Tag des Cholesterins steht bevor

Es war wahrlich kein gutes Jahr für die Lipid-Liga. Doch der alljährliche "Tag des Cholesterins" rückt unaufhaltsam näher und die PR-Maschine läuft an.

Die Lipid-Liga wie auch andere industrienahe Experten betonen zu diesem Anlass gerne den "Grenzwert" von 200mg/dl, dessen Überschreitung als bedenklich angesehen wird. So schreibt etwa die Berliner Morgenpost (unter dem Bild einer Professorin, die auf Industriesymposien von Herstellern von Cholesterinsenkern keine Unbekannte ist):
Das Blutfett Cholesterin sollte 200 Milligramm pro Deziliter nicht überschreiten.

Dieses Mantra trägt seit Jahren den umsatzstärksten Sektor des Pharmamarktes und dürfte damit zu den erfolgreichsten Marketing-Botschaften aller Zeiten gehören.

Gut möglich, dass es sich auch um die unverfrorenste Marketing-Botschaft aller Zeiten handelt:

(Bild: Wikipedia, pdf-DateiDatengrundlage)
 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2008-05-26   Link   (6 KommentareIhr Kommentar  



 

Pharmamarketing in der Diskussion



Voice of America über den Einfluss der Pharmaindustrie auf Ärzte in den USA.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2008-05-10   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Pfizer ist auf den Hund gekommen


 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2008-04-25   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Statine helfen immer noch nichts gegen Alzheimer

Jahrelang verbreiteten die Medien euphorisch die Hypothese "Statine schützen vor Alzheimer". Erst kürzlich freute sich die Universität Mainz über die hohe Resonanz auf eine Publikation, die diese lukrative Vorstellung theoretisch zu untermauern schien. In der Praxis ließ sich der gewünschte Effekt schon in der Vergangenheit nicht finden.

Pfizer gab heute die Ergebnisse der mit 640 Patienten bisher größten placebokontrollierten Studie zu dieser Fragestellung bekannt. Ergebnis: Die zusätzliche Einnahme von Lipitor® (in Deutschland: Sortis®) über einen Zeitraum von 18 Monaten hat auch dieses Mal keinen Einfluss auf das Fortschreiten der Erkrankung.
 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2008-04-17   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Podiumsdiskussion zur Einflussnahme der Pharmaindustrie

Die Einflussnahme der Pharmaindustrie auf die ärztliche Praxis ist Thema einer Podiumsdiskussion der Berliner Ärztekammer am 7. Mai. Auf dem Podium u.a. Peter Mansfield von der australischen Organisation Healthy Skepticism.

Termin: 7. Mai 2008, 18:00-21:00 Uhr in der Ärztekammer Berlin, Friedrichstr. 16, 10969 Berlin.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2008-04-08   Link   (3 KommentareIhr Kommentar  



 

Pharmavertreter füllen AWB-Bögen selber aus

Anwendungsbeobachtungen (AWBs) sind das gängigste Mittel, den Umsatz einzelner Medikamente anzukurbeln und dabei Geld vom Konto eines Pharmakonzerns in die Tasche des verschreibenden Arztes zu befördern. Der Arzt dokumentiert mehr oder weniger detailliert und in anonymisierter Form den Behandlungsverlauf bei einigen Patienten, denen er ein bestimmtes Präparat verschrieben hat, und erhält als Gegenleistung einen Geldbetrag von meist wenigen hundert Euro als Scheck zugesandt oder auch auf sein Konto überwiesen.

In Ärztekreisen hat es sich längst herumgesprochen, dass AWBs mit Wissenschaft wenig zu tun haben. Warum also überhaupt das Mittel verschreiben, wenn man die Bögen doch mit wenig Fantasie auch so ausfüllen kann? Sind ja schließlich anonym, und das Ausfüllen geht so auch schneller.

Seit einiger Zeit ist es üblich, dass Ärzte für Fortbildungsveranstaltungen Teilnahmegebühren bezahlen müssen. Das hängt mit dem sogenannten "Antikorruptionsgesetz" zusammen. Beispielsweise 75 Euro für einen All-Inclusive-Erholungsaufenthalt (gerne auch mit Partner) in einem 5-Sterne-Hotel von Freitag auf Sonntag mit gepflegter Wellness-Landschaft und Unterhaltungsprogramm in sehenswerter Umgebung, der i.d.R. nur kurz durch ein oder zwei Vorträge eines Mietmauls unterbrochen wird.

Seit es diese Teilnahmegebühren gibt ist es aber auch üblich, diese den Ärzten rückzuerstatten. "Wegen dieser Rechnung machen wir noch was, das bekommen Sie natürlich wieder." Gemeint ist eine AWB. "Egal, wenn Sie das noch nicht oft genug verschrieben haben. Schreiben Sie einfach irgendwas rein."

Zunehmend zu beobachten ist nun die bequemere Variante, dass die Pharmavertreter auch noch das fantasievolle Ausfüllen der AWB-Bögen übernehmen.
 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2008-04-08   Link   (1 KommentarIhr Kommentar  



 

Unwillige Selbstkontrolle

Die Wirtschaftswoche zeigt, dass die Kontrolle durch den Verein zur Freiwilligen Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie (FSA) nicht funktioniert.
Unternehmen unterlaufen tagtäglich den Ethik-Kodex, den sich der FSA gegeben hat und der Unternehmen zum Beispiel verbietet, Ärzte zu Freizeit-Sausen einzuladen, mit Unmengen von Medikamenten-Gratispackungen zuzuschütten oder mit Geld und teuren Geschenken gewogen zu stimmen.

Dazu auch ein Interview mit Bayer-Vorstand Wolfgang Plischke, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA).
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2008-04-04   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Unbedeutender Ausrutscher

Ärzte Zeitung, 29.3.2007:
Für 2007 wird ein neuer FSME-Rekord erwartet
[...] In Deutschland haben dagegen in Risikogebieten nur zehn bis 15 Prozent der Menschen den Schutz, so Kimmig bei einer Veranstaltung vom Unternehmen Novartis Behring in München.

FAZ, 3.4.2008:
„Wir können die Krankheit nicht behandeln, die einzige wirksame Möglichkeit, sie zu bekämpfen, ist die Impfung“, sagt Peter Kimmig, Parasitologe an der Universität Stuttgart-Hohenheim. [...] Den Rückgang von Erkrankungen im vergangenen Jahr halten die Wissenschaftler für einen unbedeutenden Ausrutscher.

 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2008-04-03   Link   (4 KommentareIhr Kommentar  



 

DTC-Werbung wirkt

DTC-Werbung (direct-to-consumer) für verschreibungspflichtige Medikamente ist in den USA erlaubt, in Kanada (wie in Deutschland) weitgehend verboten. Ein Artikel im aktuellen NEJM untersucht am Beispiel von Inegy®/Ezetrol® (mit dem Wirkstoff Ezetimb), wie sich das auf den Markterfolg von teuren Medikamenten ohne nachgewiesenen klinischen Nutzen auswirkt. In den USA pumpten Shering Plough und Merck & Co. beispielsweise im Jahr 2007 200 Mio. Dollar in die DTC-Werbung für Vytorin® (in Deutschland: Inegy®).

Pro 100.000 Einwohner stiegen die Ausgaben für den Wirkstoff Ezetimb in den USA im Jahr 2006 auf mehr als das Vierfache des in Kanada im gleichen Zeitraum erzielten Umsatzes:
... the proportion for ezetimibe rose from 0.2% in 2003 to 3.4% in 2006 in Canada and from 0.1% in 2002 to 15.2% in 2006 in the United States. [...] In 2006, the ratio of prescriptions for statins to those for ezetimibe was 26:1 in Canada and 5:1 in the United States. In 2006, expenditures for ezetimibe per 100,000 population were higher in the United States than in Canada by a factor of more than 4.

 
[Pharmamarketing]
Autor: hockeystick   2008-03-31   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 

Ein Pharmaberater erzählt

Shahram Ahari, ein ehemaliger Pharmaberater für Eli Lilly in den USA, berichtet beim New England Cable Network über die Praktiken im Pharmaaussendienst.

Ahari ist aus dem Video zum Zyprexa-Marketing bekannt.
 
[Pharmamarketing]
Autor: strappato   2008-03-27   Link   (0 Kommentare)  Ihr Kommentar  



 



Stationäre Aufnahme












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