Grüne Politikerin heuert bei der Zigarettenindustrie an Eigentlich sollte man meinen, dass die Tabakindustrie bei der Politik mittlerweile einen schweren Stand hat. Trotzdem schafft es der neu gegründete Verband der Zigarettenindustrie, Marianne Tritz, eine ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen und bis vor kurzem Mitarbeiterin von Fritz Kuhn, dem Chef der Bundestagsfraktion, als Geschäftführerin zu gewinnen. Immerhin sind die Grünen als entschiedenste Verfechter von Rauchverboten bekannt. Die Lobby-Vereinigung ist die Nachfolge-Organisation des Verbandes der Cigarettenindustrie. Dieser Zusammenschluss hat sich aufgelöst, nachdem Deutschland-Marktführer Philip Morris seine Mitgliedschaft im VdC mit der Begründung kündigte, man wolle sich stärker für eine gesundheitspolitisch orientierte Regulierung der Tabakwirtschaft und ein fast komplettes Tabakwerbeverbot einsetzen. Im VdC werde zu wenig gegen die schädlichen Folgen von Tabakkonsum getan. Gesundheitsinitiativen kann man daher von dem neuen Verband nicht erwarten. Die Lobbyarbeit des einflussreichen VdC war legendär schmutzig. Laut SPON sagte ein Sprecher Kuhns gegenüber der taz: "Vielleicht nimmt die Lobbyarbeit der Zigarettenindustrie jetzt ja stärker die Belange des Nichtraucherschutzes in den Blick." Vielleicht kommt der Weihnachtsmann demnächst auch an Ostern? [Public Health]
Verfehlte Informationspolitik Ein klarer Fall von verfehlter Informationspolitik. Dass die Pharmaindustrie versucht, Impfrisiken zu verschleiern, verwundert nicht. Wohl aber, dass die Behörden dabei zusehen.
Die aktuelle Ausgabe der Radiosendung "Funkstreifzug" des Bayerischen Rundfunks befasst sich heute mit der mangelnden Transparenz im Umgang mit Impfrisiken. Zu Wort kommen unter anderem Gutachter Dr. Klaus Hartmann sowie ein Mitglied der STIKO. Die Sendung kann als Podcast heruntergeladen werden.[Public Health]
Daten zum Vergleich von Gesundheitssystemen Das Institute of Health Economics (IHE) im kanadischen Alberta hat wichtige Gesundheitsindikatoren in ein E-Book gepackt. Das World in Your Pocket. A Handbook of International Health Economic Statistics 2007 vergleicht internationale Daten zu Gesundheitsstatus, Gesundheitskosten, Ressourcen, Inanspruchnahme und Leistungen. Vielleicht noch interessanter, weil man seltener Daten zu psychischen Erkrankungen findet: Die Mental Health Economic Statistics. enthält viele kanadische Zahlen, aber auch Vergleiche mit anderen Ländern. -- Hat mich jemand vermisst? Ich war auf einer drei-Pharmaunternehmen-in-zwei-Tagen Tour. Meeting-Torschlusspanik vor den Osterferien. [Public Health]
Horrorbilder auf Zigarettenpackungen So sieht seit gestern in Neuseeland die Rückseite von Zigarettenpackungen aus. Die Regierung hat die Tabakkonzerne zu 14 durch ein Foto hervorgehobene Warnungen auf den Packungen verpflichtet. Diese müssen 30% der Vorderseite und 90% der Rückseite einnehmen. Einige der verwendeten Abbildungen - wie das obige - entsprechen den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Fotos, die in Rumänien ab 1. Juli verpflichtend sind. [Public Health]
Methylquecksilber im Sushi In den USA in allen Medien: Quecksilber im Sushi. Die NY Times fand hohe Quecksilberwerte in den Produkten von 20 Sushi-Restaurants in Manhattan. Das hätte ausgereicht, um die Fischspezialität behördlich vom Markt nehmen zu lassen. In fünf Restaurants wurde Sushi mit mehr als 1 ppm (1 µg/g) Methylquecksilber angeboten. Methylquecksilber reichert sich insbesondere in der aquatischen Nahrungskette an, es wird leicht in den Körper aufgenommen und hat eine noch höhere neurotoxische Potenz als Quecksilber selbst. Die WHO empfiehlt eine "duldbare tägliche Aufnahme" (ADI) von 0,47 µg/kg Körpergewicht, die US-Umweltschutzbehörde EPA einen Referenzwert von 0,1 µg/kg und Health Canada 0,2 µg/kg. Mit dem Grenzwert von 0,1 µg/kg sollte selbst ein Erwachsener mit 75 kg Körpergewicht nicht mehr als 50 g dieses belasteten Sushis wöchentlich essen. Nach 3-8 Stücke Sushi war in den New Yorker Proben diese Wochenration an Quecksilber erreicht. Eigentlich kein neues Problem. Schon vor Zwei Jahren hatte eine NGO in Los Angeles die hohe Quecksilberbelastung von Sushi aufgedeckt. Obgleich das Problem nicht auf die USA beschränkt sein dürfte und Sushi auch in Deutschland immer beliebter wird, legte die Stiftung Warentest bei ihrem kürzlichen Test von 11 verschiedenen Sushi-Boxen den Schwerpunkt auf den sensorischen Eindruck. Schadstoffe kamen nur mit 15% Gewichtung in die Wertung. [Public Health]
Rauchen im Film Rauchverbote, Werbeeinschränkungen und Verkaufsbeschränkungen machen den Tabakkonzernen in Deutschland das Leben schwer. Überall? Nicht im Film und Fernsehen. Im deutschen Kinofilm wie auch im deutschen Fernsehen wird häufiger geraucht als in US-amerikanischen und anderen europäischen Produktionen, hat das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel im Auftrag des Gesundheitsministeriums herausgefunden. Kostenlose Werbung für die Tabakindustrie. Mit keinem Wort wird in der Ärzte Zeitung erwähnt, dass diese dpa-Meldung schon über 6 Monate alt ist. [Public Health]
Abkürzen gefährdet die Gesundheit Was ist "EBM"? Einheitlicher Bewertungsmassstab oder Evidenz-basierte Medizin, Und der "E-Bericht"? Ein Ernährungsbericht oder Entlassungsbericht? "DDD"? Definierte Tagesdosis, ein Herzschrittmachermodus oder Diarrhoe/ Douleur/Diabetes Mellitus-Syndrom ("Verner Morrison Syndrom")? Für was steht "PA"? Posterior-anterior (p.a.), Pulmonalerterie, Primäraffekt, Psoriasis-Arthritis, perniziöde Anämie oder doch eher "per anal" (p.a.)? Noch ein Beispiel? Wie ist es mit "p.c."? Post cenam (nach dem Essen), post conceptionem (nach der Empfängnis), post cohabitationem (nach dem Beischlaf) oder doch pro communitate (Rezept für den Praxisgebrauch)? Verwirrend, auch für den Arzt. Die englische Medical Defence Union warnt Ärzte davor, in medizinischen Aufzeichnungen Abkürzungen zu verwenden. Immer wieder werde durch Unklarheiten das Leben der Patienten gefährdet. Es werden zwei Studien angeführt, in denen gezeigt worden ist, dass 5% der tödlichen Fehler in einem direkten Zusammenhang mit Abkürzungen in Aufzeichnungen standen, bzw. dass die Interpretation von Abkürzungen bei Ärzten nicht sehr einheitlich ist. In Deutschland stelle ich mir das noch schlimmer vor, da deutsche, englische und lateinische Fachbegriffe nebeneinander gebraucht und abgekürzt werden. [Public Health]
Grippeimpfung in Jetgeschwindigkeit Zwischen Sicherheits-Check und Abflug noch ein paar Minuten Zeit? Wie wäre es mit einer Grippeschutzimpfung. In Atlanta, dem verkehrsreichsten Flughafen der Welt, und einigen anderen US-Airports wird dies in Verkaufsständen in Nähe der Gates angeboten. Patientenaufklärung, Abklärung von Gegenanzeigen und Impfung in wenigen Minuten. [Public Health]
Welt-AIDS-Tag Jede Minute wird ein Kind mit HIV geboren.
Baseler Zeitung... Das Risiko einer Aids-Übertragung von der Mutter auf das Kind lässt sich durch Medikamente um 50 Prozent reduzieren. Jedoch haben in armen Ländern nur gerade 11 Prozent der schwangeren Frauen Zugang zu diesen Medikamenten. ... Derzeit erhalten laut UNICEF lediglich 10 Prozent der betroffenen Kinder eine Behandlung mit Medikamenten, die das Virus zu hemmen vermögen. [Public Health]
Athen 2004 und Public Health Drei Jahre nach den Olympischen Spielen in Athen haben die WHO und das griechische Gesundheitsministerium eine Analyse der Anstrengungen beim Gesundheitsschutz für Athleten, Offizielle und Zuschauer vorgelegt. Mass Gatherings and Public Health - The Experience of the Athens 2004 Olympic Games. Ob sich Beijing im nächsten Jahr daran messen kann? Speziell beim "Addressing the environmental health challenges" werden die "Challenges" nicht zu übersehen sein. [Public Health]
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