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Airnergy ist wieder da Das Grauen nimmt kein Ende. Nachdem die Natural Energy Solutions AG als Anbieter des bläulich leuchtenden Atemluftergänzungsgeräts im September 2007 den letzten Atem [Gesundheitswirtschaft]
PEI passt Stellungnahme an Das Paul-Ehrlich-Institut hat sich in den Kommentaren wie folgt zur
Den in den bisherigen Beiträgen vorgebrachten Argumenten zur Verlässlichkeit der Zahlen von unklaren plötzlichen Todesfällen in der Todesursachenstatistik ist wenig hinzuzufügen. Diese Zahlen eignen sich nicht dazu, verlässliche Häufigkeiten zu berechnen. Der Hinweis auf die Todesursachenstatistik in der Veröffentlichung zum Todesfall nach Gardasil sollte lediglich deutlich machen, dass mit unklaren plötzlichen Todesfällen in jeder Altersgruppe, auch derjenigen der 15- bis 20-Jährigen gerechnet werden muss. Da der Text des Paul-Ehrlich-Instituts an dieser Stelle offensichtlich missverstanden werden kann, wurde er zur Verdeutlichung angepasst. Gardasil: Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts [HPV]
AWB-Vergütungen sinken Die Teilnahme an Anwendungsbeobachtungen galt in den vergangenen Jahren als ein attraktiver Zusatzverdienst für Ärzte. Für das mehr oder weniger fantasievolle Ausfüllen von rund drei Seiten Formular pro "Patient" erhielten Ärzte Presseberichten zufolge zwischen 50 und 700 Euro als Aufwandsentschädigung. Ein Blick auf zwei aktuelle Anwendungsbeobachtungen im hausärztlich-internistischen Umfeld ist da ernüchternd. Die Ein Anbieter von Homöopathika und Phytopharmaka bietet da mehr für weniger Aufwand. Sein Mittel hilft praktischerweise sowohl gegen hohen als auch gegen niedrigen Blutdruck und pro dokumentiertem Fall erhält der Arzt immerhin noch 40 Euro Aufwandsentschädigung. Weiterer Vorteil der naturheilkundlichen Variante: Hier ist auf Wunsch die Erstattung per Scheck möglich. [Pharmamarketing]
Boom in der Rechtsmedizin Rechtsmedizinische Fakultäten in Deutschland registrieren eine Bewerberflut. Da wirkt der Fernsehkonsum von TV-Serien wie CSI, Crossing Jordan, Post Mortem oder deutsche Krimis, in denen ohne den Rechtsmediziner nicht viel läuft. Ein Artikel in der Ärzte Zeitung geht dem gesteigerten Interesse an dem früher unpopulären Fach nach. Wie oft scheint es mit der Aktualität zu hapern. Die seit einem Jahr laufende RTL-Serie "Post Mortem" wird als "seit kurzem" bezeichnet. Focus war der Boom bei den Rechtsmedizinern vor knapp einem Jahr schon einen Artikel wert. Ob der "CSI-Effekt" der Rechtsmedizin wirklich hilft? Ethik ist ein zentrales Thema der Rechtsmedizin. Anthony E. Zuiker, Erfinder, Autor und Executive Producer der "CSI"-Fernsehserien ist 2007 mit dem österreichischen Big Brother Award ausgezeichnet worden, weil es mit den "Rechten" in der Fernsehserie nicht weit her ist. Die C.S.I.-Serien präsentieren Rasterfahndung, DNA-Analysen und die Aushebelung von Bürgerrechten unkritisch, verharmlosend und gefährlich einseitig. CSI diente in den letzten Jahren als Prototyp einer ganzen Reihe weiterer ähnlich gelagerter Fernsehserien, in denen die Rechte der Bürger im Allgemeinen und der Verdächtigen im Speziellen in erster Linie als ermittlungsbehindernd dargestellt werden. Die C.S.I-Beamtern zeigen vielmehr, wie smart sie ihre Arbeit erledigen, in dem sie all diese Rechte links liegen lassen bzw. systematisch umgehen. [Aerzte]
Leberschäden durch Herbalife®-Produkte? Der Focus berichtet in seiner morgigen Ausgabe über Vorwürfe von Wissenschaftlern aus der Schweiz und Israel gegen Produkte des Unternehmens Herbalife®. In einem Artikel im Journal of Hepatology berichten die Autoren von mindestens 22 Menschen, die teilweise lebensbedrohliche Leberschäden davongetragen haben, nachdem sie zwischen 1998 und 2004 Nahrungsergänzungsmittel des Pharmaunternehmens eingenommen hatten. Herbalife® wird im [Pharmaindustrie]
Paul-Ehrlich-Institut unehrlich? (Update) Das Paul-Ehrlich-Institut hat am Freitag eine Da das Phänomen in der wissenschaftlichen Literatur noch nicht näher beschrieben wurde und deshalb keine Terminologie zu bestehen scheint, bietet es sich an, es im Folgenden kurz SUTD (Sudden Unexplained Teenager Death) zu nennen, in Anlehnung an die Bezeichnung SUID (Sudden Unexplained Infant Death, vgl. die Nomenklaturdiskussion in Das PEI versucht sich ebenfalls an einer Abschätzung des SUTD-Risikos und bedient sich dabei der gleichen Datengrundlage: Unklare plötzliche Todesfälle sind sehr seltene Ereignisse, die mit unterschiedlicher Häufigkeit in jedem Lebensalter auftreten. Laut Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes gab es z.B. im Jahr 2006 in Deutschland in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen 58 Todesfälle mit unklarer Ursache (beide Geschlechter). Bezogen auf die Bevölkerungszahl von 4,8 Millionen in dieser Altersgruppe im gleichen Jahr errechnet sich eine Häufigkeit von 1,2 Fällen pro 100.000 Personen dieser Altersgruppe (die entsprechenden Berechnungen für die Jahre 1998 / 1999 / 2000 / 2005 ergeben Inzidenzen von 3,4 / 2,3 / 1,6 /1,5 pro 100.000). Das heißt, dass bei Impfung eines großen Teils dieser Bevölkerungsgruppe rein statistisch mit plötzlichen und unerwarteten Todesfällen in zeitlichem Zusammenhang, nicht jedoch in ursächlichem Zusammenhang, gerechnet werden muss.
Diese Rechnung erscheint mir nicht serös und verdient eine nähere Betrachtung.Zunächst: Wie kommt das Paul-Ehrlich-Institut auf 58 ungeklärte Todesfälle in der Altersgruppe? Das gesamte Kapitel ICD-10 R00 - R99 (Symptome und abnorme klinische oder Laborbefunde, die andernorts nicht klassifiziert sind) weist in der Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes für die Altersgruppe 15-20 Jahre 60 Fälle aus (38 männlich, 22 weiblich). Anders als es die Stellungnahme des PEI vermuten lässt, differenziert das Statistische Bundesamt die Todesfälle dieses Kapitels aber weitaus genauer, und hier wird es interessant. Es gibt die Gruppen R95, R96, R98 und R99. Hierzu werfe man zunächst einen Blick auf das entsprechende Kapitel des ICD-10. Ganz offensichtlich sind SUTD-Fälle wie der von Jasmin S. korrekt als R96 "Sonstiger plötzlicher Tod unbekannter Ursache" zu klassifizieren. Könnten nun SUTD-Fälle auch in den Kategorien R98 und R99 landen, schließlich ist die Beschreibung des ICD-10 - zumindest bei der Gruppe R98 - möglicherweise ebenfalls mit den Befunden der bekannten SUTD-Fälle in Einklang zu bringen? Nein, denn hier greifen weiterführende Bestimmungen, nach denen die Klassifikation von Todesfällen international weitgehend einheitlich durchgeführt werden soll. Auch in Deutschland erfolgt diese Einordnung nicht erratisch, sondern durch geschulte Experten der Statistischen Landesämter. In der amerikanischen Version der When more than one term classifiable to two or more of these categories is reported, code only one in this priority: R960 [d.h. R96.0], R961 [d.h. R96.1], R98, R99.
Eine Kodierung in Gruppe 98 erfolgt also offenbar nur dann, wenn eine Kodierung in Gruppe 96 nicht möglich ist. Eine Kodierung in Gruppe R99 erfolgt nur dann, wenn ein Todesfall weder in die Gruppe R96 noch in die Gruppe R98 eingeordnet kann.Kommen wir nun also zur Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2006. Wir betrachten das Kapitel ICD-10 R00 - R99 (Symptome und abnorme klinische oder Laborbefunde, die andernorts nicht klassifiziert sind) mit insgesamt 60 Todesfällen in der genannten Altersgruppe. Davon befindet sich kein einziger in der ureigenen SUTD-Gruppe R96 "Sonstiger plötzlicher Tod unbekannter Ursache". Insgesamt 6 Fälle (3m, 3w) sind der Kategorie R98 "Tod ohne Anwesenheit anderer Personen", weitere 52 Fälle (33m, 19w) der Gruppe R99 "Sonstige ungenau oder nicht näher bezeichnete Todesursachen" zugeordnet. Die Fälle aus der Gruppe R98 hatte ich in meiner Schätzung noch als potentielle SUTD-Fälle gelten lassen, obwohl sie das bei korrekter Auslegung des ICD-10 in aller Regel nicht sind. Die Fälle der Gruppe R99 dagegen nicht: Schon die Benennung der Gruppe "Sonstige ungenau oder nicht näher bezeichnete Todesursachen" erscheint kaum geeignet, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Phänomens SUTD hochzurechnen. Das bestätigt sich, wenn man genauer recherchiert, welche Todesfälle in der Praxis dieser Gruppe zugerechnet werden. Sie umfasst nämlich ein weites Spektrum von Fällen, die mit dem Phänomen SUTD nichts zu tun haben. Hierzu gehören beispielsweise solche Todesfälle, in denen der Totenschein unleserlich ausgefüllt wurde, ein Problem, auf das das Statistische Bundesamt in diesem Zusammenhang explizit hinweist. Weiterhin gehören in die Gruppe R99 Todesfälle, in denen aufgrund des Verwesungszustandes von aufgefundenen Leichen keine Todesursache mehr festgestellt werden konnte, das Spektrum reicht dabei von Wasserleichen und mumifizierten Leichen bis hin zu Knochenfunden. Fazit Das PEI manipuliert die Leser seiner Stellungnahme nach meinem Eindruck in dreierlei Weise: 1. Es übertreibt dramatisch die aus den Daten des Statistischen Bundesamtes ableitbare Wahrscheinlichkeit für SUTD. 2. Es manipuliert die Leser zusätzlich dadurch, dass es die kombinierten Zahlen für Todesfälle männlicher und weiblicher Personen verwendet, obwohl die für die aktuelle Diskussion relevanten Zahlen für weibliche Personen differenziert vorliegen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass diese Nachlässigkeit damit zu tun hat, dass in der Gruppe G99 fast doppelt soviele Todesfälle von männlichen wie von weiblichen Personen zu finden sind. 3. Zuletzt verzichtet das PEI auf einen expliziten Hinweis, dass sich die Zahlen auf den Zeitraum von einem Jahr beziehen, dass Verdachtsfälle von Impfkomplikationen jedoch fast ausschließlich einen Zeitraum von drei bis maximal vier Wochen nach einer Impfung umfassen. _ Update, 21.1.: Das PEI äußert sich in den Kommentaren und hat seine Stellungnahme angepasst. [HPV]
Nebenwirkungen von Verhütungspflaster Es gibt eine weitere Studie, die ein erhöhtes Risiko von Thrombosen beim Östrogen-Pflaster In Deutschland beinhalten die Fachinformationen (Stand Dezember 2006) weiterhin nur allgemeine Angaben zum Risiko von Thromboembolien bei Anwenderinnen kombinierter Kontrazeptiva. Die Anwendung jedes kombinierten hormonellen Kontrazeptivums, einschließlich EVRA, trägt ein erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) im Vergleich zur Nicht-Anwendung mit sich. Auf der Basis der derzeit verfügbaren Daten ist es nicht möglich, ein höheres VTE-Risiko unter EVRA im Vergleich mit anderen kombinierten hormonellen Kontrazeptiva auszuschließen. Die deutsche Tochterfirma des Herstellers, Janssen-Cilag, steht auf dem Standpunkt, dass es sich bei dem in Europa angebotenen Produkt "Evra®" um ein ganz anderes Medikament als das amerikanische "Ortho Evra®" handele. Die enthaltenen Östrogenmengen der US-Variante und der des in Europa verkauften Pflasters unterscheiden sich geringfügig. Doch die tägliche Hormonabgabe ist laut Herstellerangaben für beide Evras genau gleich. Bei beiden sollen 20 Mikrogramm Östrogen täglich direkt ins Blut gehen. Auf der US-Internetseite weist Ortho-McNeil, Tochterunternehmen des Pharmakonzerns Johnson & Johnson, auf das erhöhte Risiko hin: Hormones from patches applied to the skin get into the blood stream and are removed from the body differently than hormones from birth control pills taken by mouth. You will be exposed to about 60% more estrogen if you use ORTHO EVRA than if you use a typical birth control pill containing 35 micrograms (mcg) of estrogen. In general, increased estrogen exposure may increase the risk of side effects. The risk of venous thromboembolic disease (blood clots in the legs and/or the lungs) may be increased with ORTHO EVRA compared with that of a birth control pill containing norgestimate and 35 mcg of estrogen. One study found a doubling of this risk and another study found no increased risk.
Was nun um eine weitere Studie mit ebenfalls verdoppelten Risiko für venöse Thromboembolien ergänzt werden muss.[Evra]
Schlucken & Sparen Wie definieren Pharmaunternehmen ethisches Verhalten, wenn sie die Werbebeschränkungen beklagen und gerne direkt die Patienten auch über verschreibungspflichtige Medikamente informieren wollen? Ein krasses Beispiel kann man in den USA sehen. Ein Beitrag von CBS über Rabattcoupons für Medikamente. [Pharmamarketing]
Gerichtsmediziner nimmt kein Blatt vor den Mund Meine Aufgabe ist es nicht, ein öffentliches Urteil darüber abzugeben. Aber meiner Tochter habe ich schon geraten, dass sie es besser bleiben lassen soll.
Der Wiener Gerichtsmediziner Johann Missliwetz, der das Gutachten zum Todesfall Jasmin S. erstellt hat, auf die Frage, ob er seiner 20-jährigen Tochter derzeit zur HPV-Impfung raten würde.[HPV]
Wenn das Virus tanzt Ballsaison in Wien. Golfball, Juristenball, Ball der Wiener Kaffeesieder, Ball der Innung der Bäcker bis hin zum Regenbogenball, dem "schwul-lesbischen Höhepunkt der Ballsaison". Nur blöd, dass die Ballsaison mit der Grippesaison zusammenfällt. Davon, dass dies ein ernsthaftes Problem für die Gesundheit der Wiener Bevölkerung darstellt, ist der österreichische Für Epidemiologen sei beim Ball die grosse Ansammlung von Menschen das größte Problem. Fehlt nur noch der Hinweis auf die Grippeimpfung, für die Kunze nicht uneigennützig regelmässig Vielleicht wäre es eine bessere Strategie für die Impfstoffhersteller, wenn wenigstens beim Ball der Pharmacie oder beim Ärzteball am Einlass nicht nur auf langes Abendkleid, Frack, Smoking, Uniform, Schwarzer Anzug mit Smokingschleife, sondern auch auf den Nachweis der Grippeschutzimpfung geachtet werden würde. -- Möglicherweise fände sich noch ein Platz für eine [Oesterreich]
US-Medien relativieren den Nutzen von Statinen Nach dem Scheitern der ENHANCE-Studie wagen es BusinessWeek und CBS News, am Grundkonsens der amerikanischen Gesellschaft zu kratzen: Business Week: Do Cholesterol Drugs Do Any Good? "What if you put 250 people in a room and told them they would each pay $1,000 a year for a drug they would have to take every day, that many would get diarrhea and muscle pain, and that 249 would have no benefit? And that they could do just as well by exercising? How many would take that?" asks drug industry critic Dr. Jerome R. Hoffman, professor of clinical medicine at the University of California at Los Angeles. CBS News: The Truth About Statins But what about the millions of people with elevated cholesterol who are taking statins but have no heart disease or other risk factors? Here's where the controversy heats up. "We have no evidence that taking a cholesterol-lowering medication like a statin will prevent them from getting heart disease," said Elizabeth Nabel, director of the National Heart, Lung, and Blood Institute. [Medien]
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