Regividerm: Chronik eines Medienskandals (Update 83) Bin ich der einzige, der die gestrige ARD-Dokumentation über die von der bösen Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhinderte rosafarbene Vitamin-B12-Salbe namens "Regividerm", die Neurodermitis zu "heilen" in der Lage ist, spontan für einen aberwitzigen PR-Stunt erster Güte hält? Hier der Link zur Sendung. Die Süddeutsche Zeitung glaubt die Geschichte. Fefe, unumstrittener Experte für Verschwörungen jeglicher Art, glaubt sie auch. Die Home-Page des Herstellers: www.regividerm.de
Nach der Ankündigung des Dokumentarfilms „Heilung unerwünscht – Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern“ , der am Montag, den 19.10.2009 um 21.00 Uhr in der ARD gesendet wird, ist ein großes Interesse an unserem Projekt „Regividerm® Salbe“ entstanden. Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können! Update: Mehr über die Hintergründe gibt es in einem gut 5 Jahre alten Artikel der Boocompany. Update 2: Vielleicht fehlt ja dem Autor auch ein wenig Abstand zu seiner Geschichte: Update 3: Martens' Rezeptbuch zur Doku erreicht Platz 5 der Amazon-Bestsellerliste. Update 4, 14:30: Platz 3. Herta Müller ist gepackt. Da geht noch was. Update 5, 17:45: Wer das Rezeptbuch noch nicht bestellt hat, kann sich auch gleich die fertig zusammengerührte Wundersalbe holen. Das ging ja dann doch erstaunlich fix, wenn man das resignierte Gejammer im Film noch vor Augen hat. Update 6. 18:05: Die Süddeutsche Zeitung bringt einen weiteren Artikel und hat noch nicht Lunte gerochen: Ludwig F. würde sich dennoch freuen, wenn ein Pharmaunternehmen das Mittel vertreibt. "Wenn ich 40 Jahre alt bin", sagt der 26-Jährige, "will ich einen Hammer wie Metrothrexat nicht mehr nehmen müssen."
So lange wird er jedenfalls nicht mehr auf Regividerm warten müssen, dem Mann kann geholfen werden. Siehe Update 5.Update 7: Ich habe ja schon so manche Markteinführung von fragwürdigen Medikamenten und Medizinprodukten verfolgt. Aber diese Geschichte hier hätte man nicht besser inszenieren können. Allein das Timing ist schon ein Meisterstück. Update 8: Meine absolute Lieblingsstelle im Film ist übrigens ein Zitat von Professor Peter Altmeyer, einem der verantwortlichen Wissenschaftler der beiden bislang bekanntgewordenen Regividerm-Studien (bei ca. 11:25): Doppelblind können Sie das nicht machen, weil das rosa ist. Update 9: Hier hat sich jemand die beiden rosabedingt unverblindeten Studien genauer angesehen und ist nicht überzeugt. Update 10: Die Süddeutsche Zeitung freut sich jetzt in ihrem dritten ahnungslosen Artikel mit uns, dass Regividerm überraschenderweise doch nicht erst in 14 Jahren zu haben sein wird. Der TV-Beitrag über ein von den Pharmafirmen ignoriertes Medikament gegen Neurodermitis und Schuppenflechte hat offenbar Wirkung gezeigt. Das Schweizer Unternehmen Mavena Health Care sagte zu, die Creme "Regividerm B12 Salbe" in Kürze in Deutschland zu vertreiben.
TV wirkt.Update 11: In einem hektisch nachgeschobenen vierten Artikel beginnt die Süddeutsche Zeitung jetzt, mit kräftigen Schlägen zurückzurudern. Aber sie glauben immer noch, dass die Studien verblindet gewesen seien: Für Körperteile, die mit einer identisch aussehenden Placebo-Salbe bestrichen wurde, machten fünf beziehungsweise 39 Patienten entsprechende Angaben.
Nein. Denn wir wissen ja:Doppelblind können Sie das nicht machen, weil das rosa ist.
[Edit: In der zweiten Studie ging es dann doch, obwohl "das rosa ist". Der unglaubliche Trick: Die Placebosalbe war auch rosa!]Und: Weitere Studien zur Wirksamkeit seien vorläufig nicht geplant.
Hätte mich ehrlich gesagt auch überrascht.Update 12: 21.10., 21:00 Jetzt übernimmt Spiegel Online die PR-Arbeit für die Wundersalbe. Update 13: Martens bekommt bei Frank Plasberg mit einem seltsam deplaziert wirkenden Auftritt noch einmal eine Plattform für seine Wundersalbenmär, eiert aber gewaltig herum und kommt in der Diskussion mit den anderen Gästen schwer unter die Räder (gegen Ende der Sendung). Auch Markus Grill, nicht im Verdacht, ein Pharmalobbyist zu sein, zeigt sich überaus skeptisch. Er weist auf einen weiteren fundamentalen Denkfehler in der Geschichte hin: Der Preis der Zutaten bestimmt in diesem Markt bekanntermaßen nicht den Preis des Medikaments. Ganz im Gegenteil könnte ein Pharmaunternehmen, das die Patentrechte besitzt, nahezu jeden beliebigen Preis für die Salbe verlangen, wenn sie denn nur besser wirken würde als Vergleichspräparate (wofür es in den beiden vorliegenden Studien keinerlei Anhaltspunkte gibt). Eine zentrale Säule von Martens' Verschwörungstheorie ist es ja, dass der "günstige" Preis der Salbe quasi vom Erfinder oder durch den geringen Preis der Zutaten vorgegeben sei, und dadurch im Falle einer Vermarktung der Salbe durch Big Pharma der bisherige große Reibach mit teuren (und schlechten) Präparaten ein Ende gehabt hätte. Update 14: Jetzt ist die Story in den Nachrichten der ARD-Radiosender angekommen. Als Quelle für die Geschichte dient Spiegel Online. Märchen-Ping-Pong. Update 15: Im Ökotest-Forum, in dem die Geschichte fachkundig kommentiert wird, ist ein weiterer eklatanter Widerspruch aufgefallen:
Also entweder ist Martens *wirklich* extrem ungeschickt für einen Journalisten oder er lügt. Er wurde gestern von Plasberg gefragt, was denn Klingelhöller von dem Spinner in der Garage unterscheide. Martens (sinngemäß): er hat erst klinisch geprüft und dann versucht, zu vermarkten. Ja klar. Augenrollen Für das angebliche "Jahr Recherche" ist das aber sehr mager. Er widerspricht damit sogar seinem eigenen Bericht. Aus dem Bericht geht klar hervor, dass die Mini-Studien erst nach 2000 angeleiert wurden. Das Patent läuft dagegen auf 1994 und er hat das nach dem Bericht nach schon 1994 mehreren Firmen angeboten. hat Martens seinen eigene Film nicht gesehen? Update 16: Ein Leser weist uns in den Kommentaren darauf hin, dass zur rechtzeitigen Erteilung der PZN (Pharmazentralnummer) für Regividerm eine Anmeldung spätestens am 25.9. notwendig war (links auf "Redaktionskalender" klicken). Dieser Termin liegt vor der ersten uns bekannten öffentlichen Erwähnung der Martens-Doku in einer KNA-Pressemeldung von 29.9. Ist noch irgendeine Aussage der Protagonisten übrig, die sich noch nicht als falsch entpuppt hat? (Siehe dazu auch diesen Kommentarthread. ) Update 17: Regividerm: Wenn die Ethikkommission Urlaub hat... Update 18: Wir begrüßen fast drei Tage nach der Sendung die Deutsche Apotheker Zeitung als das erste "Mainstream-Medium", das den Verstand wenigstens nicht komplett an der Garderobe abgegeben hat. Update 19: Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Die Augsburger Allgemeine - die seinerzeit sogar unser Bankhofer-Video eingebunden hatte - schenkt uns einen Link. Update 20: Auch der zu Beginn des Artikels erwähnte Blogger Fefe rudert jetzt zurück: Nachdem das Regividerm jetzt im Handel ist, wird immer klarer, dass wir da alle einer fetten PR-Kampagne aufgesessen sind. Update 21: Nachdem die eidgenössische Presse erst in breiter Front unkritisch auf das Thema eingestiegen war, vernehmen wir jetzt deutliche Worte aus der Schweiz: Beda Stadler, Direktor des Instituts für Immunologie an der Universität Bern, verfolgt die Debatte um das Medikament mit Skepsis. «Ein bisschen Avocadoöl mit etwas Vitaminen drin kann diese schweren Krankheiten nicht kurieren. Das ist Betrug. Neurodermitis und Schuppenflechte können nicht geheilt werden». Den Doku-Film über die Entstehungsgeschichte verurteilt er. «Wenn man anfängt, auf diese Art Wundermittel zu promovieren, spielt man mit den Hoffnungen der Patienten.» Update 22: Aus dem gleichen Text eine Passage, die meine Ausgangsthese noch einmal schwarz auf weiß bestätigt: Mavena erwarb erst im September die Vertriebsrechte, wie Klaus Sippel, Verwaltungsratspräsident der Muttergesellschaft Salt of Life International, auf Anfrage von Tagesanzeiger.ch/Newsnetz sagt. Dass die Ankündigung des Medikaments zeitlich mit der Ausstrahlung des Dokumentarfilms zusammenfiel, ist Absicht: Einen besseren Werbefilm hätte sich die Firma nicht wünschen können. Update 23: Die dpa ist zwar spät dran, dafür hat sie trotzdem nichts kapiert. Erbärmlich. Update 24: Wenigstens die Nachdenkseiten haben, wenn auch spät, das getan, was ihr Name verspricht. Vielleicht auch ein Vorbild für andere? Update 25: Der Deutsche Neurodermitis Bund meldet sich zu Wort: Schade, dass sich jetzt auch schon eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt völlig kritiklos für solche PR-Aktionen hergibt, so Thomas Schwennesen, 1. Vorsitzender des Deutschen Neurodermitis Bundes e.V., Hamburg, "Es ist eine Schande und blanker Zynismus, dass die PR-Einführung eines normalen Hautpflege-Produktes sich der Pharmaschelte als Aufhänger für eigene Geschäfte bedient." [...] Die ARD hat mit diesem Beitrag den etwa fünf Millionen Neurodermitikern einen Bärendienst erwiesen und sich selbst journalistisch ins Abseits gestellt. Update 26: Unterdessen sackt der vom Lügengebäude übriggebliebene Trümmerhaufen noch weiter in sich zusammen (vgl. Update 16): Ein Mavena-Sprecher erklärte, es gebe seit langem ein Interesse an einem Vertrieb, nach der Marktzulassung im August habe man nun Gas gegeben. Update 27: Medienjournalist Stefan Niggemeier nimmt sich im FAZ-Fernsehblog den "Hart aber fair"-Moderator Frank Plasberg zur Brust: Plasberg versuchte zurückzuruden und erklärte, man habe doch gerade "herauspräpariert, dass das Medikament nicht heilt, aber lindert". Das ist in der Tat ein wesentlicher Unterschied, und vielleicht hätte ihn auch jemand den ARD-Verantwortlichen erklären sollen, die die Dokumentation über die angebliche Verhinderung des angeblichen Wundermedikamentes durch die Pharma-Industrie, aus der auch die bedrückenden Bilder von Bastian stammen, ausgerechnet "Heilung unerwünscht" nannten. Update 28: Hier noch ein pikantes Detail aus dem oben verlinkten Artikel der Deutschen Apotheker Zeitung: Passend dazu bietet eine Agentur "just in time" neben einem Interviewtermin mit dem Geschäftsführer die ARD-Sendung auf CD an. PR-Unterlagen zur neuen Salbe können ebenso geordert werden wie ein Muster der Salbe.
Das würde man bei einer Bankhofer-Sendung in einem dubiosen Spartenkanal mit finanziellen Verbindungen zur Medienaufsicht eher erwarten. Allerdings gibt's solcherart CDs für den Anbieter des angepriesenen Produkts dort üblicherweise nicht umsonst.Update 29: Auch der Deutsche Psoriasis Bund (DPB) meldet sich zu Wort und fordert eine Entschuldigung von der ARD: „Dieser ARD-Bericht ist barer Unsinn“, erbost sich PD Dr. Thomas Rosenbach, Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Psoriasis Bundes e. V. „Die Psoriasis ist wissenschaftlich unbestritten eine multigenetische chronische System-Erkrankung. Nach dem derzeitig weltweit verfügbaren medizinischen Wissen ist eine Psoriasis nicht heilbar. Es gibt auch keinen medizinischen Goldstandard zur äußerlichen Kortison-Behandlung einer Psoriasis, wie der Autor behauptet.“ [...] Der DPB hat den Vorsitzenden der ARD-Intendanten aufgefordert, sich mediengerecht, öffentlich für die Missachtung publizistischer Grundsätze bei den Menschen mit Schuppenflechte zu entschuldigen und den Deutschen Presserat angerufen. Update 30, 23.10.: Eine recht nette Zusammenfassung der Ereignisse. Auszug: Und nicht nur dieser Anfang wäre geschafft, nicht nur das kleine Schweizer Unternehmen hat sich aufgeopfert. Auch der Kölner "Feuchtgebiete"-Verlag DuMont beugt sich der gesellschaftlichen Notwendigkeit und bringt – mein Gott, was sein muss, muss sein – das "Buch zur ARD-Sendung" gleichen Namens, gleichen Autors auf den Markt. Das erscheint zwar erst am 11. November, nimmt aber bei Amazon bereits jetzt den Verkaufsrang "Nr. 11 in Bücher" (Stand: Freitag, 8 Uhr) ein. Update 31: Es wird noch besser: Denn Autor Klaus Martens hatte vergangenes Jahr beim Verband um eine Bereitstellung von Probanden für die Creme Regividerm gebeten, so Pfeifer. "Wir haben ihm alle Wege geöffnet, hätten ihm 100 Probanden zur Verfügung gestellt - natürlich nicht ohne die Salbe vorher auf ihren Inhalt hin getestet zu haben", sagt der Bundesgeschäftsführer gegenüber unserer Zeitung. Doch dann habe man nie wieder etwas von Herrn Martens gehört. "Anscheinend wollte man dies gar nicht." Update 32: Der WDR dokumentiert einige "kritische Reaktionen". Vom Eingeständnis des eigenen Versagens keine Rede. Update 33: Ein Betroffener berichtet, wie er die Kampagne erlebt hat. Es wird Menschen geben die es kaufen und das kann ich nach der nun gesehenen Berichterstattung gut nachvollziehen, doch wer klärt sie vorher auf, dass es Fehlinformationen waren? Dass es nur eine rosa Creme ist? Und warum sollten sie es nun noch glauben. Update 34: Einen schönen Überblick über den Fall mit lehrreichen Hinweisen für angehende Medizinjournalisten gibt es übrigens bei den Kollegen vom Esowatch-Blog. Update 35: Die Kollegen von den ScienceBlogs haben sich die dürre Studienlage zu Gemüte geführt. Eine weitere Einschätzung hatten wir schon bei Update 9. Update 36 Die Kollegen von Esowatch haben in kurzer Zeit einen beeindruckenden Artikel zum Stichwort Regividerm auf die Beine gestellt, der die bislang bekannten Fakten in klarer Sprache zusammenstellt. (Wenn man das jetzt mit dem vergleicht, was der preisgekrönte Starjournalist Klaus Martens nach "einem Jahr Recherche" herausgefunden hat...) Update 37: Löscht der WDR kritische Kommentare zum Regividerm-Märchen? Update 38, 24.10., 11:15: Spiegel Online rudert endlich zurück, hält es aber bislang nicht für notwendig, seine erste Version des Märchens wenigstens mit einem entsprechenden Hinweis zu versehen. (vgl. Update 12) Update 39, 18:45 Danke. Update 40 Wahrheit unerwünscht: WDR löscht kritische Kommentare zu Regividerm Update 41, 25.10., Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hat in seiner morgigen Ausgabe auf S. 105 ein Stück mit dem Titel Übler Nachgeschmack: In einer Dokumentation und bei "Hart aber fair" propagierte die ARD eine Paste, die gegen Neurodermitis helfen soll. Doch wem nutzt die wirklich? Den Artikel habe ich noch nicht gelesen. Es ist jedoch absehbar, was uns erwartet. Zum einen räumt Plasberg Fehler ein und Martens zeigt sich verkatert, aber uneinsichtig. Das kann bei Spiegel Online nachgelesen werden. Zum anderen haben die Hamburger gewohnt knallhart recherchiert. Mit neuen Fakten ist daher eher nicht zu rechnen: Den Informationen des Nachrichtenmagazins zufolge war die Markteinführung des Produkts "Regividerm" bereits vor der Ausstrahlung des Dokumentarfilms geplant. So sei eine sogenannte Pharmazentralnummer beantragt worden, die bereits am 15. Oktober gewährt worden sei.
Das hatten wir schon am Donnerstag (bei Update 16) wesentlich genauer.Die ARD macht bislang keine Anstalten, auf die bevorstehenden Ausstrahlungen der Wundersalben-Werbesendung am Update 42, 26.10.: Noch einmal Stefan Niggemeier: Das Wundersalbenmassaker Update 43.: Und gleich noch einmal: Martens Hauptfehler war es zu glauben, dass sein Film überzeugender würde, wenn er alle Widersprüche wegließe, alles, was nicht seiner These von der bösen Pharmaindustrie entsprach, die ein wirkungsvolles Mittel aus schlechten Gründen verhindere. Falls diese Strategie je funktioniert hat, ist sie im Internetzeitalter jedenfalls vorbei, wo sich jeder selbst auf die Suche nach Quellen und Widersprüchen machen kann. Sogar Journalisten. Update 44:: Ebenfalls in der FAZ ein ordentlich recherchierter Beitrag zum Thema mit Schwerpunkt auf den medizinischen Hintergründen: Ein Verkaufsstart im November ist damit zweifelhaft. „Nach den Informationen, die wir aus den Medien haben, sieht es auf den ersten Blick nach einer pharmakologischen Wirkung des Vitamins B12 aus“, erklärt Paul. Das würde bedeuten, dass Regividerm nun am Ende doch eine Zulassung als Arzneimittel samt der zugehörigen klinischen Studien benötigt. Update 45: Ein offenkundig in Biochemie bewanderter Kommentator auf der Seite Psoriasis-Netz.de hält die Salbe für gefährlich und potentiell krebserregend und begründet dies im Detail. Seine Vermutung ist, dass es aufgrund der speziellen Absorptionseigenschaften von Vitamin B12 im Zusammenwirken mit Tageslicht zur Bildung von hoch reaktivem Singulettsauerstoff kommt, der auf der Haut zur Schädigung von Zellen führt. Die in einer der Studien beschriebenen Nebenwirkungen könnten durch diesen Effekt zu erklären sein. (Seine Aussagen zum Singulettsauerstoff sind nach meinem Kenntnisstand korrekt; das Thema hat mich in einem anderen Zusammenhang schon einmal interessiert. Wir würden uns über eine Kontaktaufnahme freuen.) Update 46: Chemiker und Wissenschaftsblogger Lars Fischer hält den beschriebenen Mechanismus für plausibel. Ich würde lieber erst einmal abwarten, bevor ich die Salbe nach der ARD-Rezeptur anrühren lasse und einem Kind auf die Haut schmiere. Die Redaktion des Arzneitelegramms habe ich um eine Einschätzung gebeten. Update 47: Überraschung: Dr. Dr. Michael Kroll, der in der Dokumentation einen absurden Laienspiel-Auftritt als "Hautarzt" hat (wie mehrfach betont wird), dem die Vorräte an der Wundercreme zur Neige gehen, und der deshalb vor laufender Kamera den Regividerm-Vermarkter telefonisch kontaktiert und im fahrenden Auto erwischt, wo durch viel Glück gerade ein zweites Kamerateam seinen Gesprächspartner im Bild hat, ist gar kein Hautarzt, sondern Chemiker und Allgemeinarzt. (Screenshot aus der ARD-Dokumentation "Heilung unerwünscht") Dafür findet sich im Internet-Archiv der Auftritt einer "Klifo-Med Dr. Dr. Kroll GmbH", die sich folgendermaßen beschreibt: KLIFO-MED ist Ihr Ansprechpartner bei der Organisation und Durchführung klinischer und präklinischer Prüfungen sowie bei der Erstellung klinisch-pharmazeutischer Gutachten zur Erlangung der Zulassung für pharmazeutische Präparate entsprechend den nationalen und internationalen Gesetzen und Vorschriften. Die Auftritt von Kroll in der Dokumentation ist ganz großes Kino, nur noch bei Youtube zu sehen, ab ca. 6:41. Update 48: Post vom Arzneitelegramm zu der Hypothese, dass Regividerm aufgrund der photochemischen Eigenschaften von Vitamin B12 krebserregend sein könnte (vgl. Update 45 u. 46): eine interessante Hypothese, die Denkanstöße liefert - quasi eine Art Umkehr der Hypothese zum beanspruchten Wirkmechanismus - der im Übrigen nach unserer Einschätzung möglicherweise nicht mit dem Status als Medizinprodukt zu vereinbaren ist. Die angebliche Unbedenklichkeit beziehungsweise Nebenwirkungsfreiheit der überwiegend als harmlos erachteten vitaminisierten Fettcreme wird ohnehin bereits durch die erwähnte Veröffentlichung von STÜCKER, M. et al. aus dem British Journal of Dermatology 2004; 150: 977-83 widerlegt mit erfassten unerwünschten Wirkungen wie Brennen, Juckreiz, Rötungen, Kribbelgefühl und Überwärmung. Solche Nebenwirkungen sind auffällig, können jedoch nicht als klinischer Beleg der Schädigungshypothese mit potenzieller Kanzerogenität gewertet werden. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang BECKER-BRÜSER (Arzt und Apotheker) Redaktion arznei-telegramm Update 49: Phiola reicht gerade ein aufschlussreiches Impressum aus dem Internet-Archiv herein: Kroll kennen wir schon aus Update 47, das ist der Herr, der in der besagten Szene den um das Wohlergehen seines Patienten besorgten Hautarzt mimt. Merges ist sein Gesprächspartner am Handy, der, bei dem Martens Kamerateam just im rechten Moment im Auto sitzt. (Screenshot aus der ARD-Dokumentation "Heilung unerwünscht") Mehr über die Firma auf ihrem aktuellen Web-Auftritt www.mit-gesundheit.com. Starjournalist Martens kommt aus meiner Sicht allmählich in Erklärungsnot. Update 50, 29.10.: NDR Zapp hat gestern abend über den Fall berichtet. Die Sendung bleibt eher an der Oberfläche und vermeidet es, dahin zu gehen, wo es richtig weh tut (vgl. Update 47, 49). Immerhin steuert sie ein paar neue Erkenntnisse bei, die die Sache immer wahnsinniger erscheinen lassen. "Hart aber Fair" spricht auf einmal von sechs (!) Studien ("valide", "seriös"!). Und der WDR hatte schon vor einiger Zeit mit dem Bremer Pharmakologen Peter Schönhofer Kontakt aufgenommen. (Nach meiner Vermutung deshalb, weil dieser als scharfer Kritiker der Pharmaindustrie bekannt ist und somit in den Augen des WDR-Redakteurs vielleicht zur Unterfütterung der Verschwörungstheorie hätte beitragen können.) Schönhofer warnte den WDR-Redakteur jedoch statt dessen vor der Salbengeschichte, weil die Datenlage dazu vollkommend unzureichend sei, worauf er in der Sache nie wieder etwas vom WDR hörte. Dazu die Diskussion bei uns in den Kommentaren. Update 51: Nach der "Augsburger Allgemeinen" riskiert jetzt auch "Zeit Online" einen Link auf uns: Medien-Kontrolle: Internet prangert allzu unkritischen WDR-Bericht an. Update 52: Übrigens ist auch der angebliche Hautarzt Januchowski allem Anschein nach kein Hautarzt. Die Kollegen von Esowatch schreiben dazu: Eine weitere Untersuchung zum Thema B12 Salbe Regividerm vom August 2009 erschien in einer fragwürdigen Publikation (The Journal of Alternative and Complementary Medicine). Der hier berichtende amerikanische Behandler Januchowski ist als D. O., also ein Doctor of Osteopathy ausgewiesen (eine US-amerikanische Spezialität, ein Studium mit verminderten Ansprüchen) und hatte lediglich 21 Kinder behandelt. Im Film wird er als "Hautarzt" benannt (31:50) und auch im Untertitel als "Hautarzt" (32:02) bezeichnet. Im Verzeichnis der Klinik, in der er angestellt ist, wird er jedoch als Leiter der "Family medicine" geführt,[21] was der deutschen "Allgemeinmedizin" entspricht. Update 53: Zur Vorlage bei der ARD: Auszüge aus dem Heilmittelwerbegesetz Wenn sie das Stück morgen und am 4.11. noch einmal senden, dürfte sich das vor Gericht nicht unbedingt positiv auf die Prognose auswirken. Herr Martens selbst kann die Summe nötigenfalls sicher aus seinen Tantiemen bestreiten. Update 54: Der WDR hat nach eigenen Angaben ein journalistisches Selbstverständnis. Mehr noch, dieses sei mit einer Beteiligung an einer PR-Aktion nicht vereinbar. Deshalb kann der WDR diese Möglichkeit überzeugend ausschließen: Dieser Vorwurf trifft nicht zu. Wir haben uns selbstverständlich nicht an einer PR-Aktion beteiligt. Dies würde auch unserem journalistischen Selbstverständnis widersprechen“, teilt der WDR auf Anfrage von ÖKO-TEST mit. Update 55, 31.10.: Ich habe diesem Artikel, der bis gerade eben schlicht "Frage" hieß, einen etwas aussagekräftigeren Titel gegeben. Update 56, 1.11.: Die österreichische Tageszeitung "Der Standard" erlaubt sich in ihrer morgigen Ausgabe als erstes "Mainstream-Medium", die Rolle von "Hautarzt" Dr. Kroll anzusprechen: Nachdem anfangs auch seriöse Medien Martens' Geschichte übernahmen, gilt sein Film mittlerweile als mies recherchierter Schandfleck öffentlich-rechtlichen Fernsehens und PR-Coup für ein Produkt ohne durch Studien erwiesenen Nutzen. Angeführt wurde die Demontage des Beitrags von dem Medizinblog "Stationäre Aufnahme". In mehr als fünfzig Aktualisierungen ist unter anderem enthüllt, dass der von Martens als Kronzeuge bemühte Hautarzt in Wahrheit Allgemeinmediziner mit zweitem Standbein als Pharmaberater ist und eine im Film gezeigte Patientin dessen Arzthelferin verblüffend ähnlich sieht. Update 57: Der Kommentator, der auf Psoriasis-Netz.de vor möglichen schwerwiegenden Gesundheitsschäden durch auf die Haut aufgetragenes Vitamin B12 unter dem Einfluss von Tageslicht gewarnt hat, hat seine Theorie in einem weiteren Kommentar zurückgezogen: Vtamin B12 und Singulettsauerstoff: Entwarnung
Zu diesem Thema gibt es auch einen weiteren Artikel auf Psoriasis-Netz.de.geschrieben von Biochemiker48 , 28.102009 Nach weiteren Nachforschungen und Rücksprache mit einem weltweit führenden Experten kann ich Entwarnung geben: Vitamin B12 scheint bei Belichten die Ausbildung von Singulettsauerstoff nur in einem sehr geringen, insignifikanten Ausmass zu bewirken. Dennoch bleibt zu beachten, dass in der zweiten klinischen Studie bei 5 von 45 Patienten, die Behandlung mit Revigiderm wegen gravierender Nebenwirkungen abgebrochen werden musste. Update 58, 2.11.: Hinweis an den Tagesspiegel und andere: Die weitere, vielleicht auch betont kritische Beschäftigung der Medien mit einer wissenschaftstheoretisch nicht auszuschließenden begrenzten Wirksamkeit der rosa Salbe, die feige darauf verzichtet, die Manipulationen, handfesten Lügen und Widersprüche in Martens' Stück aufzudecken, spielt alleine den Profiteuren der Kampagne in die Hände und hat mit Journalismus nichts zu tun. Es gibt vermutlich hunderte, wenn nicht tausende von windigen Präparaten und Heilmethoden, zu denen es bessere Ministudien gibt als zu Regividerm, über die aus guten Gründen trotzdem nicht in der Tagespresse berichtet wird. Update 59, 4.11.: Es geht "überraschend früh" los. Auch Österreich darf sich auf die Supersalbe freuen: Die Auslieferung der ersten 25000 Tuben an den Großhandel in Deutschland und in der Schweiz habe am Mittwoch begonnen, Österreich folge rasch, sagte der Sprecher der Vertriebsfirma Mavena Health Care, Marc Tenbücken. Update 60: So richtig scheint das Selberanrühren auf Basis des veröffentlichten Rezepts nicht zu funktionieren: Apotheker Dr. Gerd Wolf aus Grafschaft-Ringen hat sich die Rezeptur näher angeschaut und gravierende Mängel festgestellt. So erfordert die Licht- und damit Oxidationsempfindlichkeit des Wirkstoffs Vitamin B12 gerade in wässriger Lösung einen Oxidationsschutz, der jedoch in der Rezeptur fehlt. Zudem enthält die Rezeptur ungewöhnlich viel Avocado-Öl, eine Emulgator-Konzentration des Zuckertensids TegoCare PS, die mit 8% deutlich über den Empfehlungen des Herstellers liegt sowie zu hohe Kaliumsorbat- und Citronensäure-Konzentrationen.
Das wäre bestimmt ein quotenträchtiges Thema für eine Kochsendung mit Kerner und seinen Fernsehköchen. Vielleicht hilft noch ein wenig frisches Basilikum?In eigenen Versuchen ist es Wolf nicht gelungen, mit der vom Hersteller publizierten Rezeptur eine stabile hydrophile Creme herzustellen. Update 61: Ob das für die Trittbrettfahrer mit ihren "Startersets" ein Grund ist, nachzubessern (z.B. www.suppenkoechin.de/pflegeprodukte/starterset.php)? (via) Update 62, 5.11.: Die Dr. August Wolff GmbH ist eines der 16 Unternehmen, dessen Desinteresse an der Salbe in der vom WDR veröffentlichten Liste von Absagen von Pharmakontakten zur Untermauerung von Martens' Verschwörungstheorie herhalten musste. Vermittler in Diensten der Regeneratio-Salber war dem Dokument zufolge auch hier Dr. Merges (vgl. Update 49). Der knappe Kommentar zu dem Wolff-Kontakt in der Liste beschränkt sich auf das Ergebnis: "28.07.05 Absage". Christoph Abels, der als habilitierter Hautarzt und medizinischer Direktor bei Wolff tätig ist, erklärt nun gegenüber der "Neuen Westfälischen", warum er die Salbe nicht für erfolgversprechend gehalten hat: "Erstens, weil die Qualität der vorgelegten Wirksamkeitsstudien zu wünschen übrig ließ." Und, was für den Forschungsleiter viel wichtiger ist: Schon die physiochemischen Eigenschaften des Hauptwirkstoffs Vitamin B 12 sprächen gegen eine Wirksamkeit. Das Vitamin, Name Cobalamin, könne nämlich überhaupt nicht in die Haut eindringen, zu groß sei sein Molekulargewicht. Dieser Frage sei in den Studien überhaupt nicht nachgegangen worden. "Wir würden bei einem neuen Wirkstoff aber als Erstes sehen wollen", erklärt Abels, "dass er durch die Haut durchgeht." Entsprechende experimentelle Versuche seien nicht teuer, ein Ergebnis bekomme man für 25.000 Euro. (Nachtrag: Ein Leser weist darauf hin, dass eigentlich nicht das Molekulargewicht, sondern die räumliche Struktur des Moleküls dafür entscheidend sei, ob es in die Haut eindringen könne oder nicht, und wundert sich, dass Abels hier so ungenau argumentiert.) Update 63: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Noch immer traut sich kein deutscher Journalist, die Lügen, Widersprüche und Manipulationen in Martens' Film offen anzusprechen. Eines von vielen Beispielen der zwar kritische, aber in der Sache windelweiche Artikel von Werner Bartens in der SZ. Update 64: In unseren Kommentaren haben schon mehrere Leser über das "Buch zum Film" berichtet. Die Begeisterung über das Werk hält sich bislang eher in Grenzen. Exemplarisch ein Zitat von Kommentator "hema": Das Buch ist ja so übel. Noch Typos drin, stilistisch wie vom unbegabten Abiturienten geschrieben, hingekleistert.
Das bestätigt ungefähr den Eindruck, den mir die offizielle Leseprobe vermittelt hat.Also, selbst wenn die Geschichte nicht so zusammengeklebt wäre UND nicht so reißerisch UND nicht so unwahr in etlichen Aspekten UND etliche Dinge nicht verschwiegen würden, hätte sich Martens mit diesem Buch keinen Gefallen getan. Einfach zu schlecht nach meiner Meinung. Update 65: Wie schon den Begriff "Hautarzt" legt Martens auch den Begriff "Pharmaunternehmen" sehr weit aus, damit seine Verschwörungstheorie nicht schon im Ansatz zusammenfällt. Das erste, angeblich unter höchst konspirativen Bedingungen telefonisch eingegangene Angebot eines "großen Pharmaunternehmens" und "Pharmaherstellers", das Klingelhöller per Telefon erhalten haben will, kann - glaubt man der Beschreibung in Martens' Buch - wohl nur aus den Reihen des Kosmetik- und Konsumgüterkonzerns Beiersdorf (u.a. "Tesa", "Nivea") gekommen sein (vgl. auch Pharmaunternehmen). [Nachtrag: Im Film wird der Name "Beiersdorf", anders als im Buch, in diesem Zusammenhang sogar explizit genannt. ] Unter dem Titel "Die Nivea-Connection" wäre der Film vielleicht nicht so ein Reißer gewesen. Und: Die Beiersdorf-Salbe "Laceran", derentwegen das Regividerm-Patent vom bösen "großen Pharmaunternehmen" nach Martens' Theorie gekauft und unterdrückt werden sollte, um sich die damit erzielten horrenden Gewinne auf Kosten der Patienten rücksichtslos für alle Zukunft zu sichern, erhält man beim gut sortierten Online-Versand seines Vertrauens nicht für 25,10 Euro, sondern - seit 1998 unter Namen wie "Eucerin Urea" - bereits zu Preisen zwischen 5,44 und 12,38 Euro. [Anmerkung: Die hier ursprünglich genannte noch niedrigere Preisangabe von 1,93 Euro beruhte auf einem Datenbankproblem von "medvergleich.de", das dazu führt, dass die "Laceran-Salbe UREA, 150ml" einem Proteinpülverchen eines anderen Herstellers zugeordnet wird. Dank an "lostinnl".] Update 66: Das Eso-Blog veröffentlicht eine Medienbetrachtung zum Regividerm-Skandal: Die Wochenmagazine, die für sich "Fakten, Fakten, Fakten" oder besondere Gründlichkeit in Anspruch nehmen, haben diese im Fall Regividerm vermissen lassen. So ist im Spiegel-online am 21.10. im Wesentlichen eine etwas ausgeschmückte WDR-Fassung zu lesen, während der Focus am 20.10. gar einen neuen Medizinskandal sieht. Erst am 24.10 sieht der Spiegel Merkwürdigkeiten und der Focus meldet erst am 27.10., dass die Creme erneut überprüft werde. Damit gebührt dem Focus die rote Laterne in dieser Hinsicht, knapp vor dem Schweizer Tagesanzeiger, dessen Wissenschaftsredakteurin Juliane Lutz anscheinend eine Woche in den Bergen war. Update 67, 7.11.: Die Fachpublikationen "Laborjournal" und "arznei-telegramm" thematisieren in ihren November-Ausgaben die rosa Salbe und nennen dabei die Dinge beim Namen. Im "Laborjournal" heißt der Artikel "Schleichwerbung für Quacksalbe und Wunderbuch" (im Inhaltsverzeichnis "Verschwörungstheorien: Schleichwerbung für eine Quacksalbe"), eine Zusammenfassung findet sich bereits in der Wikipedia. Im "arznei-telegramm" heißt der Artikel "Vorsicht Desinformation - Regividerm: ARD als Marketinghelfer". Eine Zusammenfassung dieses Artikels folgt. Update 68, 8.11.: Aus dem Artikel des "arznei-telegramms" (a-t): Die vitaminisierte Fettcreme REGIVIDERM, die gleichermaßen gegen Neurodermitis und Psoriasis wirken soll, ist tatsächlich etwas Besonderes: Noch nie zuvor ließ sich so eindrücklich miterleben, wie innerhalb weniger Tage eine Art Wundermittel flächendeckend bekannt gemacht wird.
Nach Einschätzung des a-t lässt sich ein Nutzen der Salbe durch die vorliegenden Studien nicht hinreichend belegen. Hinzu komme, dass die häufigen lokalen Unverträglichkeiten, entgegen der Behauptung der ARD, die Salbe habe "keine Nebenwirkungen", in einer der Studien auffallend seien. Fazit:[...] In Blogs und auf anderen Internetseiten werden zahlreiche, zum Teil groteske Ungereimtheiten und Widersprüche der Sendung diskutiert und aufgedeckt. Wir erachten daher ein Verbot des Vertriebs als Medizinprodukt und eine Einstufung als Arzneimittel für zwingend geboten. Für eine Zulassung durch die Arzneimittelbehörde müssten dann aussagekräftige Studien vorgelegt werden. Update 69: Filmautor Klaus Martens möchte "zur Zeit mit niemandem mehr über dieses Projekt reden". Update 70, 10.11.: Der Deutsche Neurodermitis Bund veröffentlicht noch einmal (vgl. Update 25) eine Stellungnahme zu Regividerm, dieses Mal mit einem umfangreichen Überblick über zahlreiche Ungereimtheiten in der Geschichte, und tritt damit Vorwürfen entgegen, er stecke "mit den kriminellen Machenschaften der gesamten Pharmaindustrie unter einer Decke". Klaus Martens kann sich jedenfalls nicht mehr darauf hinausreden, ein Jahr lang nur schlecht recherchiert zu haben. Die ganze suggestive Aufbereitung des Films mit seinen bewusst manipulativen Aussagen entlarven eindeutig die dahinter steckende wirkliche Absicht: Mit aller Macht diese Salbe zu bewerben. Update 71: Das Magazin "Focus" hatte bereits am 26.10. einen ordentlichen Artikel zum Thema. Die verhinderte Wundercreme wird schon Mitte November zu kaufen sein gleichzeitig kommt das begleitende Buch des Doku-Autors Martens heraus. Am Tag nach der TV-Ausstrahlung war das Werk ein Amazon-Topseller, beim zukünftigen Salbenhersteller „laufen die Telefone heiß“. Also doch ein Happy End? Für Patienten, die darauf hereinfallen, wahrscheinlich nicht. Update 72, 11.11.: Der WDR, der sich bislang öffentlich noch keinen Millimeter von Martens' Stück distanziert hat, verzichtet anscheinend klammheimlich auf die für den 30.11. um 22:00 Uhr geplante Wiederholung des Films im WDR-Fernsehen und kündigt am vorgesehenen Sendeplatz statt dessen die Sendung "Ware Haare - Das weltweite Geschäft mit der Schönheit" an. Die Sendung stammt aus dem Archiv der gleichen Reihe ("die story"), wurde aber bereits im Februar ausgestrahlt. (Dank an "lostinnl") Update 73: Das "Laborjournal" hat den bereits erwähnten Artikel (vgl. Update 67, 69) dankenswerterweise (in leicht erweiterter Fassung) online verfügbar gemacht. Wie kein anderer Presseartikel bisher bringt Winfried Köppelles Text die Dinge in klaren Worten auf den Punkt. Kostproben: Ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen ein Hort von Ignoranten und Selbstvermarktern? Ein am 19. Oktober gesendetes Rührstück über eine angeblich unterdrückte Wundercreme gegen Neurodermitis enthüllt vor allem eines: Deutschen Fernsehmachern ist nicht einmal der größte Blödsinn peinlich. [...] Martens’ Rührstück, das beim WDR in der Sendereihe „die story“ lief (Selbstbeschreibung: „Gute Recherche, klarer Erzählstil, berührende Themen“), kam bei den Kommentatoren vieler Qualitätsmedien hervorragend an. Die Fernsehkritikerin der Süddeutschen Zeitung etwa lobhudelte: „[...] Ein Beitrag, in dem sich die Guten und die Bösen sehr klar voneinander unterscheiden lassen, fast so, dass es einen schon wieder misstrauisch machen könnte. Dass man es am Schluss doch nicht ist, spricht für die Sorgfalt des [...] Klaus Martens, für seine Recherche und seine Art der Aufarbeitung.“ [...] Ob Martens wirklich weiß, wovon er spricht? Ein volles Jahr will der WDR-Mann recherchiert haben – fragt sich bloß wo, angesichts der Fülle an Ungereimtheiten, peinlichen Fehlern und Täuschungsmanövern, die sein Film enthält. [...] Wie ging nochmal dieser GEZ-Werbespot? „Mit Ihren Rundfunkgebühren sorgen Sie für echte Qualität. Auch in Zukunft möchte ich nicht auf außergewöhnliche Fernsehfilme und Reportagen verzichten.” Es scheint tatsächlich, dass den WDR-Oberen nichts und niemand peinlich ist. Update 74: Der ARD-Sender rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) setzt die ARD-Schleichwerbekampagne zur Markteinführung von Regividerm ungeniert fort. Die Zuschauer der Gesundheitssendung "Quivive" werden dabei in vorbildlicher Weise im Rahmen einer Art Mitmach-Reality-TV-Arzneimittelstudie in die PR-Arbeit eingebunden: Quivive – Redaktion sucht Zuschauer
Ausgesuchte Serviceinformationen ergänzen das Angebot von "Quivive" auf der Webseite. Erwähnt wird zum einen die Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft e.V., vielleicht weil sie sich als einzige betroffene Patientenorganisation nicht empört über den ARD-Werbefeldzug für die rosa Salbe gezeigt hat (aber sicherheitshalber ohne Homepage und Link, nicht dass der informationssuchende ARD-Zuschauer noch mit einem weiteren Klick auf psoriasis-netz.de gelangt). Weiterhin darf ein "Buchtipp" ("Heilung unerwünscht - Die dramatische Geschichte eines Medikaments", das Wort "verhinderten" hat der DuMont-Verlag inzwischen getilgt) ebenso wenig fehlen wie Hinweise auf "Infos im WWW". Die gibt es an zwei Stellen. Zum einen auf der Website des Herstellers der Salbe (natürlich mit Link), zum anderen bei der ARD, wo man sich den Martens-Märchenfilm in der Mediathek in voller Länge zu Gemüte führen kann. (Dank an "tritta"!)Wenn Sie vorhaben, am Besten gemeinsam mit Ihrem Arzt eine Behandlung mit der Salbe Regividerm zu beginnen, dann melden Sie sich bei uns! Wir sind an Ihren Erfahrungen interessiert und würden das gern mit der Kamera begleiten. Bei Interesse melden Sie sich unter folgender Telefon-Nummer: 01805 – 21 71 21 (14 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz) Update 75, 12.11.: Das Magazin "Stern" berichtet in seiner heute erschienenen Ausgabe unter der Überschrift "Wie die ARD einer Neurodermitis-Creme zu einem Verkaufserfolg verhalf, obwohl deren Wirksamkeit umstritten ist" ausgiebig über den Fall. Nach einer ersten groben Durchsicht enthält der Artikel viele der bekannten und auch ein paar neue Informationen. Nach Stern-Informationen wurde etwa der Hautarztdarsteller Kroll vom Unternehmensberater Merges für die Rolle an Martens vermittelt (das passt zu der von mir vermuteten Rollenverteilung). Es ist auch von einer WDR-internen "Prüfung" die Rede. Update 76, 13.11.: Nach der Einschätzung von WDR-Programmdirektorin Verena Kulenkampff hat Autor Martens nach journalistischen Grundsätzen gearbeitet. Update 77: Die WDR-Zuschauerredaktion erteilt Anrufern, die sich nach dem Grund für die Programmänderung am 30.11. erkundigen (vgl. Update 72), die Auskunft, es gäbe "juristische Auseinandersetzungen" um den Salben-Film. Ob und wann der Film noch einmal wiederholt werde, sei nicht bekannt. Diese Darstellung verwundert, ist der Film doch auch Tage nach der Programmänderung in der ARD-Mediathek unverändert zu sehen und auf der WDR-Internetseite zum Film nach wie vor direkt verlinkt. Update 78, 16.11.: Per Mail liefert die Redaktion von "die story" auf Anfrage eine andere Version. (Zum besseren Verständnis der Antwort: Ich hatte in meiner Mail subtil suggeriert, böse Mächte könnten möglicherweise hinter der Absetzung der Sendung stehen): From: die story [die.story@WDR.DE] To: hockeystick ät hush punkt ai Date: Mon, 16 Nov 2009 09:08:10 +0100 Sehr geehrter Herr **********, aufgrund der zahlreichen Reaktionen und Diskussionen in Folge unseres Films arbeiten wir an einer Aktualisierung. Das geht leider nicht so schnell wie erhofft. Keine Sorge: Der WDR arbeitet in jeder Hinsicht journalistisch unabhängig, weicht also niemanden aus. Mit freundlichem Gruß Ihre story-Redaktion Ihre Hotline WDR Fernsehen i.A. *** ******** Update 79, 22.11.: In der wachsenden Schar von Trittbrettfahrern begrüßen wir jetzt auch die "Jean Pütz Produkte GmbH". www.jean-puetz-produkte.de/shopdev/cremeset-b12-p-754.html Update 80. 25.11. Die Online-Ausgabe des Magazins "Cicero" widmet dem Skandal eine Video-Kolumne: Mit "Heilung unerwünscht" leistete sich der WDR einen journalistischen Super-GAU. Vielleicht wäre er sogar damit durchgekommen, wenn nicht Frank Plasberg das Thema recycelt hätte. Wieso haben eigentlich Hobby-Blogger und nicht Wissenschaftsjournalisten den Fall aufgelöst, fragt Cicero-TV-Kritiker David Harnasch. Update 81. 14.5.2010 WDR trennt sich von Redakteur Klaus Martens. Update 82. 15.5.2010 Mit der vom Gebührenzahler finanzierten WDR-Dokumentation wirbt Mavena auch in der Türkei für die Wundersalbe. Update 83. 15.5.2010 Die Zeitschrift "WPK Quarterly", herausgegeben von der "Wissenschafts-Pressekonferenz e.V.", widmet einen Großteil ihrer Ausgabe 1/2010 dem Skandal um den Regividerm-Film. Den Schwerpunkt bildet eine umfangreiche chronologische Analyse des Films, die sich hochinvestigativ gibt, in der Sache jedoch enttäuscht. Beispielsweise entgeht den Autoren Volker Stollorz und Nicole Heißmann, dass der im Film aufgetretene "Hautarzt" gar kein Hautarzt ist, eine Tatsache, die hier und anderswo seit Monaten nachzulesen ist. Somit bleibt auch die wirtschaftliche Verflechtung der Protagonisten in ihrer Darstellung vollkommen auf der Strecke. Abgerundet wird das Heft durch eine wenig intelligente Wortmeldung eines Prof. Dr. Karl N. Renner, der den Film unter dem Strich eigentlich ganz toll fand und deshalb dessen Kritiker kritisiert. [Regividerm]
strappato 2009-10-20 Da steckt mehr dahinter, boocompany hilft. Der Artikel in der SZ ist auch keine Heldentat. Ein Einzelfall ist diese rosafarbene Creme nicht. So ersetzte der Pharmakonzern Novartis vor zwei Jahren ein preisgünstiges und wirksames Mittel, mit dem sich eine häufige Augenerkrankung kurieren lässt, durch ein fast identisches, aber viel teureres Medikament. Aus zulassungsrechtlichen Gründen dürfen Ärzte das alte Mittel zur Therapie nicht mehr verwenden - obwohl es erwiesenermaßen hilft und statt 15 000 Euro pro Patient nur 300 Euro kostet.
Es feht um diesen Fall.>> Kommentieren plazebo 2009-10-20
Fefe hat die Studie verlinkt: http://www.statistik.tu-dortmund.de/fileadmin/user_upload/Lehrstuehle/MSind/SFB_475/2001/tr27-01.ps
Postscript, diese Nerds. Wer kann das zu etwas lesbaren umwandeln? plazebo 2009-10-20 >> Kommentieren martina kausch 2009-10-20 Ich warte jetzt mal ab, was sie über die Wirkung berichten wird. Was mich persönlich irritierte, war der Hinweis in der Sendung, dass das Vitamin B12 u.a. den Stickstoff auf der Haut neutralisiert (oder so). Bislang hatte ich nämlich einen Vitamin B12-Mangel u.a. nur mit einer perniziösen Anämie in Verbindung gebracht.
Mich wundert noch viel mehr. Aber so eine Fettcreme mit oder ohne Vitamine muss ja auch nichts Schlechtes sein.
Honey,. wenn das der Fall ist, müsste eine reine Fettcreme auch helfen, was wohl aber nicht passt. Wie gesagt - ich warte ab und werde später berichten.
Allerdings weiß ich durch eine eigene wirkliche Zufallserfahrung, dass es schon Wirkstoffe gibt, die offensichtlich (fern ab der üblichen Kortisonbehandlung) bei Neurodermitis eine massive Linderung verschaffen. Weshalb dann nicht Vitamin B12?? Wie gesagt: abwarten.. ein "Versuch" findet demnächst in meiner Umgebung statt. ;) (nein, nicht mit mir!) BTW, wenn man etwas Erfahrung in der Herstellung von Salben hat, dann sollte es bei den Infos des Filmes ein Leichtes sein, diese Salbe selbst herzustellen. Aber Achtung! Dann bestehen Patentrechtsverletzungen.
Die eine Studie, die ich bislang im Volltext [Edit: man muss ggf. dem Browser bestätigen, dass man der Site blind vertraut, obwohl das Zertifikat nicht mehr gültig ist] gesehen habe, ist herstellerfinanziert, umfasst mehr statistische Verrenkungen als Patienten (13), zeigt eine tendenziell schlechtere Wirksamkeit als das Vergleichspräparat und enthält keine Placebo-Gruppe. Die andere Studie werde ich mir noch ansehen.
ach ja.. Studien! Komme mir bloß nicht mit diesen in Eurem Blog sehr oft erwähnten und zu Recht kritisierten Thema. ;)
(BTW, Link passt irgendwie nicht)
Der hier?
https://eldorado.tu-dortmund.de/dspace/bitstream/2003/5281/1/27_01.pdf Sollte eigentlich gehen.
"Sichere Verbindung fehlgeschlagen
eldorado.tu-dortmund.de verwendet ein ungültiges Sicherheitszertifikat. Dem Zertifikat wird nicht vertraut, weil das Aussteller-Zertifikat unbekannt ist. (Fehlercode: sec_error_unknown_issuer) * Das könnte ein Problem mit der Konfiguartion des Servers sein, oder jemand will sich als dieser Server ausgeben. * Wenn Sie mit diesem Server in der Vergangenheit erfolgreich Verbindungen herstellen konnten, ist der Fehler eventuell nur vorübergehend, und Sie können es später nochmals versuchen." Ich versuche es jetzt mal mit Opera, denn mein Firefox weigert sich, die Seite zu laden :( Nachschlag: ich lese mir die 20 Seiten jetzt mal durch, Opera sei Dank! ;)
Ach ja, richtig. Mit Firefox geht das auch. Die können sich an der TU Dortmund kein aktuelles Zertifikat leisten. Man muss deshalb beim ersten Besuch ein paar mal bestätigen, dass man auf allerlei Ungemach vorbereitet ist, und dass man weiß, dass man selber schuld ist.
;) Mehrfach bestätigen?? Mit mir nicht! ;) Solange es Alternativen gibt? ;)
patientx 2009-11-09 @martina kausch - Creme getestet?
"Wie gesagt: abwarten.. ein "Versuch" findet demnächst in meiner Umgebung statt. Ich warte deshalb ab und lasse mich eher von den harten Fakten aus meinem Umfeld belehren."Was ist denn nun aus dem Versuch in Ihrem Umfeld geworden? Tut sich etwas? Es wäre ja toll, wenn die Creme wirklich lindern würde... >> Kommentieren fabianfuchs 2009-10-20
Mir stellt sich die Frage, wie eine eventuell wirklich wirksame Arznei sich sonst noch gegen die gewiefte PR-Übermacht der Großkonzerne durchsetzen könnte - außer die gleichen Instrumente der (Manipulation) Kundeninformation zu nutzen? Dies frage ich mich unter der Voraussetzung, dass der "Versuch" in meinem näheren Bekanntenkreis funktioniert.
Ich warte deshalb ab und lasse mich eher von den harten Fakten aus meinem Umfeld belehren.
Harte Fakten? Notorische Skeptiker bezeichnen so etwas als Anekdoten.
@fabianfuchs: Ich glaube den ganzen Spin der Geschichte nicht. Schließlich hat die Firma das Produkt (oder ein sehr ähnliches Produkt) in der Vergangenheit schon selbst vermarktet, zu bestellen auf der Firmenwebsite als "ATU Red-Creme" für 37,90 DM. Danach ist die Firma dem Vernehmen nach in die Insolvenz gegangen. Wenn das Produkt denn so toll wäre, hätte sich das doch längst in der Gemeinde der Betroffenen herumgesprochen. Wozu braucht man Big Pharma, um eine solch simple Salbe zu vertreiben, die jeder Apotheker anrühren kann? Außer um schnell ein paar hundert Millionen zu machen und sich dann zur Ruhe zu setzen?
Mein Eindruck: Sie hatten ein schlechtes Blatt, und sie haben damit viel zu hoch gepokert. Und das dann auch noch mit den falschen Leuten. fabianfuchs 2009-10-20
Über die Seriosität des Filmemachers - sei er nun bekannt oder nicht - brauchen wir übrigens gar nicht zu diskutieren. Diese Diskussion ist für mich schon mit dem Begriff "Heilung" in seinem Buch- und Dokumentationstitel abgeschlossen.
Als Mitglied im Gründungsteam des ARD-Morgenmagazins müsste er sich eigentlich mit Gesundheit auskennen, das gebe ich zu. Oder war Martens noch vor Bankhofer? Motivation der Firma?
Die Art und Weise der Berichterstattung über Regividerm ist echt fishy. Insb. diese komischen Panoramaaufnahmen der Schweizer Bergwelt... Wie bei Rosamunde Pilcher (naja, zumindest glaub ich das ;-D )Spaß...äh...Spass beiseite. Mir kam während des ARD-Beitrags folgende Idee: Das Patent-Hickhack mit einigen großen Pharma-Firmen (ist sicher zermürbend) und die Vermutung, sie wollen das Medikament nicht als Konkurenz für ihre teureren Produkte, hören sich plausibel an. Ebenso die Wirksamkeit der Salbe. Könnte es darum nicht sein, dass die Firma quasi aus Verzweiflung und/oder Geldnot und/oder Torschlusspanik diese Medienkampagne inszeniert? Das wäre unschön, aber wenn das Medikament letztendlich wirkt (die nächsten Monate werdens hoffentlich zeigen), würde IMHO der Zweck die Mittel rechtfertigen. Was man abseits dieser Diskussion am Werdegang dieser Erfindung aber schön sehen kann, ist die Unfähigkeit des gegenwärtigen Patentsystems das Potential einer Entdeckung/Erfindung sinnstiftend auszuschöpfen. Was hat diese Rating-Agentur genutzt, was die Kreditgeber und Investoren? Ne Creative/Scientific Commons Lizenz wäre IMHO ein viel besseres Sprungbrett gewesen :-) luckyeddy 2009-10-21 Finanzinteresse
Der Bericht wirft schon einige interessante Fragen auf oder lässt diese zumindest offen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keinen Generika-Hersteller geben soll, der nicht mal die Nase vorn haben möchte und mit einem solchen (konkurrenzlosen?) Produkt absahnen möchte.Die Wahrscheinlichkeit, dass auch die wirtschaftlichen Interessen des Erfinders die Verbreitung des Medikamentes verhindert haben erscheint mir auch ziemlich hoch. Es wäre aber auch naiv, die beschriebenen Verhaltens-Mechanismen der naturgmäß primär wirtschaftlich interessierten Unternehmen für nicht realistisch dargestelt zu halten. Das hier eine "Marktbereinigung" angestrebt wurde klingt für mich nicht unlogisch. Das Problem ist ja auch nicht, ob ein Erfinder wirtschaftliche Interessen hat oder ein Konzern wirtschaftlich interessiert ist. Das Problem ist, dass es einen Bedarf für eine Salbe mit den beschriebenen Merkmalen gibt. Wenn sie tatsächlich kann, was in dem Bericht beschrieben wurde, dann ist es schon traurig, wie wenig persönliche Schicksale gegenüber wirtschaftlichen Interessen zählen.
Das Hauptproblem ist m.E., dass die Ansprechpartner in der Industrie sich wohl durch die beiden windigen unverblindeten Ministudien nicht davon überzeugen haben lassen, dass das Cremchen überhaupt besser wirkt als eine Fettcreme ohne Vitamin B12.
Airnergy jammert ja auch nicht zur besten Sendezeit rum, dass Siemens Medical Solutions ihre Kiste nicht vermarktet. Airnergy hat auch Studien. Fragt sich halt bloß, welcher Qualität. Und Airnergy hat sogar, anders als die regenerierte Firma Regeneratio, prominente "zufriedene Anwender". sil 2009-10-21 thor-loky 2009-10-21 amelia 2009-10-21 amelia 2009-10-21 @thor-loky 2009-10-21
meiner Erinnerung nach wurde in der ARD-Doku mal ein Prei von 10MioEURfür das Patent erwähnt, aber ohne Produktionsgarantie. PriceWaterhouseCooper hatte den Wert der Erfindung mit knapp unter 1MrdEUR geschätzt.sil 2009-10-21 dreistelliger Millionenbetrag fürs Patent gefordert
"Doch war keine Firma bereit, das Patentrecht für einen dreistelligen Millionenbetrag zu kaufen."http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/article/571661/geld-zaehlte-verantwortung.html?sh=7&h=2086331490 Ganz schön gierig, der "Ex-Medizinstudent". Im Film kam er eher wie ein moderner Robin Hood rüber.
So dumm, wie der Kommentar in der "Ärzte Zeitung" sonst rüberkommt, hat die Autorin möglicherweise einfach nur angenommen, dass die Preisforderung mit der angeblichen Schätzung von PWC identisch gewesen sei.
@amelia
stimmt, "hilft mir" ist nicht das gleiche wie "wirksam im medizinischen Sinne". Ob das Medikament letztendlich Apotheken-, oder sogar Rezept-pflichtig sein soll, oder aber frei verkäuflich sein wird, wurde in der Sendung gar nicht angesprochen. Die Webseite des Herstellers (http://www.regividerm.de/der-tag-danach/) schreibt "... in den Apotheken in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich..."
@sil: Ich habe den Eindruck, man hält mich hier und da für einen Agenten der Pharmaindustrie. Das ehrt mich. Ist mir seit Bankhofer nicht mehr passiert.
Übrigens habe ich heute mal in die Lauer-Taxe gesehen. Die Creme ist nicht apothekenpflichtig, und kein Arzneimittel. Daher unterliegt sie nicht der Arzneimittelpreisverordnung. Die Marge der Apotheker ist ganz ordentlich (rund 50%). Könnte bei Versandapotheken ein Vorzeige-Angebot werden.
sil 2009-10-21 :-)))) Das passiert mir andauernd. Ich glaube, die wollen das als Medizinprodukt auf den Markt bringen. Die arzneimittelrechtliche Einstufung dürfte nach Markteinführung noch ein ganz anderes Thema sein. Vor allem für Blogger, die die Werbeanzeigen auf solche Sachen abklopfen. Ich habe bei der Sache einen richtig dicken Hals. Da wird ein fettes Geschäft mit falschen Hoffnungen gemacht. Viel zu teuer ist die Creme natürlich auch noch, aber bei DER Werbung kann man natürlich auch was verlangen. Das wird übrigens schon seit den 50er Jahren von Big Pharma unterdrückt (leider nur die Überschrift zu sehen): "1: Med Klin (Munich). 1954 Aug 13;49(33):1293-4.Links [Experience with vitamin B12 in the treatment of dermatoses, particularly of seborroic origin.]" http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/13202997 amelia 2009-10-21
Eben. Die Fa. Regeneratio hat so ein Sälbchen ja in der Vergangenheit auch schon als Kosmetikum direkt vertrieben.
plazebo 2009-10-22
Martens müsste ja über seinen Morgenmagazinkollegen Bankhofer den Kontakt leicht herstellen können.
kannsnich glauben 2009-10-22 ATU Red-Creme
Das ist ja wohl der Hammer. Die Salbe war schon einmal als ATU-Red Creme auf dem Markt (für 37,90 DM).Danke für den Link (s.o.) und den Blog. Jetzt weiss ich was ich von der ganzen Sache halten darf. >> Kommentieren philrs 2009-10-21 2. Studie kurz angerissen
Die andere Studie gibt es bei uns in Finnland direkt im Volltext (Wiley hat einen IP-Filter und Finnland mglw. eine Nationallizenz?), liegt Euch in diesen Minuten auch vor. Soll doppelblind gewesen sein, allerdings hat jeder Patient sowohl B12- als auch Placebosalbe angewendet - auf der jeweils anderen Körperseite.Ein seltsames Ausschlusskriterium war noch dabei: Known vitamin B12 allergy Ist das sowas wie Otto Waalkes' "Sauerstoffallergie"? Ich hab mal gelernt, dass es ohne B12 nicht geht - spätestens wenn die Speicher leer sind. Vielleicht meinen sie ja topisch.
Danke, ist eingetroffen.
>> Kommentieren romanrochel 2009-10-22 Mal ganz abgesehen von der angeblich gestern kurzfristig gefallenen Entscheidung, dass Mavena Health Care die Vermarktung innerhalb von 2-3 Wochen auf die Beine stellen wird?!
Das sieht in der Tat komisch aus. Das Präparat ist anscheinend seit dem 15.10. in die
Regividerm B12 Salbe. PZN 5523487 15.10.2009 in die Hersteller: mavena Heal. C.DTL. GmbH In den 14-tägigen Fernsehzeitungen ("TV Spielfilm") angekündigt wurde die Sendung in der am 2.10. erschienen Ausgabe. Eine KNA-Meldung vom 29.9. ist der früheste öffentliche Beleg für den geplanten Sendetermin, den ich auftreiben konnte. Auf der Homepage des Herstellers hieß es: Nach der Ankündigung des Dokumentarfilms „Heilung unerwünscht – Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern“ , der am Montag, den 19.10.2009 um 21.00 Uhr in der ARD gesendet wird, ist ein großes Interesse an unserem Projekt „Regividerm® Salbe“ entstanden. Wir haben uns deshalb gegen alle Widerstände entschlossen, Regividerm® Salbe selbst zu produzieren und hoffen, damit schon bald den Betroffenen der großen Zivilisationskrankheiten Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wirksam und nebenwirkungsarm helfen zu können! Das müsste alles schon unfassbar fix gegangen sein. Noch kühner ja die Version, die uns SpOn auftischt: Nach der Sendung hat sich nun jedoch offenbar ein Vertriebspartner gefunden: die schweizerische Mavena Health Care AG. "Seit Dienstag [Anm.: das wäre der 20.10.] weiß ich, dass Regividerm ab Mitte November in Deutschland erhältlich sein wird", sagt Renate Kott-Roesmer, Geschäftsführerin von Mavena Health Care Deutschland. Das Unternehmen übernehme den Vertrieb der Salbe, die von der Firma Regeneratio Pharma GmbH hergestellt wird, einst gegründet von Karsten Klingelhöller. "Es handelt sich um eine kurzfristige Entscheidung", so Kott-Roesmer gegenüber SPIEGEL ONLINE. joernsen 2009-10-22 Markteinführung schon länger geplant.
Und wenn man auf der Seite der IFA GmbH schaut (links auf Radaktionskalender klicken), wird man feststellen, das die Anmeldung spätestens am 25.9.2009 raus gegangen sein muss. Also doch schon etwas länger geplant Herr Kott-Roesmer.
Sehr schön, danke.
naumi 2009-10-23 Markteinführung schon viel länger geplant
Das ist Timing. Genau 5 Tage nach der Fernsehsendung sind laut Homepage http://www.regividerm.de/produktion-der-ersten-charge/ knapp 28000 Packungen produziert:27660 Packungen original Regividerm® Vitamin B 12 Salbe a 100 Gramm sind zwischenzeitlich produziert und verpackt worden. Nun werden wir die notwendigen Analysen vornehmen lassen, damit Regividerm® Vitamin B 12 Salbe in einwandfreier, pharmazeutischer Qualität zur Verfügung gestellt werden kann. Erst wenn alle notwendigen, positiven Ergebnisse vorliegen, kann Regividerm® Vitamin B 12 Salbe an die Großhändler der Apotheken ausgeliefert werden. Wir hoffen, dass die beauftragen Laboratorien im Verlauf der kommenden Woche “grünes Licht” geben. Unser Vertriebspartner, die Mavena Health Care AG, wird anschließend Regividerm® Vitamin B 12 Salbe an den Großhandel ausliefern. Einer Verfügbarkeit in den Apotheken, steht dann, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bezirksregierung von Nordrhein Westfalen, nichts mehr im Wege. Wer sich in der Branche auskennt, weiß, dass für Umverpackung, Tuben und Produktion mindestens 3 Monate Vorlauf notwendig sind. Hier hat man es in vier Tagen geschafft. Klasse! >> Kommentieren multiresistent 2009-10-22 Hart aber fair?!
Jetzt bringt die Story der Plasberg auch noch, samt eingeladenem Buchautor.Mal sehen, ob die Studien den "Faktencheck" überstehen ;-) ...und mal sehen, ob die Telekom behauptet, die Creme würde ihr Markenrecht verletzen... >> Kommentieren multiresistent 2009-10-22 Wer ist eigentlich Ewald Weigle?
Und wieso gehört Ihm laut denic die Domain revigiderm.de?Mehr Infos findet man über den Herrn auf http://www.kuschelfest.de/1_HOME.htm so richtig schlau werde ich daraus jedoch nicht...irgendwie klingt das dadurch eher noch eine Ecke abenteuerlicher.
Laut denic.de gehört die Domain regividerm.de seit dem 15.04.2009
Domaininhaber: Ruediger Weiss Organisation: Regeneratio Pharma GmbH Davor war sie offenbar verwaist oder stand zum Verkauf. Ich vermute demnach, dass ungefähr zu dieser Zeit die Entscheidung gefallen sein muss, das Ding noch einmal aufzuziehen. Von Herrn Weigle sehe ich da aber nichts. Edit: Ach so, jetzt sehe ich, der Herr Weigle hat die Version mit den vertauschten Konsonanten, aber erst seit gestern. Sieht nach einem Trittbrettfahrer aus, der auf Buchstabendreher hofft. multiresistent 2009-10-22
Wenigstens vom Namen her hat die Wundersalbe ja auch schon das Zeug zu einem richtigen Medikament.
Das mit dem "nicht schaden" würde ich nicht unterschreiben, auch wenn das Zeug als "nebenwirkungsfrei" angepriesen wird. In den Ministudien ist u.a. von Hautrötungen die Rede, und das schon nach viel kürzerer Anwendungsdauer, als das in der Realität notwendig wäre:
Table 3. Cutaneous adverse events Adverse event n Acute phase of atopic dermatitis 8 Local skin irritations (itching, burning and redness) 23 Allergic rhinitis 1 Vesiculation on the wrist 1 ebenholz 2009-10-22 @ strappato
Übrigens habe ich heute mal in die Lauer-Taxe gesehen. Die Creme ist nicht apothekenpflichtig, und kein Arzneimittel.*********************************** das ist mir auch aufgefallen. habe dann eine mail an das story team geschrieben, und gefragt, wieso keine vermarktung als kosmetisches produkt "für besonders trockene und strapazierte haut" geplant ist. da hätte man sich meiner meinung nach den ganzen schmonzes mit der pharmaindustrie sparen können. die antwort bestand im wesentlichen aus einem hinweis auf das bald erscheinende buch und auf die webseite von regividerm. eine weitere nachfrage per mail wurde gar nicht erst beantwortet. amelia 2009-10-22
Mir wäre es ja lieber, die Geschichte würde sich in den Köpfen als Lehrstück für Korruption und Inkompetenz im deutschen Medizinjournalismus festsetzen. Aber ich habe auch wenig Hoffnung.
Es ist, am Rande bemerkt, auch ein Lehrstück für lemminghaftes Herdenverhalten auf Twitter. Das Retweeten geschieht meist ohne den Umweg über den Kopf.
"dass wir da alle einer fetten PR-Kampagne aufgesessen sind" - Wir? Herr Felix von Leitner (Fefe), einige wohl von Anfang an nicht.
Ich habe auch keine Ahnung, wer ihm diese überraschende Information geflüstert hat.
Vielleicht gefällt es ihm ja nicht, wenn man ihn als Verschwörungsexperten bezeichnet. War doch nett gemeint. amelia 2009-10-22
Amelia, die Motivation dürfte Arroganz gewesen sein.
pr-kampagne
guten tag herr blogger,nun muss ich - als von der krankheit betroffener - doch mal meine meinung dazu abgeben. und zwar: 1. wissen wir alle nichts über die zusammenhänge. daher können wir keine aussagen treffen. z.b. könnte es sein, dass die aussicht auf eine ard-ausstrahlung, die ja einiges an besuchern anziehen kann, bereits vor dem bericht neue bewegung in die sache gebracht hat. ich weiß es nicht, aber ich urteile nicht einfach negativ darüber, dass "jetzt auf einmal jmd. gefunden wurde, um das Ding zu vertreiben". Zudem sehe ich nichts schlecht an so einem Bericht. Seit 20 Jahren gibt es das Ding nachweislich und es kam nicht auf den Markt? Und dann soll der Journalist seinen Bericht zurückhalten, nur weil es jetzt doch auf den Markt kommt? Im Gegenteil, er müsste ihn dann möglichst schnell publizieren, um noch aktuell zu sein. Das scheint auch hier eher der Fall. 2. JETZT DER WICHTIGE TEIL! Ich habe selbst Neurodermitis. Ich bin in hohem Maße informiert über die Krankheit und einige Ihrer Zusammenhänge. NATÜRLICH kann eine Salbe nicht Neurodermitis heilen. Das ist absolut unmöglich, da Neurodermitis nicht eine Hautentzündung ist, sondern ein tief greifender Prozess innerhalb des Körpers der sowohl mit dem Magen-Darm-Trackt als auch mit der Psyche und der Umwelt (Allergene) zusammenhängt. Nun ist es aber so, dass viele Neurodermitiker zu vielen Zeiten einfach die unschönen Stellen los werden wollen (oder müssen), um normal leben zu können. Mögliche Situationen, bei Jugendlichen beim Discobesuch, bei Erwachsenen beim Bewerbungsgespräch, beim Abendessen mit Kollegen oder ganz allgemein bei der Arbeit und in der Öffentlichkeit. Dazu schmieren die Menschen mit Kortison Salben, die a) nach einiger Zeit EXAKT 0 Wirkung mehr haben b) den Cortisol Haushalt des Körpers durcheinanderbringen c) alle möglichen Nebenwirkungen haben, angefangen von schwerwiegenden Magen-Darm-Problemen, Nierenproblemen und auch kleineren Problemchen wie der Ausdünnung der Haut. Und da die Salbe schon nach wenigen Monaten nicht mehr richtig wirkt, braucht man immer mehr Kortison und Kortikoid Salben, und muss immer mehr Nebenwirkungen in Kauf nehmen, die sich wieder negativ auf die Neurodermitis im Allgemeinen auswirken. So läuft bisher die "Behandlung" von Neurodermitikern in der Schulmedizin. Nur wer erkannt hat, dass Kortison Quatsch ist, macht sich nicht dauernd selbst immer kränker. Nun gibt es Alternativen zu Kortison, die kaum ein Arzt kennt, die ich aber durch langjährige Erfahrung herausgefunden habe. Diese sind jedoch keine Salben/Cremes sondern oft Pasten, die man nicht einfach tagsüber sondern nur nachts anwenden kann. Oder auch Kokos-Öl, das wirkt z.B. bei mir sehr ähnlich zu Kortison (da Kortison bei mir nicht mehr wirkt, zu lange genommen). Nun gibt es da eine Salbe, die auf ähnlichen natürlichen Ressourcen aufbaut und aufgrund ihrer Salben-Konsistenz relativ einfach anzuwenden ist sowie ganz regulär vom Arzt aufgeschrieben und von der Kasse übernommen werden können. DAS IST FÜR EINEN NEURODERMITIKER ein ungemeiner, ganz gewalter Vorteil. Ich würde viel für so ein Medikament geben, dass einem das Leben erleichtert. Es heilt nicht. Aber es erleichtert, lindert und hilft ein wenig. Das ist bereits ungemein viel bei Neurodermitis, so etwas gibt es bisher nicht als Medikament, wie oben ausgeführt. Daher finde ich es etwas traurig, wenn jetzt hier von "gelungenem PR Coup" geredet wird, denn auch da wird schon wieder das Leid der bis zu 5 Millionen Deutschen vergessen, die Neurodermitis haben. Übrigens: Ich habe eine sehr starke Form dieser Krankheit. Für mich geht es nur um Linderung (mit einer Creme - heilen kann man mit einer Creme mich nicht). Jemand aber, der nur ein wenig Ausschlag in der Armbeuge hat und nie mehr als das bekommt, für den ist eine Creme wie diese ja wirklich die Heilung. Zudem möchte ich noch kommentieren, dass Sie schreiben "ein fragwürdiges" Medikament. HALLO? Haben Sie sich mal über die Nebenwirkungen von Kortison informiert? (ich habe oben nur 3 von 50 aufgezählt!) Wenn die neue Creme KEINE NEBENWIRKUNGEN hat und trotzdem ein wenig hilft (so wie eine schwache oder sehr schwache Cortisonsalbe), dann wäre das ein riesiger Fortschritt, ähnlich wie ich im Moment Kokosöl benutze, nur besser zu handhaben. Ich finde, besser ein Medikament, was VLLT wenig oder nicht hilft, als eines, das kränker macht und auf lange Sicht AUCH NICHT WIRKT (haben Sie mal 1 Jahr Cortison genommen - wirkt dann nicht mehr!). Mir ist also ums genau zu sagen, scheissegal ob das PR ist oder nicht - wenn es 20% der Neurodermitiker ein wenig hilft, wäre das riesig! phiola 2009-10-22 Wenn das Wörtchen wenn nicht wär...
> Wenn die neue Creme KEINE NEBENWIRKUNGEN hat > und trotzdem ein wenig hilft Sie hat aber Nebenwirkungen. Grammweise Cyanocobalamin auf die Haut schmieren ist eben was anderes als mikrogrammweise Cyanocobalamin essen. Es grüßt, Phiola
@holgi: Manchmal planen Menschen vielleicht auch eine größere Anschaffung. Man weiß es nie.
>> Kommentieren phiola 2009-10-22 Nächster Klops
http://forum.oekotest.de/cgi-bin/YaBB.pl?num=1255978539/49#49
Danke, siehe Update 26.
Die Salbe seit als Medizinprodukt zugelassen, für das klinische Studien nachgewiesen werden müssen. Die Salbe rangiere aber eine Stufe unter dem Status Arzneimittel, bei dem für eine Zulassung sehr umfangreiche Langzeitstudien nötig sind.
http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Panorama/8311.htmlSelten so was unsinniges gelesen. Die klinischen Tests für ein Medizinprodukt der Klasse IIa sind minimalst und mit denen eines Arzneimittels nicht zu vergleichen. Es muss auch keine Wirksamkeit zeigen. Ein Medizinprodukt der Klasse IIa ist nicht für den längeren Gebrauch bestimmt (kleiner gleich 30 Tage). Dagegen geht das Unternehmen von Langzeitanwendung aus. Haarsträubend. >> Kommentieren aberhallo99 2009-10-22 unglaublich
da müsste man sich doch glatt beim wdr-rundfunkrat beschwerensil 2009-10-23 28?
"Passend dazu bietet eine Agentur "just in time" neben einem Interviewtermin mit dem Geschäftsführer die ARD-Sendung auf CD an. PR-Unterlagen zur neuen Salbe können ebenso geordert werden wie ein Muster der Salbe."http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/10/22/heilung-unerwuenscht-alles-zufall-oder-nur-profitgier.html
28.
hema 2009-10-23 Das läuft schon
Ich habe frist- und formgerecht Beschwerde eingelegt. Zu "hart aber fair" erfolgt das ebenfalls. Und wenn PHOENIX das jetzt (heute UND morgen) NOCHMAL sendet, gibt das noch mal. So lange, wie sie es halt brauchen.Wir leben ja nicht in Bananistan. ;-) >> Kommentieren empr 2009-10-23 Fragen
Grüß Dich, die hier verlinkten Informationen erscheinen plausibel. Man könnte in der Tat, auch aufgrund der Sache mit der PZN, annehmen, dass es sich um einen PR-Gag handelt. Nun möchte ich jedoch einmal folgende Fragen in den Raum stellen: 1. ARD (wenn nicht gar der komplette öffentliche Rundfunk), Spiegel & Co. - stecken alle unter einer Decke? 2. Die Patienten aus der Sendung waren Schauspieler? 3. Der Erfinder (?) der Creme wurde für den Bericht extra in ein Krankenhaus geschafft und ist in Wirklichkeit gar nicht krank? Das die Pharma-Industrie aus kapitalistischen Gründen Medikamente zurück hält, steht für mich völlig außer Frage (mit Menschen, die dies ernsthaft anzweifeln, unterhalte ich mich erst gar nicht). Ob dies nun auch auf diese Salbe zutrifft weiß ich nicht, aber könnte nicht folgendes sein: Ja, die machen jetzt Geld. Möglicherweise war es auch einfach nur sehr geschicktes Marketing. Aber wenn ich über Jahrzehnte so fertig gemacht worden wäre, bis hin zu Morddrohungen, dann würde ich dies mit Sicherheit auch nicht anders machen. Vielleicht denkt Ihr mal über meine obigen Punkte 1. bis 3. - ich halte ja selbst nichts vom "Spiegel". Aber das dieses Blatt sich für eine derart offensichtliche Werbung - und letztlich ist es nichts anderes - hergibt, will ich nun auch nicht ganz glauben. Vielen Dank im Voraus
zu 1.: nein. Absolute Inkompetenz, Arroganz (wie holgi oben so schön sagt) und Mangel an gesundem Menschenverstand spielen hier m.E. die Hauptrolle. Geld dürfte aus dem Umfeld von Regeneratio Pharma, wenn überhaupt, nur an den Autor der Sendung geflossen sein. (Die Sache mit der CD wäre dabei noch zu klären.) Aber der Autor kann ja vermutlich auch ohne direkte Zuwendungen recht gut von den Tantiemen seines Bestsellers leben.
zu 2.: nein. Aber mit ausgewählten Fallberichten von zufriedenen Patienten lässt sich die Wirksamkeit von medizinischen Behandlungen grundsätzlich nicht beweisen. Damit kann man auch zeigen, dass Horoskope funktionieren. zu 3.: Keine Ahnung. Aber ist das so wichtig? Und was das Zurückhalten von Medikamenten angeht: Gibt es dafür konkrete Hinweise? (Auch auf die Gefahr hin, dass unsere Unterhaltung damit beendet ist.) empr 2009-10-23 Wenn ich das Zeug selbst verkaufen möchte, gebe ich doch nicht bekannt, wie man es herstellt. Coca Cola, anyone? Sind da vielleicht auch die Verhältnisse innerhalb der vermeintlich Guten zerrüttet? amelia 2009-10-23 Man müsste sich dafür zum einen auch inhaltlich mit den Studien befassen, und zum anderen hilft es, ein paar kritische Hypothesen aufzustellen und zu prüfen, ob diese stimmen könnten - wie es Hockeystick und viele andere hier getan haben. Hinzu kam dann etwas "investigative" Arbeit wie die Recherche in den Pharma-Datenbanken, die anscheinend in den konventionellen Medien auch niemand betrieben hat. Vielleicht, weil die schöne "Story" sonst kaputt gewesen wäre.
"Es ist leider bekannt, dass Journalisten sehr viel voneinander abschreiben."
Ja, so ist es. Man verlässt sich auf saubere Recherche des Kollegen und dessen Redaktion. Ohne das entschuldigen zu wollen, dass SpOn, Süddeutsche etc. erstmal die Jubelberichte wiedergaben: Was bleibt einem auch übrig, wenn man in einer Stunde damit um jeden Preis online sein soll? Da schreibt man von der Agentur ab, setzt alles ins Passiv und hofft das die alles richtig gemacht haben. Für alles andere braucht man Zeit - wenn man kein Fachmann ist. Und muss zudem darauf bauen, dass die Primärquelle die Wahrheit sagt. >> Kommentieren yeticgn 2009-10-23 Ein einziger großer Coup für alle Beteiligten
Ich habe mir am Mittwoch als von atopischer Dermatitis Betroffener die Aufnahme der ARD-Sendung angesehen und hatte sofort eine gewisse Skepsis. Erstens heilt auch diese Salbe Neurodermitis nicht und muss daher ständig angewendet werden, wie alle anderen Cremes auch. Damit ist schon mal das Argument hinfällig, die Pharmaindustrie wolle das nicht, weil man dann nichts mehr verdienen könnte. Falsch! Dann wird dennoch weiterverdient!In Hart aber Fair am Mittwoch wurde dann auch noch in einem ganzen anderen Kontext schamlos auf Buch und Film und Creme hingewiesen (gab's da nicht schonmal einen Schleichwerbungs-Skandal?!), da schlug's dann bei mir 13. Wie in der Sendung ein Teilnehmer richtig sagte: Bloß weil die Inhaltsstoffe günstig sind, muss die Creme nicht günstig verkauft werden, kann also trotzdem Milliardeneinnahmen bringen. Dass der im Film angesprochene Investor zufällig zur Ausstrahlung dann auch das Produkt auf den Markt bringen will, ist echt ein guter Coup. Den Film fand ich aber richtig schlecht, weil sehr sehr einseitig, falsche Hoffnungen weckend und auf die Tränendrüse drückend! (armes gebeuteltes Kind mit großen Kulleraugen, meine Frau ist ins Schlafzimmer gegangen, weil sie den Anblick nicht ertragen hat) Guter Hinweis auch: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cobalamine&action=historysubmit&diff=65903971&oldid=65902658 Der Wikipedia-Artikel zu Vitamin B12 wurde am 21.10. um einen Werbe-Eintrag zu Regividerm ergänzt. Ist inzwischen zum Glück wieder rückgängig gemacht worden. >> Kommentieren werner_cc 2009-10-23 Erstattungsfähigkeit?
Der Knackpunkt ist doch wohl, ob die Salbe krankenkassenmäßig verschreibungs- und erstattungsfähig ist/wird. Dazu ist doch wohl eine Zulassung als Arzneimittel notwendig, mit allen Kosten und Risiken und Zeitaufwand für den Käufer des Patents, und das noch bei "banalen", nicht verschreibungspflichtigen Zutaten. Dieses Risiko wollte anscheinend bisher kein Pharmaunternehmen eingehen.Weiß jemand, - a)wie es sich damit bei dieser Zwischenstufe als Medizinprodukt verhält? - Ich vermute mal, nein... - b) Ist die individuelle Rezeptur durch den Arzt derzeit schon erstattungsfähig oder bleibt der leidgeplagte Neurodermitiker auf den Kosten sitzen, wenn er das ausprobieren möchte?
Erstattung geht nicht als Hilfsmittel. In der seit dem 1.7.2008 gültigen Medizinprodukteliste (Anhang 12 der Arzneimittel-Richtlinie) hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) diejenigen arzneimittelähnlichen Medizinprodukte aufzulisten, die in den dort genannten Fällen ausnahmsweise in die Arzneimittelversorgung zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung mit einbezogen werden. Voraussetzung für die Aufnahme in die Medizinprodukteliste ist ein vom G-BA positiv beschiedener Antrag des Herstellers. Dabei werden hohe Kriterien angelegt:
- Es muss entsprechend seiner Zweckbestimmung nach Art und Ausmass der Zweckerzielung zur Krankenbehandlung im Sinne des § 27 Abs. 1 S. 1 SGB V und § 28 geeignet sein. - Eine diagnostische oder therapeutische Interventionsbedürftigkeit bestehen. - Der diagnostische oder therapeutische Nutzen dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechen. - Eine andere, zweckmässigere Behandlungsmöglichkeit nicht verfügbar ist. Ohne weitere qualitatitv bessere Studien, die nach den Berichten der Hersteller auch nicht plant, wird es eine Erstattung nach dem Anhang 12 nicht geben. Für Rezepturen, die der Apotheker herstellt gibt es keine Erstattungsverpflichtung von der Krankenkasse. Problematisch kann es sein, dass die Creme als Medizinprodukt registriert ist. Bisher ist rechtlich ungeklärt, ob der Apotheker auf Rezept in seiner Apotheke ein arzneimittelähnliches Medizinprodukt herstellen und abgeben darf, ohne zuvor ein Konformitätsbewertungsverfahren, wie es das Medizinproduktegesetz vorsieht durchzuführen. multiresistent 2009-10-23 Apothekenpflichtig?
Da ich kein Experte für Medizinprodukte bin, nur mal so gefragt:Ist die Creme überhaupt apothekenpflichtig oder dürfte die auch im normalen Einzelhandel wie z.B. bei Drogerieketten verkauft werden? Desinfektionsmittel sind auch Klasse IIa und Kondome sind ja Klasse IIb.
Nicht apothekenpflichtig. Aber der Hersteller wird wohl exklusiv Apotheken beliefern, bzw. über die Grosshändler beliefern lassen.
multiresistent 2009-10-23 Vielleicht schafft man es dann ja auch mit einem wichtigen Beitrag in die Apothekenumschau!
Die Apothekenmarge ist sehr gut. Online-Apotheken bieten das Produkt schon für 24,52 Euro an. Ist noch lange nicht der letzte Preis.
Lass dich nicht über den Tisch ziehen. Siehe Update 5.
werner_cc 2009-10-24 Ergänzung
Danke für eure obigen Antworten.Ich habe den Film gerade noch einmal konzentriert gesehen. Man wollte in einer Liga mit Wirkstoffen wie Korticoiden und Pimecrolimus spielen, von Medikament war die Rede, Herstellung und "auf den Markt bringen", aber nie explizit von Zulassung als Arzneimittel. Ich habe den Eindruck, er ist an seinem missionarischen Größenwahn gescheitert ("Weltmarktanteile"; Verhandlungen mit "big Playern"), anstatt mit einem soliden Mittelständler das Produkt schnell als kosmetisches Hautpflegeprodukt auf den Markt zu bringen. Ein Beispiel (bitte nicht als Werbung aufzufassen) für letzteres wäre z.B. die Pflegeserie Bedan, mitentwickelt von einem Freiburger Professor, hier kurz bewertet vom arznei-telegramm und heute in Lizenz vermarktet von einer "Klo(ster)frau-Tochterfirma. >> Kommentieren ian_a_ironside 2009-10-23 Studien?
Mich erschreckt, wie überzeugt Plasberg die "Studien" versprach und dann drei Textchen als diese präsentiert werden.Eine ist eine Präsentation, das andere eine Zusammenfassung, die genauso gut bei SpOn oder in der Bild hätte stehen können. Eine echte wissenschaftliche Arbeit ist dabei - mit den 13 Patienten. Wieso gibt es zu der Suche nach "Vitamin B12 avocado" auch nur diese eine Arbeit in der Medline? Da gibt es ja mehr Artikel über das Protein, an dem ich in meiner Diplomarbeit rumdillettierte. ;-) Wenn die Salbe doch so durchschlagend gewirkt hat, wäre es doch nicht bei zwei Papern geblieben? Irgendein Journal hätte die Folgeuntersuchungen bestimmt gebracht, es gibt ja mehr als Nature, Cell und Science. Zudem: Unter "Studien" zu einem Medikament verstehe ich eher sowas wie das ganze Phase I bis IV-Procedere (http://de.wikipedia.org/wiki/Klinische_Studie#Phasen_einer_Studie) multiresistent 2009-10-23 Keine Zeit...
Für groß angelegte Studien wäre jetzt auch keine Zeit mehr. Das Patent DE4319629 ist am 15.6.1993 angemeldet worden und läuft daher nicht mehr allzu lang - Eile ist geboten, wenn man damit noch Geld machen möchte, bevor jeder es kann.Allein das Zulassungsverfahren als neues Medikament hätte beim BfArM schon gut und gerne mal 2 Jahre in Anspruch genommen. Wenn man da noch die Zeit für größere klinische Studien draufrechnet, sieht man, dass es für eine Kommerzialisierung als Medikament schon viel zu spät war, daher sicher die schnellere Route als Medizinprodukt. Das an Studien gesparte Geld kann man dann ja ins Marketing stecken ;-) >> Kommentieren saarworres 2009-10-23 Kommentare beim WDR kritiklos?
Was ich nicht ganz verstehe, ist warum bei der betreffenden Seite beim WDR die Kommentare offenbar vollständig Kritiklos sind. Die Leute appleudieren und keiner kennt die hier gennanten Fakten. Ich habe jetzt mal darauf hingewiesen, inklusive des Zitats aus der Augsburger Allgemeine; ohne zu verlinken, da das den regeln dort widerspricht. ICh bin mal gespannt ob es freigeschaltet wird.saarworres 2009-10-23 ich glaube ich sehe nicht recht.....
Da ich natürlich wissen möchte ob mein Kommentar freigeschaltet wird, lade ich die Kommentare beim WDR hin und wieder per CTRL+R neu.... ich habe daher beriets 2 kritische Kommentare gesehen, die abgegeben wurden, jeweils mit der Angabe sie seiten 10 bzw 17 Minuten alt. Beim nächsten Ladevorgang sind diese WEG!!! Das aktuellste Kommentar 2 Stunden alt und eine Jubelarie eines angeblichen fabrikanten von medizinischen Geräten! Ich schieße mal Screenshots.... jetzt ist ein neuer jubelkommentar abgegeben worden, der offenbar bleibt *staun*
Danke für den Hinweis, siehe Update 37.
hema 2009-10-23 Dokumentieren bitte!
Vielleicht mal dokumentieren. Kommt dann alles ins "Schatzkästlein"... ;-)eingehen
möchte kurz hierauf eingehen:"Und was das Zurückhalten von Medikamenten angeht: Gibt es dafür konkrete Hinweise?" ich habe dafür keine konkreten hinweise, aber für ähnliche fälle. 1. ein beispiel: es ist bekannt, dass autohersteller lange bestimmte dinge wie in den 90ern den 3liter motor zurückgehalten haben, da sie enge verflechtungen zu der ölindustrie haben. das ist ein ähnlicher fall. die pharmaindustrie, die die menschen mit ihren medikamenten mit x nebenwirkungen regelrecht krank macht, wird vor so etwas sicher nicht zurückschrecken, zumal es ja LEGAL IST! sie kaufen das patent und es verschwindet in der schublade. so ist das gängige wirtschaftspraxis. ich habe in england und deutschland wirtschaft, auch wirtschaftsethik studiert, und du kannst mir glauben, dass kein unternehmen das anders macht, solange es sich am shareholder konzept orientiert. 2. Auch die Pharmaindustrie verschweigt gerne alle möglichen Daten, wie man z.B. hieran sehen kann: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/medikamente/antidepressiva-verschweigt-pfizer-medikamentendaten_aid_407042.html Wenn Sie jetzt auch mal im englischsprachigen Netz googlen, finden Sie ein Dutzend solcher Fälle. Hier an das gute in der Pharmaindustrie zu glauben, ist nun wirklich eine falsche Herangehensweise. Unternehmen wollen Profit maximieren und nicht der Allgemeinheit dienen! AUCH Pharmaunternehmen! sil 2009-10-23 Colaalarm
"Ansonsten empfehle ich Ihnen, im Internet unter dem Stichwort "Regividerm" die weitere Entwicklung der Creme zu beobachten."Klaus Martens http://www.daserste.de/doku/allroundbeitrag_dyn~uid,bbpwtmokgya7af7p~cm.asp :-))))))))))
@manu222: Ich bin der Letzte, der bestreiten würde, dass einzelne Pharmaunternehmen (genauer: deren Management) zur Profitmaximierung in der Vergangenheit immer wieder bereit waren, buchstäblich über Leichen zu gehen, und der ihnen dies nicht auch für die Zukunft zutrauen würde. Das ist ein immer wiederkehrendes Thema in diesem Blog. Nur eines von zahllosen Beispielen ist der Zyprexa-Skandal, der außerhalb dieses Blogs in Deutschland kaum Beachtung gefunden hat.
Mich würde aber ein konkreter Hinweis auf ein aus Profitgier zurückgehaltenes Medikament interessieren. Ich kenne keinen solchen Fall. multiresistent 2009-10-26 Neues von Herrn Martens
Herr Martens hat seinen Text auf den Seiten der ARD deutlich ergänzt, die Empfehlung, weitere Entwicklungen im Internet zu verfolgen, fehlt jetzt allerdings ;-)http://www.daserste.de/doku/allroundbeitrag_dyn~uid,bbpwtmokgya7af7p~cm.asp Dort schreibt Herr Martens, der TÜV hätte eine "Zulassung" erteilt. Irgendwie kommt mir das nun doch noch seltsam vor. Erstens weiss ich nicht, ob man da wirklich von einer Zulassung sprechen kann und zweitens ist in dem aktuellen FAZ-Artikel http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~EC8352BCAB6DB4AB3B0B053BB856B5B2A~ATpl~Ecommon~Scontent.html zu lesen, dass die Bezirksregierung in Düsseldorf noch ein Wörtchen mitzureden hat und dort keine Unterlagen vorliegen. Kommt die Salbe vielleicht doch noch nicht? Hat jemand einen Link zu der Registrierung als Medizinprodukt? Dürfen eigentlich die Claims "Zur äußerlichen Behandlung von Psoriasis und Neurodermitis" (siehe Packshot auf regividerm.de) überhaupt gemacht werden?
Ganz großartig:
http://www.openpr.de/news/364027/Spezialklinik-Neukirchen-im-TV-Heilung-unerwuenscht-Wie-Pharmakonzerne-ein-Medikament-verhindern.html vgl. http://esowatch.com/index.php?title=Regividerm#Der_WDR-Film_Heilung_unerw.C3.BCnscht Die haben in der Tat noch gefehlt. >> Kommentieren hema 2009-10-24 Es wird immer besser
Von der Mavena-Seite:[quote]Produktion der ersten Charge Regividerm® Vitamin B 12 Salbe abgeschlossen [b]23. Oktober 2009[/b] [b]27660 Packungen original Regividerm® Vitamin B 12 Salbe a 100 Gramm sind zwischenzeitlich produziert und verpackt worden.[/b] Nun werden wir die notwendigen Analysen vornehmen lassen, damit Regividerm® Vitamin B 12 Salbe in einwandfreier, pharmazeutischer Qualität zur Verfügung gestellt werden kann. Erst wenn alle notwendigen, positiven Ergebnisse vorliegen, kann Regividerm® Vitamin B 12 Salbe an die Großhändler der Apotheken ausgeliefert werden. Wir hoffen, dass die beauftragen Laboratorien im Verlauf der kommenden Woche “grünes Licht” geben. Unser Vertriebspartner, die Mavena Health Care AG, wird anschließend Regividerm® Vitamin B 12 Salbe an den Großhandel ausliefern. Einer Verfügbarkeit in den Apotheken, steht dann, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bezirksregierung von Nordrhein Westfalen, nichts mehr im Wege[/quote] http://www.regividerm.de/aktuelles/ Das ging aber schnell. Schnell auf den Markt hauen, bevor noch weitere Medien es blicken... Erst verpacken, dann prüfen? Das ist aber mal schlau... :o multiresistent 2009-10-24 Nach GMP muss eine Endfreigabe im Primärpackmittel erfolgen - anscheinend im Auftragslabor, d.h. erst Verpacken und dann Prüfen ist normal. Nun muss man die Charge auch schnell loswerden - die Haltbarkeit beträgt ja laut ABDATA im Moment nur 24 Monate und Apotheken schicken das Zeug gnadenlos zurück, wenn es unter 12 Monate Resthaltbarkeit rutscht. Um aus dem Stand mit einer recht unbekannten Firma mindestens 2000 Packungen eines OTC-Mittels pro Monat zu verkaufen, bedarf es schon "ein wenig Werbung". Dass das Fernsehen und andere Medien das kostenfrei machen, ist wirklich prima. Im Endeffekt sieht das produktionstechnisch nach einem ganz normalen Launch aus - das Produkt wird sicherlich technisch schon in Ordnung sein. Der Medienrummel und die seltsame PR-Kampagne sind die Dinge, die hier skuril sind. Im Endeffekt passiert hier genau das, was an anderer Stelle immer der "bösen Pharmaindustrie" vorgeworfen wird. Mittels Druck auf die Tränendrüse wird hier künstlich Aufmerksamkeit für eine Produkteinführung erzeugt. Das viele Medien dies kommentarlos aufgegriffen haben, überrascht mich bei medizinisch-wissenschaftlichen Themen leider nicht.
Genauso ist es multiresistent. Eine beispiellose PR-Kampagne, die genau das aufgreift, was die Betroffenen berührt. Sie dreht alles um und läßt die Pharmaindustrie dumm aussehen, obwohl man nichts anderes tut wie diese.Egal was da noch raus kommt. Die Aktion hat sich für einige so richtig gelohnt. Ich hoffe nur, dass diejenigen die diese Salbe trotz allem anwenden auch belohnt werden.
>> Kommentieren phiola 2009-10-24 http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,657171,00.html Danke - sehr sehr gute Recherche
Danke für die ausführliche Recherche - ein gutes Beispiel wie alle sofort aufspringen, wenn es darum geht, mal wieder gnadenlos auf die böse Pharmaindustrie - die im Schwarz-weiß-Weltbild immer schon schwarz war - drein zu schlagen.>> Kommentieren hema 2009-10-25 Hat jemand die Langfassung des Films "Heilung unerwüscnht" gesehen?
Nach Ankündigung sollten da ja "noch mehr Geschichten" drin sein? Könnte der- oder diejenige berichten?In der ARD-Mediathek gibt es wohl nur die Fassung zu 45 min. medical writer 2009-10-25 Langfassung spricht von Plan, Creme in eigener Initiative herzustellen
In der Langfassung, die am 23.10. abends auf Phönix lief, sind einige athmosphärische Abschnitte rund um das Jucken und die Lebensqualität der beobachteten Neurodermitis-Patienten länger beschrieben, in einer Szene wird die Patientin vom Filmanfang im Winterurlaub irgendwo am Meer gezeigt, um mit Sonne und Salzwasser die Haut zu beruhigen. Zuberbier sagt was zu volkswirtschaftlichen Ausfällen, wenn Patienten aus Angst vor Nebenwirkungen Medikamente nicht anwenden...In der Langfassung wir jetzt aber klar, wer der Mann im Auto war, der vom Klever Hautarzt Dr. Kroll angerufen wird, in etwa gefragt wird "Herr Merges, haben Sie noch Salbe für uns". Kommentar aus dem Off, gezeigt wird ein Büro (etwa Minute 53): "Der neue Patenteigentümer Weiss hat sich nun mit einem kleinen Arzneimittelhandel zusammengetan, um doch noch die Creme in eigener Initiative herzustellen. Ein mühsamer und kostspieliger Versuch, von dem sie nicht wissen, ob er überhaupt funktioniert." Am Schreibtisch sitzt der Mann, der schon einmal beim Telefonat im Auto gezeigt wurde, "Dr. J. K. Merges „MIT“Pharmahandel": „Es gibt so viele Patienten dass wir als sehr kleine Firma die gar nicht erreichen können, da fehlt uns einfach die Power zu, das müssen wir zugeben. Im Grunde genommen ist es zu Schade, dass wir als kleine Firma dem Präparat nicht die Bekanntheit geben können, die es eigentlich verdient.“ Dann folgt ohne Erklärung die langwierige Szene, in der Klingelhöller - schon lange ohne Patent - im November 2008 mit Investoren irgendwo in einem Hotel debattiert, einen "letter of intent" bekommt, wie in der Kurzfassung. Im FAZ-Blog von Niggemeier wird Martens zitiert, er hätte nichts davon gewusst, dass die Salbe auf den Markt kommen soll. Die Langfassung widerlegt das wohl. Keine Ahnung, wie diese Firma MIT mit dem aktuellen Vertreiber zusamenhängt, von wann das Interview mit Merges ist, die Webseite lautet www.mit-gesundheit.com Ganz nebenbei, der Hautarzt Kroll, der im Film um Salben-Nachschub bei Merges bittet, kennt Herrn Merges in Kleve vom gemeinsamen Kampf gegen IHK-Zwangsmitgliedschaften ( http://www.klifo-net.de/credit/body_credit.html ), es gibt auch ein Buch bei Amazon, wo zumindest die Initialen zusammenpassen: "Schwermetalle und Schwermetallausleitung "von M Kroll, J K Merges Ob der Autor Martens das alles gecheckt hat, ist offen, aber dass er bei einem Jahr Recherche und weiten Reisen in die USA und an ferne Strände nie die Frage gestellt, warum die Patentinhaber die Creme nicht schon lange selbst herausgebracht haben, ist mehr als seltsam. Kann man sich in die Hypothese "Pharma unterdrückt Erfindung" so verbeissen, dass Fragen, die auf der Hand liegen, nicht mehr gestellt werden? sil 2009-10-25 Absurd
Screenshot: Warnung vor Neurodermitissalbe:http://brightsblog.files.wordpress.com/2009/10/ard_regividerm.png?w=675&h=314 (ARD-Videotext S.539) Nochmal gesendet wird´s trotzdem. 30.10.2009 - 22h - WDR 04.11.2009 - 20.15 - Eins Extra (1stündige Sendung) phiola 2009-10-26 Interessante Info von einem Biochemiker
Kann dieser Mann sich bitte irgendwie melden? Ich weiß zwar, daß es so ist, aber das ist nicht mein Gebiet, so daß ich es der Zulassungsstelle kaum glaubhaft vermitteln kann.http://www.psoriasis-netz.de/themen/produkte-aktuell/regividerm.html Zitat: Biochemiker48 - genauere Informationen geschrieben von Biochemiker48, 26.102009 Das in verschiedenen Kommentaren zu meinem Beitrag zum Ausdruck kommende Nichtwissen und Nicht-Wissen- Wollen veranlasst mich jetzt zu dieser ausführlichen Stellungnahme. Zu meiner Person: Ich bin ein habilitierter und vom Staat bezahlter, industrieunabhängiger Biochemiker und forsche seit 30 Jahren an Proteinen, die Porphyrine und Porphyrin-ähnliche Stoffe enthalten. Mehrere meiner Forschungsergebnisse haben Eingang in Wikipedia gefunden. Fakten: Porphyrine und porphyrinähnliche (dem Corrin-Ring des Vitamin B12 fehlt ein CH-Gruppe, um ein echtes Prorphyrin zu sein, das ändert aber nichts an seinen fundamentalen optischen und photochemischen Eigenschaften) Moleküle absorbieren Licht. Die Porphyrine und porphyrin-ähnlichen Verbindungen gehen bei der Absorption des Lichts in einen angeregten Zustand über. Die Anregungsenergie wird bei Anwesenheit von Sauerstoff auf diesen übertragen und regt ihn an, führt ihn in sogenannten Singulettsauerstoff über. Dieser ist sehr reaktiv und zerstört weitgehend alles, was ihm in die Nähe kommt. Die Folgen sind Zelltod und Zellschädigung. Für diese Effekte sind also Licht und das Vorhandensein von molekularem Sauerstoff Voraussetzung. Möglicherweise vorhandene Effekte von Vitamin B12 auf Krebszellen im Dunkeln sind in diesem Zusammenhang völlig irrelevant. Zum Kommentar von Atouk ist zu sagen, dass Chlorophylle (sic!) und die Hämgruppen des Hämoglobin (sic !) ebenfalls diese Eigenschaften haben. Man versucht sogar, derartige Stoffe in Krebszellen anzureichern und diese dann durch Bestrahlung mit sichtbarem Licht über die Erzeugung von Singulettsauerstoff abzutöten. Die Pflanzen versuchen durch Karotinoide die Bildung von Singulettsauerstoff und die Ausbildung von Schäden zu verhindern (Karotinoide übernehmen die Anregungsenergie von den Chlorophyllen, sind aber selbst nicht in der Lage Singulettsauerstoff zu erzeugen). Dies gelingt Ihnen nicht vollständig, deshalb müssen Pflanzen ihr Photosystem II dreimal pro Stunde reparieren. Würde ich also Chlorophylle, oder Hämgruppen in Cremes mischen und auf die Haut auftragen, so würde ich im Licht auf der Haut den schädlichen Singulettsauerstoff produzieren. Symptome wären zunächst Hautrötungen und sonnenbrandähnliche Entzündungen. Manche Zellen der Haut werden nicht abgetötet, entarten aber und führen als Spätfolge zu Krebs. Genau das ist bei der Anwendung der Vitamin B12 Creme auch zu erwarten. Vitamin B12 absorbiert grünes Licht (daher die Rotfärbung, Komplementärfarbe), viel stärker absorbiert Vitamin B12 aber im nahen UV Bereich. Gibt es für diese Schädigungen durch Vitamin B12 Indizien ? Die gibt es ! In der zweiten, von den Herstellern der Creme (Regeneratio Pharma AG) gesponserten Studie zur Behandlung atopischer Dermatitis (die Publikation ist frei im Internet zugänglich, British Journal of Dermatology, Band 150, Seiten 977-983, 2004) haben von 48 Patienten drei die Behandlung abgebrochen, weil die Dermatitis sich verschlimmerte, zwei wegen "burning, itching and swelling" bzw. "redness and swelling", bei 23 Probanden, welche die Studie zu Ende geführt haben, kam es zu "itching, burning and redness". Diese Daten sind ein starker Hinweis auf die Existenz des oben dargestellten Schädigungen über Erzeugung von Sigulettsauerstoff durch Vitamin B12. Das Hauptproblem werden aber die Melanome und anderen Hautkrebsformen sein, die in 15 oder 20 Jahren auftreten werden. Deshalb nochmals: HÄNDE WEG VON REVIGIDERM und ähnlichen Vitamin B12 haltigen Cremes, und schon gar nicht kleine Kinder damit eincremen. Damit es nicht zu einem Anstieg von Hautkrebserkrankungen kommt, sollte alles dafür getan werden, die Anwendung dieser Cremes zu verhindern. Falls das nicht gelingt, bin ich heute schon gespannt darauf, wie dann die Schadenssersatzklagen gegen die Herren Martens, Klingelhöller und Weiss ausgehen werden.
Siehe Update 45.
Ich habe die Redaktion des Arzneitelegramms um eine Einschätzung gebeten.
naumi 2009-10-26 Dr. Kroll
Übrigens gibt es genau drei Hautärzte in Kleve, keiner heißt Kroll.Dr. Dr. Michael Kroll ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Chemiker: http://www.privataerzte-kleve.de/17.html Wieder einmal ein Punkt, in dem Herr Martens unsäglich unkorrekt gearbeitet hat.
Ist es sicher, dass Kroll in der Sendung (oder im Buch) als Haut-, nicht als Hausarzt vorgestellt wird?
@hockeystick: Ja, "Hautarzt". (Bei 38:20 in der 45-Minuten-Version.)
Hier steht noch ein bisschen mehr über seine Ausbildung: http://www.wieso-cert.de/wieso_cert.php medical writer 2009-10-27 Hautarzt Dr. Kroll
In der Phönix-Langfassung wird er zweimal als Hautarzt bezeichnet, einmal 22:49:50 (eingeblendete Zeit im Mitschnitt vom 23.10, Download vom Link der Phönix-Pressestelle)."Hautarzt Dr. Kroll ist einer der wenigen, der seine Patienten mit ein paar Proben der B12-Creme behandeln konnte. Seitdem hofft auch er, dass es endlich auf den Markt kommt." Der Fehler "es" ist so im gesprochenen Text. 22:50:55 "Dem Patienten ist die Creme ausgegangen. Die kleine Menge, die ihm sein Hautarzt geben konnte, reichte gerade für fünf Tage." Gerade diese Stelle hat mich beim ersten Sehen schon irritiert: dieses Gejammere "nichts mehr da", und gleichzeitig das Telefonat mit dem Vermarkter Merges. Das ist heftigstes Tränendrüsendrücken. Der Arzt trägt ein Hemd mit Logo: "praxisklinik-kleve-de, Dr. Dr. M. Kroll". Ist das mit dem Heilmittelwerbegesetz und dem Werbeverbot für Ärzte vereinbar?
Danke.
Nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung verstößt der Film so ziemlich gegen jeden einzelnen Absatz des Heilmittelwerbegesetzes. Damit meine ich jetzt nicht nur die weißbekittelten Professoren, die Cremetigel in die Kamera halten. Dass der Film nicht als Werbung gekennzeichnet ist, ändert meines Wissens nichts an dem Problem. Das mit dem Werbeverbot für Ärzte möchte ich auf die Schnelle nicht beurteilen, weil da die Maßstäbe doch immer laxer werden. Zu einer Praxis-URL auf dem T-Shirt in einer Fernsehsendung gibt es vermutlich noch keine Rechtssprechung, weil sich das vorher wohl noch keiner getraut hat.
Der Tipp mit dem Lebenslauf war auch gut. Ich beginne zu ahnen, was "Hautarzt" Kroll mit der Geschichte zu tun haben könnte (siehe Firmenprofil).
Sagenhaft. hema 2009-10-27 Der WDR hat nachgelegt
u.a. mit (Kaffee weg!) TÜV-Gutachten:http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/martens_rezept.php5 Anschauen bite... ::) hema 2009-10-27 Man beachte bitte auch
dass der WDR (man will ja den Anschein der Neutralität wahren) jetzt auch Kritik auf dieser Seite veröfentlicht hat: die von der Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft... [Ironie aus]
Täusche ich mich, oder ist das "Rezept" weg? (vgl. URL)
Hätten sie diese Dokumente (z.B. das LGA-Zertifikat) vorher aus dem Hut gezogen, wäre ja das Märchen von der spontanen Vermarktungsidee gleich dahin gewesen. Hätte uns viel Arbeit erspart.
candida 2009-10-27 Ökotest: Neurodermitis-Creme. Falsche Heilsversprechen
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=10449;gartnr=90;bernr=06;co=hema 2009-10-27 Der Film ist aus der ARD-Mediathek draussen. Wahrscheinlich jemand mit einer EV. conscience 2009-10-27 Fragen über Fragen!
Ich verfolge die Sache jetzt schon seit einiger Zeit und lese immer wieder neues über die Creme. Auch ihr Blog ist ja ein großes Gesprächsthema, wenn es um Regividerm geht...Mittlerweile verweisen ja auch namhafte Pressevertreter auf Ihren Blog! Nur frag ich mich dauernd: Wer ist das hier überhaupt!?!?! Nirgendswo findet man ein vernünftiges Impressum. Schon komsich, das ein Blog eines Unbekannten und die Kommentare eine Bloggers Namens "Hockeystick" mehr wert sind, als die Aussagen mehrerer Ärzte sowie Medizinische Gutachten - auch wenn es nicht sehr viel sind!!! Ich glaube mittlerweile auch nicht mehr jedem Arzt alles, aber bitteschön..., wieso sollte ich diesem Blog hier trauen!?!?! Das mit der Creme ist schon alles sehr merkwürdig, aber Fakt ist ja wohl auch, das dies nicht ein Einzellfall sein kann!!! Man beachte hierzu mal: http://www.aerzteblatt.de/V4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=66186 Wer nicht einigermaßen blind durch die Gegend rennt, sollte sowas eigentlich schon geahnt haben. Natürlich kann man sich trefflich über alles streiten, aber komischerweise kommen diese Gegenstimmen meistens nur aus den Lagern der Nichtbettroffenen. Zudem sollte man auch mal offen sein für positive Stimmen: http://www.psoriasis-selbsthilfe.org/component/content/article/36/68.html Nicht immer nur sturr alles in lächerliche ziehen!!! Sie sehen also: Es wird nicht alles so heiss gegessen, wie es gekocht wird! Da der WDR mittlerweile nachgelgt hat, freut mich sehr. Ich hoffe auch, das was dran ist an der Creme und den Betroffenen Linderung beschert. Wir werden sehen, was dei Zukunft so alles bringt und erst dann kann man def. was sinnvolles dazu sagen!!! candida 2009-10-27 Video weg
"Leider darf das Video 'Heilung unerwünscht' aus rechtlichen Gründen nicht mehr in der Das Erste Mediathek gezeigt werden." http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,0e3vjlffhxxdf3s3~cm.asp hema 2009-10-27 Die Psoriasis-Selbsthilfe
hat die Martens-Argumente nur ein klein wenig umgestellt und im Wesentlichen damit begründet, dass die öffentlich-rechtlichen Kollegen das schon sicher gut gemacht hätten (die eine Verantwortliche ist online-Redakteurin). Ja nu. Das ist die Kundgabe von Vertrauen, mehr nicht.
Das muss keinen relevanten Grund haben. Die oeffentlich-rechtlichen Sender muessen z.T. die Beitraege eine Woche nach Ausstrahlung loeschen.
medical writer 2009-10-27 hema 2009-10-27 Kann eigentlich nicht sein, ich hab eben diesen Beitrag angesehen: Blutdruckkrise aus: ARD-Ratgeber: Gesundheit Sendung vom: 11.10.09 | 16:30 Uhr http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3096130 Es sei denn, die ARD hätten für den Film nur temporär (7 Tage) die Rechte gekauft von Martens. Aber gilt diese 7-Tage-Frist nicht überhaupt nach jeder WH neu? Die letzte WH war Samstag... Wir werden es erfahren. hema 2009-10-27 plazebo 2009-10-27 (...) Im Fall von Regividerm allerdings könnte die Sache weniger reibungslos verlaufen: "Durch die vielen Presseberichte sind wir stutzig geworden und werden noch einmal genau überprüfen, ob es sich tatsächlich um ein Medizinprodukt handelt", so Stefanie Paul gegenüber SPIEGEL ONLINE.(...) Nicht schlecht, Herr Specht >> Kommentieren multiresistent 2009-10-27 Hexenjagd?!
Ich möchte mich selbst ja nicht freisprechen von einer gewissen Genugtuung, die bei einer genüsslichen Demontage der gesamten PR-Geschichte entsteht. Bei der vorher in den Fernsehberichten angewandten Schwarz (Pharmaindustrie)-Weiss (arme Patienten/Erfinder)-Malerei kann es einem ja nur in den Fingern jucken, nachzubohren, ob die "Gutmenschen" nicht vielleicht selbst genau die Interessen (= Profit) haben, die angeprangert werden.Wenn man nur tief genug gräbt, kann man bei vielen Medikamenten/Medizinprodukten/Kosmetika auf nicht haltbare Werbeaussagen, Ungereimtheiten und *oh Schreck* Gewinnstreben stoßen. Irgendwann wird es jedoch pedantisch und zu einer Art Hexenjagd und ich frage mich, was insgesamt das Ziel sein kann. Ich gehe mal davon aus, dass keiner den betroffenen Patienten irgendeine Therapieoption - und sei sie noch so abwegig - vorenthalten will. Ich will ja auch keinen von Homöopathie abhalten, obwohl ich selbst nicht daran glaube. Gut, ich mache mir keine Sorgen, dass nach dem ganzen Rummel entsprechend interessierten Patienten die Creme nicht zur Verfügung stehen würde - vor allem da diese ja in der Apotheke hergestellt werden kann. Im Endeffekt gibt es ja auch keine schlechte Publicity. Ich glaube, dass die meisten Patienten, die unter Neurodermitis o.ä. leiden, ziemlich genau wissen, was sie tun und ob sie etwas ausprobieren möchten. Bei OTC-Produkten muss auch jeder selbst wissen, ob er dem Braten traut. Wenn aufgrund der Wellen, die jetzt hochschlagen, Regividerm nicht auf den Markt kommt, ist der Titel der nächsten "Reportage" immerhin schon sicher: "Wie die böse Pharmaindustrie und (von der bösen Pharmaindustrie gekaufte) böse Blogger ein Heilmittel unterdrücken".
Den ARD-Zuschauern ist zur Hauptsendezeit eine Lügengeschichte aufgetischt worden. Es wird auch danach noch gelogen, dass sich die Balken biegen. Der WDR spielt nicht sauber.
Und wir bemühen uns hier zu verstehen, was da genau abgelaufen ist. Und was wir finden, passt nicht zu den Aussagen der Verantwortlichen. Schwamm drüber, um des lieben Friedens willen? matthias bronnsen 2009-10-27 Patienten und Interessierte sollen idealerweise nicht nur die vorgekauten 45 Minuten WDR-Doku zur Entscheidungsfindung nutzen, sondern sich durch Quellenrecherche (ausdrücklich NICHT nur durch die Zusammenfassung hier oder anderswo) ein eigenes Bild des Produktes machen. Mehr nicht. sil 2009-10-27 http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=10449;gartnr=90;bernr=06 Sie haben ein paar Dermatologen zum Thema interviewt. Dieser Artikel aus der PZ bringt ein bisschen Ordnung in den Zulassungsstatus der rosa Hühnerkacke: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=nachrichten&Nachricht_ID=31450&Nachricht_Title=Nachrichten_Regividerm%3A+Medizinprodukt+oder+Arzneimittel%3F&type=0 Und er zeigt auch, dass die schon mindestens im August Vermarktungspläne hatten.
Das LGA-Zertifikat zur Produktion von Regividerm, das Ende August auf der Grundlage eines 'Audits' bereits am 6. August - wenn ich mich recht erinnere - erteilt wurde, hat Plasberg wieder vom Netz genommen. Und mit ihm die anderen Dokumente, die heute morgen noch online waren. (Hat die jemand zufällig gesichert?)
www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/martens_rezept.php5 Dieser Laden hier hat jedenfalls einen Teil der wieder vom Netz genommenen Gutachten erstellt: www.aca-pharma.de medical writer 2009-10-27
Danke. Denn wenn sie sie wieder löschen, könnte ja irgendetwas Interessantes drin stehen.
matthias bronnsen 2009-10-27 http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/KinderzulassungTUEV.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/KinderzulassungGutachten.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/ZulassungTUEV_Neurodermitis.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/LGA_QS-Zertifikat_Seite1.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/GutachtenProf._Allgaier_Psoriasis.pdf
6. August. Sag ich doch. :-)
Qualitätsmanagement einzuführen geht auch nicht von jetzt auf gleich. Ich bleibe dabei: Spätestens im April, vgl. das Datum im Denic-Eintrag, müssen die richtig losgelegt haben. Wer kennt sich mit den Jahreszeiten in den schweizer Bergen aus? ;-) plazebo 2009-10-27 medical writer 2009-10-27 Hier noch der Rest: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/LGA_QS-Zertifikat_Seite2.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/ZulassungTUEV_Psoriasis.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/GutachtenProf._Allgaier_Neurodermitis.pdf
@plazebo: Auch Martens räumt ja inzwischen ein, dass an der Markteinführung schon sehr lange gearbeitet wurde. Die Mär von der durch die TV-Ausstrahlung quasi erzwungenen Markteinführung ist ja schon vom Tisch, insofern ist diese Diskussion relativ langweilig.
Viel mehr interessiert mich im Moment, warum Martens den Spezialisten für die Markteinführung von Medizinprodukten Dr. Dr. Kroll diese alberne Hautarzt-Nummer spielen hat lassen. Es kann mir keiner erzählen, dass Martens nicht gewusst hat, was er da tut. Mit Unverstand und Naivität alleine ist das einfach nicht zu erklären. Das ist eben mehr, als das Weglassen von Widersprüchen, das Niggemeier als das Problem von Martens Dokumentation sieht. Sondern das ist schlicht und ergreifend Manipulation.
Ich hatte darauf gehofft. Mit bewegten Bildern kann man diese Geschichte am besten entlarven.
candida 2009-10-27 fr-online.de: Wirkung der Wundersalbe fraglich
Alles nur PR?Weitere Nachfragen bei den Unternehmen ergaben allerdings, dass sich die Firmen vermutlich schon im September handelseinig geworden waren - also lange bevor die Fernsehsendung ausgestrahlt wurde. Die Frage ist nun, ob die Redakteure des WDR bloß versäumten, den Beitrag auf seine Aktualität hin zu prüfen. Im Raum steht aber auch der Verdacht, dass die Geschichte des verhinderten Medikaments ein sehr geschickter Schachzug der beteiligten Akteure gewesen sein könnte - der sowohl dem Medikament jede Menge PR einbrachte als auch dem neuen Buch von Klaus Martens, das unter dem Titel "Heilung unerwünscht" etwa zeitgleich mit Regividerm auf den Markt kommen soll. Blogger warfen dem WDR vor, kritische Kommentare zu der Sendung in seinem Online-Forum systematisch zu löschen - und lieferten entsprechende Belege per Screenshot gleich mit. Klaus Martens widerspricht den Anschuldigungen: "Den Vorwurf einer gezielten Werbekampagne für ein Medizinprodukt weise ich entschieden zurück", schreibt er in einem offenen Brief im Internet. http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/2043201_Neurodermitis-Creme-Wirkung-der-Wundersalbe-fraglich.html
Soso, diese Blogger machen aber auch Sachen.
plazebo 2009-10-27 ich sag ja, ich blicks eh nicht mehr. ich geh wieder ins labor ... phiola 2009-10-27 Merges/Kroll nochmal
http://web.archive.org/web/20070701040606/www.mit-gesundheit.com/06_impressum.htmlHautarzt... ja,ja...
War ja klar. Wunderbares Fundstück.
Hast du zufällig einen handfesten Beleg zur Hand, dass das unser Merges ist?
Hervorragend. Pwnd, sagt man glaube ich heute.
medical writer 2009-10-27 „MIT“ Pharmahandel", etwa Minute 53. Googelt man mit Kleve, Kroll und Merges findet man ein paar Treffer der beiden, auch ein Foto von Merges in den Klever Nachrichten. Da wird es nicht so viele Klone mit gleichem Namen und gleichem Gesicht geben. ;) sil 2009-10-27 "Schwermetalle und Schwermetallausleitung" (Taschenbuch) von M Kroll (Autor), J K Merges (Autor), J Aoulad-Ali (Autor) :-) Und auch noch ein Quack-Thema, Muhaha!
Ich hab schon gestern darüber nachgedacht, ob ich's kaufen soll. Hat sich ja jetzt erledigt.
multiresistent 2009-10-28 Lustigerweise kenne ich sogar Herrn Dr. Merges und habe auch schon verschiedentlich mit ihm telefoniert. Ein anderes Geschäft von MIT Gesundheit ist das Vermitteln von Zulassungen z.B. über deren sogenannte "Präparatebörse". Das ist allerdings ganz legitim, obwohl wir da bislang nicht ins Geschäft gekommen sind. Die Salbe hatte ich auch nicht zum Vertrieb angeboten bekommen - ob ich da enttäuscht sein muss?
@multiresistent: Könnte MIT Gesundheit in Sachen Regividerm-Zulassung und -Vermarktung ein Dienstleister für Regeneratio sein, oder sind die beiden Herren hier eher freischaffend bzw. für ihre andere Firma tätig?
@medical writer: Danke, Download hat geklappt. multiresistent 2009-10-28 Ich habe noch alte Druckfassungen der "Präparatebörse" (siehe http://www.mit-gesundheit.com/index.php?option=com_content&view=article&id=7&Itemid=7&lang=de) auf dem Schreibtisch liegen, vielleicht steht da ja noch das Produkt drin. Muss gleich mal morgen nachschauen :-) Ergänzung: Habe noch die Version vom März 2009 gefunden, dort ist allerdings keine B12-Salbe im Angebot. In der Präparatebörse werden allerdings auch die Dienstleistungen der Klifo-Med GmbH angeboten. Der Kontakt läuft hier auch über MIT Gesundheit GmbH. candida 2009-10-28 Buchpublikationen
Der untere Niederrhein: Studien zu seiner sprachlichen EntwicklungVerfasser: Josef Karl Christian Merges Erschienen: 1977 Umfang: 435 S. Hochschulschrift: Bonn, Univ., Diss., 1977 --- Wirksamkeit und Verträglichkeit von Salbutamol zur oralen Anwendung bei Kindern bis zu drei Jahren: ein Literaturreview Verfasser: Kroll, Michael K.; Merges, Josef K.; Reppenhagen, Stephan 1. Aufl. Erschienen: Kleve: MTW-Verl., 2002 Umfang: 56 S. --- Schwermetalle und Schwermetallausleitung: ein Leitfaden Verfasser: Kroll, Michael K. ; Merges, Josef K. ; Aoulad-Ali, J. Ausgabe: 1. Aufl. Verleger: Kleve : MTW-Verl. Erscheinungsjahr: 2003 Umfang/Format: 38 S. ; 21 cm Schlagwörter: Kind <0-3 Jahre>; Obstruktive Ventilationsstörung; Salbutamol; Pharmakodynamik --- Die Feldsteinkirche zu Strehlow / J. K. Merges Verfasser: Merges, Josef K. Verleger: Kleve: MTW Gesundheit Erscheinungsjahr: 2007 Umfang/Format: 58 S. : Ill. ; 21 cm Schlagwörter: Strehlow / Dorfkirche ; Kunstführer --- Proteinchemische und kinetische Untersuchungen an der Aminoacylase aus Schweineniere / vorgelegt von Michael Kroll Autor: Kroll, Michael Erschienen: 1982 Umfang: 85 S. Hochschulschrift: Marburg, Univ., Dipl., 1982 --- Vergleichende kinetische und proteinchemische Untersuchungen an Acylasen aus Human- und Schweineniere: Synthese und Untersuchung neuer nierenselektiver Prodrugs Verfasser: Michael Kroll Erschienen: 1986 Umfang: 175 S. Hochschulschrift: Marburg, Univ. Diss., 1986 --- Acylasen von Mensch, Schwein und Bakterien : biochem., immunchem. u. klin.-chem. Unters. Verfasser: Kroll, Michael Erscheinungsjahr: 1987 Umfang/Format: 74 S. Hochschulschrift: Marburg, Univ., Diss., 1987 --- ???: Ergebnisse der chirurgischen Therapie von Weichteilsarkomen: eine retrospektive Analyse von 123 Patienten Verfasser: Kroll, Michael Karl Klaus Erscheinungsjahr: 1988 Umfang/Format: 58 Bl. Hochschulschrift: Essen, Univ., Diss., 1988 --- Hautpflege mit Naturstoffen: Ratgeber für die Hautpflege bei Säuglingen und Kleinkindern Verfasser: Bosse, Ari; Kroll, Michael Ausgabe: 1. Aufl. Verleger: Kleve: MTW-Verl. Erscheinungsjahr: 2006 Umfang/Format: 74 S. --- Erlebnisse eines Kassenpatienten: ein Märchen in zwei Teilen Verfasser: Kroll, Michael Verleger: Kleve: MTW Gesundheit Erscheinungsjahr: 2008 Umfang/Format: 22 S.; 30 cm candida 2009-10-28 MTW Verlag
Impressum MTW Verlag Web-Site:MTW Gesundheit GmbH Herr Dr. J. K. Merges Flutstr. 74 47533 KLEVE mtw-verlag.de "Der MTW Verlag, eine Abteilung der MTW Gesundheit GmbH, wurde 1998 gegründet" candida 2009-10-28 Juristisches
Die Deutsche Apotheker Zeitung heute mit einem Artikel über:"Das Medizinprodukt Regividerm® und die Möglichkeiten der Behörden", das Inverkehrbringen zu verhindern. http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/10/28/das-medizinprodukt-regividermR-und-die-moeglichkeiten-der-behoerden.html matthias bronnsen 2009-10-28 Offene Fragen an Klaus Martens
Ich würde gerne anfangen, Fragen an Klaus Martens zu sammeln. Diese werden dann sowohl an Martens selber als auch an den WDR und den Rundfunkrat gestellt - da "Heilung unerwünscht" durch Rundfunkgebühren finanziert wurde, sehe ich das als einen durchaus legitimen Schritt an. Anfangen würde ich ganz weit vorne: 1.) Ihr Buchtitel "Heilung unerwünscht - Die Geschichte eines verhinderten Medikaments" suggeriert eine heilende Wirkung der Regividerm® Vitamin B12-Salbe. Wissenschaftlich bedeutet "Heilung" die Überführung eines Patienten in den medizinischen Ausgangszustand vor seiner Erkrankung. Welchen konkreten Studien entnehmen Sie die im medizinischen Sinne heilende Wirkung von Regividerm®? candida 2009-10-28 hema 2009-10-28 Aber vielleicht sollte man Plasberg mal sein eigenes Motto unter die Nase reiben: ""Jeder wird so lange Auskunft geben müssen, bis die Frage wirklich beantwortet ist"." candida 2009-10-28 Wie Vitamin B12 bei atopischer Dermatitis wirken soll
Artikel in der Deutschen Apotheker Zeitung:Wie Vitamin B12 bei atopischer Dermatitis wirken soll Die Vitamin-B12-haltige Salbe Regividerm ist als Medizinprodukt registriert und soll als NO-Fänger keine pharmakologischen, immunologischen oder metabolischen Wirkungen haben. Erklärungen zum Wirkungsmechanismus in einer immer wieder zitierten Studie zu der Vitamin-B12-Salbe aus dem British Journal of Dermatology aus dem Jahre 2004 lassen jedoch vermuten, dass der Erfolg der topischen Applikation von Vitamin-B12 gerade auf solchen Wirkungen beruht. Danach müsste Regividerm als Arzneimittel eingestuft werden. weiterlesen: http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/10/28/wie-vitamin-b12-bei-atopischer-dermatitis-wirken-soll.html gema 2009-10-28 ab Seite 7 >> Kommentieren ian_a_ironside 2009-10-28 Heute ist Fußball ...
... und ich wollte doch bei "Hart aber fair reinschauen", um zu gucken, ob Plasberg noch was zur Sendung der vergangenen Woche sagt. Vielleicht hat ja Zapp im NDR noch was.
ZAPP: Deutschland diskutiert über die Wundersalben-Doku. Jedoch hat das Internet dazu nichts beigetragen. Zumindest kam das nur als "Faktencheck" von Plassberg vor.
plazebo 2009-10-29
Es geht ja nicht alleine um dieses Blog. Auch andere Blogs. Twitter, Internet-Foren waren für die Aufmerksdamkeit verantwortlich. Ohne die offene Diskussion im Internet, wäre die Irreführung der Zuschauer nicht aufgefallen.
hanno charisius 2009-10-29 In traditionellen Medien würde man das Überspitzung nennen und dadurch legitimieren wollen, die Aussage bleibt natürlich trotzdem Kokolores. Es gab genügend Menschen, die sich gleich am vorvergangenen Dienstag dran gemacht haben, diesen Dingen auf den Grund zu gehen, ohne dass sie das hier oder an anderen Orten online kund getan hätten. Es gibt ein paar Bedingungen, wenn man mit der alten Medienwelt zusammen arbeiten möchte ... wir sind dabei, sie da zu ändern, wo sie lähmend sind. Damit möchte ich den Wert dieses Blogs keinen Deut schmälern. Was hier in relativ kurzer Zeit an Wissen angesammelt wurde, ist phantastisch. Den Erbauern und Hausmeistern der Stationären Aufnahme sei großer Dank. >> Kommentieren hema 2009-10-29 NDR ZAPP gestern
http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/medien_wirtschaft/salbe102.htmlIn der gestrigen ZAPP-Sendung hat Schönhöfer gesagt, er sei "schon vor Jahren wegen der rosa Creme von einem WDR-Redakteur angesprochen" worden. Er habe ihn gewarnt. Das spricht dann gegen die bislang noch zwar unwahrscheinliche, aber doch mögliche Variante, dass der WDR kontaktiert wurde und das Laienschaupiel von Kroll fertig vorinszeniert war. Schönhofer sagte auch, derjenige habe es "dem Autor" sagen wollen, der sich habe melden wollen, dies aber nicht getan habe. 1. Es gibt also einen bereits länger an der Creme interessierten WDR-Redakteur. 2. "Der Autor", also wohl Martens, hat die Einschätzung eines Fachmanns also gar nicht hören WOLLEN. Damit ist Martens des bewußten Sagens der Unwahrheit überführt. Aus der Stellungnahme der „hart aber fair“-Redaktion für ZAPP (NDR) am 28.10.2009: „Der Redaktion liegen sechs Studien vor, die wir für valide und seriös halten.“ „Wenn der Eindruck entstanden ist, dass tatsächlich allen Patienten auch geholfen werden kann, dann ist das bedauerlicherweise ein unzutreffender Eindruck.“ Wie kommen die jetzt auf [b]sechs[/b]? Was haben die denn da alles mitgezählt? Nachtrag: Die "Patientin" bei Minute 10 des Films sieht aus wie die Arzthelferin von Kroll, Verena Schindler, wenn ich mich nicht täusche. Schaut mal. http://www.privataerzte-kleve.de/12.html
Wie die auf sechs kommen, habe ich mich auch gefragt.
hema 2009-10-29 Entweder, sie haben die Zulassungs-TÜV-Dokumente mitgezählt oder Klingelhöllers Eigenbruzzelei (in den Patentanmeldungen). Da dann allerdings die Adjektive "seriös und valide" zu verwenden, zeigt, dass sie die Worte zwar nutzen können, aber mit dem Inhalt, der Bedeutung dieser Worte v. a. im Hinblick auf Studien so rein gar nichts anfangen können. Man gibt sich nur den Anschein des besseren Wissens, der Informiertheit. Aber wirklich besseres Wissen, s. o., wollte man nicht, man wollte "die story". Eine Märchengeschichte als Doku im ÖRF... Es war einmal ein armer Erfinder, der legte sich mit den bösen Mächten an, um den armen, kranken Kindern des Landes zu helfen... Warum Knirsch (der Ex-Merck-Manager) und Schettler (Wyeth) da so mitgemacht haben, ist mir rätselhaft. Die müssen den Film doch vor Ausstrahlung gesehen haben und gemerkt, wie das rüberkommt. Sind ja keine 20-jährigen, die sich produzieren müssten. Ich verstehs nicht. hanno charisius 2009-10-29 Ohnedies muss man sich m.E. nach Schönhöfers Aussagen nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, ob der Autor des Films irgendetwas anderes machen wollte, als seine These zu stützen. matthias bronnsen 2009-10-29 Die "Patientin" bei Minute 10 des Films sieht aus wie die Arzthelferin von Kroll, Verena Schindler, wenn ich mich nicht täusche. Schaut mal. http://www.privataerzte-kleve.de/12.html" Könnte das noch einmal jemand bestätigen (kann bis morgen früh aus Arbeitsgründen an diesem Rechner keine Filme schauen)? Das wäre doch recht interessant.
Aus meiner Sicht könnte sie das durchaus sein. Endgültig entscheiden lässt sich das anhand des kleinen Bildchens auf der Praxis-Homepage wohl nicht.
Böse - Böse Pahrma Industrie
Es geht ums Geld verdienen die einen verhindern sprich die Pharma Industrie. Denn mit gesunden Patienten lässt sich nun mal kein Geld verdienen. auf der anderen Seite wird das ach so Teuflische Fernsehen genutzt um anständig die PR Trommel gerührt um einen neues Produkt auf den Markt zu werfen. Wir haben und auf: http://www.top-artikel-datenbank.de/regividerm-marketing-gag.html ebenfalls dieser komischen Geschichte angenommen. Es bleibt zu hoffen das die Patienten, vor allem die kleinen unter uns, nicht darunter noch mehr leiden müssen.hema 2009-10-29 Neben den echten Namen stehen keine Bilder (mehr?). Neben dem echten Bild (von der Blondine, möglicherweise aus dem Film) steht möglicherweise ein falscher Name. Kann da mal jemand buddeln, der da gewieft ist?
Hm. Was spricht für einen falschen Namen?
hema 2009-10-29 http://www.spd-kreis-kleve.de/jusos/versammlung.htm "Verena Schindler" aus Kleve sieht n.m.M. völlig anders aus (ja, ich weiß, Frauen machen einiges mit ihren Haaren...). Das sind beides keine SO häufigen Namen. Vielleicht eine Komparsin. Komparsen werden häufiger mal für TV-Produktionen gesucht, so nach dem Motto "sie müssen einen alten Mann mit Demenz darstellen können". Aber das führt jetzt zu weit ab. Ich fands halt nur komisch, dass nur die eine (?) abgebildet ist, die im Film möglicherweise zu sehen ist, und die Frau vom Kompagnon (?) aber nicht.
Die älteren Bilder der Mitarbeiter, die schon viel länger dabei sind, sind auf einen externen Server verlinkt, wo sie nicht (mehr) existieren (arztpages.de). Vielleicht hat einfach einer was beim Umzug der Homepage verbockt. Das Bild der blonden Dame ist dagegen lokal gespeichert. Man könnte ja auch einfach mal anrufen und mit Verena plauschen.
Und weder Verena noch Schindler sind besonders ausgefallene Namen. amelia 2009-10-29 http://www.google.com/url?sa=t&source=web&ct=res&cd=1&ved=0CAcQFjAA&url=http%3A%2F%2Fweb469.can12.de%2Fpdf%2Fverena_schindler.pdf&ei=KIfpSpbnMsjf8Aa3yaWNDw&usg=AFQjCNHIuWJ4E-wstNN3-GQfb42sUTyRqQ&sig2=Ep1smnwlSIUSOIKUCp6vUQ Vielleicht doch die gleiche Person, mit unterschiedlicher Frisur? Vor- und Nachname sind aber wirklich beide sehr häufig - zumindest in dieser Region (Schindler) und in dieser Altersgruppe (Verena). >> Kommentieren multiresistent 2009-10-29 Regividerm.de FAQ
Ist jetzt wieder online mit einer FAQ:http://www.regividerm.de/de/aktuelles/fragen_antworten.html sil 2009-10-29 Gratulation
Ihr habe sogar ne Verlinkung. Das bringt ordentlich Traffic. :-)
Verflixt. Und wir haben immer noch keinen Werbepartner. Merz, Pfizer, Klosterfrau, wie sieht's aus? ;-)
multiresistent 2009-10-29 [Zusatz] Habe mir aus Spaß mal den Quellcode der Homepage angeschaut - die Dinge, die dort auskommentiert sind, sind lustig ;-)
Zitat aus dem Regividerm.de-Queltext:
Salz wandelt Wasser in Quellen der Heilung, Entspannung und Schönheit und - zum Lebensraum für große und kleine Fische. Auch Geld soll ja solch magische Eigenschaften haben.
Das Zitat ist wohl noch aus der Layoutvorlage übriggeblieben, die sie verwendet haben: http://www.prof-dr-biener-salze.com/index.html (siehe auch dort in den Quellcode)
(Wobei wir Regeneratio Pharma keinesfalls unterstellen möchten, dass sie sich die Vorlage dort gemopst hätten.)
(Nein, denn das wäre wirklich albern, gehören sie doch schlichtweg zum selben Konzern: http://www.salt-of-life.com/de/company.html )
>> Kommentieren hema 2009-10-30 WDR weist Vorwürfe zurück
Der WDR in einer Stellungnahme an Ökotest zum Vorwurf der Schleichwerbung: "Dieser Vorwurf trifft nicht zu. Wir haben uns selbstverständlich nicht an einer PR-Aktion beteiligt. Dies würde auch unserem journalistischen Selbstverständnis widersprechen“ Anscheinend wurde auch "hart aber fair" befragt: "Von ÖKO-TEST befragt, verwies uns die "Hart aber fair“-Redaktion an die Pressestelle des WDR. Von der erhielten wir schließlich eine Stellungnahme: Demnach sei der Vorwurf der Dauerwerbesendung "nicht durch die Wirklichkeit gedeckt. Wenn tatsächlich die Absicht bestanden hätte, das Produkt werblich zu unterstützen, hätten wir nicht den Geschäftsführer eines Pharma-Verbandes gebeten, in einer WDR-Sendung Stellung zu nehmen. Es spricht für unsere Unabhängigkeit, dass wir diese Diskussion ermöglicht haben. Den Begriff "Wundersalbe“ haben wir im übrigen nicht verwendet.“ http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=10449;gartnr=90;bernr=06;co= Der war doch zur "Schweinegrippe-Impfung" geladen. Und befragt? Wurde der DAZU befragt? Der hat was gesagt, ja, aber von Plasberg eher en passant befragt, weil er eh da war und um eine Vorlage zu liefern, würde ich mal denken... Aber das nun als Ausweis der Ausgewogenheit zu feiern nach etlichen Minuten Werbung... Ich finde es interessant, dass die haf-Redaktion auf die WDR-Pressestelle verweist: Maulkorb oder Selbstschutz "wir sagen nix mehr ohne unseren Justiziar"? Sind doch sonst nicht so schüchtern... hema 2009-10-30 Wegen der Angaben Schönhöfers, nur mal als Ideen: 1. Es gibt ein Regionalbüro des WDR in KLeve 2. Die, die seinerzeit den Bericht in der Lokalzeit gemacht haben. Vielleicht stöbert ja jemand was auf...
Ich würde auch persönliche Verbindungen besonders im lokalen Umfeld vermuten, über die der Stunt eingefädelt wurde. Das erinnert mich alles stark an Airnergy. Die waren in Hennef mal ein Vorzeigeunternehmen.
Noch etwas: Nach Darstellung von Martens ist ihm ja eine Patentschrift "zugespielt" worden, die zur Entstehung des Stücks geführt hat. Ich bin nicht ganz sicher, wie das zu den Angaben Schönhofers passen kann. phiola 2009-10-30 Über das bescheidene Leben des Herrn Klingelhöller
Aus dem ÖkotestforumKlingelhöller sitzt in dieser Klinik: http://www.aeskulap-klinik.ch Verarmt, wie er ist, seit Jahren zu diesen angenehmen Preisen: http://www.aeskulap-klinik.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=111&Itemid=145&lang=de [quote] Die durchschnittlichen Tageskosten belaufen sich auf der Allgemeinen Abteilung auf CHF 900.-- bis 1'100.-- der Halbprivaten Abteilung auf CHF 1'100.-- bis 1'300.-- der Privaten Abteilung auf CHF 1'400.-- bis 1'600.--. Darin eingeschlossen sind Übernachtung, Grundpflege, Arzttermine, Diagnostik (ausgenommen externe Diagnostik) und Therapien. [/quote]
Wissen wir, wie lange er schon unter solch unwürdigen Bedingungen in dieser Absteige hausen muss?
Wenn sich übrigens schon mal jemand die Handelsregisterauszüge zu den (potentiell) involvierten Firmen besorgt hat, wäre ich für eine Kopie dankbar (hockeystick ät hush punkt ai). Also besonders von der Regeneratio Pharma GmbH (gerne auch der AG), der Klifo-Med GmbH und der MIT Gesundheit GmbH.
Edit: Vielleicht ist auch die (offenbar mittlerweile insolvente) Karsten R. W. F. Klingelhöller Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH noch interessant. phiola 2009-10-30 http://www.dumont-buchverlag.de/media/22/Martens_HU_leseprobe.pdf Er kam mit über 200 kg (180 hieß es im Film) und hat immer noch 180 kg. Bei dem Tempo muß er da noch Jahrzehnte ausharren.
Nachdem, was man unter ebundesanzeiger.de einsehen kann, stand auch die nach der Insolvenz der AG neu gegründete Regeneratio Pharma GmbH vor dem Stunt nicht so solide da, dass es nicht besser hätte sein können:
Der Jahresfehlbetrag 2007 beträgt EUR 194.009,53. Sonstige Angaben Während des Geschäftsjahres wurde durchschnittlich 1 Person beschäftigt. Mitglied des Geschäftsführungsorgans der Gesellschaft sind Herr Hans-Peter Goller und Herr Rüdiger Weiss. Die Gesellschaft ist bilanziell überschuldet. Seitens der Gläubiger liegen Rangrücktrittserklärungen vor. Remscheid, den 08. Mai 2008
Die Klifo-Med wirkt nach dem letzten Jahresabschluss auf mich eher wie eine Art Hobby von "Hautarzt" Dr. Dr. Kroll. Die MIT Gesundheit ist da schon ein anderes Kaliber. Es gibt auch noch eine Hans-Peter Goller GmbH in Remscheid, aber da scheint sich auch nicht allzuviel zu tun.
hema 2009-10-30 hema 2009-10-30 Etwas OT, aber das muss sein: Neuer RStV
Man muss die Details natürlich noch sehen, aber:Dolles timing: "So soll es ab dem kommenden Frühjahr erlaubt sein, Produkte und Firmen in Fernsehinhalten ins Bild zu rücken, so lange die Zuschauer darüber informiert werden und die Platzierung nicht allzu werblich ist. Für Unmut bei den Sendern sorgt die künftige Verpflichtung, auch eingekaufte Formate auf Placements zu untersuchen und diese zu kennzeichnen." http://www.dwdl.de/story/23264/neuer_staatsvertrag_regelt_product_placement/ Wenn das MEHR versteckte Werbung heißt, dann: Gebührenzahler! Wehrt Euch! medical writer 2009-10-30 Offener Brief von Martens ist weg - und das Buch ist da
In ihrem Text vom 27.10. zitiert die FR-Online den offenen Brief von Martens an die Zuseher: "Den Vorwurf einer gezielten Werbekampagne für ein Medizinprodukt weise ich entschieden zurück", schreibt er in einem offenen Brief im Internet.Diesen offenen Brief habe ich gerade bei "daserste" gesucht, er wird noch von den WDR-Seiten verlinkt: http://www.daserste.de/doku/allroundbeitrag_dyn~uid,bbpwtmokgya7af7p~cm.asp Aber man landet stattdessen bei der Default-Startseite der ARD, es gibt nur allgemeine FAQs zu Sendung und Salbe: http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,0e3vjlffhxxdf3s3~cm.asp#moreinfo1 Den Brief von Martens finde ich nur noch im Google-Cache: http://209.85.129.132/search?q=cache:bhTOK8n13KQJ:www.daserste.de/doku/allroundbeitrag_dyn~uid,bbpwtmokgya7af7p~cm.asp+wdr+martens+brief+zuseher&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl Mag jemand da einen archivierbaren Link draus machen? ;) In diesem offenen Brief geht Martens darauf ein, dass im Film ja schon die Rede von der Markteinführung ist, von der er an anderer Stelle (wo war das??) nichts gewusst haben will. Und warum der lange Vorspann: das Buch ist da, das Rezensionsexemplar lag heute im Briefkasten, mit Aufkleber "Sofort auspacken! eilige Novitäten". Neben der Regividerm-Geschichte aus dem Film tauchen einige andere Pharmageschichten der letzten Jahre auf, mit starken Nebenwirkungen, überhöhten Preisen und Risiken. Alles Dinge, über die man sich zu Recht aufregen, gegen die man anschreiben muss. Aber da hat niemand mit tieferem medizinischem Wissen zu den Begriffen Medikament und Arzneimittel und ein paar Dingen drumherm über den Text geschaut, was schade ist. Aus dem Klappentext: "Längst könnte ihnen (den Millionen Menschen mit Neurodermitis und Psoriais) geholfen werden, wenn sie mit einer Salbe behandelt würden, die alle medizinischen Zulassungsprüfungen glänzend bestanden hat." Arzneimittelzulassung nach Dumont - leider nicht so lustig, weil handwerkliche Fehler die guten Argumente entkräften. Und noch mehr ärgere ich mich, wenn ich im Buch in epischer Breite lese, dass der Patentinhaber Weiss im September 2008, nach erfolglosen Verhandlungen mit Novartis, beschloss, das Ganze selbst auf den Markt zu bringen. Ist schwierig und teuer, keine Frage, ein unternehmerisches Risiko. Dann kam laut Buch im August 2009 auch ein Anruf des Mavena-Geschöftsführers aus der Schweiz, Zeisel, vermittelt vom Leiter der Schweizer Klinik, in der Klingelhöller wohnte. Aber jetzt wohl nicht mehr wohnt, jetzt unbekannt verzogen auf der Flucht vor Insolvenzverwaltern, sein Elternhaus wurde zwangsversteigert. Und eigentlich will er das Patent immer noch zurückkaufen. Die letzten Bucheinträge sind datiert mit Ende September 2009: "Ende September kauft Patentbesitzer Weiss eine ausreichende Menge an kristallinem purpurfarbenen Pulver, um damit etwa 28.000 Tuben B12-Tuben herstellen zu lassen. ... Die Verhandlungen mit dem Schweizer Unternehmer Hans-Joachim Zeisel waren inzwischen konkretisiert worden. Zeisels Firma wollte den Vertrieb übernehmen, also für den Weg vom Produktionsort zu den Apothekenregalen verantwortlich sein. 28.000 Tuben à 150 ml - angesichts von Millionen Neurodermitikern und Psoriasis-Patienten nicht mehr als ein kleiner Anfang. Denoch, eine solche Menge war bisher noch nie produziert worden. Über vier Tonnen B12-Creme würden in den nächsten Monaten in dem bayrischen Abfüllunternehmen hergestellt werden." Buchautor von "Heilung unerwünscht" ist Klaus Martens, da steht nichts von einem Ghostwriter. Wer immer der Autor ist beschreibt die Pläne zur Markteinführung, die TÜV-Gutachten, die Bestellungen der Rohstoffe. Nur vom Kollegen Merges, MIT, der uns alle brennend interessierte, fand ich bisher nichts, habe allerdings einige Teile quergelesen. Und wenn viele Pharmapraktiken noch so dubios sind, kann man doch nicht selbst in der David-gegen-Giloath-Manier mit dubiosen PR-Methoden arbeiten, auch wenn es für eine vermeintlich gute Sache ist. Verschwörungestheorien und Tranendrüsen-Filme machen die Welt doch nicht schlauer, die Pharma-Kunden nicht kritischer, sie kaufen stattdessen nur ungeprüft andere Dinge und Blümchenmedizin, die ist per se "gut weil vom Kapital unterdrückt ". Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie besser die stationäre Aufnahme! ;) hema 2009-10-30 http://www.dumont.de/dumont/de/100803/unternehmen/daten Die sind auch im Rundfunkgeschäft. hema 2009-10-30 http://www.dwdl.de/story/17973/wdr_gibt_sich_verhaltenskodex_gegen_korruption/ Daraus: [quote]So sind die Mitarbeiter unter anderem aufgefordert, "professionelle Distanz, insbesondere zu Politik, Wirtschaft und Verbänden" zu wahren. Dienstliche Angelegenheiten sind strikt von privaten Dingen - oder denen der Lebenspartner und Angehörigen - zu trennen. [...] Die Unabhängigkeit seines Programms will der WDR sicherstellen, indem alle Mitarbeiter aufgefordert sind, Programme "ausschließlich nach journalistischen beziehungsweise dramaturgischen Grundsätzen, frei von der Einflussnahme Dritter" zu gestalten. Schleichwerbung und Product Placement sind untersagt, im Falle von in Anspruch genommenen so genannten "Produktionshilfen" von Dritten, muss darauf in den Sendungen offen hingewiesen werden. Eine Beeinflussung des Programms darf es dadurch nicht geben.[/quote] Es gibt auch einen Ombudsmann gegen Korruption, an den sich Dritte auch anonym wenden können: http://www.wdr.de/unternehmen/senderprofil/organisation/revisionwdr/ombudsmann.jsp >> Kommentieren werner_cc 2009-10-30 WDR Lokalzeit / Bonn 29.10.
Im Rahmen eines Beitrags zum Thema Psoriasis geht Studiogast Dr. Leyla Brocatti auch auf die Frage der Moderatorin nach der "unaussprechlichen" Salbe ein: Teilzitat: "... und die Patienten sollen selber entscheiden, ob es wirkt oder nicht." vollständig: http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/lokalzeit_bonn.xml >> Kommentieren hockeystick 2009-10-30 Der Vollständigkeit halber also noch das: Kroll hat zusammen mit einem Psychologen, der in seinem Lebenslauf angibt, in der Zeit vor der Veröffentlichung des Buches freier Mitarbeiter der MIT Gesundheit gewesen zu sein, ein Buch bzw. eine Broschüre über "Hautpflege mit Naturstoffen" geschrieben. (Das passt ja zum Sortiment der MIT. Wenn die Ärzte Zeitung dafür wirbt, kann man in aller Regel davon ausgehen, dass es eine von der Industrie bezahlte PR-Broschüre ist.) http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/?sid=434802 vgl. auch http://www.buchhandel.de/detailansicht.aspx?isbn=978-3-937204-05-5 Erschienen ist das Buch 2006. Der Erstautor: http://www.xing.com/profile/Ari_Bosse Aus dem Lebenslauf: 2004 - 2006 freier Mitarbeiter MIT Gesundheit GmbH, http: //www.mit-gesundheit.com Branche: Chemieindustrie, Pharmaindustrie
Überraschung, MIT-Chef Merges ist auch Geschäftsführer des Verlags, in dem das Buch bzw. die Broschüre erschienen ist.
MTW Verlag & Versandbuchhandlung Adresse: Flutstr. 74 47533 Kleve Telefon: 0 28 21 - 72 77-0 Fax: 0 28 21 - 72 77-40 Information: Sitz: Kleve, 21 HR B 1331 Amtsgericht Kleve Geschäftsführer: Dr. Josef K. Merges Verkehrs-Nr. Verlag: 11303 Verkehrs-Nr. Versandbuchhandlung: 27336 St-Nr. 116/5712/1016 Ja, die Welt ist klein. Sie reicht sogar nur für eine gemeinsame Adresse. multiresistent 2009-10-30 Alle Beteiligten kennen sich zumindest aus dem IHK-Unternehmerkreis in Kleve: http://www.ihk-niederrhein.de/archiv/2005/12/014.pdf
"Kennen sich" beschreibt diese Männerfreundschaft dabei wohl nur unzureichend, sie haben sich gemeinsam durch 3 Instanzen gerichtlich gegen ihre eigene IHK durchgesetzt.
www.ihk-zwang-nein.de/thema152.html rotbackenpfeifdruesling 2009-10-30 http://www.ihk-zwang-nein.de/thema153.html nett;-) multiresistent 2009-10-30 candida 2009-10-31 Neues vom WDR "Faktencheck"
Neues vom WDR "Faktencheck" [http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/studien.php5]:TÜV: Assessment of the Clinical Evaluation: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/tuev_assessment_of_clin_evaluation_2005.pdf Die Studien bis zur Zulassung als Medizinprodukt: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/auflistung_studien_internet.pdf ---- Die Studien bis zur Zulassung als Medizinprodukt: Dosefinding Study conducted in UK by Dr. Parnham of FIRE CRO, Bonn (Germany) randomised double-blind study with n=29 (atopic dermatitis) n=28 (psoriasis) 1998 Local Tolerability Study conducted by Dr. Theodor of PHAROS CRO, Ulm (Germany) randomised double-blind study with n=40 healthy volunteers 2001 Explorative Phase II Clinical Trial on the Efficacy and Tolerability of Regividerm in Atopic Dermatitis conducted by Dr. Schulze of Hornheide Specialist Clinic, University of Muenster, (Germany) randomised, double-blind and placebo-controlled monocentre study with n=20 patients in intraindividual left/right side comparison 2001 Regividerm in Psoriasis conducted by Dr. Schulze of Hornheide Specialist Clinic, University of Muenster, (Germany) randomised, double-blind and placebo-controlled monocentre study with n=21 patients in intraindividual left/right side comparison 2002 Explorative Phase II Clinical Trial on the Efficacy and Tolerability of Regividerm in Psoriasis in Comparison to Calcipotriol 1 conducted by Prof. Altmeyer of St. Josef Hospital, University of Bochum, (Germany) randomised, reference-drug-controlled monocentre study with n=15 patients in intraindividual left/right side comparison Explorative Phase II Clinical Trial on the Efficacy and Tolerability of Regividerm in Psoriasis in Comparison to Calcipotriol 1 conducted by Prof. Altmeyer of St. Josef Hospital, University of Bochum, (Germany) randomised, reference-drug-controlled monocentre study with n=15 patients in intraindividual left/right side comparison Confirmative Phase III Clinical Trial on the Efficacy and Tolerability of Regividerm in Atopic Dermatitis conducted by Prof. Niedner (principal investigator) of Ernst von Bergmann Clinic, University (FU) of Berlin, (Germany) and Prof. Altmeyer of St. Josef Hospital, University of Bochum, (Germany) randomised, double-blind and placebo-controlled multicentre study with n=47 patients in intraindividual left/right side comparison Confirmative Phase III Clinical Trial on the Efficacy and Tolerability of Regividerm in Psoriasis conducted by Prof. Altmeyer (principal investigator) of St. Josef Hospital, University of Bochum, (Germany) and Prof. Niedner of Ernst von Bergmann Clinic, University (FU) of Berlin, (Germany) randomised, double-blind and placebo-controlled multicentre study with n=51 patients in intraindividual left/right side comparison Aus dem Gutachten zur statistischen Bewertung der Studien: „As shown above, the completely equivalent parallel group designs have sample sizes of about 300 patients for atopic dermatitis and 200 patients for psoriasis ebenholz 2009-10-31 @ hockeystick
Wissen wir, wie lange er schon unter solch unwürdigen Bedingungen in dieser Absteige hausen muss?************************************** seit juli 2006, sagt er selbst, ungefähr bei minute 6:06 auf diesem video hier: http://www.youtube.com/watch?v=VgFuO5q1zgE&feature=related Niveau
Ich kann die Relevanz der Studien nicht einschätzen. 50 Patienten wären mir ja zuwenig. Haben die aufgelisteten Phase II und III-Studien Quantität und Qualität, die für sowas üblich ist? So wie ich das weiß, gibt es ja "nur" vier Phasen, "Confirmative Phase III Clinical Trial" klingt da schon recht weit.candida 2009-11-01 Mies recherchierter Schandfleck öffentlich-rechtlichen Fernsehens
Der österreichische STANDARD in seiner morgigen Print-Ausgabe:"mies recherchierter Schandfleck öffentlich-rechtlichen Fernsehens" Stefan Löffler, DER STANDARD Printausgabe, 02.11.2009 PR-Falle Medikamente Falsche Versprechungen für Patienten http://derstandard.at/1256743683634/PR-Falle-Medikamente-Falsche-Versprechungen-fuer-Patienten zehn 2009-11-01 Martens´ Recherche
Ich lese immer wieder, Martens habe ein Jahr schlecht recherchiert.Das stimmt so nicht. Er hat ganz gezielt Quellen ausgesucht, die sich nicht nur gegen die Pharmaindustrie wenden, sondern gegen evidenzbasierte Medizin allgemein. Januchosky: Ist kein Dr.med. Er ist Osteopath. Seine Klinik ist keine Hautklinik, es werden dort vornehmlich nicht anerkannte Methoden der Behandlung durchgeführt. Wozu reiste Martens in dieses Provinznest in den USA? Ionescu, der Chef der Klinik in Neukirchen, in dem das arme "Mumienkind" gefilmt wurde: Er lehnt ebenfalls übliche Behandlung ab und schreibt: "..."Wir können nach unseren langjährigen Erfahrungen bestätigen, dass Vitamin B12 hochwirksam ist, um Symptome von Schuppenflechte und Neurodermitis zu lindern. Bereits seit über 20 Jahren setzen wir Cremes und Salben mit diesem Inhaltsstoff ein. Diese lassen wir nach unseren Rezepturen in der Apotheke anrühren", erklärt Univ.-Doz. Dr. John Ionescu, Gründer und wissenschaftlicher Leiter der Spezialklinik Neukirchen...." Weshalb zeigt er nicht den schönen Erfolg? Es gibt keinen. Er lässt das Kind "Bastian" öffentlich vorführen. Die schweizer Kurklinik, in der der Studienabbrecher Klingelhöller residiert, hat einen erheblichen Hang zur Paramedizin, sogar eine der berüchtigten "Hamer"-Ärztinnen arbeitet dort. Das alles ist kein Zufall, das hat Martens genau recherchiert. Zur Irreführung des Publikums im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Zu Werbezwecken für sein Buch. hema 2009-11-01 Hinsichtlich Januchowski sollte man auch bedenken, dass es wohl auch noch ein US-Patent gibt, dass der Verwertung harrt. Es würde mich nicht wundern, wenn Januchowski angeworben wurde, um eine Anwendungsbeobachtung zu machen, da die Institution sonst keinerlei "Studien" durchführt. Ich habe von dieser Einrichtung keine weiteren Studien oder "Studien" finden können. Der Abschnitt im Film, der Januchowski zeigt, würde sich perfekt für ein Infomercial eignen. Januchowski ist übrigens kein Dr. im deutschen Sinne. Er ist D.O., was ein Berufstitel* ist, kein akademischer Titel. Er wird im Film als Dr. bezeichnet, in der Powerpoint-Präsentation ist kein akademischer Doktortitel zu sehen. Martens hat also den "Doctor of Osteopathy" nicht nur zum richtigen Hautarzt (=Mediziner mit Facharztausbildung) geadelt, sondern ihm auch noch einen deutschen Doktortitel verpasst, den er hierzulande gar nicht hätte bzw. führen dürfte. * http://www.unilife.de/bund/rd/30874.htm zehn 2009-11-01 Er nennt sich Dozent. Mal nachgesehen, wo er doziert? Das nur am Rande. Und seine Klinik war schon öfter wegen irreführender Werbung und Kunstfehlern in Prozesse verwickelt. ______ Was wahrscheinlicher wird, ist, dass Martens nicht Opfer seiner eigenen schlechten Recherche geworden ist, sondern wirklich zielgerichtet Werbung für Para- und Antimedizin gemacht hat. Dass "die Story" eben keine Doku ist, sondern ein reißerischer Film mit Apell an niedere Instinkte, mit realitätsfernen Stunts und handfesten Lügen, mit Komparsen statt Originalpersonen und mit nachgestellten Plots. kaumzuglauben 2009-11-02 MIT Gesundheit & Studien
Merkwürdig finde ich, dass aktuell MIT Gesundheit mit dem Chef Merges offensichtlich kein Thema mehr bei den Herstellern ist...ob die gar nicht mehr zusammenarbeiten? Vielleicht ist der Film ja einfach auch schon zu alt gewesen und / oder zu spät gesendet worden...nur so eine Idee, aber das würde erklären, warum da Leute im Film sind, die jetzt überhaupt keine Erwähnung mehr finden bei den Regividerm und Mavena Leuten.Dann noch was zu den Studien bis zur Zulassung als Medizinprodukt (s.o.) : also, sooooo wenig ist das ja nicht...und die Namen der Kliniken hören sich auch nicht so schlecht an...aber, wer hier kann die Qualität denn beurteilen? Würde mich interessieren... zehn 2009-11-02 ____________ Die Kliniken haben gute Namen? Das sehe ich anders. Die in Spartanburg ist Quack, die in Neukirchen lügt & quackt, das Sanatorium von Klingelhöller quackt und beschäftigt HAMER-Ärzte... Die Essener haben das rosa Zeugs gratis bekommen und haben das Zeugs gegen Bares mal mitlaufen lassen. Mit einer minimalen Anzahl von Patienten. soooooo wenige. Jeder möge die Qualität der genannten Klniken durch Internet-Studien herausfinden, so er ein wenig Ahnung von Medizin hat.
Merges trat als Vermittler auf, als es darum ging, das Sälbchen um das Jahr 2005 herum an Pharmafirmen zu verkloppen. Der WDR war so indiskret, das Protokoll seiner Bemühungen online zu stellen und nach kurzer Zeit nur den Link auf die Datei wieder zu löschen.
Merges war offenbar zumindest in mehreren Fällen für die eigentlichen Verhandlungen verantwortlich. Beispiel: 07.06. Termin Merges in Gütersloh. Besprechung Konditionen 08.06. Anruf Neddermann, will unbedingt Hr. Weiss sprechen, von Fr Wassmann auf Mittags vertröstet, mittags von UM angerufen, das Weiss erst ab 09.06 verfügbar ist, da Weiss sich erst mit Merges absprechen will. 21.06. Merges hat Termin bei TRUW 07.09.05 schriftliche Absage von TRUW Jetzt ist seine Aufgabe nach meinem Eindruck erfolgreich abgeschlossen. (So, wie er im Film rüberkommt, würde ich fast wetten, dass er es ist, nicht Kroll, der die Nummer mit Martens eingefädelt hat). zehn 2009-11-02 Das passt in Martens`Absicht, einen gefühlstriefenden Anti-Medizin-Film zu produzieren, in dem Quack-Kliniken und Quack-Salben als "besser und moralischer als Schulmedizin und geprüfte Pharmaprodukte" dargestellt werden. Gut recherchiert, Martens!
Hier übrigens noch ein leicht vergilbtes Fundstück mit Futter für Verschwörungstheoretiker:
regividerm * To: HospitalDE * Subject: regividerm [HospitalDE@ade5.pa.man.ac.uk] * From: "HospitalDE" [HospitalDE@pharmweb1.man.ac.uk] * Date: Tue, 27 Jan 1998 09:27:56 +0100 Liebe Kollegen, von einem befreundeten Offizinapotheker, bekam ich eine Anfrage zu Regividerm, einer Salbe bei Neurodermatitis. Dieses Praeparat hat sogar eine eigene homepage:www.regividerm.de. Wer Zeit hat, sollte sich diese Seite einmal naeher anschauen.Alles etwas erstaunlich!Am besten ist der Satz: Wir haben die Unterstuetzung durch einen "unserer Ministerpraesidenten" Am besten ist aber die Bestellseite, nirgends findet man einen Hinweis auf eine Firma? Was halten Sie davon? Der Apothekenkunde will aber anscheinend umbedingt dieses Produkt! Zablozki Apotheke,Klinikum Amberg Der Ministerpräsident, um den es hier ging, wird vermutlich Johannes Rau gewesen sein, ebenfalls ein Wuppertaler. Das war kurz vor seinem Rücktritt. kaumzuglauben 2009-11-03 Buch von Klaus Martens ist raus
Habe gerade das Buch von M. angefangen, war einer der ersten in Berlin, ders bekommen hat. Ja, was soll ich sagen, das Buch gibt auf jeden Fall viele Antworten auf hier diskutierten Fragen...Die Mavena war wohl auf jeden Fall schon lange ein Thema als Vertriebspartner, denn mit deren Boss ist sogar ein Interview drin...hab den Eindruck, der Film hat wohl zu lange in der Kühltheke gelegen und wurde durch die weitere Entwicklung rechts überholt...auch die Person Klingelhöller wird viel kritischer, als im Film rübergebracht, werde mal weiterlesen und einige interessante Passagen scannen und hier reinstellen, wenn's interessiert... Was dann da noch an zu recherchierenden Nebenkriegsschauplätzen dargestellt wird, ist, wenn's stimmt, einfach sch... Kenia als Versuchsstation für die Viagramacher Pfizer und und und... Wie gesagt, bedarf alles einer kritischen Analyse, aber fest steht, dass man das Buch sicher schon einige Zeit vor dem Filmausstrahlungstermin am 19.10.09 fertig hatte und der Film wohl einfach nur überholt war...da sollte man mal den WDR wohl eher fragen, warum sie den Film denn nicht schon im Frühjahr gesendet haben...wäre bei denen bestimmt im Moment nicht soviel Russ in der Bude... hema 2009-11-03 Zu dem Zitat: In der Zeit war Johannes Rau MP in NRW, ja. Auch wenn ich die Sache mit der "Unterstützung unseres Ministerpräsidenten" für eine reine Erfindung (Klingelhöller hat ja eine gewisse Großmannssucht an den Tag gelegt) halte, kann man dies doch nicht völlig ausschließen. Rau hatte eine Neigung zu alterativem Zeugs und eine Abneigung gegen Wissenschaft. Mit dem Autor des Tagesspiegel-Berichts, http://www.xing.com/profile/Udo_Badelt2 sollte man nachsichtig sein. Der schreibt auch sonst über Premieren, aber auch einiges andere und ein bissel Gesundheit geht natürlich immer. Meinen zumindest manche Journalisten. candida 2009-11-03 Selbstverständlich sagt der Herr Ministerpräsident dem Unternehmensgründer, dass er ihn unterstützt - und dann macht er weiter im Tag.
zu Rau: Ich würde dem Zitat auch keine große Bedeutung beimessen. Immerhin erhaschen wir so einen ersten indirekten Blick auf die Website vor 1999.
candida 2009-11-04 Auslieferung von Regividerm hat begonnen
http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article5084161/Umstrittene-Salbe-gegen-Neurodermitis-im-Handel.htmlhttp://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11649356/7250043/Umstrittene-Salbe-gegen-Neurodermitis-auf-dem-Markt.html >> Kommentieren naumi 2009-11-04 Kommentar zu Update 60
Wenn einer in Deutschland eine Rezeptur richtig bewerten kann, dann ist es Dr. Gerd Wolf. Als Spezialist für alle Cremes, Salben und Lotionen gilt er als der Rezeptur-Papst für alles, was in der Apotheke zum Auftregen auf die Haut angerührt wird , damit natürlich auch für alle Grundlagen von äußerlich anzuwendenden Produkten. Und wenn der sagt, B12 wird in wässriger Lösung und bei Licht oxidiert, dann wird da auch nach einiger Zeit keine ausreichende Konzentration von B12 mehr drin sein. Dies ist übrigens auch ein ganz großer Unterschied zwischen einem Arzneimittel und einem Kosmetikum. Beim Arzneimittel muss der Hersteller mittlerweile nachweisen, dass nach der auf der Packung angegeben Haltbarkeitsdauer noch mindestens 90% vom Wirkstoff aktiv sein müssen. Beim Kosmetikum oder Medizinprodukt interessiert dies keinen Menschen.... Neben der fehlenden Wirkung auch das wieder ein Indiz, dass eine Arzneimittelzulassung für Regividern nie in Frage käme. Einen anderen Punkt hat in der ganzen Diskussion auch noch Niemand angesprochen: Vitamin B12 ist ein sehr großes Molekül. Normalerweise bringt man solche Verbindungen gar nicht in die Haut rein. Es sei denn, man zerstört vorher die Hautbarriere dermaßen, dass das Molekül dann doch reinpasst. Dies ist natürlich für einen hautkranken Psoriatiker bzw. Neurodermitiker absolut kontraproduktiv, haben die doch schon eine kranke, barrieregeschädigte Haut... candida 2009-11-05 Molekulargewicht zu groß
>>Christoph Abels, habilitierter Hautarzt und medizinischer Direktor bei (der Bielefelder Dr. August Wolff GmbH) erinnert sich, dass er die Creme nicht für erfolgversprechend gehalten habe. Das Molekulargewicht sei zu groß. Abels: "Erstens, weil die Qualität der vorgelegten Wirksamkeitsstudien zu wünschen übrig ließ." Und, was für den Forschungsleiter viel wichtiger ist: Schon die physiochemischen Eigenschaften des Hauptwirkstoffs Vitamin B 12 sprächen gegen eine Wirksamkeit. Das Vitamin, Name Cobalamin, könne nämlich überhaupt nicht in die Haut eindringen, zu groß sei sein Molekulargewicht. Dieser Frage sei in den Studien überhaupt nicht nachgegangen worden. "Wir würden bei einem neuen Wirkstoff aber als Erstes sehen wollen", erklärt Abels, "dass er durch die Haut durchgeht." Entsprechende experimentelle Versuche seien nicht teuer, ein Ergebnis bekomme man für 25.000 Euro. <<http://www.nw-news.de/owl/3223267_Werbe-Trick_fuer_eine_Wundersalbe.html candida 2009-11-05 Vitamin-B12-Rezeptur macht Probleme
>>Apotheker Dr. Gerd Wolf aus Grafschaft-Ringen hat sich die Rezeptur näher angeschaut und gravierende Mängel festgestellt. So erfordert die Licht- und damit Oxidationsempfindlichkeit des Wirkstoffs Vitamin B12 gerade in wässriger Lösung einen Oxidationsschutz, der jedoch in der Rezeptur fehlt. Zudem enthält die Rezeptur ungewöhnlich viel Avocado-Öl, eine Emulgator-Konzentration des Zuckertensids TegoCare PS, die mit 8% deutlich über den Empfehlungen des Herstellers liegt sowie zu hohe Kaliumsorbat- und Citronensäure-Konzentrationen.In eigenen Versuchen ist es Wolf nicht gelungen, mit der vom Hersteller publizierten Rezeptur eine stabile hydrophile Creme herzustellen.<< http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/11/04/vitamin-b12-rezeptur-macht-probleme.html hema 2009-11-05 Ist genau so, wie man vermuten konnte: K. hat Geld locker gemacht für die Firma von Banken und dann gabs - ohne Umsatz versteht sich und ohne "das Patent" schon verkauft oder genutzt zu haben- schon mal dicke Autos für alle plus dicke Gehälter. Klingelhöller, Hein, ein Arzt und eine Mathematikerin. Und jahaa! einen "Fahrer" (!). Sogar der "Fahrer" hatte einen eigenen Firmenwagen, einen Mercedes CLK. Alle verdienten 10.000 Mark brutto. Alles auf Seite 28. Fragt sich, wer der Arzt war. K. hatte angeblich 2005 schon was gegen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn auf der Pfanne. Er hat schon wieder neue, umwerfende Entdeckungen gemacht. S. 105. Das nenne ich produktiv. Produktive Phantasie. Der Kaiser hat ein neues Kleid. Keine Hinweise auf den WDR-Schattenmann. Keine Hinweise, wie Martens an die Geschichte kam, was ich sehen konnte, u.V.. Das ist im Prinzip das Drehbuch, mit ein Anekdötchen gegen "Big Pharma". Im Buch steht auch, dass typisch wegen der unzureichenden Studien (!) abgelehnt wurde. Viele heißen im Buch anders als im Film. Vor allem die "Patienten". Das Buch ist ja so übel. Noch Typos drin, stilistisch wie vom unbegabten Abiturienten geschrieben, hingekleistert. Also, selbst wenn die Geschichte nicht so zusammengeklebt wäre UND nicht so reißerisch UND nicht so unwahr in etlichen Aspekten UND etliche Dinge nicht verschwiegen würden, hätte sich Martens mit diesem Buch keinen Gefallen getan. Einfach zu schlecht nach meiner Meinung.
Kommen die beiden "Hautärzte" vor?
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn - IBD (Inflammatory bowel disease). Noch so eine Erkrankung, bei der Hoffnungen zu Geld gemacht werden kann.
hema 2009-11-05 medical writer 2009-11-05 Die Geschichte der Neurodermitis-Patientin aus Köln, die im Film prominent am Beginn und als roter Faden vorkommt, ist im Buch knapper beschrieben, ihr Arzt als "Hautarzt"(S.93). Und das ist ja auch, neben den Bochumer Professoren im Film, der einzige echte niedergelassene Hautarzt, der im Film als Hautarzt Dr. Georg Reimann vorkommt, und auch auf Webseiten einer Praxis mit richtiger Facharzt-Biographie zu finden ist. Auf Dr. Dr. Kroll bin ich im Buch nicht gestoßen, die Szene scheint für den Film konzipiert worden zu sein, als bildliche Darstellung des Statements "Kortison ist doof und wo bleibt denn die tolle Salbe, ich wünschte, man könnte sie kaufen".
Auch nett: Bei dem angeblichen "Pharmahersteller" bzw. "großen Pharmaunternehmen", dessen Mitarbeiter Klingelhöller nach dessen Erinnerung telefonisch zehn Millionen Mark für das Patent und "Stillschweigen" geboten haben soll (Buch/Leseprobe S. 24f.), handelt es sich nach meiner Vermutung um die Beiersdorf AG, die bislang nicht als Pharmaunternehmen in Erscheinung getreten ist. In der Regel wird der Konzern als Konsumgüterunternehmen bezeichnet und macht u.a. in Kosmetika (bekannte Marken: Nivea, Labello, tesa, Hansaplast, Eucerin) .
Denn auf S. 25 schreibt Martens, der "Pharmahersteller" habe "zu der Zeit" eine Hautcreme für "problematisch trockene Haut" auf den Markt gebracht, die "therapeutische Wirksamkeit mit angenehmen Anwendungseigenschaften verbinden" sollte. Auf der Seite www.eucerin.at/marke_eucerin.asp finden sich diese Formulierungen wortwörtlich: Von Beginn an hat Eucerin die Innovation in den Mittelpunkt der Produktentwicklung gestellt. In den 90er Jahren wurden unter der Marke „Laceran“ erstmals Hautpflegeprodukte für die problematisch trockene Haut auf den Markt gebracht, die therapeutische Wirksamkeit mit angenehmen Anwendungseigenschaften verbinden - dermatologische Wirkstoffe, eingearbeitet in modernste Emulsionen. Seit 1998 gehören diese Produkte weltweit unter dem Namen "Eucerin Trockene Haut" zur Marke Eucerin. lostinnl 2009-11-05 Etwas merkwürdig ist das mit dem "Stillschweigen". Patente sind ja stets öffentlich einsehbar. Inklusive des gesamten Erteilungsverfahrens. Irgendwelche Versuche "das Patent zu vernichten" (O-Ton Klingelhöller) sind da nicht aktenkundig. https://register.epoline.org/espacenet/application?number=EP94918874&tab=main lostinnl 2009-11-05 candida 2009-11-05 Buch mit Rezept
Bei Ebay ist das erste gebrauchte Exemplar des Buches aufgetaucht. Dieses ist auf dem Umschlag mit einem runden gelben Aufkleber versehen, der die Aufschrift "MIT REZEPT" trägt. http://cgi.ebay.de/Heilung-unerwuenscht-mit-Rezept-gegen-Neurodermitis_W0QQitemZ270480701275QQcmdZViewItemQQptZSach_Fachb%C3%BCcher?hash=item3ef9e7f75b Zum Begriff "Rezept" im medizinischen Kontext die Wikipedia: Ein Rezept (v. lat.: recipe „nimm“ [des Arztes], sowie das darauf folgende receptus „erhalten“ [des Apothekers]) ist in der Medizin und Pharmazie die Verordnung von Arznei- oder Heilmitteln. (...) Ein Rezept ist die formelle, schriftliche Aufforderung eines Arztes, Zahnarztes, Tierarztes oder Heilpraktikers an die Apotheke zu einer Belieferung mit Arzneimitteln oder Hilfsmitteln. http://de.wikipedia.org/wiki/Rezept_%28Medizin%29 >> Kommentieren lostinnl 2009-11-05
Die UVP ist auch nur 2,49, aber das Produkt läuft möglicherweise aus. Die Eucerin-Döschen fangen im Internet so bei 10-12 Euro an.
lostinnl 2009-11-05
In der Tat. Da scheint irgendwo der Wurm drin zu sein in der Datenbank. Ich korrigiere das.
gema 2009-11-06 Vlt. gibt es hier noch ein paar Klinikangestellte oder Apotheker die sich erinnern. Die Euroumstellung nicht vergessen ;-). Der Preisvergleich `92 - `94 -`09 ist gar nicht so einfach. Die heutigen Döschen müssten für den schwarzen Pharmamannanruf `94 außen vor bleiben. Deutlich unterhalb Regividerm liegen die aber trotzdem. juliane lutz 2009-11-09 Wer steckt eigentlich hinter diesem Blog?
Sie sollten richtig lesen - in meinem Artikel habe ich mit keinem Wort erwähnt, dass Psoriasis heilbar ist. Und somit heilt auch die Salbe Regividerm nicht, sondern lindert allenfalls. Und ich würde gerne noch wissen, wer Sie lieber Blogbetreiber, eigentlich sind?
Dieses Blog ist ein nichtkommerzielles Hobbyprojekt von zwei Autoren, die sich für ähnliche Themen interessieren.
Wo genau behauptet jemand, dass Sie behauptet hätten, Psoriasis sei heilbar? Ich stelle das ggf. gerne richtig. hema 2009-11-09 Ich erlaube mir einmal, Ihren Text zu Regividerm hier herüber zu kopieren, damit sich jeder ein Bild machen kann. Das war der Text zu Regividerm: "Neuer Hoffnungsschimmer Völlig ohne Nebenwirkungen und damit vielleicht ein neuer Hoffnungsschimmer ist Regividerm. Voraussichtlich Mitte November kann man das Präparat, das auch für Kleinkinder zugelassen ist, in Apotheken kaufen. Sein Wirkstoff ist denkbar einfach: Vitamin B 12 auf einer Salbenbasis von Avocadoöl. Die Entwicklungsgeschichte des Produkts ist dermassen interessant wie tragisch, sodass darüber letzte Woche sogar eigens eine Dokumentation des deutschen Fernsehsenders ARD berichtete. Bereits in den 80er-Jahren experimentierte der deutsche Student Karsten Klingelhöller mit einem Kollegen an einer Creme und liess sie mit Erfolg wissenschaftlich testen. Doch keine Pharmafirma zeigte sich interessiert. Vielleicht weil sich mit teureren Medikamenten an chronischen Beschwerden besser Geld verdienen lässt? Irgendwann musste Klingelhöller, finanziell und psychisch am Ende, aufgeben und sein Patent verkaufen. Unter dem Namen «Regividerm B12 Salbe» wird die Creme nun vom Badener Unternehmen Mavena Health Care in der Schweiz vertrieben. 26.10.2009" http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Wenn-es-juckt-und-schuppt/story/25481323
(Falls jemand von Esowatch mitlesen sollte: Hier noch ein Link für den Literaturüberblick:
http://www.aerzteblatt.de/V4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=66536 ) >> Kommentieren lostinnl 2009-11-11 http://www.wdr.de/radio/wdr2/mima/534957.phtml wurde anscheinend abgesetzt. Statt dessen: http://www.wdr.de/programmvorschau/object4Broadcast.jsp?broadcastId=3233876 Wohl eher kein großer Enthüllungsschocker, aber evtl. trotzdem oder gerade deshalb sehenswert.
Danke für den Hinweis; Update 41 ist gefixt, Update 72 ergänzt.
>> Kommentieren lostinnl 2009-11-11 http://www.mmw.de/mmw/home/content-140155.html "...weil wir unser Engagement in dem Bereich nach der Publikation 2004 aufgeben mussten. Da wir die Rezeptur für die Salbe, die jetzt ja plötzlich zugänglich ist, nie erhalten haben, konnten wir unsere Patienten nicht weiterbehandeln." Verblüffenderweise entsprechen die Zutaten der plötzlich zugänglichen Rezeptur exakt denen in ebenjener 2004er Publikation (S. 980, "Treatment"). Allerdings fehlen da, bis auf die 0.07% für B12, die Mengenangaben. Hätte man die nicht zur Not schätzen können? Immerhin war man auch für die 2001er Studie (S. 142, "Patient Collective") durchaus in der Lage, eine eigene "trial medication ... in a simplified formulation" anzurühren. Diese kam noch ohne das Konservierungsmittel (Sorbat) und das Säuerungsmittel (Zitronensäre) aus, aber deren genaue Mengen werden ja wohl kaum die entscheidenden Größen sein.
An anderer Stelle sind auch schon begründete Zweifel an der Darstellung von Prof. Stücker laut geworden:
http://forum.oekotest.de/cgi-bin/YaBB.pl?num=1255978539/341#341 lostinnl 2009-11-12 mager 2009-11-13 Stabilität
Auf WP hat ein Apotheker zweifel an der Stabilität der Rezeptur (pH) geäußert>> Kommentieren tritta 2009-11-11
Reality-Soap vom Gesundheitsmagazin: "Wir sind an Ihren Erfahrungen interessiert und würden das gern mit der Kamera begleiten."
Unglaublich.
Serviceadresse: Psoriasis Selbsthilfe Arbeitsgemeinschaft e.V. (PSOAG) Schmitzweg 64 13437 Berlin Tel. und Fax: 030 – 612 830 90 Email: psoag@gmx.de Buchtipp: Heilung unerwünscht Die dramatische Geschichte eines Medikaments,Klaus Martens, Dumont Literatur und Kunst Verlag, November 2009; ISBN-13: 978-3832-19531-1; Preis: 16,95 Euro Infos im WWW Aktuelle Informationen zu Regividerm: www.regividerm.de Film: "Heilung unerwünscht" Hier kann der Film noch einmal angesehen werden: www.daserste.de Ich glaube das nicht.
Update 74
patientx 2009-11-12 @martina kausch - Creme getestet?
@martina kausch - Creme getestet?"Wie gesagt: abwarten.. ein "Versuch" findet demnächst in meiner Umgebung statt. Ich warte deshalb ab und lasse mich eher von den harten Fakten aus meinem Umfeld belehren." Was ist denn nun aus dem Versuch in Ihrem Umfeld geworden? Tut sich etwas? Es wäre ja toll, wenn die Creme wirklich lindern würde... und das auch gleich noch gefilmt werden würde, siehe Update 74 1lauto. 2009-11-13 Frau Kulenkampff , Programmdirektorin beim WDR vemag Kritik nicht zu teilen:
Schrieb sie mir gestern, Auszug:"Auch für ihre Vorhaltung , der Autor sei Scharlatanen aufgesessen oder gar selbst verstrickt, sehe ich keine Grundlage. Der Autor hat unabhängig und nach journalistischen Grundsätzen gearbeitet und war in seiner Arbeit während der mehrmonatigen gründlichen Recherche keinerlei Einflussnahmen von Dritten ausgesetzt" Meine Beschwerde habe ich am 2. Tag nach der Ausstrahlung abgeschickt.
Dabei wäre sie ja eigentlich Expertin für solche Stoffe:
Als Dramaturgin und Producerin bei der NDR-Tochter Studio Hamburg entwickelte sie zunächst fiktionale Serienstoffe und war als Autorin und Realisatorin für 45minütige Featureproduktionen verantwortlich. 1989 wurde Verena Kulenkampff Leiterin der Redaktion "Serien" in der NDR-Tochtergesellschaft NDR Media. Hier entwickelte und betreute sie bis 1993 zahlreiche erfolgreiche ARD-Formate wie "Großstadtrevier", "Absolut das Leben" oder "Blankenese". Seit 1994 leitet sie den Programmbereich Fernsehfilm, Unterhaltung und Serien im NDR und verantwortet unter anderen die Talkformate "Beckmann" und "Christiansen", die tägliche Vorabendshow "Das Quiz" mit Jörg Pilawa und so erfolgreiche Serien wie "Adelheid und ihre Mörder" oder "Berlin, Berlin". Seit dem Jahr 2000 ist Verena Kulenkampff stellvertretende Fernsehprogrammdirektorin des NDR, seit 2001 ARD-Koordinatorin für den Vorabend im Ersten sowie seit 2004 zusätzlich ARD-Koordinatorin Unterhaltung. http://www.deutscherfernsehpreis.de/content/view/163/149/ hema 2009-11-13 Ist doch ganz einfach
Der WDR definiert "Unabhängigkeit" und "Arbeit nach journalistischen Grundsätzen" einfach um.Neues WDR-Gesetz § 1 WDR-Journalisten sind unabhängig und arbeiten nach journalistischen Grundsätzen. § 2 Bestehen begründete Zweifel an Unabhängigkeit und/oder Sorgfalt, tritt § 1 in Kraft. SO zieht sich der WDR nicht aus der Affäre. Aber schön, die Seilschaften zu sehen. Mal abwarten, wie weit nach oben das geht. Im Stern-Artikel ist aber, meine ich, ein Denkfehler: Merges will "wegen einer Geheimhaltungsvereinbarung" nicht sagen, was seine Aufgabe für Regeneratio war. Merges und Kroll wurden befragt, wie Martens auf sie kam. Darauf sagten sie, er stamme aus Kleve. Die Frage ist falsch herum gestellt, denn sie ließe offen, wie Martens an Regividerm kam. Die Frage muss lauten: wie kamen Merges oder Weiss auf Martens (oder noch einen anderen WDR-Mitarbeiter, der, der Schönhöfer befragte)? Martens sagte ja, ihm seien die Patente "zugespielt" worden? Interessant ist die Sache mit dem Exposé. Martens hat also die Bilder zur Vermarktungsabsicht gesucht, er hat überlegt, wie er seine "Botschaft" filmisch möglichst wirkungsvoll umsetzen und rüberbringen könne. Die Frage ist auch: warum hat der Film ein halbes Jahr beim WDR angeblich herumgelegen? Das macht nur Sinn, wenn die Dreifach-Strategie mit maximalem wirtschaftlichen Erfolg umgesetzt werden sollte. Auch interessant: Der WDR scheint seit Anfang 2009 Großmieter im Dumont-Carree zu sein: http://www.deal-magazin.com/index.php?cont=news&news=1447 Das Dumont-Carree scheint durch einen Oppenheim-Esch-Fonds finanziert: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/deutsche-bank-ackermann-gegen-esch;2477464 Alfred Neven Dumont scheint Anteile der Oppenheim-Esch-Holding zu haben und Einfluß auf die WDR-Berichterstattung nehmen zu können: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1000 (Den letzten Beitrag hatten wir hier schon mal)
Die Geschichte hat immer noch Potential.
Was Kulenkampff angeht: Nach Stern-Informationen läuft bereits eine hausinterne Prüfung der Angelegenheit, die Wiederholung der Sendung wurde abgesetzt, die Fakten, die ihre Aussage widerlegen, liegen längst auf dem Tisch, und sie verbürgt sich uneingeschränkt für die saubere Arbeitsweise von Martens. Nach normalen Maßstäben müsste sie das den Job kosten. Was die Schwerpunkte des WDR angeht: Ihr Lebenslauf spricht ja schon Bände. Vor langer Zeit war noch ein Journalist, Peter Scholl-Latour, ihr Vorgänger. (Man mag von ihm halten, was man will.) hema 2009-11-13
Falls es einen Scan oder ein Foto davon gibt (gerne auch anonymisiert, oder ich mache das): hockeystick ät hush punkt ai .
hema 2009-11-13
@hema: Ex-WDR-Intendant Pleitgen - der in der Monitor-Geschichte eine Rolle spielt - und Martens kennen sich auf jeden Fall schon eine ganze Weile. Beide WDR-Urgestein.
http://www.daserste.de/cmspix/moma/full_06072007144315.jpg (2. v.l.: Martens, 2.v.r.: Pleitgen) Ganz generell wäre es vielleicht für eine recht frisch vom NDR zum WDR gestoßene Programdirektorin ohne erkennbaren journalistischen Background, die nach der Heinze-Geschichte ohnehin angeschlagen ist, wohl nicht so ganz einfach, einen alteingesessenen Typen wie Martens fallen zu lassen, ohne sich dabei mit seinen Freunden anzulegen. Das wäre eine Erklärung, warum sie sich scheinbar wider alle Vernunft uneingeschränkt vor ihn stellt. amelia 2009-11-13 hema 2009-11-14 Wir werden sehen, ob sich Piel nach der Sachlage noch vor Martens und Plasberg stellt. Und ob sich Reim (RBB) vor die "Quivive"-Redaktion stellen wird. Dann geht das eben so weit, wie sie das Spielchen treiben wollen. hema 2009-11-14 "Laut WDR hat die Redaktion vom Vermarktungsstart nichts gewusst. Sie hatte in der Woche vor der Sendung den Autor gebeten, beim Patentinhaber nachzufragen. Doch der pressescheue Weiss will nichts vom baldigen Salbenverkauf gesagt haben." Kann sogar stimmen, musste er ja auch gar nicht mehr, steht ja alles schon im Buch. Aus dem Buch, dessen Manuskript sicher nicht erst am 22.10. (bzw. 12.10.) fertig wurde, geht klar hervor, dass bereits spätestens Mitte Juni klar war, dass das Produkt auf den Markt kommt . Auf Seite 182 heißt es: "Aber er (Weiss) sei gut vorbereitet und habe Partnerfirmen, die für die Produktion der Creme und deren Vertrieb schon vertraglich verpflichtet seien." Also hat entweder Martens die Redaktion belogen oder er hat sein eigenes Buch nicht gelesen (und ließ es fremdschreiben) oder die Redaktion hat die Kollegen vom "Stern" belogen. Ein Witz am Rande: Auf Seite 165 sind es angeblich bereits 18 Mio. Euro, die laut Klingelhöller in die "Entwicklung geflossen seien". Das soll Klingelhöller bei dem Gespräch Ende Oktober 2008 mit dem "Schweizer Investor" gesagt haben. Zudem hat er, nach Buch, Regividerm bei dem gleichen Treffen als "längst zugelassenes Medikament" bezeichnet. Dieses Treffen wird auch im Film dargestellt. Wenn das nicht nachgespielt ist, war Martens also spätestens Ende Oktober 2008 schon bei Klingelhöller. candida 2009-11-19 Der Sumpf im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und beim öffentlich suventionierten Verbraucherschutz
http://www.nachdenkseiten.de/?p=4346http://www.freitag.de/community/blogs/margareth-gorges/sumpf-im-oeffentlich-rechtlichen-rundfunk-uverbraucherschutz candida 2009-11-19 Ulrich Wickert: Warum sind die Kritiker so milde?
"Den Machern scheint das Bewusstsein für ihren öffentlich-rechtlichen Auftrag, für eine Grundversorgung politischer Information zu sorgen, abhandengekommen zu sein. Ganz bewusst spreche ich von Information, denn dieser Begriff umfasst mehr als die Nachrichten." http://www.faz.net/s/Rub510A2EDA82CA4A8482E6C38BC79C4911/Doc~ED05CC72EF4124C51A4282412EE5E7C7B~ATpl~Ecommon~Scontent.html candida 2009-11-20 WDR mauert bei Finanzfragen
WDR mauert bei FinanzfragenWas passiert eigentlich mit den Rundfunkgebühren? Der WDR will nicht offenlegen, mit welchen Firmen er Geschäfte macht - dagegen klagt ein freier Journalist. http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/wdr-mauert-bei-finanzfragen/ Blog dazu: http://oppong.wordpress.com/
Hier noch eine Darstellung der Regividerm-Geschichte:
http://www.freiewelt.net/blog-1103/ente-mit-blatt-schuss.-eine-%22stern%22-stunde.html Die Rolle des "Stern" bei der Aufdeckung des Skandals wird für meinen Geschmack in Überschrift und Text ein wenig arg überbewertet, aber das muss nicht daran liegen, dass der Autor des Artikels ebenfalls für dieses Blatt schreibt. Hier liegt er ohne Frage richtig: Die Marschrichtung des Senders: den Skandal aussitzen und hoffen, dass eine neue, aktuelle Medien-Ente die hauseigene Blamage gnädig überschattet.
"Internet-Ärzteforen". Das sind wohl alle blogs und Foren, die den Journalisten zu hoch sind.
candida 2009-11-20 Wie ARD & ZDF ihre eigenen Affären thematisieren
Videos: http://www.hdm-stuttgart.de/mbs/Archiv/05.%20und%2006.%20Februar%202009/videos/ Dr. Sabine Pamperrien, Berlin: Wie ARD & ZDF ihre eigenen Affären thematisieren = vorletztes Video auf der Seite Marvin Oppong, Bonn: Warum ein Journalist den WDR verklagt = letztes Video auf der Seite
WDR: Keine Behörde, keine Informationsfreiheit
http://www.mediencity.de/WDR-Keine-Behoerde-keine-Informationsfreiheit.5949.0.2.html candida 2009-11-22 http://www.epd.de/west/west_index_69743.html
Mit derselben Begründung könnte man auch Informationen über Verträge von Unikliniken mit Pharmaunternehmen verweigern. Das würde sicher in die grundgesetzliche geschüzte Freiheit der Wissenschaft, Forschung und Lehre eingreifen.
Eien Offenlegung der Inhalte des Vertrages von Bayer mit der Uni Köln steht noch aus. candida 2009-11-22 Studie sieht Qualität und Unabhängigkeit des Journalismus bedroht
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31503/1.htmlDie Studie: http://www.mediendisput.de/downloads/Begrenzter%20Journalismus.pdf amelia 2009-11-22
Anders gesagt: Wenn das das Ergebnis von einem Jahr journalistischer Recherche ist, können wir alle froh sein, dass dafür in der heutigen Zeit meist nicht mehr als zwei Minuten bleiben.
candida 2009-11-23 Klaus Martens
geboren am 18. Mai 1954 in Uedem am Niederrhein.Nach einigen gescheiterten Versuchen mit verschiedenen Schulformen 1971 Beginn einer Lehre zum Industriekaufmann. Zunächst kaufmännischer Angestellter, dann Schichtarbeiter und Liedermacher. Gleichzeitig "letzter Versuch der Partizipation an bürgerlicher Bildung" durch Besuch des Abendgymnasiums Abitur Studium der Geschichtswissenschaften, Politikwissenschaft und Philosophie in Münster Magister Artium und Entlassung in die Arbeitslosigkeit LKW Fahrer im Ruhrgebiet und musikalischer Interpret von Erich Kästner Texten Zeitvertrag beim WDR als wissenschaftlicher Mitarbeiter Freie Mitarbeit bei der Regionalsendung "Hier und Heute" Festanstellung als Redakteur und Reporter Mitaufbau des ARD "Morgenmagazin" als Planungsredakteur und Chef vom Dienst, Redakteur in den Programmbereichen Kultur, Ausland, Inland, Chefredaktion und seit 2002 Redakteur und Autor in der Redaktion der Dokumentationsreihe "die story" http://209.85.135.132/search?q=cache:aT2eLednUcsJ:https://www.ing-diba.de/imperia/md/content/www/presse/content/bestof_schmidt_2005.pdf+Klaus+Martens+uedem+%22Helmut+Schmidt+Preis%22&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de candida 2009-11-23 Oh ja! candida 2009-11-23 Warum die Qualität im Journalismus abnimmt
"Das Buch können Sie ja dann behalten!"Warum die Qualität im Journalismus abnimmt "Dass Journalisten bei Themen am Ball bleiben, nachhaken, recherchieren, wird immer seltener. Der Redaktionsalltag, in dem immer weniger fest angestellte Journalisten immer mehr Arbeit leisten müssen, lässt meist keine Zeit dazu. Recherche ist zeitaufwendig, teuer und man weiß im Einzelfall nie, ob sie zu wirklich verwertbaren Ergebnissen führt." "Leipziger Journalismus-Forscher haben 235 Journalisten in Tageszeitungen, Hörfunk, Fernsehen und Online-Redaktionen beobachtet und festgestellt, dass diese pro Tag im Schnitt noch 108 Minuten für sogenannte Überprüfungs- und Erweiterungsrecherchen aufwenden. Für die Kontrolle der Glaubwürdigkeit und Richtigkeit von Quellen bleiben gerade elf Minuten. Raus in die weite, wahre Welt kommen sie gar nicht mehr. Der Anteil der Ortstermine und leibhaftigen Begegnungen an der knappen Recherchezeit beläuft sich auf sagenhafte 1,4 Prozent. Der deutsche Journalist, könnte man folgern, ist der Letzte, der mitkriegt, was in Deutschland los ist." "Honorare stehen nur noch selten in einem halbwegs angemessenen Verhältnis zum betriebenen Aufwand. Wenn Sie es richtig gut machen, wenn Sie wirklich recherchieren, telefonieren, nachlesen und nachhaken, wenn Sie noch mal los fahren und richtig hingucken, dann sind Sie ökonomisch betrachtet ein Vollidiot. Auch Qualitätszeitungen zahlen wahrlich keine Qualitätshonorare mehr. Von einer sehr auflagenstarken Qualitätszeitung erhielt ich in diesem Frühjahr für eine volle Woche Arbeit 200 Euro. Ein Medienmagazin bat mich kurz darauf um eine Buchrezension. Auf meine kühne Nachfrage nach einem Honorar kam die Antwort, ich könne ja das Buch behalten." http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1073740/ tritta 2009-11-24 Das bayerische Fernsehen...
... brachte in der Abendschau einen kurzen Beitrag zu Regividermtritta 2009-11-26 hema 2009-11-26 Bizarres beim Schweizer Tagesanzeiger
Dort war am 22.10.2009 zu lesen:"Mavena erwarb erst im September die Vertriebsrechte, wie Klaus Sippel, Verwaltungsratspräsident der Muttergesellschaft Salt of Life International, auf Anfrage von Tagesanzeiger.ch/Newsnetz sagt. Dass die Ankündigung des Medikaments zeitlich mit der Ausstrahlung des Dokumentarfilms zusammenfiel, ist Absicht: Einen besseren Werbefilm hätte sich die Firma nicht wünschen können." http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Ein-Wundermittel-loest-einen-Streit-aus/story/13145754 Ruft man den Artikel jetzt (26.11.2009, 8:00 Uhr) auf, lautet dieser Absatz so: "Mavena erwarb erst im September die Vertriebsrechte, wie Klaus Sippel, Verwaltungsratspräsident der Muttergesellschaft Salt of Life International, auf Anfrage von Tagesanzeiger.ch/Newsnetz sagt. Dass die Ankündigung des Medikaments zeitlich mit der Ausstrahlung des Dokumentarfilms zusammenfiel, sei ein Zufall. " Es gibt unter dem Artikel keinen Hinweis auf die "Aktualisierung" bzw. Änderung der Behauptung Sippels in ihr Gegenteil. Das ist höchst merkwürdig. Edit: Der Text ist auch in der in update 21 und 22 verlinkten Baseler Zeitung verändert worden. >> Kommentieren hamburg1 2009-11-27 Namensänderung
Es sieht ganz danach aus, als ob der Name der Creme geändert wird. Homepage von Regividerm wegen "Wartungsarbeiten" inaktiv. Dort steht als Name aber schon "Salbe B 12"....>> Kommentieren hamburg1 2009-11-27 Namensänderung die 2.
gleiches gilt übrigens für die Mavena-Seite....candida 2009-11-27 BGH: ARD-Redakteure sind "Amtsträger" wie Beamte.
Der ehemalige Sportmoderator Jürgen Emig muss wegen Bestechlichkeit und Untreue ins Gefängnis. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschieden. Nach einem Grundsatzurteil vom Freitag gelten Redakteure von ARD, ZDF und Deutschlandradio als "Amtsträger" und können damit bei der Annahme von Schmiergeldern wegen Bestechlichkeit bestraft werden - ebenso wie zum Beispiel Beamte. "Den Redakteuren wird ein hohes Maß an Vertrauen in ihre Objektivität entgegengebracht", sagte die Strafsenatsvorsitzende Ruth Rissing-van Saan bei der Urteilsverkündung. "Sie stehen in öffentlicher Verantwortung." Auf Bestechlichkeit stehen sechs Monate bis fünf Jahre Haft, Vorteilsannahme wird mit bis zu drei Jahren geahndet. http://www.sueddeutsche.de/kultur/530/495852/text/ hema 2009-11-27 tritta 2009-11-27 Der WDR-Rundfunkrat...
... hatte in seiner 510. Sitzung auch die Sendung "Heilung unerwünscht" als Thema:"Zur Kenntnis nahm der Rundfunkrat die Auskunft der Intendantin, dass derzeit geprüft wird, ob die Recherche nach bestem Wissen und Gewissen erfolgt ist und die ausreichende journalistische Distanz gewahrt wurde." hema 2009-11-27 medical writer 2010-02-03 Die rosa Salbe hat inzwischen ihren Namen geändert, wie ja nach dem Rechtsstreit mit Reviderm angekündigt worden war. Seit Februar findet man nur noch Angaben zur Mavena® B12 Salbe, selbst die Ankündigung der Namensänderung von Regividerm zu Mavena® B12 Salbe ist auf den alten Webseiten regividerm.de oder regeneratio.de nicht mehr erreichbar. http://www.mavena.com/de/products/dermavitaminline/index.html Danke für Neuigkeiten sagt schon mal neugierig medical writer >> Kommentieren naumi 2009-11-29 Artikel in Öko-Test 12/2009
Auch die am 27.11.09 erschienene Printausgabe von Öko-Test (12/09) widmet dem Thema unter dem Titel "Falsche Heilversprechen" zwei Seiten, im Text zwar etwas unterschiedlich, in der Aussage jedoch dem Online-Artikel entsprechend:http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=10449;gartnr=90;bernr=06 Selbst das vielsagende Zitat von Prof. Korting ist im Printtext enthalten: "Auch Professor Korting von der Uni München hält es für problematisch, das Produkt als Therapeutikum darzustellen. Zu suggerieren, dass die Pharmaindustrie hier ein Medikament verhindert habe, sei aufgrund der Datenlage unangemessen. Es habe sich offenbar kein Pharmaunternehmen gefunden, das die vorliegenden Daten für so vielversprechend gehalten hätte, dass es das enorme finanzielle Risiko hätte tragen wollen, weitere Forschung zu betreiben, um eine Zulassung des Produkts als Arzneimittel zu erreichen." Verwunderlich nur, dass Öko-Test angeblich keine Proben der Creme bekommt. An der Lieferfähigkeit kann es nicht liegen. Da für die Pharmaindustrie alle Umsatzzahlen angeboten werden, weiß man auch hier, dass in den ersten zwei Wochen seit Lieferfähigkeit 40.000 (!) Packungen verkauft wurden. Mavena wird schon wissen, warum man Öko-Test keine Muster zum Testen ausliefert. Die fehlen dann erstens beim Umsatz und tragen zweitens definitiv nicht zu einem Imagegewinn bei.... candida 2009-11-29 Ein nicht auf den Kopf gefallener Hersteller schickt Testern, die Muster bei ihm bestellen, selektierte Ware. medical writer 2010-01-27 Oekotest hat Creme untersucht
Inzwischen hat Oekotest wohl eine Probe der Creme bekommen. Findet weder Cortison noch irgendwelche anderen verdächtigen Inhaltsstoffe, die Tube ist frei von Weichhmachern. Aber wirksam ist die Salbe deshalb immer noch nicht: "ÖKO-TEST-Berater Professor Manfred Schubert-Zsilavecz rät aufgrund der "miserablen Datenlage" und offenen Fragen zur Sicherheit von der Anwendung ab."http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=10449;gartnr=90;bernr=06 >> Kommentieren multiresistent 2009-11-30 FR/NL/UK Beipackzettel
Auch wenn die deutsche Seite nach wie vor nicht erreichbar ist, ist zumindest die englische Seite erreichbar.Diese hat auch einen dreisprachigen Beipackzettel parat - Stand: September 2009 ;-) Edit: Es gibt auch die aktualisierte Version des Beipackzettels auf den niederländischen Seiten. >> Kommentieren tritta 2009-12-02 QUIVIVE, die Fortsetzung
das Gesundheitsmagazin "QUIVIVE" hat - wie angekündigt - Anwender in den letzten Wochen beobachtet und darüber berichtetmager 2009-12-03 Nutzlose Einzelfallbetrachtung
Schlimm, womit meine GEZ-Zwangsabgabe verplempert wird!kaumzuglauben 2009-12-23 Abwarten....
denn lt Beipackzettel und dem was man so ließt, ist die Wirkung nicht spontan, wie ein Wunder, sondern wohl erst nach einigen, bis zu 12 Wochen zu erwarten, also, es bleibt spannend, ob fake oder gut!
12 Wochen. Dann wäre die Einstufung als Medizinprodukt der Klasse IIa eine Irreführung und würde die Sicherheit des Produktes in Frage stellen. Denn ein Medizinprodukt der Klasse IIa ist für einen Gebrauch von kürzer als 30 Tagen bestimmt.
amelia 2009-12-23
Jetzt kracht's aber mächtig... : Offene Programmbeschwerde beim WDR.
http://www.kindersprechstunde.at/ Bei RR und ZDneuf sitzen Sie in der ersten Reihe. :-) tritta 2010-03-28 QUIVIVE, der Abgesang
Im Februar wurde eine weitere Fortsetzung gesendet, mit dem Titel Neurodermitis: Ende der Hoffnung auf die Wundersalbe.>> Kommentieren ama 2010-05-15 Domino-Day... Der erste Stein ist bereits gefallen...
Ganz so einfach, wie die Pressemitteilung des WDR souffliert, ist es denn doch nicht! Die Intendantin behauptet: "Ich bin tief enttäuscht über den Vertrauensbruch. Für mich ist dadurch die Grundlage für eine Zusammenarbeit entfallen. Es muss klar sein, dass unsere journalistische Unabhängigkeit nicht verhandelbar ist und dass der WDR ein solches Fehlverhalten nicht duldet. Es hat sich aber auch gezeigt: Unsere Prüfmechanismen und die Gremienkontrolle funktionieren." Wahr ist dagegen, daß die Prüfmechanismen eben nicht funktioniert haben, sondern daß sogar Kritik von außen kaltschnäuzig unter den Tisch gekehrt wurde. Wieviele Programmbeschwerden hat es denn gegeben? Es ist nur von einer die Rede, aber das ist gelogen. Es sind MINDESTENS vier gewesen! Das aber wußten die Mitglieder des Rundfunkrats nicht. Denen erzählte man nach unserer Kenntnis nur etwas von einer. Und auch sonst hat man dem Rundfunkrat so einiges verschwiegen. In http://www.kindersprechstunde.at wird Recherchematerial aus erster Hand veröffentlicht. Mitglieder des Rundfunkrats haben dieses Material bereits vorab erhalten. medical writer 2010-05-15 Was mich noch interessiert: spiegelt sich denn die Enttäuschung der Anwender der Salbe, die ja mehr Wirkung erwartet hatten, auch in den Verkaufszahlen wider? Verkauft Mavena noch so viele Tuben wie am Anfang? Wer kennt Pharmazahlen? nicole heissmann 2010-06-02 Absatzzahlen
Hallo medical writer,die Zahlen, die in der Tat einen Einbruch beim Absatz belegen, stehen heute im stern. Viele Grüße, Nicole >> Kommentieren nicole heissmann 2010-06-01 Dank an hockeystick
Hallo hockeystick,danke für Deine kritische Würdigung unserer WPK-Geschichte, die wir selbst als Dokumentation und nicht als Investigativprojekt betrachten. Um das zum Ausdruck zu bringen, stand am Ende unseres Artikel der Satz ”Das WPK-Quarterly (...) dankt außerdem allen Bloggern, Journalisten und Wissenschaftlern, die in den vergangenen Monaten Fakten über den Film „Heilung unerwünscht“ zusammengetragen und damit unsere Recherchen sehr erleichtert haben.” Solltest Du Dich da nicht hinreichend gewürdigt gefühlt haben, adressieren wir unseren Dank gern noch mal persönlich an Dich. Ansonsten ziehen wir bei Anmerkungen zu unserer Arbeit die Angabe des Klarnamens vor. Viele Grüße, Nicole Heißmann und Volker Stollorz
Fehlende Dankbarkeit ist und war nicht mein Problem mit dem Artikel. Ich reiche den Dank gerne an die Kommentatoren und Forenteilnehmer weiter, die in dieser Sache ohnehin die meisten Fakten zusammengetragen haben.
Ich bin unglücklich darüber, dass ein Hauptkritikpunkt an der Doku, für mich so etwas wie die "Smoking Gun", in einer derart umfangreichen Abhandlung unter den Tisch fallen konnte. Immerhin hat ein Geschäftspartner eines offenkundigen Profiteurs der Ausstrahlung der Sendung als Laienschauspieler vor der Kamera einen Hautarzt gemimt und wurde dem Publikum auch als ein solcher verkauft. Das sprengt die Grenzen künstlerischer Freiheit auch bei wohlwollendster Auslegung des Begriffs. Zumal es ja nach wie vor Stimmen gibt, wie etwa diesen Herrn Fernsehprofessor, die den Film eigentlich ganz OK fanden und die Kritik daran für überzogen halten. nicole heissmann 2010-06-02 Viele Grüße, Nicole >> Kommentieren mareikemayer 2012-06-19 Wow
Das mit der Creme war schon eine merkwürdige Geschichte. Da ich an Neurodermitis leide hatte ich es mir kurz überlegt diese zu kaufen, habe es aber dann gelassen.>> Kommentieren |
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