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Medicine & Blogs In der Ausgabe vom 29. September hat sich das BMJ mit blogs beschäftigt. Die Journalistin Rebecca Coombes stellte medizinische blogs vor: Who are the doctor bloggers and what do they want? Zwei Ärzte beschäftigten sich in einem Artikel mit dem Nutzen und rechtlichen Fallen, wenn Patienten bloggen. Patients' blogs—do doctors have anything to fear? Grandios ist das Statement von Prof. David Colquhoun, einem 71-jährigen Pharmakologen und Autor des blogs Improbable Science: Blogs are an enormous step towards real democracy, though the price for that is that every madman and quack can do the same. Indeed, that is what makes it so important for people with knowledge, expertise, and honesty to fight back and draw a line in the sand at the tide of nonsense that engulfs us. The papers don’t fulfil that role at all well—and in fact often exacerbate it. So ein Zitat im Deutschen Ärzteblatt. Das wird wohl noch eine Weile dauern. [Internet]
Pharmawerbung in der Schwulen-Szene Ein Zufallsfund in den Weiten des Internets: In schwulen Szenemagazinen tauchen immer häufiger Anzeigen der Pharmaindustrie auf, das berichtete Jungle World im November 2005. Nach diesem Artikel verschwimmen oft die Grenzen zwischen Imagewerbung, Produktmarketing und redaktionellen Inhalten. [Pharmamarketing]
Ich will blaue Lippen ![]() Was will die Dame mit dem blauen Mund wohl? Nicht das, an was jetzt viele denken würden. Es ist ein Ausschnitt aus einer Anzeige, die für Ixoten, ein Krebsmedikament von Baxter werben soll und die beispielsweise in der aktuellen Ausgabe der Pharmazeutischen Zeitung erschienen ist. Ziemlich geschmacklos, angesichts der Indikation "Therapie von Non-Hodgkin-Lymphomen nach Versagen von Standardtherapie". Eine Krebserkrankung von der hauptsächlich ältere Menschen betroffen sind. Ixoten® wird zur Palliativbehandlung eingesetzt, um die mit dem Krebs verbundenen Beschwerden zu lindern. Das Produkt ist keine Innovation, sondern schmeichelnd ausgedrückt ein "Klassiker" und wird vom arznei-telegramm als umstrittenes Therapieprinzip bewertet. Durch die Kampagne soll mit einem alten Wirkstoff, der in der Therapie kaum noch Bedeutung hat, noch einmal Umsatz generiert werden. Um das rechtlich und preislich abzusichern ist im Juli 2007 von Baxter der das Herstellungsverfahren patentiert worden. Die Werbeagentur Unterweger und Partner zeigt sich stolz angesichts ihrer Kreativität: Ein solches Motiv ist im Bereich Onkologie vollkommen ungesehen - und damit ideal geeignet, um ein bereits Jahrzehnte altes Präparat bei der Zielgruppe wieder ins Gedächtnis zu rufen. Eine Zielgruppe die relativ klein ist. Wenn man die Fachinformationen zu dem Medikament ernst nimmt, dann sollte Anwendung von Ixoten nur durch einen in der Onkologie erfahrenen Arzt erfolgen. Das aggresive Marketing ist ein Trend, der aus dem USA kommt, wo für verschreibungspflichtige Medikamente auch ausserhalb der Fachkreise geworben werden darf. Am Dienstag hat das Forschungsunternehmen "IAG Research" eine Studie zu den Pharmakampagnen mit dem höchsten Wiedererkennungswert vorgelegt. Unter diesen sind ein Reihe von Spots und Anzeigen, die besonders negatives Aufsehen erregt haben. [Pharmamarketing]
Sponsor-Bias bei Studien zu inhalativen Steroiden Eine Studie, die kürzlich in Archives of Internal Medicine veröffentlicht wurde, zeigt wieder einmal den "Sponsor-Bias" bei klinischen Studien. Diesmal bei der Wirkung von inhalativen Steroiden. Signifikante Unterschiede in der Häufigkeit von Nebenwirkungen im Vergleich zur Kontrollgruppe traten nur halb so häufig auf, wenn die Studie von den Herstellern gesponsert wurde. Grund war das unterschiedliche Design der Studien. Wenn Pharmakonzerne beteiligt waren, wurden niedrigere Dosierungen eingesetzt oder die Patienteneinteilung wurde über die gesamte Studienzeit beibehalten. [Klinische Studien]
Off-label Marketing in den USA PharmedOut, eine Gruppe unabhängiger Ärzte, die sich zum Ziel gesetzt haben, die unethische und irreführende Werbepraxis der Pharmaindustrie aufzudecken und darüber zu informieren hat ein neues Video veröffentlicht. Adriane Fugh-Berman spricht mit Douglas Melnick, wie Pharmakonzerne die Einschränkungen für das off-label Marketing in den USA umgehen. Als Hintergrundinformation: [PharmedOut]
Win a free MRI Der Traum eines jeden Hypochonders - der eigene Magnetresonanztomograph. Mein Tipp: Schnell ein Krankenhaus in den USA kaufen. Siemens verschenkt einen MAGNETOM Essenza, der den Markt der kleinen Kliniken erschliessen soll. Der Wettbewerb Win a free MRI läuft ganz Web2.0-mässig ab. Kliniken müssen ein Video einreichen, mit dem sie begründen, warum sie das Gerät dringend brauchen. Da werden dann Beiträge erstellt, wie das Video vom Northwest Medical Center in Albany, MO. "Happyness is a free MRI" - eine gesungener Aufruf zur Melodie von "Rudolph, The Red-Nosed Reindeer". Die User entscheiden. Wobei immer noch gilt: There's no such thing as a free lunch. Siemens übernimmt die Wartungskosten für ein Jahr. [Medizinprodukte]
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