Im Hinterhof des Biotech-Booms

Biotechnology has been one of the biggest money-losing industries in the history of mankind.
Ein interessanter Artikel in der NY Times, in dem am Beispiel des Unternehmens XOMA die Schattenseiten der gefeierten Biotech-Branche gezeigt werden.
For every successful company like Amgen, there are many more that never make it or that take huge amounts of time and money.

Ähnelt der New Economy oder dem web2.0-Fieber. Jedoch ist es mit ein paar Servern bei einer Biotech-Firma nicht getan. Die Investitionen sind gigantisch und die Folgen potentiell fatal, wenn auf Grund des Drucks der Investoren nicht ausreichend geteste Stoffe in klinischen Studien an Menschen getestet werden.

Die Erfolgsmeldungen aus Martinsried sind ja auch eher rar.
 
[Biologicals]
Autor: strappato   2007-02-17   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pfizer unterstützt erfolgreich EU-Kommission

Diese Woche ist der Cox-Report vorgestellt worden. Der Bericht ist nach Pat Cox, dem ehemaligen Präsidenten des Europaparlaments benannt. Er leitete das internationale Expertenteam von Politikern und Gesundheitsökonomen, das vier Fragestellungen - Gerechtigkeit und Effizienz, Gegenwert für Investitionen im Gesundheitswesen, Patientenermächtigung und effiziente Ergebnisse in der Gesundheitsfürsorge und nachhaltige Finanzierung des Gesundheitswesens in Südosteuropa - bearbeitet hat.

Ins Auge sticht das Pfizer-Logo auf der Internetseite. Pfizer hat die Studie unterstützt. Übergeben wurde das Werk an den Vize-Präsidenten der EU-Kommission und EU-Kommisar für Unternehmen und Industrie Günther Verheugen und nicht an den EU-Gesundheitskommisar Markos Kyprianou.

Zwar wird in dem Bericht eine höhere Transparenz und Offenheit bei der Finanzierung des Gesundheitswesens in Europa angemahnt, jedoch auch mehr Markt und preisbasierte Mechanismen - ganz im Sinne der Pharmaindustrie, die gegen Festpreise, Zwangsrabatte und andere Instrumente der Kostendämpfung kämpft.

Ein Weg, die Ausgaben für das Gesundheitswesen zu erhöhen, ist eine verstärkte Beteiligung der Patienten an den Kosten. Was auch von den Befürwortern des freien Marktes im Gesundheistwesen gefordert wird. Folgerichtig werden in dem Bericht mehr Patienten-Zuzahlungen empfohlen und es wird dabei auf das Moral Hazard-Verhalten verwiesen. Danach laden die kostenfreie oder preiswerte Verfügbarkeit von Gesundheitsleistungen dazu ein, das System durch unnötige Inanspruchnahme zu verteuern. Es gibt jedoch auch Wissenschaftler, die glauben, dass die Krankenversicherung in dieser Hinsicht nicht mit normalen Versicherungen vergleichbar ist. Zu hohe Zuzahlungen führen demnach zu Ausweichhandlungen, die zu Mehrausgaben führen.
 
[Gesundheitswirtschaft]
Autor: strappato   2007-02-17   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

OTC-Marketing und Placebo-Behandlung

Wie man aus einem 50 Jahre alten Medikament, das im Arzneimittelreport unter der Rubrik "umstrittene oder unwirtschaftliche Arzneimittel" geführt wird, einen Umsatzrenner mit mehr als 80 Millionen Euro Umsatz in Deutschland macht, ist Thema eines Artikels in der FTD.
Wenn Sie in einen großen Markt wollen, müssen Sie 5 bis 10 Mio. Euro in die Hand nehmen", sagt Winter. Bei kleineren Projekten bekomme man zwar auch schon für 3 bis 5 Mio. Euro eine gute Kampagne. Allzu viel zu sparen nütze jedoch nichts, meint der ehemalige Merz-Mann. "Wenn man nicht laut genug ist, kann man es auch gleich bleiben lassen - sonst verplempert man nur eine Menge Geld."

Passend dazu geht die Süddeutsche Zeitung der Frage nach, wie der Placebo-Effekt bei der Behandlung genutzt werden kann. Den Einfluss des Marketings bei der Unterstützung des "Glaubenssystem" eines Patienten hat der Autor dabei glatt vergessen.
 
[Arzneimittel]
Autor: strappato   2007-02-17   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Deutsches Gesundheitsfernsehen

Am 1. April soll das Deutsche Gesundheitsfernsehen (DGF) starten. Laut Ärzteblatt betonte der Gründer Gerd Berger zugleich, die Unabhängigkeit seines neuen TV-Sparten-Senders besonders von der Pharmaindustrie sei ihm "sehr wichtig".

Wenn man sich die Besitzverhältnisse ansieht, dann macht man sich schon über das mögliche Programm einige Gedanken: Gerd Berger hält an dem Sender aber nur 15% der Anteile. Den Rest gehört der Avantaxx Innovation Beteiligung AG deren einziger Aktionär Lutz Schaffhausen ist. Ein sehr rühriger PR-Unternehmer Werber, der Ende letzten Jahres die notleidende Werbeagentur Springer & Jacobi übernommen hat.

... und Praktikanten werden natürlich auch gesucht.

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Update
Ein Artikel in der FTD.
 
[Gesundheitswirtschaft]
Autor: strappato   2007-02-16   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Medien über Gesundheitswesen

Beispielhaft, wie in Deutschland Medien über das Gesundheitswesen berichten.

Die TAZ über mehr Komplentärmedizin: Meditation statt Medikamente.

Die ZEIT über mehr Eigeninitiative der Patienten: Sie machen sich krank!

Das geht an der gesellschaftlichen, ökonomischen und medizinischen Realität meilenweit vorbei. Der "medizinisch-politisch-industrielle Komplex", um mal die böse Bezeichnung zu erweitern, freut sich über soviel Sachverstand der vierten Gewalt.
 
[Gesundheitswirtschaft]
Autor: strappato   2007-02-16   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 

Arbeitsmedizinisches Zentrum lässt Handwerker ran

Ein früherer Geschäftsführer eines arbeitsmedizinischen Zentrums sitzt seit mehreren Tagen in U-Haft.

Die von der Staatsanwaltschaft vorgeworfenen Delikte sind vielfältig: Von unsachgemässer Lagerung von Medikamenten über die Abrechnung von ärztlichen Leistungen, die gar nicht von Ärzten erbracht wurden, bis hin zu dem Verdacht, dass er sich auf betrügerische Weise öffentliche Mittel für Projekte gesichert hat. Im law blog heisst es, dass Anstreicher und Bäcker damit beauftragt wurden, Blutproben von Arbeitnehmern im ganzen Bundesgebiet zu nehmen und diese zu impfen.

Eine besondere Note bekommt der Fall, da der Beschuldigte Roland Sch. eine Grösse im gesellschaftlichen Leben im Ruhrgebiet ist. Hororarprofessor der Fachhochschule Gelsenkirchen, Ehrendoktor einer Moskauer Universität. Die WAZ: Professoren, Bürgermeister, Staatssekretäre, Minister, vor gar nicht langer Zeit der Ministerpräsident selbst - prominente Gäste konnte Prof. Dr. Roland Sch. im Werksarztzentrum an der Blitzkuhlenstraße begrüssen.

Noch ein link zu einem Artikel in der Recklinghäuser Zeitung zu dem Fall:
Der Haftrichter sieht Flucht- und Verdunklungsgefahr.

Die Staatsanwaltschaft hat sich von den ersten Hinweisen bis zum Beginn des Ermittlungsverfahrens fast 2 Jahre Zeit gelassen. Ist fast schon eine Anzeige wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung wert.
 
[FH Gelsenkirchen]
Autor: strappato   2007-02-16   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Vioxx-Whistleblower kritisiert FDA im Fall Zyprexa

Dr. David Graham, ein Wissenschaftler der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA, der als Whistleblower den Vioxx-Skandal ins Rollen brachte, hat bei einer Kongress-Anhörung im Fall Zyprexa der FDA schwere Versäumnisse vorgeworfen.

Der Hersteller und die FDA hätten seit langer Zeit über das Risiko der Gewichtszunahme und die Tatsache, dass Zyprexa® Diabetes auslösen kann, gewusst. Dabei hat David Graham besonders die mangelnde Transparenz der FDA beim Umgang mit den Informationen und bei der Herausgabe der Warnungen kritisiert.
FDA did its typical dragging its feet on post-marketing safety issues.

Dies ist auch für Patienten in Europa und Deutschland von Bedeutung. Die Zulassungsbehörden orientieren sich typischerweise an den Warnungen der FDA.
 
[Zyprexa]
Autor: strappato   2007-02-16   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Zyprexa® Dokumente bei boocompany.com


BooCompany stellt interessierten Lesern die 358 internen Dokumente mit 5.506 Seiten zum Download zur Verfügung, aus denen hervorgeht, dass der Pharmakonzern Lilly jahrelang potentiell tödliche Nebenwirkungen des Medikaments Zyprexa® verharmlost hat, um die Milliardenumsätze mit dem Präparat nicht zu gefährden. Erstmals auch als txt-Datein, in denen man die Dokumente nach Stichwörtern durchforsten kann.

 
[Zyprexa]
Autor: strappato   2007-02-15   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Johnson & Johnson steigt ins Filmbusiness ein

Innerstate ist ein Dokumentarfilm, der nächste Woche in die amerikanischen Kinos kommt.


Damit geht der Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) unter die Filmemacher. Das Unternehmen hat den 60-minütige Film über das Leben von drei Menschen mit chronischen Erkrankungen finanziert. Die thematisierten Erkrankungen (Morbus Crohn, Psoriasis, rheumatoide Arthritis) können allesamt mit dem J&J-Medikament Remicade® (Vertrieb ausserhalb den USA durch Schering-Plough - in Deutschland essex pharma), ein teurer monoklonaler Antikörper, behandelt werden. Die Vorführungen werden kostenlos sein.

Besonders ethisch fragwürdig ist dies, weil eine Therapie mit Biologicals wie Infliximab mit grossen Risiken verbunden ist und eine Entscheidung des Arztes gemeinsam mit dem Patient getroffen werden muss. Ob da ein Film die angemessene Motivation darstellt?
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2007-02-15   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



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