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Halbes Fitness-Geheimnis von Sylvester Stallone Sylvester Stallone hat einen Fitness-Ratgeber veröffentlicht. "Lebe deinen Traum: Mein bewährtes Trainingsprogramm für Traumfigur, Muskelaufbau und Willensstärke". Damit gibt er sein Geheimnis preis, was ihn so gut in Form bleiben lässt. Im Register sucht man jedoch die Stichworte "Testosteron" und "Jintropin" vergeblich. Im Mai 2007 wurde Stallone in Australien wegen illegaler Einfuhr von Wachstumshormonen zu einer Geldstrafe in Höhe von 12.000 australischen Dollar verurteilt. Stallone hatte bei seiner Einreise 48 in seinem Gepäck befindliche Ampullen mit den Muskelaufbaupräparaten Jintropin sowie Testosteron verschwiegen. Wachstumshormone und Testosteron werden in der Anti-Aging-Medizin und Bodybuilder-Szene als "Fatburner" gehandelt. Wenn trotz Diäten keine Gewichtsreduktion erfolgt, soll Wachstumshormon – neben ausreichender Bewegung – den Fettabbau erleichtern. Testosteron-Substitution soll den Aufbau von Muskeln unterstützen, die Insulinresistenz vermindern, die Schmerzempfindung dämpfen und die Stimmung verbessern. Damit auch die Motivation gesteigert wird, ein "Rocky-Programm" durchzuziehen. Das sei harte Arbeit und wenn man älter werde, würden einem die Hormonmittel dabei helfen, "sich gut zu fühlen und auszusehen", sagte Stallone.
Doch nicht nur ein Trainingsplan und ausgewogene Ernährung.[Anti-Aging]
a-t: Mehr Ausgaben für unsichere Medikamente Das arznei-telegramm (a-t) hat die umsatzstärksten Medikamente im Jahr 2007 mit denen des Jahres 1997 verglichen. Während 1997 die Marktführer zur Therapie von chronischen Volkskrankheiten, wie Diabetes oder Hypertonie, eingesetzt worden sind, waren es zehn Jahre später teure Medikamente für seltene Erkrankungen. 1997 waren die meisten der 15 umsatzstärksten Medikamente bereits länger als zehn Jahre im Handel. Das a-t hatte 10 von ihnen als "Mittel der Wahl" oder "Reserve" eingestuft. Von den 15 Marktführern im Jahr 2007 erhalten lediglich 2 diese positive Bewertung vom a-t. Der Rest wird als überwiegend als nicht zweckmäßig und zum Teil riskant eingeschätzt. Den Umsatzverlust durch Generika wurde mit Medikamenten ausgeglichen, deren Wirkung nicht abgesichert oder deren Nebenwirkungsprofil unsicher ist. 1997 sind nach Herstellerabgabepreisen für die 15 Umsatzrenner 1 Milliarde Euro ausgegeben worden, 2007 brachten die 15 umsatzstärksten Medikamente 2,4 Milliarden Euro in die Kassen ihrer Hersteller. Umsatzchampion war im Jahr 2007 der HPV-Impfstoff Gardasil® von SP MSD (in den USA Merck & Co.). Dazu die Einschätzung der Autoren des a-t: Die auf dürftiger Datenbasis ausgesprochene Empfehlung der Impfung durch die Ständige Impfkommission verschafft dem Anbieter eine "Umsatzgarantie" (2007: 267 Mio. Euro). Dass mit GARDASIL ein Arzneimittel bereits ein Jahr nach Markteinführung Rang 1 einnimmt, ist ein Novum - und aus Sicht der Pharmakovigilanz ein Albtraum. Das Risiko der Schädigung vieler Menschen ist besonders hoch, wenn die Phase der zahlenmäßig begrenzten Erprobung direkt und ohne systematische Nachmarktkontrolle in die massenhafte Anwendung umschlägt. -- Wobei die Liste nur die Verkäufe über die Apotheken berücksichtigt und keine Direktverkäufe der Hersteller an Kliniken. [Arzneimittel]
Arznei-Telegramm rät jetzt "dringend" von Champix® ab Das Arzneitelegramm, ein anzeigenfreier "Informationsdienst für Ärzte und Apotheker", gilt gemeinhin als "pharmakritisch". Pharmareferenten entgleist zuverlässig der Gesichtsausdruck, wenn ein Arzt auch nur andeutet, dass er sich auf diese Quelle stützt. Gelegentlich kommt es vor, dass das Blatt aufgrund einer veränderten Datenlage eine Einschätzung zu einem Medikament revidieren muss. Anders als es das Image des Blattes vermuten lässt, kommt es immer wieder vor, dass die ursprüngliche Bewertung eines Präparats zu optimistisch war. So auch im Fall der Raucherentwöhnungspille Champix® (in den USA: Chantix®) mit dem Wirkstoff Vareniclin: Unseres Erachtens kommt der Nikotinagonist allenfalls als Mittel der letzten Reserve in Betracht, wenn eine medikamentöse Unterstützung bei der Nikotinentwöhnung erforderlich ist und Nikotinersatztherapie fehlgeschlagen hat.
(a-t 3/2007)Bislang haben wir Vareniclin als ein schlecht verträgliches Mittel mit eher dürftigem Nutzen eingestuft, das allenfalls als letzte Reserve in Betracht kommt, wenn eine medikamentöse Unterstützung bei der Nikotinentwöhnung erforderlich ist und Nikotinersatztherapie versagt hat (a-t 2007; 38: 25-7). Solange die Sicherheitsbedenken nicht ausgeräumt sind, raten wir von der Anwendung ganz ab.
(a-t 11/2007)Wegen des dürftigen Nutzens und der potenziell lebensbedrohlichen Risiken raten wir von der Anwendung von Vareniclin ab.
(a-t 2/2008)Bei dürftigem Nutzen und riskantem Sicherheitsprofil raten wir dringend von der Anwendung ab.
(a-t 6/2008)[Champix]
Verheugen will Ende von Parallel-Importen EU-Pharma-Kommissar Verheugen will Parallel-Importe verbieten. Die Kampagne der Pharmakonzerne zur Gefahr von gefälschten Medikamenten ist erfolgreich gewesen. In dem Kommissar für Industrie und Unternehmenspolitik hat die Pharmaindustrie einen gewaltigen Fürsprecher. Die geplante Lockerung der Werbeverbote für Medikamente geht auch auf die Initiative von Verheugens Kommissariat zurück. [Counterfeit drugs]
Marketing von Psychiatrie-Medikamenten Bonkers Institute präsentiert: Online gallery of modern and vintage psychiatric drug advertising. Beispielsweise eine Anzeige für Valium aus dem Jahr 1970. 35, single and psychoneurotic. The purser on her cruise ship took the last snapshot of Jan. You probably see many such Jans in your practice. The unmarrieds with low self-esteem. [Pharmamarketing]
US-Kinderpsychiater vergisst Honorare Ein sehr bekannter und einflussreicher Kinderpsychiater von der Harvard Medical School hat zwischen 2000 und 2007 mindestens 1,6 Millionen Dollar als Beratungshonorare von Pharmaunternehmen erhalten - jedoch nur einen kleinen Teil davon als Einnahmen der Universitätsverwaltung gemeldet. Das berichtet die NY Times und beruft sich auf Informationen aus Untersuchungen des US-Kongresses. Die Arbeit des Wissenschaftlers soll entscheidend zu der Explosion der Verschreibungen von Antipsychotika und anderen psychiatrischen Medikamenten bei Kindern und Jugendlichen beigetragen haben. Die Entdeckung und Behandlung von bipolaren Störungen bei Kindern geht auf ihn zurück und er ist eine treibende Kraft, die die Erkennung und Behandlung von ADHD bei Erwachsenen propagieren. Die Erklärung zu Interessenskonflikten, in einem wissenschaftlichen Artikel, der im April 2008 veröffentlicht worden ist, gibt Einblick in die umfangreiche Tätigkeiten. Dr. Joseph Biederman is currently receiving research support from the following sources: Bristol-Myers Squibb, Eli Lilly and Company, Janssen, L.P., Ortho-McNeil, Inc., Otsuka, Shire, NIMH, and the National Institute of Child Health and Human Development Dr. Joseph Biederman is currently a consultant/advisory board member for the following pharmaceutical companies: Janssen, L.P., Ortho-McNeil, Inc., Novartis, and Shire. Dr. Joseph Biederman is currently a speaker for the following speaker's bureaus: Janssen, Ortho-McNeil, Inc., Novartis, Shire, and UCB Pharma, Inc. In previous years, Dr. Joseph Biederman received research support, consultation fees, or speaker's fees for/from the following additional sources: Abbott, AstraZeneca, Celltech, Cephalon, Eli Lilly and Company, Esai, Forest, GlaxoSmithKline, Gliatech Inc., NARSAD, New River Behavioral HealthCare, the National Institute on Drug Abuse, Novartis, Noven, Neurosearch, Pfizer, Pharmacia, The Prechter Foundation, The Stanley Foundation, and Wyeth. Alles kein Problem, wie es der Professor in einer E-Mail an die NY Times darlegt. "My interests are solely in the advancement of medical treatment through rigorous and objective study,” and he said he took conflict-of-interest policies “very seriously.” [Ethik & Monetik]
Urologe on Tour Wie der Pharmakonzern L. direkt beim Kunden nicht-produktbezogene Werbung für sein verschreibungspflichtiges Medikament C. macht. Video bei Spiegel TV. [Pharmamarketing]
Links am Samstag Royal Care for Some of India’s Patients, Neglect for Others. Minnesota Doctors: No Free Frozen Yogurt for You! Firefighters and Prescription Drugs - Dean Baker, vom "Center for Economic and Policy Research" über Patente als Einladung zum Abkassieren. Cancer Revolution, Or Me-Too Mess?. Fortschritt braucht Prioritäten - auf rationaler Basis - Anfang der 90er Jahre kostete ein Behandlungszyklus für einen Patienten mit Darmkrebs 300 Euro, heute sind es 30 000 Euro. Priorisierung: Ethikkommission der BÄK plädiert für ein Vier-Stufen-Konzept. [Links]
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