Reorganisation bei AIFA nach Korruptionsskandal

Der Skandal bei der italienischen Arzneizulassunsgbehörde (AIFA) ist Thema im British Medical Journal. Die Zeitschrift zitiert den Untersuchungsrichter Raffaele Guariniello:
In this case corruption and risks to people’s health were bound up together. And the web and magnitude of events that we’re shedding light on have unthinkable and very grave consequences.

Interessantes Detail:
Initially AIFA issued a brief statement denying that its employees were among those under investigation. When the Italian press named the senior officials arrested, however, the statement was removed from the website, and the spokesman told the BMJ that a new one was being prepared.

In Italien laufen derweil die in solchen Fällen üblichen Massnahmen. Gesundheitsminister Maurizio Sacconi hat eine Reorgansation der AIFA und eine zügigere Bearbeitung der Zulassungsanträge angekündigt. Natürlich sollen durch die Korruption in der Behörde keine Patienten zu Schaden gekommen sein.

Deutsche Medien war, soweit ich es sehe, der Korruptionsfall bei der AIFA bisher keine Meldung wert. Wo bleibt das Ärzteblatt oder die Ärzte Zeitung?
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-06-06   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

You make a pill for a nickel and sell it for four dollars

Krensavage doesn't expect huge returns on drug stocks, like those after Hillary Care collapsed during Bill Clinton's presidency. But he still thinks making drugs is hard to beat.

"You make a pill for a nickel and sell it for four dollars," he says. "Those economics can overcome some management incompetence."
Börsenanalyst Michael Krensavage ist "Pharmabulle".

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Da weiss ich doch gleich wieder, warum ich für Big Pharma tätig bin.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-05-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

10 Millionen Bussgeld für Bayer

Das Bundeskartellamt greift durch: Mehr als zehn Millionen Euro Bussgeld muss der Bayer-Konzern dafür entrichten, dass er Apotheken bezahlt hat, den Preis für Aspirin künstlich hochzuhalten.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-05-28   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Ratiopharm in den Schlagzeilen

Markus Grill, preisgekrönter Stern-Journalist, will sich auch anderen Branchen wie der Pharmaindustrie zuwenden, um dort Skandale aufzudecken.

Kein Grund für den Pharmahersteller Ratiopharm aufzuatmen, waren doch das Unternehmen und die Stiftung World in Balance ein bevorzugtes Objekt der Berichterstattung. Nun scheint die Wirtschaftwoche eine Vorliebe für Ratiopharm und Vorkommnisse rund um das Unternehmen zu entwickeln.

Vor zwei Wochen berichtet die Wirtschaftswoche, dass das Verhältnis von Philipp Daniel Merckles Stiftung "World in Balance" zu seinem Zugpferd der guten Taten, Karlheinz Böhm und dessen Stiftung „Menschen für Menschen“, angespannt sei. Laut den Informationen des Magazins, sei Merckle verärgert, dass die Merckle-Stiftung von Böhm in der Öffentlichkeit kaum erwähnt würde.

In der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftswoche geht es um eine fragwürdigen Spendenbrief der Präsidentin der Universität "Viadrina" in Frankfurt/Oder und seit einigen Tagen mögliche Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, Gesine Schwan, und ihres Ehemannes Peter Eigen, Gründer und langjähriger Vorsitzender der Anti-Korruptionsinitiative Transparency International. Empfänger des Schreibens: Der Geschäftsführer von Ratiopharm und nachrichtlich Dr. Merckle. Nach dem Bericht der Wirtschaftswoche bot Schwan zusammen mit ihrem Mann Hilfe an, den Ruf des Pharma-Unternehmens zu verbessern. Gleichzeitig legte sie Ratiopharm nahe, eine Viadrina-nahe Einrichtung, mit einen „nennenswerten Betrag“ zu unterstützen. Zur Ehrenrettung von Ratiopharm kann man anführen, dass dies als Kopplung von Dienstleistung und Spende empfunden und ablehnt worden sein soll.

Die Nennung der Namen Ratiopharm und "World in Balance" in diesem negativem Kontext wird trotzdem wohl keine grosse Freude in Ulm ausgelöst haben.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-05-25   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Entwicklungskosten-Mantra

Die Pharmaindustrie stöhnt gerne über die Entwicklungskosten von neuen Medikamenten und rechtfertigt damit hohe Preise. Nur: genaue Summen sind unbekannt. Regelmässig wird das Mantra der 1 Milliarde Dollar für die Erforschung und Entwicklung eines neuen Medikamentes, oder auch in Deutschland gerne 800 Millionen Dollar, runtergebetet.

Marcia Angell, früher Herausgeberin des NEJM, hat in ihrem Buch "Der Pharma-Bluff " Kosten von durchschnittlich 100 Millionen Dollar als realistisch eingeschätzt.

Peter Rost weist auf ein aktuelles Interview mit einem Experten der schwedischen Arzneimittelbehörde hin. Lennart Forslund geht von 1 Milliarde schwedischen Kronen aus. Das wären umgerechnet 167 Millionen Dollar oder 107 Millionen Euro.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-05-15   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Pharma auf Talfahrt

Die Pharmaindustrie erwartet 2011 nach Aussagen von Lehman Brothers zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen Rückgang des Umsatzes - negatives Wachstum in der Wirtschaftssprache. Das Auslaufen von Patenten wichtiger Blockbuster-Umsatzbringer schlägt voll zu und die leeren Entwicklungspipelines werden offensichtlich.

Aktuelle Meldung:
Merck & Co.: Minus 1200 Stellen.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-05-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Life-Science soll Big Pharma retten

Tie-ups with the life sciences sector could save the pharmaceutical industry from its unsustainable business model
Schöne Zusammenfassung der Situation.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-04-17   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Strategie verzweifelnd gesucht

Big Pharma hat big Probleme. Trockene Produkt-Pipelines, auslaufende Patente von Blockbuster-Medikamenten, Preisdruck durch Generika und Gesundheitspolitik. Das Wall Street Journal hat einen Trend ausgemacht: Es werden Posten und Abteilungen für die strategische Unternehmensentwicklung geschaffen.

Getreu dem Motto: Wenn ich nicht mehr weiter weiss, gründe ich einen Arbeitskreis.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-04-14   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Zeit-Management

Durch die Restruktierungen in der Pharmabranche stosse ich immer wieder bei Tagungen auf unterbeschäftigte Fachkräfte, vornehm als "Berater" unterwegs. Wenn reihum die Pharmakonzerne ankündigen 10% der Belegschaft rauszuwerfen, dann trifft es auch so manchen Manager. Was macht man mit einer komfortablen Abfindung, in den besten Jahren, in einer Industrie, die nicht auf erfahrene Leute wartet? Panel-Diskussionen. Wie der ehemalige Chef bei Merck für die verschreibungspflichtigen Medikamente, den eine US-Zeitung bei einer Universitätsveranstaltung erwischt hat.
"Since leaving Reliant, I’ve been doing this sort of stuff. I don’t know what I’m going to do. Right now, I’m just taking some time to think about the next step."

Eine Branchenstudie hatte prognostiziert, dass eine Generation von mittleren und höheren Führungskräften - bis zu 50.000 Manager - in den nächsten Jahren vorzeitig ihren Platz räumen muss.

Wenn es demnächst mehr Seminare, Konferenzen und Panel-Diskussionen zur Zukunft der Pharmaindustrie geben wird, dann auch weil es an Diskutanten und Teilnehmern mit zuviel Zeit nicht mangelt.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2008-04-12   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Neues von den forschenden Arzneimittelherstellern

Während Pfizer erneut eine Phase-III Studie einstellen muss, wegen mangelnder Wirksamkeit eines neuen Wirkstoffs gegen fortgeschrittene Melanome, überrascht Bayer mit einer vielversprechenden Innovation: Die Aspirin®-Schachtel lässt sich erstmals in der 110-jährigen Geschichte des Medikaments auch mit einer Hand öffnen.



Strukturformel von Acetylsalicylsäure (Quelle: Wikipedia)
 
[Pharmaindustrie]
Autor: hockeystick   2008-04-02   Link   (8 KommentareIhr Kommentar  



 



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