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Selbsthilfegruppen als Türöffner Die Pharmaindustrie sucht den Kontakt zu den Selbsthilfeverbänden und diese lassen sich oft als Marketinginstrument missbrauchen. Warum Selbsthilfegruppen für die Pharmanternehmen so interessant sind, zeigt eine Befragung von Ärzten, die bei einem Selbsthilfe-Symposion von KBV und BKK-Bundesverband vorgestellt worden ist. Ergebnis: 80% der Ärzte sehen das Engagement der Selbsthilfegruppen als Unterstützung ihrer Arbeit. 90% sagen sogar, die die Kooperation mit Patientenorganisationen schärften den Blick des Arztes für die Probleme chronisch Kranker. Selbsthilfegruppen geniessen bei Ärzten grosses Vertrauen. Etwas, was der Pharmaindustrie zunehmend verloren geht. [Selbsthilfe]
Ärzte als Handlanger Durch Lucentis kommen Hunderte Millionen Euro an Extrakosten auf die Kassen zu. Wir sind im Grunde die Handlanger der Herstellerfirmen Novartis und Roche. Die wissen ja auch, dass die Medikamente praktisch identisch sind. Jetzt sollen wir denen die Kassen füllen. Wenn wir das verschreiben, verdienen die ihr Geld.
Ein Augenarzt erklärt in einem Stern-Interview die Situation des behandelnden Arztes beim Streit der Krankenkassen mit Novartis um die Erstattung von Lucentis®.[Avastin - Lucentis]
Unabsichtlich absichtlich Clearly, the drug industry doesn’t want to kill people. But at the same time, I’m not sure if it’s always completely unintentional. Yeah, they don’t want to kill people because it’s bad for business, right. But if you look at a number of these cases where people inside the company knew they had problems. If you look at Merck with Vioxx, for example; if you look at Bayer and the lipid-lowering drug they had that caused liver failure, Baycol. Those guys knew that these drugs were causing major problems. And they knew these problems resulted in serious side effects, including death. Yet they kept on selling the drugs. So is that intentional or not?
Peter Rost in einem Interview mit dem Internet-Magazin "Guernica"- Healthscare.[Pharmaindustrie]
Ausgewogene Informationen Lobbyistenmunition für ein dereguliertes Gesundheitswesen liefert das Wie zu erwarten werden eine hohe Regelungsdichte, komplizierte Genehmigungsverfahren, fehlendes Wagniskapital und kurzfristige, auf Ausgabensteuerung ausgerichtete Interventionen des Staates, kritisiert. Beispiel zur Frage der Pharmawerbung: Im Kontext einer Verbesserung des Innovationsklimas in Deutschland muss es nicht zuletzt auch den Herstellern innovativer Produkte möglich sein, über ihre neuen Angebote und Leistungen zu informieren. Außerdem sind der freie Zugang zu Informationen wie auch die Informationsvielfalt Eckpfeiler eines gesunden Leistungswettbewerbs in einem Gesundheitswesen, in dem den Versicherten und Patienten – politisch gewollt – zunehmend mehr Eigenverantwortung zugewiesen wird. Pharmaunternehmen verfügen als Entwickler und Hersteller von Arzneimitteln über eine hohe Produktkompetenz und gleichzeitig über fundiertes medizinisches Fachwissen. Unter Einhaltung hoher Qualitätsstandards bei gleichzeitigen strengen Kontroll- und Sanktionsmaßnahmen könnten daher Arzneimittelhersteller für Patienten relevante Informationen anbieten. Deshalb sollte sich die Bundesregierung für eine vorsichtige Liberalisierung der europäischen und nationalen heilmittelwerberechtlichen Bestimmungen mit dem Ziel einsetzen, dass Arzneimittelhersteller in Ergänzung zum ärztlichen Beratungsgespräch sachliche und ausgewogene Informationen über ihre verschreibungspflichtigen Arzneimittel anbieten dürfen. Sachlich und ausgewogene Informationen? Etwa wie die des HWWI, dessen Direktor als Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft unterwegs ist? [Pharmamarketing]
COX-2 heißt jetzt RAK-2 (Update 2) Medienjournalist Stefan Niggemeier hat Link: sevenload.com Sein Fazit:Erstaunlich daran ist — abgesehen davon, wie penetrant und plump die Botschaft in der Serie untergebracht wurde und wie willen- oder skrupellos die Fernsehleute gewesen sein müssen — dass Vioxx und die Pharmafirma MSD Sharp & Dohme (Merck) bislang noch gar nicht öffentlich im Zusammenhang mit dem ARD-Schleichwerbeskandal genannt wurden (auch nicht in der Rüge des PR-Rates). Der aktuelle Skandal ist für mich aber ein anderer: Die ARD hat sich also, nachdem die Schleichwerbegeschäfte ihrer Tochtergesellschaften aufgeflogen waren, dafür entschieden, die alten Folgen durchzugucken und mühsam einzelne Sätze mit Markennamen nachzuvertonen? Sie hat sich nicht daran gestört, dass die Dramaturgie ganzer Handlungsstränge nicht durch die inneren Gesetze einer Seifenoper bestimmt sind, sondern allein durch die (überholten) Werbebotschaften Dritter? Sie hat sich nach der notwendigen Ansicht der Folgen nicht dafür entschieden, diesen Schrott einfach nie wieder auszustrahlen, sondern füllt mit ihm die Lücken zwischen „Sturm der Liebe” und „Meerschweinchen, Nacktnasenwombat & Co.”? (Den Begriff "COX-2-Blocker" hat der NDR übrigens mittlerweile in seinem Web-Auftritt aus der Inhaltsangabe von Folge 82 der Serie entfernt. Beim MDR, bekannt für seinen unverkrampften Umgang mit Schleichwerbung, bislang noch nicht.) Update, 12.6.: Der MDR hat die Seite jetzt vollständig getilgt. Update 2, 17.6.: Die Seite ist wieder da, der kritische Absatz ist ersatzlos verschwunden. [ARD-Schleichwerbung]
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