Produkt-PR im Pharmabereich

Interessante E-Mail aus Österreich:
Subject
EINLADUNG: Was kann und darf Produkt PR im Pharmabereich?

Einladung: „Was kann und darf Produkt PR im Pharmabereich?“

Sehr geehrter

der Umgang mit Medien wird von vielen Pharmaexperten noch immer sehr ambivalent gesehen, dabei sind die österreichischen Gesundheitsjournalisten offen und bereit über die Leistungen und Fortschritte der Pharmaindustrie zu berichten. Professionelle Öffentlichkeitsarbeit bietet mit ihren Methoden einen optimalen Weg, um Patienten zu informieren, ohne werblich aktiv zu werden.

Mit unserem Public Health Ansatz haben wir die Massnahmenvielfalt der PR in ein pharmaspezifisches Setting gebracht, das allen rechtlichen und ethischen sowie allen wissenschaftlichen und psychosozialen Anforderungen an Pharmaproduktkommunikation entspricht.

Wir laden Sie ein diesen Ansatz bei einem Vormittagsworkshop zum Thema „Was kann und darf ProduktPR im Pharmabereich“ am Freitag den 29. Juni 2007 (9 bis 13 Uhr) kennen zu lernen. Anmeldungen bitte mit dem beiliegenden Antwortfax. Kosten pro Person: 200 Euro.

Gerne bieten wir Ihnen und Ihrem Produktteam auch einen speziellen halbtägigen Workshop zu diesem und weiteren Themen der Öffentlichkeitsarbeit an – das individuelle Produkt-PR-Coaching.

Besuchen Sie auch unsere Website

Beste Grüsse

Die österreichischen Gesundheitsjournalisten sind "offen und bereit", alles klar. Jetzt fehlen nur noch die Unternehmen, die auch bereit sind - zu zahlen.

Den Patienten über Medikamente zu informieren, ohne werblich aktiv zu werden, gleicht der unbefleckten Empfängnis. Das Arzneimittelgesetz in Österreich stellt klar fest:
V. ABSCHNITT

Werbebeschränkungen

Allgemeine Bestimmungen

§ 50. (1) Als „Werbung für Arzneimittel” gelten alle Massnahmen zur Information, zur Marktuntersuchung und Marktbearbeitung und zur Schaffung von Anreizen mit dem Ziel, die Verschreibung, die Abgabe, den Verkauf oder den Verbrauch von Arzneimitteln zu fördern. Sie umfasst insbesondere:

1. die Arzneimittelwerbung, die für Verbraucher bestimmt ist (Laienwerbung),
2. die Arzneimittelwerbung für Personen, die zur Verschreibung oder zur Abgabe von Arzneimitteln befugt sind (Fachwerbung),
...

Eine Ausnahme gibt es nur für journalistische Texte.
(2) Dieser Abschnitt betrifft nicht
...
3. Informationen über die Gesundheit oder Krankheiten von Mensch und Tier, sofern darin nicht, auch nicht in indirekter Weise, auf ein Arzneimittel Bezug genommen wird.

Wenn wir zum Subject der E-Mail zurückkommen: Produkt-PR, ohne dass, auch nicht in indirekter Weise, auf ein Arzneimittel Bezug genommen wird?

Wie diese professionelle Öffentlichkeitsarbeit aussieht, kann man an den Beispielen sehen:

hier

hier

hier

hier

hier

hier
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2007-06-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Prohibition

Deutschland auf dem Weg in die abstinente Republik. Selten waren Empfehlungen weiter von die Realität entfernt: Höchstens ein halber Liter Bier oder ein viertel Liter Wein pro Tag – wer mehr trinkt riskiert seine Gesundheit. Und zwei Tage die Woche ohne Alkohol.

Die sozialen Auswirkungen des Alkohols sind ein Ergebnis der Gesellschaft und ihren Normen. Nach denen jeder Trinken darf, aber ein sozial erwünschtes Verhalten an den Tag legen muss. Als Kompensation für Konflikte, Stress und Überforderung ist Alkohol auch weithin akzeptiert - die Prosecco-Lüge.

Im Gegensatz zu früheren Kampagnen, bei denen eher die Abhängigkeit und die sozialen Folgen im Vordergrund standen, wird ganz gezielt der gesundheitliche Aspekt herausgehoben. Was in eine gesellschaftliche Diskussion passt, die den "Healthismus" pflegt und Bürgern mit ungesunden Lebenswandel Strafbeiträge bei der Krankenversicherung und Ausschluss aus der Solidargemeinschaft androht.

I don't smoke nor drink. I don't stay ou late and I don't sleep with girls. My diet is healthy and I take regular exercise. All this is going to change whin I get out of prison.

 
[Public Health]
Autor: strappato   2007-06-07   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pharmaaussendienst vor schlechten Zeiten

Schlechte Zeiten für Pharmaberater. Die Unternehmensberater von Booz Allen Hamilton haben festgestellt, was auch hier im blog schon angemerkt wurde.
"Bislang richten Pharmaunternehmen ihren Vertrieb primär auf die Betreuung von Ärzten aus. Doch künftig treten durch den veränderten regulatorischen Rahmen im Gesundheitsmarkt völlig neue Ansprechpartner in den Vordergrund. Sie entscheiden über einen erfolgreichen Vertrieb“, so Rolf Fricker, Pharmaexperte bei Booz Allen Hamilton.

Was die Unternehmensberater zu dem Schluss verleitet, angesichts dieser Herausfordeurngen müssten die Vertriebsausgaben bei den Pharmaunternehmen steigen, bleibt schleierhaft. Da regiert mal wieder das Prinzip "viel hilft viel". Typisch in der Pharmabranche.
 
[Pharmaaussendienst]
Autor: strappato   2007-06-06   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Michael Moore bei Oprah Winfrey

Part I


Part II


Micheal Moore erzählt, dass eine Pharmaunternehmen eine interne Hotline eingerichtet hatte, falls der Filmemacher irgendwo im Unternehmen auftaucht.
 
[SiCKO]
Autor: strappato   2007-06-06   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

AstraZeneca: Juristin als Verkaufsleiterin

Peter Rost hat die news: Wer Nachfolgerin des gefeuerten regionalen Verkaufsleiter Mike Zubillaga wird, der die Affäre um unethisches und illegales Marketing in der Onkologie-Sparte von AstraZeneca ausgelöst hatte. Rose Ann Scanlon, eine Juristin, die bisher keine Erfahrungen im drug-pushing sammeln konnte.

Peter Rost schlussfolgert, dass bei AstraZeneca die internen Probleme grösser sein könnten, als dies zugegeben wird.

Dazu der Kommentar aus der "Group of Seven", der AstraZeneca whistleblower:
Peter, we're just as confused as you are. It's a very weird move, even for AZ.

 
[AstraZeneca - Bucket of cash]
Autor: strappato   2007-06-02   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

FH GE: Weitere Festnahme

Der Focus meldet, dass im Zuge der Aufklärung des Subventionsbetrugs an der Fachhochschule Gelsenkirchen ein weiterer Professor in Untersuchungshaft genommen wurde. Getroffen hat es Prof. Rainer S., ein Radiologe und früherer Praxiskompagnon von Dietrich Grönemeyer.
Die Fachhochschule Gelsenkirchen hatte vor Jahren gemeinsam mit dem renommierten Mülheimer Radiologie-Institut der Universität Witten-Herdecke eine Firma gegründet, die mit neuen Operationstechniken Kosten senken und die Patientenbetreuung verbessern sollte. Name des Unternehmens: TecMedic, ein Unternehmen des an die Fachhochschule angedockten so genannten Inkubator-Zentrums zur Gründung neuer Firmen.

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Update:
Die NRZ und die taz berichten über den Fall.
 
[FH Gelsenkirchen]
Autor: strappato   2007-06-01   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

De Grote Donorshow

Heute abend soll es losgehen:

De Grote Donorshow im niederländischen Fernsehen BNN, produziert von Endemol.

In Deutschland stösst die Vergabe von einer Niere durch SMS-Abstimmung auf Ablehnung bei Politik und Ärzten.

So einhellig auf die ethische Seite schlägt man sich nicht immer. Bei der Debatte um mehr Organspenden hat man den Eindruck, es ginge nur um Quotenerfüllung und Spenderzahlen.
 
[Public Health]
Autor: strappato   2007-06-01   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Implantat-Rush (Update)

Zahnimplantate sind für Zahnärzte und Hersteller eine Goldgrube. Die geschätzte Anzahl der Implantationen in Deutschland stieg von 200.000 Implantaten im Jahr 2001 auf rund 450.000 (bei ca. 180.000 Patienten) im Jahr 2005. Deutschland ist Weltmeister bei den Zahnimplantaten. Weltweit werden pro Jahr 1,5 Mio. Zahn-Implantate gesetzt. Weiterhin sollen die Zuwachsraten jährlich bei 15-20% liegen. Obwohl es kaum qualitativ hochwertige Studien ("mit hohem Evidenzgrad") zur Versorgung mit Implantaten gibt.

Medien und Marketing haben dazu beigetragen, dass Zahnimplantate als Normalversorgung angesehen wird. Da bekommt schon mal eine Patientin von Werner Hotz, Leiter einer Privatklinik und Ehrenpräsident des Deutschen Zentrums für Orale Implantologie bei Günther Jauch in SternTV innerhalb von einer Stunde während einer Life-Sendung ein Implantat verpasst.

Die Pressemitteilung des Deutschen Arbeitskreises für Zahnheilkunde (DAZ) und der Vereinigung Demokratische Zahnmedizin (VDZM) zeigt ein anderes Bild.
In der anschliessenden Diskussion waren sich alle Teilnehmer einig, dass die Implantologie sicherlich eine Erweiterung des zahnmedizinischen Behandlungsspektrums darstellt, aber keinesfalls den Raum und die Bedeutung einnimmt, wie er durch die Flut der Publikationen und den Druck interessierter Kreise der Öffentlichkeit suggeriert wird. Nach wie vor besteht ein enormer Bedarf an Forschung unabhängig von der Industrie zu Fragen von Anzahl, Lokalisation, Design und Material von Implantaten. Die tatsächliche Risikobehaftung der Implantologie, der operative Aufwand und die damit verbundenen Kosten sollten wieder vermehrt dazu führen, dass dem Erhalt der bestehenden biologischen Strukturen oberste Priorität in der zahnmedizinischen Betreuung der Patienten eingeräumt wird.

Was die Industrie nicht davon abhält weiter Zahnärzte für den "Zukunftsmarkt" zu gewinnen - z.B. morgen beim Implantag des Herstellers Astra Tech. Dort kommen wichtige Fragen wie "Patientenselektion - welche Implantatkandidaten befinden sich bereits in meiner Patientenkartei?" oder "Patientenmarketing - mit Motivation und guten Argumenten" zur Sprache.

Selbst der Gender-Aspekt wird genutzt, damit die Industrie ihre Implantate in die Münder bekommt: Seit Mai Anfang bietet Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa (BDIZ EDI) sein Curriculum Implantologie – exklusiv für Zahnärztinnen an.
An jedem Kurswochenende gibt es einen einstündigen Intensiv-Workshop unter dem Motto „ Praxis zum Wohlfühlen – für Behandler, Team und Patienten“, die den Spass an der eigenen Praxis erhöhen und die Gesundheit im Arbeitsalltag verbessern sollen.
Und damit der Spass nicht zu kurz kommt, veranstaltet der Verband nächste Woche ein Symposium an der Adriaküste von Serbien-Montenegro - gesponsert von den Dental-Herstellen Sirona, Wieland, Lifecore und Nobel Biocare.

--
Update:
Ein Portrait der Chefin des Zahnimplantateherstellers Nobel Biocare, Heliane Canepa, und Details zum Zahnimplantate Marketing in der FTD.
So scheut sie keinen Aufwand, um Zahnärzte mit der Technik der Implantate vertraut zu machen. Allein im vergangenen Jahr hat Nobel mehr als 300.000 Mediziner geschult und weltweit 18 Universitäten gefördert. Ein bisschen zu viel Marketingtamtam, wie Kritiker meinen. Die Vertriebskosten standen 2006 mit satten 200 Mio. Euro in der Bilanz [bei 600 Millionen Umsatz] - während der Etat für Forschung und Entwicklung bei rund 18 Mio. Euro lag.

Sogar die Investmentbank Merrill Lynch, die Nobel Biocare grundsätzlich zum Kauf empfiehlt, warnt: Das Unternehmen lanciere seine Produkte in zu schnellem Rhythmus. Während früher alles fünf Jahre erprobt wurde, würden Innovationen mittlerweile "nach zwei Tierversuchen" auf den Markt geworfen, ätzt auch die Konkurrenz.

 
[Zahnaerzte]
Autor: strappato   2007-06-01   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 



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