Totales Desaster für Pfizers Torcetrapib

Vom potentiellen Blockbuster zum Rohrkrepierer. Pfizers bahnbrechender Wirkstoff Torcetrapib. Hockeystick zeigt bei boocompany, wie bei Studien die Wahl der primäres Ziels (hier die Erhöhung des guten Cholesterins) über den Erfolg entscheidet.

Wenn nicht die zusätzlichen Todesfälle zu einem Abbruch der Studien geführt hätten, wäre der Wirkstoff gefeiert worden, obwohl es für die Patienten keine klinische Relevanz gehabt hätte, da die koronare Plaque werder reduziert noch im Wachstum verlangsamt werden konnte.

Der wissenschaftliche Artikel dazu: Nissen SE, Tardif J-C, Nicholls SJ, Revkin JH, Shear CL, Duggan WT, Ruzyllo W, Bachinsky WB, Lasala GP, Tuzcu EM. Effect of Torcetrapib on the Progression of Coronary Atherosclerosis. NEJM 2007;356:1304-1316.
 
[Klinische Studien]
Autor: strappato   2007-03-29   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Urlaub mit dem grossen A

Bei der Wahl des Urlaubsorts, fragen Sie ihren Apotheker, der hat was dafür. Reisen aus der Apotheke.
 
[Apotheken]
Autor: strappato   2007-03-23   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Moderne Medizin-Werbung

Beim Wettbewerb um die Marketing-Budgets der Pharmaindustrie in Österreich wollen andere Zeitungen der Krone nicht nachstehen. "Die Presse", eine angesehene österreichische Tageszeitung, startete im Herbst 2006 das Patientenmagazin meine medizin, das als Zeitungsbeilage und in Arztpraxen verteilt wird.

In jeder Ausgabe wir ein Thema behandelt. Schon bei der Durchsicht fällt sofort in Auge:

Advertorial. Anzeigen, die im redaktionellen Stil veröffentlicht werden. Aber auch andere Beiträge scheinen nicht den Anspruch Höchste Seriosität zu entsprechen.


Hinter "meine medizin" steht der "Verlag für Moderne Medizin GesmbH". Die Anschrift in der Wiener Neustadt teilt sich der Verlag mit der Public Health PR-Projektgesellschaft mbH, die in der Pressemitteilung zum Start des Magazins als Ansprechpartner genannt wird. "Public Health" gehört zum Netzwerk der PR-Agentur pbk Ideenreich. Hier im blog nicht unbekannt.

In der Geschäftsführung des Verlags für Moderne Medizin trifft man auf eine ehemalige pbk-Mitarbeiterin: hier (letzte Meldung).

Man kommt auf den Gedanken, dass hier die österreichischen Gesetze zur Pharmawerbung umgangen werden. Der Eindruck verstärkt sich noch, wenn man die Preisliste sieht.


Mit PR-Beiträge - (1/1 Seite 9900 Euro) sind wohl die "Advertorials" gemeint. Seriös deklarierte Expertenempfehlungen offenbaren ihren Hintergrund als gekaufte Meinungen: Beiträge im ethischen Bereich durch Experten (Ärzte) in Form von Interview, Nennung Präparat - (1/1 Seite 7500 Euro)

Wie war das noch im österreichischen Arzneimittelgesetz?

§ 52
(1) Laienwerbung muss so gestaltet sein, dass der Werbecharakter deutlich zum Ausdruck kommt und das Produkt eindeutig als Arzneimittel dargestellt wird. Werbung und redaktionelle Beiträge sind deutlich zu trennen.
(2) Laienwerbung hat, sofern in Abs. 4 nichts anderes bestimmt ist, zumindest folgende Angaben zu enthalten:
1. den Namen der Arzneispezialität und die wissenschaftlich übliche Bezeichnung des Wirkstoffes, sofern das Arzneimittel nur einen Wirkstoff enthält,
2. die für die sinnvolle Anwendung der Arzneispezialität unerlässlichen Informationen und
3. einen deutlich wahrnehmbaren Hinweis darauf, dass Arzneimittel neben Wirkungen auch unerwünschte Wirkungen hervorrufen können und daher die Gebrauchsinformation genau zu beachten oder der Rat eines Arztes oder Apothekers einzuholen ist. Erfolgt die Werbung über akustische oder audiovisuelle Medien, so muss dieser Hinweis akustisch deutlich wahrnehmbar sein.

§ 53
(1) Laienwerbung darf keine Elemente enthalten, die
1. bildliche Darstellungen im Zusammenhang mit Angehörigen der Heilberufe oder Einrichtungen des Gesundheitswesens aufweisen,
7. sich auf eine Empfehlung von Wissenschaftlern, im Gesundheitswesen tätigen Personen oder Personen beziehen, die auf Grund ihrer Bekanntheit zum Arzneimittelverbrauch anregen könnten

--
Übrigens sorgt sich Presse-Redakteurin Claudia Richter, die das Magazin "meine medizin" als Chefredakteurin verantwortet, in einem Kommentar um die Patienten, denen mit mehr Respekt begegnet werden sollte. Den Umgang mit den Lesern halte ich in dem "Patientenmagazin" für alles andere als respektvoll.
 
[Oesterreich]
Autor: strappato   2007-03-23   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

48.000, 49.000, 50.000 und raus

Medizinische Experten, die mehr als $ 50.000 von einem Unternehmen oder deren Konkurrenten erhalten haben, sollen künftig nicht mehr als Gutachter in Beratergremien der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA teilnehmen, wenn es um Produkte der betreffenden Firmen geht. Artikel im Ärzteblatt.

Meiner Ansicht nach löst es das Grundproblem nicht: Den umfassenden Einflusss der Pharmaindustrie auf den Medizinbetrieb. Es ist schwierig, unabhängige qualifizierte Experten in ausreichender Zahl zu finden. Das deutsche IQWiG merkt dies auch.
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-03-23   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Heuschrecken on Tour

Ist eigentlich BlackBerry out? Nach langer Zeit mal wieder eine E-Mail bekommen mit dem Zusatz: Sent from my BlackBerry Wireless Handheld. Kam von einer Heuschrecke.
 
[heile Welt]
Autor: strappato   2007-03-22   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

I don’t speak for Pfizer anymore

Das Wall Street Journal Health blog veröffentlicht das erste Interview mit dem früheren Pfizer-Chef Hank McKinnell nach seinem Abgang im letzten Jahr.

In jedem Fall die Kommentare lesen!
 
[Pharmaindustrie]
Autor: strappato   2007-03-22   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pharmamarketingkonzern

10% der Beschäftigten müssen bei Bayer Healthcare nach der Übernahme von Schering gehen. 10% werden es auch bei Altana Pharma sein.

1250 Jobs sollen nach der Übernahme durch Nycomed wegfallen. Besonders hart trifft es den Altana-Hauptsitz in Konstanz. Alleine hier sind 790 der 1850 Arbeitsplätze bedroht.

Bei Nycomed sind Private-Equity-Firmen am Werk, gemeinhin Heuschrecken genannt. Das Business-model: Statt eigener Forschung Lizenzen kaufen und die Medikamente vertreiben. Statt Pharmakonzern, Pharmamarketingkonzern.
 
[Gesundheitswirtschaft]
Autor: strappato   2007-03-22   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Absage

Sentinels haben keine Freunde und sie geben ungern Telefoninterviews. Ein Whistleblower, der telefoniert, ist kein Sentinel, sondern ein Pfeifenreiniger, mehr nicht.
Lanu bringt es auf den Punkt.

Hallo,

kurz zur Erklärung: Auf Fritz - dem Jugendradiosender des RBB - gibt es jeden Samstag "Trackback - Die Show mit Spreeblick", eine Sendung über und mit Blogs.

( http:// spreeblick.com/trackback/ )

In der nächsten Sendung soll es um Geheimnisse und "Whistleblowing" gehen und wir würden Sie gerne zu einem Interview am Samstag einladen. Dabei soll sowohl ihr Blog "Stationäre Aufnahme"und ihre Mitarbeit auf der Seite BooCompany gehen.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen und bin auch unter ******* oder dieser E-Mail-Adresse zu erreichen. Gerne würde ich noch heute ein Vorgespräch mit Ihnen führen.

Mit freundlichen Grüßen,

******


Leider möchte ich die Einladung nicht wahrnehmen.
 
[Internet]
Autor: strappato   2007-03-22   Link   (2 KommentareIhr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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