für den Fall Jasmin obsolet.]. Nach Aussage ihrer Eltern hat Jasmin keinerlei Symptome einer solchen Entzündung gezeigt:Zuerst bei der sanitätspolizeilichen Obduktion und danach bei der gerichtlichen Obduktion konnte kein Grund für ihren Tod gefunden werden. Wie erwartet war sie organisch völlig gesund und auch toxikologisch waren alle Analysen auf jedwede Vergiftungen negativ. Sie hatte keinen Herzinfarkt, keine Embolie, keine Entzündungen, keine viralen Infekte.
Die Enzephalitis (in ICD-10 Gruppe G04 enthalten) ist zudem als Todesursache selten. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist es unter rund 2,4 Millionen Mädchen in der Altersgruppe zwischen 15 und 20 im Jahr 2006 in Deutschland zu 2 Todesfällen gekommen, die dieser Indikation zugerechnet wurden. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mädchen in dieser Altersgruppe rein zufällig in einem 3-Wochen-Zeitraum nach einer Impfung an einer solchen Erkrankung stirbt, rund 1: 20 Millionen beträgt. Bleibt die Variante "ohne erklärbare Ursache", die bei Jugendlichen "immer wieder" vorkomme. Laut ICD-10-Katalog kämen hier die Gruppen R96 "sonstiger plötzlicher Tod unbekannter Ursache" und R98 "Tod ohne Anwesenheit anderer Personen" in Frage. Das Statistische Bundesamt weist in der Altersgruppe von Jasmin keinen Todesfall in der Gruppe R96 und drei Todesfälle der Gruppe R98 aus. Die Wahrscheinlichkeit für einen zufälligen Tod ohne erklärbare Ursache innerhalb eines 3-Wochen-Zeitraumes beträgt in dieser Altersgruppe also rund 1:14 Millionen. Laut dem Kurier-Artikel wurden bislang 50.000 Österreicherinnen geimpft. [HPV]
Transparenz bei Impfkomplikationen (Update) Seit dem vergangenen Jahr stellt das Paul-Ehrlich-Institut eine öffentlich zugängliche Datenbank mit gemeldeten Impfkomplikationen zur Verfügung. Eine sinnvolle Maßnahme, um dem häufig von Impfgegnern geäußerten Vorwurf der Intransparenz zu begegnen. Leider sind aktuell nur die Daten bis Ende August 2007 eingepflegt. Für den in Österreich in die Diskussion geratenen HPV-Impfstoff Gardasil beinhaltet die Datenbank 85 Berichte von Komplikationen in zeitlichem aber nicht notwendigerweise kausalem Zusammenhang mit einer HPV-Impfung, darunter ein Todesfall. Bei dem Todesfall aus dem Juni 2007 handelt es sich um ein 17-jähriges Mädchen ("plötzlicher Tod"). Eine ähnliche Datenbasis stellt auch die FDA auf ihrer Website zur Verfügung. Die Daten werden zum Download angeboten und sind aktueller als die des Paul-Ehrlich-Instituts; zur Zeit reichen sie bis zum 30.11.2007. Hier finden sich rund 2600 [Update: 4499] gemeldete Komplikationen im Zusammenhang mit einer HPV-Impfung, darunter etwa 10 Todesfälle [Update: 12]; die genaue Zahl ist nicht ganz einfach aus der enormen Datenfülle zu ermitteln. Anders als das Paul-Ehrlich-Institut veröffentlicht die FDA auch genauere Informationen über die gemeldeten Ereignisse. Ein Fall zeigt dabei auch im zeitlichen Ablauf deutliche Parallelen zum "Fall Jasmin": Information has been received from a physician's assistant concerning a 12 year old female with no reported medical history who on approximately 15-SEP-2007 was vaccinated with Gardasil. It was noted that this was not where the vaccine was administered, rather they were the patient's family physician. On 06-OCT-2007 the patient died in her sleep. Update, 7.2.2007: Eine aufmerksame Leserin hat nachgezählt und weist uns darauf hin, dass die Zahl der Verdachtsfälle für Impfkomplikationen nach HPV-Impfung in der VAERS-Datenbank deutlich höher legt, als von uns angegeben. Grund ist, dass nicht in allen Fällen das Stichwort "Gardasil" in der Meldung auftaucht. Auf Basis der mittlerweile bis zum 31.12.2007 verfügbaren Daten stellen sich die Zahlen folgendermaßen dar: - 12 Todesfälle (bei zwei davon wurde HPV/HPV4 als VAX2 und VAX3) eingegeben - 4499 gemeldete "Adverse Events". Bei 4084 davon wird HPV/HPV4 als VAX1 angeben, bei 15 davon wird HPV/HPV4 nicht unter VAX1-8 genannt, bei 2821 davon findet man das Wort "gardasil" in SYMPT_TEXT. [HPV]
HPV-Impfung: Zweites Mädchen auf Intensivstation Die Zeitung ÖSTERREICH, die gestern über die nach einer HPV-Impfung verstorbene 19-jährige Jasmin S. berichtet hatte, legt heute nach: Indes erfuhr ÖSTERREICH von einem zweiten HPV-Impfschicksal aus dem Raum Linz. Dort ließ sich im Vorjahr eine 15-jährige Schülerin – und wie Jasmin ebenfalls topfitte Sportlerin – mit dem neuen Vorsorgemittel impfen: Das Mädchen landete – ebenfalls drei Wochen nach der Impfung – auf der Intensivstation mit einer Entzündung im Stammhirn und im Rückenmark. Es folgten sechs Tage Intensivstation und sieben Wochen Rehab. Laut Ärztediagnose handelte es sich um eine akute disseminierte Encephalomyelitis (ADEM), möglicherweise ausgelöst durch die HPV-Impfung.
Außerdem berichtet die Zeitung von einem "Geheimpapier", in dem die österreichische Gesundheitsministerin Kdolsky Bedenken gegen die HPV-Massenimpfung zum Ausdruck bringen soll.[HPV]
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