Sehnsucht nach der Pandemie

Spiegel Online hat eine Zusammenfassung eines lesenswerten Interviews aus der aktuellen Ausgabe des "Spiegel". Darin äußert sich Tom Jefferson, Grippe-Experte der Cochrane Collaboration, über die alljährlich wiederkehrende Pandemie-Panik, die generelle Überbewertung des Influenza-Virus und der Wirkung der Influenza-Impfung sowie über den geringen Nutzen von Tamiflu®. Er rät statt zu dessen zum regelmäßigen Händewaschen.
Oft klaffen zwischen seinen Erkenntnissen und den Entscheidungen der anderen Welten. Mitunter, gesteht er, habe er das Gefühl, die ganze Welt sei verrückt geworden.
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Update: In englischer Sprache gibt es das ganze Interview online.
 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2009-07-23   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

iPods für den Doktor

Für fünf Patienten gibt es einen 17-Zoll-Flachbildschirm oder einen iPod mini, für 18 Patienten einen Laptop, einen Beamer oder einen PC mit Flachbildschirm. Wer schon genügend Elektrogeräte besitzt, der kann auch Bargeld nehmen, 40 Euro gibt es pro Patient. Als Gegenleistung muss nur das Blutdrucksenkungsmittel Emestar verordnet werden - und ein AWB-Bogen ausgefüllt werden, der SPIEGEL ONLINE vorliegt.

Markus Grill zeigt uns auf Spiegel Online das vollständige Dokument zum Trommsdorff-Skandal, über das er vor einem Jahr in seinem damaligen Blog und im "Stern" berichtet hat.
 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2009-07-22   Link   (12 KommentareIhr Kommentar  



 

Deutsches Grünes Kreuz: Gekaufte PR statt Aufklärung?

Nach der Financial Times Deutschland und dem arznei-telegramm hat sich nun auch das ARD-Magazin Report Mainz mit den undurchsichtigen Aktivitäten des "gemeinnützigen" Deutschen Grünen Kreuzes (DGK) befasst. Abgeliefert hat Report Mainz einen solide recherchierten Beitrag mit guten Quellen und bislang unbekannten Informationen aus internen Dokumenten.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des DGK gegenüber Report Mainz:
Es gibt überhaupt keine Trennung zwischen den Tochterfirmen und dem Verein. Alle arbeiten zusammen, und zwar nicht als gemeinnützige Organisation, sondern als PR-Agentur für die Pharmaindustrie.

Eine weitere ehemalige Mitarbeiterin:
Als ich dort anfing, dachte ich, ich arbeite für einen gemeinnützigen Verein. Doch schnell wurde mir klar: Das ist ja eine Werbeagentur. Wir sind zum Kunden gefahren. Der Kunde hat auf alles direkt Einfluss genommen. Jedes Bild, jeder Text musste vom Kunden freigegeben werden. Unabhängige Informationen gab es nicht.

Bisher nicht öffentlich bekannt war die Verbindung der Aktivitäten des DGK mit dem ARD-Schleichwerbeskandal. Im Beitrag gezeigten Unterlagen zufolge hat das DGK Themenplatzierungen in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" an seine Kunden aus der Pharmaindustrie vermittelt. Angesichts ähnlicher Aktivitäten des DGK im Zusammenhang mit der ZDF-Ratgebersendung "Gesundheit" überrascht diese Entwicklung allerdings nicht.

Den Beitrag aus der Sendung gibt es online: Gekaufte PR statt Aufklärung? Die fragwürdigen Geschäfte des Deutschen Grünen Kreuzes
 
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Autor: hockeystick   2009-07-21   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Den üblichen seriösen Standards entsprechend

Das Ärzteblatt Baden-Württemberg (ÄBW) ist das offizielle Amts- und Mitteilungsblatt der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württembergs. Damit auch die Ärzte im Südwesten fachlich auf dem Laufenden bleiben, beglückt das Blatt seine Leserschaft regelmäßig mit Artikeln in der Rubrik "Fortbildung". So, wie es branchenüblich ist, streift das Blatt gar nicht selten Themen, die der Pharmaindustrie besonders am Herzen liegen. Gerne hübsch aufbereitet mit bunten Grafiken:

Das Bild zeigt eine Seite des Ärzteblatts Baden-Württemberg aus der Ausgabe September 2007 (unten rechts) und eine aus der Ausgabe Juni 2009 (oben links).

Die Artikel unterscheiden sich besonders in einem kleinen Detail. Unten rechts ist die erste Seite eines Fachartikels zu sehen. Oben links ist die erste Seite einer doppelseitigen bezahlten Anzeige des Impfstoffherstellers Baxter zu sehen. Sie ist gekennzeichnet durch das klein gesetzte Wörtchen "Anzeige" direkt unter der Rubrikenüberschrift "Fortbildung".


Das Arzneitelegramm (a-t) hat auf Hinweis eines Lesers nachgefragt:
Die Redaktion des Ärzteblattes erachtet die Anzeige auf Anfrage als "formal korrekt" und "den üblichen seriösen Standards aller Zeitschriften des Verlags" entsprechend. Der Kolumnentitel "Fortbildung" sei bei Umbrucharbeiten im Verlag "leider nicht korrigiert worden".

 
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Autor: hockeystick   2009-07-06   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Risiken und Nebenwirkungen des Pillenmarketings

In der Schweiz untersucht die Arzneimittelaufsichtsbehörde (Swissmedic) Daten und Studien sowie zu Risiken und Nebenwirkungen verschiedener Antibabypillen. Auslöser war der Fall einer 16-jährigen Schweizerin aus Schaffhausen, die seit der Einnahme des Verhütungsmittels Yasmin® des Hersteller Bayer schwer behindert ist, nicht mehr sprechen kann und künstlich ernährt werden muss. In der Schweiz sind seit 1990 mindestens fünf Frauen verstorben, nachdem sie mit fünf gängigen Präparaten hormonell verhütet hatten.

Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erklärte, dass für Yasmin® Meldungen eingangen seien zu "sieben Todesfällen im Zusammenhang mit der Anwendung des Arzneimittels Yasmin oder Wirkstoffkombination von Yasmin". Einer dieser Fälle beziehe sich auf den Tod eines Embryos in der sechsten Schwangerschaftswoche bei einer Frau, die unter Yasmin schwanger wurde. Das BfArM sieht jedoch keinen Anlasse für neue Untersuchungen.

Yasmin® ist eine echter Blockbuster und Umsatzgarant für das Unternehmen. Die Produktfamilie um die Antibabypille war 2008 die stärkste Medikamentengruppe des Pharmageschäfts von Bayer. Im ersten Quartal erzielte der Konzern damit einen Umsatz von 319 Millionen Euro, ein Plus von 7,4 Prozent binnen Jahresfrist. Umso härter trifft das absehbare Ende des Booms. Den Informationen des Tagesspiegels zufolge will der Konzern in diesem Jahr jetzt nicht mehr wie noch zu Beginn des Jahres vorgesehen 240 Millionen Verpackungseinheiten in Berlin produzieren, sondern nur noch 180 Millionen, also ein Viertel weniger.

In den Fokus gerät dabei auch die Marketing-Strategie, die auf den "Zusatznutzen" der oralen Kontrazeptiva zielt. Schönere Haut, keine Gewichtszunahme durch das Gestagen Drospirenon, Linderung von PMS-Beschwerden, bis hin zum "Verlegen" der Periode. Die Verhütung gerät zur Nebensache.

Auch bei der neuen Pille Qlaira® zielt Bayer auf den Lebensstil und nicht auf die einzig zugelassene Indikation, der oralen Kontrazeption.

In den USA ist die FDA aufmerksam, wenn Pharmaunternehmen ihre Produkte mit irreführenden und überzogenen Aussagen bewerben, die nicht mit der Zulassung gedeckt sind. Das musste im Oktober 2008 Bayer für die Pille Yaz® erfahren. Das Unternehmen erhielt von der FDA einen pdf-DateiWarnbrief, in dem zwei TV-Spots angemahnt wurden, in denen die Indikation der Pille erweitert, die Effektivität übertrieben und ernsthafte Risiken für Nebenwirkungen bagatellisiert worden waren.

In Europa dagegen verschliessen die Behörden die Augen, weil nicht sein kann, was nicht darf. Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente ist auf Fachkreise beschränkt. Obwohl gerade im Internet die Pharmaunternehmen immer dreister die Grenze zwischen erlaubter Information über Erkrankungen und verbotener Werbung für Arzneimittel zur Therapie dieser zu ihren Gunsten verschieben.

Nicht unerwartet daher das Statement des Leiters der Abteilung Pharmakovigilanz beim BfArM zu dem Lifestyle-Marketing für Antibabypillen, das die unbefriedigende rechtliche Situation bei der Medikamentenwerbung auf den Punkt bringt:
Wir entscheiden über die Zulassung eines Arzneimittels, nicht über deren Werbeaussagen.

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Update
Hier ist einer der abgemahnten Spots:


Die Musik, ein Scandal Cover, liefert "The Veronicas", ein angesagtes australisches Sänger- und Songwriter-Duo. Bayer hat sich schon 2005 die Zusamenarbeit mit der damals nur Australien bekannten Band gesichert.
In 2005, “Bayer came to us and said we’re looking for a way to connect with women a little bit better,” says Yaffa. “They really wanted to improve their brand messaging, really have people go and speak to their doctors—and those were the campaign elements that we really needed to deliver on.” To meet those criteria and build brand equity, he says, the company was looking for an artist that would bring the right personality and partnership potential.

Die Pharmaindustrie als Musikmanager. Auch mit Hilfe der Commercials haben die Veronicas den Durchbruch in den USA geschafft.
But that is also where a strong partnership can pay off. Now that Yaz is the number-one-selling birth control pill in the U.S., Bayer is moving into the third phase of its campaign with the Veronicas, where it will use one of the band’s own songs, “Change,” in an upcoming commercial.

Der Lifestyle-Charakter der Medikamentenwerbung wird im Vergleich mit dem Spot aus dem Jahr zuvor deutlich.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2009-07-05   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Deutsches Grünes Kreuz - grünes Feigenblatt für Pharmamarketing

Das Arzneitelegramm seziert in seiner aktuellen Ausgabe die Pharma-PR-Maschinerie "Deutsches Grünes Kreuz" (DGK) und zieht folgendes Fazit:
- Das Deutsche Grüne Kreuz (DGK) ist ein Verein, der als gemeinnützig firmiert und sich wesentlich durch kommerzielle GmbHs finanziert.
- Unter dem Deckmantel der "Prävention" propagiert der DGK-Verbund Nahrungsergänzungsmittel wie Mikronährstoffe, Anti-Aging-Mittel und andere Produkte, deren Nutzen nicht durch aussagekräftige Studien belegt ist.
- Sponsoren werden nicht deklariert, beispielsweise bei Aktionen, die den Gebrauch des HPV-Impfstoffes GARDASIL und des Pilzmittels Itraconazol (SEMPERA 7) ankurbeln sollten. Dadurch wird das DGK zum verlängerten Arm des Pharmamarketings.
- Wir vermissen eine eindeutige Trennung von Mitteilungen des Vereins und Angeboten der angeschlossenen (nicht gemeinnützigen) GmbHs, die durch das Markensymbol des Deutschen Grünen Kreuzes e.V. eine Art vermeintliches Qualitätssiegel erhalten.
- Die wirtschaftlichen Ziele des DGK Firmenverbandes sind derart dominant, dass die Gemeinnützigkeit des Deutschen Grünen Kreuz fraglich erscheint und der Überprüfung bedarf.
Der vollständige Artikel [Update 21.7.] ist war auch für Nichtabonnenten frei zugänglich.
 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2009-06-15   Link   (8 KommentareIhr Kommentar  



 

Schleichwerbeanfrage bei Selbsthilfeportal

Diese E-Mail erhielt ein grosses nicht-gewinnorientiertes Internet-Portal, das ehrenamtlich in Kooperation mit Selbsthilfeverbänden betrieben wird, von einer Werbeagentur:
Sehr geehrte Damen und Herren,
gern möchten wir, im Zuge einer Kampagne für einen unserer Kunden, im Internet verstärkt auftreten und Media-/PR-Arbeit durchführen.
Ihre Mediadaten konnten wir direkt von Ihrer Website herunterladen, allerdings interessiert uns ferner ob es möglich ist mit Ihnen eine tiefergehende Kooperation einzugehen? Ist es beispielsweise möglich redaktionellen Content bei Ihnen einfließen zu lassen, oder einen ganzen "Krankheitsbereich" zu sponsern und mit Inhalten zu füllen? Weiterhin denken wir daran einen Expertenrat/-forum zu entwickeln/einzubinden.
Über eine baldige Antwort würden wir uns sehr freuen und danken Ihnen vorab für Ihre Mühen.

Mit freundlichen Grüßen

***** ****

Eigentlich hätte die Agentur das kürzer formulieren können:

"Geben Sie uns eine Stelle in Ihrer Site, wir kippen unsere Werbung als Content rein".

In diesem Fall lief die Anfrage ins Leere. Ich schätze jedoch, dass der überwiegende Teil der Betreiber von medizinischen Angeboten im Internet die redaktionellen Grundsätze nicht so ernst nimmt. Allen Qualitätssiegeln zum Trotz.

--
Die betreffende Internetseite bietet über einen Vermarkter auch Bannerwerbung an - daher die Mediadaten - aber Schleichwerbung scheint die Werbeagentur für effektiver zu halten.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2009-05-26   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Ärztekammer kritisiert "Tamiflu-Schleichwerbung"

In den vergangenen Wochen hatten sich Sozialmediziner Michael Kunze und andere "Gesundheits-Experten" in der österreichischen Presse mit der Aussage zu Wort gemeldet, sie hätten das Grippemittel Tamiflu® zu Hause gelagert, um persönlich gegen die Folgen einer "Schweinegrippe"-Pandemie gewappnet zu sein. Das stößt nun auf den Unmut der österreichischen Ärztekammer:
"Mir persönlich ist es lieber, ich habe vorsorglich Tamiflu zu Hause", sagte der Wiener Virologie-Professor Franz Xaver Heinz nach dem Ausbruch der Mexiko-Grippe dem "Kurier". Der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze erklärte dem ORF nach Bekanntwerden der ersten Grippefälle, er habe "selbstverständlich" einen privaten Vorrat der Neuraminidase-Hemmer Tamiflu und Relenza.

Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger sagte, er halte es prinzipiell für bedenklich, "wenn Experten in dieser Breite ein Medikament loben, von dem man weiß, dass es den Krankheitsverlauf nur etwas vermindert und die Krankheitsdauer etwas verkürzen kann, von dem es keine Beweise gibt, dass es Komplikationen wirklich verhindert."

[...]

Die Beziehungen zwischen Experten und Industrie seien aber sehr eng: Forschungsarbeiten, Fortbildung und Kongressreisen würden gemeinsam gemacht. Der Pharmakonzern Roche, der Tamiflu herstellt, sponsert etwa das Influenza-Netzwerk des Virologie-Instituts, das von Franz Xaver Heinz geleitet wird. Und Sozialmediziner Michael Kunze hat in den vergangenen Jahren mit Aussagen in Pressaussendungen der Firma Roche für Aufregung gesorgt und gesteht ein, von Roche wohl Honorare für Auftritte erhalten zu haben.

Unabhängige Experten hatten zuvor Zweifel an der Wirksamkeit von Tamiflu® geäußert und vor einem zu großzügigen Einsatz des Mittels gewarnt.
 
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Autor: hockeystick   2009-05-18   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Zecken-Impfkampagne unter der Gürtellinie

Das Medienblog blogmedien berichtet, wie Antenne Thüringen und Schlenker PR die Thüringer im Auftrag der Impfstoffhersteller dazu bewegen wollen, sich gegen FSME impfen zu lassen.
Die Agentur verspricht auf ihrer eigenen Website: “Durch gezielte Sonderwerbeformen und Below-the-line-Maßnahmen sorgen wir dafür, dass man von Ihnen hört.” Unter der Gürtellinie ist in der Tat die Darstellung im “Online-Ratgeber” von Antenne Thüringen, weil die Nutzer nicht offen über den kommerziellen Hintergrund der “Zeckenmelder”-Aktion informiert werden. Erst nach Anklicken der beiden Links “Zecken.de” und “Zeckeninfo.de” sowie dem Aufruf des jeweiligen Impressums wird deutlich, wer hinter der Aktion steckt: Die Pharmaunternehmen Baxter Deutschland GmbH und Novartis Vaccines and Diagnostics GmbH & Co. KG. Wie’s der Zufall will - beide Unternehmen sind Hersteller des Impfstoffs gegen FSME-Erkrankungen.

Die Verantwortlichen bei Antenne Thüringen wären gut beraten, gelegentlich einen Blick ins Telemediengesetz zu werfen. In Paragraph 6 heißt es dort: “Kommerzielle Kommunikationen müssen klar als solche zu erkennen sein.

Kurz nach dem Erscheinen des Artikels hat Antenne Thüringen auf seiner Web-Site ein wenig nachgebessert.

Schlenker PR ist für solcherart "Sonderwerbeformen" bekannt. Hademar Bankhofers redaktionell erscheinende Auftritte für Klosterfrau-Produkte in Schlenker-PR-Hörfunkbeiträgen (Fall 4 im Video) dürften ihren Teil zu seinem schnellen Rausschmiss beim WDR beigetragen haben.

blogmedien ist eine bekannt gute Adresse für die Aufdeckung von Schleichwerbung. Fast ein Jahr vor der "Aufdeckung des Skandals" durch die klassischen Medien berichtete das Blog bereits ausführlich über die Weight-Watchers-Schleichwerbung der ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel.
 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2009-05-13   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Zecken-Kartenkunde


"Hier haben wir eine, wo die Risikogebiete rot eingezeichnet sind, das sind die Definitionen des Robert-Koch-Instituts, wie Sie sie hier lesen können. Die gelben sind Risikogebiete, die nicht definiert sind. Es sind also keine Risikogebiete, sondern es sind nur Einzelfälle aufgetreten. Das heißt, für diese Gebiete gibt es keine Impfempfehlung."

Und deshalb, so sagt eine Pressesprecherin des Robert-Koch-Instituts auf Anfrage, sollte das Deutsche Grüne Kreuz die Karte mit den gelben Einsprengseln nicht verwenden, sie könne nämlich suggerieren, man solle sich auch beim Aufenthalt in einzelnen nord- und ostdeutschen Landkreisen besser impfen lassen. Mit der rot-gelb-gesprenkelten Karte arbeitet übrigens auch die Seite zecken.de des Impfstoffherstellers Baxter. Der gehört zu den Geldgebern beim Deutschen Grünen Kreuz. Welche Beträge fließen, behält das DGK jedoch für sich. Die Inhalte der Zecken-Kampagne würden durch diese Finanzierung jedenfalls nicht beeinflusst. Zur Impfung rät Dagmar Arnold den Frankfurter Interessenten am Infomobil tatsächlich nur für die Risikogebiete weiter südlich.
Aus einem Hörfunkbeitrag des Deutschlandfunks zum Thema Vorsicht Zecke!.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2009-05-10   Link   (9 KommentareIhr Kommentar  



 



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