Pharmaindustrie beim Untergrundmarketing Wie in den USA die Pharmakonzerne beim Marketing Beschränkungen durch Kliniken oder Bundesstaaten umgehen, zeigt ein Beitrag von Fox9 news aus Minneapolis/St.Paul. Weil die Klinik Pharmaberater mit ihren Geschenken und free lunch verbannt hat, bauen die Pharmakonzerne ihre Stände quasi im Untergrund, in einem Tunnel zwischen Parkhaus und Klinik auf. Aus Pharmaberater-Besuchen werden dann Weiterbildungs-Runden. Der Bundesstaat Minnesota hat eine Höchstgrenze von $ 50 pro Arzt und Jahr für Aufmerksamkeiten der Pharmakonzerne festgelegt. Was die Unternehmen nicht daran hindert ein Mehrfaches, im Video bis zu $ 60.000, den Ärzten zu geben. Beispielsweise über Beratungsunternehmen, die für telefonische Experteninterviews mehrere hundert Dollar als Honorar überweisen, oder als Referentenhonorare. Dies bestätigt wieder einmal, dass die Pharmaindustrie immer Wege und Mittel findet, um Politiker, Ärzte und Patientenorganisationen zu beeinflussen. Es muss sich nur rechnen. [Pharmamarketing]
Big spender In den Niederlanden können Fernsehzuschauer nächste Woche per SMS entscheiden, wer von drei Bewerbern die Niere einer todkranken Frau erhält. Produziert wird die Sendung von Endemol. Ds Unternehmen gehört zu Mediaset, der Sendergruppe des ehemaligen italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi. Endemol hat auch schon "Traumhochzeit", "Big Brother" oder "Nur die Liebe zählt" ins deutsche Fernsehen gebracht. Demnächst also: "Die grosse Spendershow" bei RTL II? [Ethik & Monetik]
USA news (I) Vier ehemalige Angestellte der argentinischen Niederlassung von Schering-Plough dürfen in den USA gegen ihre Entlassung klagen. Grund für den Rauswurf: Sie hatten als whistleblower Informationen über illegale Marketingaktivitäten, einschliesslich der Bestechung von Ärzten, an die Öffentlichkeit gebracht. Damit dies nicht so weit kommt - quasi präventiv im Dienste der Pharmaindustrie - hat die Universität Toledo, wie schon ein halbes Dutzend anderer US-Universitätskliniken, klare Regeln für den Kontakt zu Pharmaberatern beschlossen. Nichts mehr mit free lunch. Die Pharmakonzerne sollen alleine $ 2 Millionen pro Jahr für freie Verköstigung der Klinikmitarbeiter und Medizinstudenten ausgegeben haben. Vielleicht werden die Essen demnächst an die Krankenkassen und Healthcare provider umgeleitet. Eine Studie von IMS zeigt, dass für den Markterfolg "payers, patients and policy makers" von grösserer Bedeutung sind, als die verschreibenden Ärzte. Eigentlich logisch angesichts des Drucks zur Kostendämpfung und der Notwendigkeit zu Nutzenbewertungen. Das haben selbst in Deutschland die Pharmakonzerne gemerkt und bauen ihren Aussendienst ab. [Ausland]
Whistleblower galore Pfizer Ex-Vize-Präsident, whistleblower und Peter Rost hat in sein blog eine Übersicht der Artikel gestellt. Bevor es weitergeht. Er hat angekündigt, dass nächste Woche bei ihm eine ehemalige Pharmaberaterin über die Vermarktung des Medikament Mirapex® (Pramipexol in Deutschland Sifrol® von Boehringer Ingelheim) auspacken wird. Es ist zur Behandlung des "Restless leg syndrom" zugelassen, einer Erkrankung, die unter schwerem Disease mongering Verdacht steht. Um mal einen Verdacht zu äussern. Mirapex® ist 1997 von Boehringer Ingelheim entwickelt worden und wurde bis 2004 von Pharmacia in den USA vermarktet. Nach der Übernahme von Pharmacia durch Pfizer ist es wieder an Boehringer gegangen. Es ist jedoch zumindest in der EU erst seit 2006 für die Indikation "Restless leg syndrom" zugelassen worden. Kampagnen, die auf die Erkrankung aufmerksam machten, begannen aber schon 2003. Scheint ein Fall von off-label Vermarktung zu werden. [Pharmamarketing]
SiCKO - Offizieller Trailer Hier ist auch der offizielle Trailer zu Michael Moores neuem Film SiCKO. Auf der Internetseite können User über ihre Erfahrunen mit ihrem Gesundheitsystem bzw. ihrem healthcare provider berichten. Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de. [SiCKO]
Pharmaberater im Dienst der Patienten America's pharmaceutical research companies and healthcare providers have a shared goal: to improve the lives and health of patients. The debate on physician education and pharmaceutical representatives is an important one. PhRMA and its member companies remain dedicated to improving their work with physicians so that they -- and their patients -- have the latest and best information about important and often life-saving treatment options.
Scott Lassman, senior assistant general counsel for the Pharmaceutical Research and Manufacturers of America (PhRMA) im Boston Globe.[Pharmaaussendienst]
Lieber Onkel Doktor Das wollte ich meinen Lesern nicht vorenthalten. Ein Schnipsel aus der (klick macht gross)Information an die Ärzte in Form eines Kinderbriefs: "Lieber Onkel Doktor". Süss, nicht? [Oesterreich]
Anwaltsfortbildung in Sachen Avandia® Wo sich ein Skandal abzeichnet sind die Anwälte nicht weit. Eine Woche nach den Hinweisen, dass das orale Antidiabetikum Rosiglitazon (Handelsname Avandia®) von GlaxoSmithKline (GSK) das Risiko von Herzinfarkten und tödlichen Herzerkrankungen Sessions include: * Avandia® Timeline, Events and Background * FDA: Its Purpose, Operations, and Regulatory Activities with Avandia * The Science and Medicine behind Avandia and it''s Side Effects * Liability Issues with Avandia * Defense Issues with Avandia * Avandia Case Selection and Evaluation [Ausland]
Überblick behalten Die Süddeutsche Zeitung über das Dilemma bei der Zulassung von Arzneimitteln: Sicherheit vs. Behandlung. Dabei wärmt Werner Bartens wieder einmal die Legende mit den 20.000 Medikamenten auf. Was schon ein Fortschritt ist, oft genug wird von 50.000 Medikamenten auf dem deutschen Markt gesprochen. Auf diese hohen Zahlen kommt man nur, wenn alle Wirkstoffe, alle Darreichungsformen aller Hersteller und jede Packungsgrösse gezählt werden. Laut Arzneimittelreport betrafen im Jahr 2005 96% der Verordnungen nur 3000 verordnete Arzneimittel. Da diese Zahl auch die Generika beinhaltet, sind hier auch wirkstoff- und wirkstärkegleiche Arzneimittel mit enthalten. 70% der verschriebenen Packungen waren generische Wirkstoffe, die schon lange am Markt sind und deren Patent abgelaufen ist. Die aktuelle Rote Liste kennt 8834 Präparatenamen. [Pharmaindustrie]
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