Die STIKO macht es spannend

Weitere zwei Wochen sind vorbei. Noch tut sich nichts.
 
[Ethik & Monetik]
Autor: hockeystick   2008-02-29   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Journalistischer Klimmzug

Sachsen meldet den ersten Grippe-Todesfall dieser Saison.

Einen Absatz weiter wird die Zahl von 10.000 Grippetoten pro Saison verkündet, die das Robert-Koch-Institut durch seine von den Grippe-Impfstoffherstellern finanzierte "Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI)" jedes Jahr verbreiten lässt.

_

Kurt Beck hat auch Grippe, sagt er.
 
[Ethik & Monetik]
Autor: hockeystick   2008-02-26   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Offenlegung der STIKO-Interessenkonflikte erst in "ein bis zwei Wochen"

Die Bundesregierung hatte am 30.10.2007 auf eine Kleine Anfrage im Bundestag pdf-Dateimitgeteilt:
Im Vorfeld der Berufung werden vom Bundesministerium für Gesundheit u. a. die Tätigkeiten der zu berufenden STIKO-Mitglieder erfragt, die für eine Beurteilung des Vorliegens eines Interessenkonflikts oder des Anscheins von Befangenheit relevant sind. Eine erste Veröffentlichung dieser Angaben auf den Internetseiten des RKI ist nach der konstituierenden Sitzung der neu berufenen STIKO Ende des Jahres vorgesehen.
Eine solche Liste ist bislang nicht veröffentlicht worden.

WELT ONLINE hat nachgefragt:
RKI-Sprecher Günther Dettweiler betont auf Anfrage von WELT ONLINE, es habe "formale Probleme bei der Abstimmung" gegeben, was zu der zeitlichen Verzögerung führe. Voraussichtlich in "ein bis zwei Wochen" sei die Liste aber unter der Rubrik "Impfen" einsehbar.

Dreieinhalb Monate sind seit der Ankündigung der Bundesregierung vergangen. Das Durchwinken neuer Impfstoffe scheint den Experten weniger Kopfzerbrechen zu bereiten.
 
[Ethik & Monetik]
Autor: hockeystick   2008-02-15   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Finanzielle Interessen vs. Verantwortung

Zwei Beispiele für Interessenskonflikte.

Die NY Times berichtet über Chirurgen, die begeistert von der künstlichen Bandscheibe Prodisc® sind - ohne anzuzeigen, dass sie wirtschaftlich am Erfolg des Implantats beteiligt sind.
In the study results submitted to the F.D.A., moreover, an unusually large number of patients were not included, and some of those patients have said they fared poorly. As a result, some patients and doctors critical of the research say the study may have cast the Prodisc in an overly flattering light.

Das Ärzteblatt beschäftigt sich mit dem schnellen fachlichen Beistand der American Heart Association und das American College of Cardiology für Ezetimib. Diese Verbände hatten einen Tag nach Verkündigung der vernichtenden Ergebnisse der ENHANCE-Studie in Pressemitteilungen die Patienten vor dem abrupten Absetzen des Medikamentes gewarnt.
So erhält die American Heart Association der New York Times zufolge jedes Jahr von den Vytorin®-Herstellern fast zwei Millionen US-Dollar, davon allein 350.000 US-Dollar zum Sponsoring einer Internet-Seite zum Thema Cholesterin auf der Homepage der American Heart Association, auf der Link zur Vytorin Web-Seite inzwischen verschwunden ist.

 
[Ethik & Monetik]
Autor: strappato   2008-02-01   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Pharmaindustrie im Ethikranking

Die schweizer Agentur Covalence, die Medien auswertet, um die ethische Reputation von Unternehmen zu bestimmen, hat ihr Jahresranking vorgelegt. Dazu werden positive und negative Meldungen jeweils aufaddiert und verglichen im "Best EthicalQuote Score" kumuliert der Jahre 2002-2007 und im "Best EthicalQuote Progress" im letzten Jahr bzw. es werden nur die positiven Meldungen 2007 gezählt (Best Reported Performance). Für die Pharmaindustrie sieht das pdf-Dateiso aus:


Wenn man sich alle Pharmaunternehmen ansieht(xls), hat 2007 Pfizer die schlechteste Bilanz erreicht, dahinter Merck & Co (MSD), Novartis, Wyeth und Eli Lilly, alles auch gute Bekannte hier im blog.
  1. Pfizer (-94)
  2. Merck & Co Inc (-48)
  3. Novartis (-38)
  4. Wyeth (-29)
  5. Eli Lilly (-24)
  6. Roche (-8)
  7. Amgen (-7)
  8. Bristol Myers Squibb (2)
  9. Astra Zeneca (3)
  10. Takeda (4)
  11. Schering Plough (6)
  12. Boehringer Ingelheim (20)
  13. Sanofi Aventis (26)
  14. Johnson & Johnson (30)
  15. Abbott (32)
  16. GlaxoSmithKline (54)
Fast die Hälfte der getrackten Unternehmen hatte ein Minus unterm Strich. Ähnlich schlecht schneidet nur die Öl- und Gasindustrie ab. Schlechte Nachrichten sorgen im Beratungsgeschäft für Umsätze. So gehören Pfizer, AstraZeneca, Eli Lilly, GlaxoSmithKline (GSK), Janssen (Johnson & Johnson), Merck Serono und Roche zu den Kunden der Schweizer.
 
[Ethik & Monetik]
Autor: strappato   2008-01-03   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Pharma-Astroturfing

Was sächsische Keltereien können, kann die Pharmaindustrie schon lange. Besonders wenn es darum geht, das Werbeverbot für rezeptpflichtige Medikamente aufzuweichen. Das ist nämlich das Anliegen einer zweifelhaften "Koalition Pro Patienteninformation", die sich Markus Grill genauer angesehen hat:
Denn zu Einzelpersonen, die seine "Koalition" unterstützen, will Burdinski keine Angaben machen. Auf Anfrage von stern.de versichert er nur, dass die Kampagne niemand anderes finanziert als er selbst. "Das ist eine private politische Initiative", sagte er. "Ich finde Gesundheitspolitik spannend." Auf die Frage, ob Pharmaunternehmen zu den Kunden seiner Agentur gehören, antwortet Burdinski nur: "Das ist eine interessante Frage." Auch auf Nachfragen will er nichts über mögliche Pharmakunden verraten: "Nur wenn ein Kunde so was wünscht, gebe ich darüber Auskunft."

 
[Ethik & Monetik]
Autor: hockeystick   2007-12-13   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

Schering-Plough beschäftigt Wissenschaftsbetrüger

Ein Wissenschaftler, der in 15 nachgewiesenen Fällen in veröffentlichten Artikeln, unveröffentlichten Journals oder Forschungsförderungs-Anträgen mit erfundenen Daten und gefälschten Fotos die Scientific Community betrogen hat, sollte in der Forschung eigentlich keinen Platz mehr haben.

Zum Glück gibt es jedoch die Pharmaindustrie. Schering-Plough (Tochterunternehmen in Deutschland Essex Pharma) hat diesen Wissenschaftler eingestellt. Ein Unternehmenssprecher gab an, dass das Unternehmen erst kürzlich von der Vorgeschichte erfahren hätte, er nannte es die "investigation" an der University of Washington.

Einer der drei Wissenschaftler, der den Fall untersucht hat, sparte nicht mit klaren Worten:
It was a very traumatic investigation to be involved with. We got to look at the underbelly of science.

Nein, damit meinte er nicht manche Praktiken von Pharmaunternehmen.
 
[Ethik & Monetik]
Autor: strappato   2007-11-30   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Geschenke erhalten die Freundschaft

Einen Überblick über die Debatte in den USA zur Beziehung von Ärzten und Pharmakonzernen gibt Eric Campbell, Professor am Institut für Gesundheitspolitik der Harvard Medical School, in einem Artikel, der im New England Journal of Medicine erschienen ist. Der Hintergrund: Zwei US-Senatoren haben im September einen Gesetzentwurf eingebracht - Physician Payments Sunshine Act -, der alle Pharma- und Medizinprodukteunternehmen mit über $100 Millionen Jahresumsatz verpflichten soll, Zahlungen an Ärzte offenzulegen. Unabhängig von der Form, ob Vortragshonorare, Einladungen zu Tagungen oder der in den USA übliche Lunch, den der Pharmaaussendienst in die Praxis liefert.

Campbell schliesst mit einer Empfehlung, die man auch deutschen Ärzten ans Herz legen würde:
Individual physicians can take some steps to maximize the benefits for patients and minimize the risks associated with their own industry relationships. They can start by recognizing that such relationships are designed to influence prescribing behavior and by carefully considering the potential effects that their own associations may have on their patients. They can familiarize themselves with and adhere to the guidelines established by the institutions in which they practice and the professional associations to which they belong. And they can bear in mind that the costs of industry dinners, trips, and other incentives are passed along to their patients in the form of higher drug prices.

 
[Ethik & Monetik]
Autor: strappato   2007-11-02   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Einfluss der Pharmaindustrie

Zufällig gefunden.

Eine Sendung des Magazins Kontraste vom 4. Dezember 2003.

Medikamente auf Empfehlung - wie die Pharmaindustrie Ärzte beeinflusst.

--
Zufällig, ehrlich. Eigentlich habe für ein Projekt ich nach etwas ganz anderem gesucht.
 
[Ethik & Monetik]
Autor: strappato   2007-10-19   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Erkenntnisgewinn

Ein Hinweis auf das Blog Plazeboalarm, die eine Diskussion in der Zeitschrift "Psychiatrische Praxis" aufarbeiten.

"Behindert Sponsoring den Erkenntnisprozess in der Medizin? Pro und Kontra."
 
[Ethik & Monetik]
Autor: strappato   2007-10-17   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












Letzte Beiträge und Kommentare /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  OH!!!  (kelef)  /  Frohe Weihnachten  (strappato)  /  Subjektive Wahrnehmung  (casadelmar)  /  Sehr interessante Sichtweise,...  (akademischer ghostwriter)  
Zum Kommentieren bitte einloggen

Metainfos über das blog. Kontakt: strappato.

search noeszett Add to Technorati Favorites rss