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Diagnose Astroturfing Hockeystick hat sich bei boocompany das Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF) genauer angesehen. Und statt der verkündeten Neutralität ein PR-Instrument des Verbands der Diagnostica-Industrie gefunden. [Pharmamarketing]
Ignoranz vor der Realität In der aktuellen Ausgabe der Zeitschschrift Public Health Forum geht es um die Selbsthilfe. Das Thema "Einfluss der Pharmaindustrie auf Selbsthilfegruppen" wird nur kurz im Editorial angesprochen. Inwieweit darüber hinaus [Ministerien, Deutsche Rentenversicherung, Krankenkassen] bestehende finanzielle Engpässe auf der Gruppen- oder Verbandsebene auch ein Einfallstor für Lobbyisten sein könnten, muss kritisch beobachtet werden.
Desweiteren wird noch auf die "Lobbyisten", "könnten", beobachtet". Klingt alles sehr vage. Einfach die Augen vor der Realität verschliessen, in der beispielsweise der weltgrösste Pharmakonzern Pfizer zweimal im Jahr Vertreter von Selbsthilfeverbänden für 2 Tage zum "Patienten-Dialog" einlädt. Übrigens nächste Woche ist es wieder soweit. [Selbsthilfe]
Generation CD An Don Alphonsos blogbar ging diese Woche um die Überschätzung des web2.0-lifestyles . Mich hat dieser Tage ein schönes Beispiel erreicht. Thema: Planung eines Abi-Treffens. Es wird diskutiert, wer welche CDs mitbringt. CDs? Immerhin keine Langspielplatten. Ich hätte fast gemailt: Lasst eure CDs stecken, ich bringe meinen iPod mit. Aber das hätten sie wahrscheinlich nur mit Hilfe ihrer Kinder verstanden. Und um wieder zu der Diskussion bei Don zu kommen. Dies sind alles Spitzenverdiener: Anwälte, Heuschrecken und Unternehmensberater. Wie formuliert es Don: Was wir mit diesem vollkommenen Gegensatz der Mediennutzung erleben, ist meines Erachtens ein klassischer Ausgangspunkt für eine Katastrophe einer Ideologie, die mit den Worten begraben wird, sie sei ihrer Zeit voraus gewesen. Ja, ich weiss, das ist böse formuliert.Wenn ich mit den “practical visionaries” im Sinne der Reboot rede, gelte ich als reaktionärer Old Economist, der alles schlecht macht. Und wenn ich mit denen rede, die mit dem Internet jenseits von Mail und Pornodownload nichts anfangen können, gelte ich als der Web2.0Freak mit total seltsamen Ansichten. Die Synthese daraus lautet für mich: Solange es die anderen in derartiger Marktnichtdurchdringung gibt, solange bei 3 Millionen Anwesenden nur 300 Photos im Web2.0 landen, ist jede Theorie zur Marktentwicklung im Web2.0 Makulatur. Denn das Geld geht dahin, wo die Leute sind. Auf die Mille Miglia, und nicht zur Reboot, und all den anderen schicken werbefinanzierten Internetideen. [heile Welt]
PBK Ideenreich ist nicht durchgefallen Ich weiss, dass aus Österreich einige Pharmamarketeers das blog misstrauisch verfolgen. Daher endlich einmal "Gratulation". Die Wiener Agentur PBK Ideenreich - mit deutschem Ableger - hat mit der Bioflorin® Kampagne hat nicht nur das Goldene Skalpell im Heimatland gewonnen, sondern auch den deutschen Comprix. Balsam für die österreichische Pharmawerber-Seele, die immer ein wenig wehmütig auf den drittgrössten Pharmamarkt der Welt schielt. Angesichts des Produktes würde man sagen: Nicht durchgefallen. Wirkung erreicht. -- Eine Frage bleibt: Nun auf dem Leiberl nicht nur "Wir sind gold", sondern "Wir sind schwarz-rot-gold"? [Oesterreich]
Klarheit und Leuchtkraft mit Ratiopharm Der Spiegel hat sich angesehen, wie Philipp Daniel Merckle sein Unternehmen Ratiopharm nach den Bestechungsskandalen wieder auf den rechten Weg bringen will. Damit der Kunde die gute Tat von Ratiopharm auch wahrnimmt, bietet der Konzern den Apothekern einen besonderen Service: Sie erhalten vom Konzern eine Plastikweltkugel zum Aufstellen, mit dem Logo der Stiftung. Für jede Ratiopharm-Packung, die der Kunde kauft, bekommt er vom Apotheker einen Jeton, den er symbolisch in die Weltkugel werfen darf. "Die Kugel erhalten Sie entweder selbststehend oder mit einer für den Verkaufsraum geeigneten Säule zur freien Platzierung", heißt es dazu in der Broschüre. Und: "Ihr Ratiopharm Aussendienst hilft Ihnen gerne weiter."
Der Spiegel nennt dies eine sonderbare Mischung aus Esoterik, Weltverbesserungswillen und Waldorf-Rhetorik.... Als Arzt kann man sich einen "Blauen Stein" kaufen und auf den Schreibtisch stellen. Er wurde von einer schweizerischen Künstlerin entworfen, kostet 1000 Euro und bringt "Klarheit und Leuchtkraft". "Mit diesem Stein auf Ihrem Praxis-Schreibtisch dokumentieren Sie die besondere Haltung, die Sie und Ihre Mitarbeiter auszeichnet", lockt der Prospekt. Mindestens drei Viertel des Kaufpreises der Produkte gehen natürlich an "World in Balance". [Pharmamarketing]
Tomograph 2 Die zweite Ausgabe des pointierten österreichischen Pharmamarketing-Videomagazins Der Tomograph ist online. Mein Lieblingssatz: Alles relativ, ich komme aus dem Fach Journalismus. [Oesterreich]
Medienrat steht auf der langen Leitung Der Medienrat Berlin-Brandenburg hat einen Beitrag über die High-Tech-Proteine der Musenhof-Klinik in der Sendung „Gesund und schön“ bei n-tv vom 2. September 2006 wegen Verstosses gegen das Schleichwerbeverbot beanstandet. (Mitschnitt auf der oben verlinkten Seite). Man könnte annehmen, die Medienaufsicht funktioniert. Dann aber bitte nicht diese Seite anklicken. Dort erfährt man, dass die NDR-Sendung "Zapp" schon am 7.12.2005 über die engen Beziehungen der Musenhof-Klinik zu n-tv berichtet hatte. Aber nicht nur in redaktionellen Beiträgen durfte sich die Klinik präsentieren. Selbstverständlich steht der Experte der Musenhof-Klinik auch in Chats zur Verfügung. Wobei die ARD nicht viel besser war. Auch hier die umtriebige Klinik am 11.9.2004. Übrigens. In der vom Medienrat beanstandeten Sendung geht es um Proteindrinks. 6 Dosen à 375 g für 324 Euro. Im gut sortierten Sportlerbedarf bekommt man das Kilogramm Proteinpulver für unter 25 Euro. So urteilen die Profis einer Fitness und Bodybuilding Community über den n-tv-Beitrag. [Medien]
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