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Ulla Schmidts Anbaupläne Das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler listet insgesamt 107 Beispielfälle auf, bei denen die gesetzlich verankerten Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit missachtet wurden. Darunter Fall 15 - das Bundesgesundheitsministerium. Während alle Verbände und Organisationen der Selbstverwaltung, wie Kassenärztliche Bundesvereinigung, Bundesärztekammer, AOK-Bundesverband, Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Bundeszahnärztekammer, Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Verbände und Lobbyisten der Pharmakonzerne nach Berlin gezogen sind, harren 400 der 650 Beamten und Angestellten von Ulla Schmidt in Bonn aus. In informellen Gesprächen habe ich von Mitarbeitern erfahren, dass diese sich in Bonn abgeschoben vorkommen. Die Dienstherrin lässt sich nur selten blicken. Die Kommunikation ist teilweise holprig. 2004 musste der komplette Gesundheitsausschuss des Bundestags unverrichteter Dinge auseinander gehen, weil die benötigten Akten aus Bonn nicht vorlagen. In Bonn werden derweil mit einem Neubau Fakten zementiert. Erst ab 2015 wird mit diesem Gebäude Geld gespart, da eine Anmietung dann teurer kommen würde. Ob jedoch in 8 Jahren das Gesundheitsministerium noch in Bonn einen Dienstsitz hat, ist ungewiss. Gerüchten zufolge soll in Berlin schon der Umzug des Ministeriums vorbereitet sein. Der Bericht des Steuerzahlerbunds setzt dem noch die Krone auf: Danach stellt sich der Neubau als zu klein heraus. Anstatt dies für eine weitere Verlagerung von Aufgaben nach Berlin zu nutzen, dort ist der Büroimmobilienmarkt eher entspannt, wird ein Anbau geplant. Symbolische Politik in Beton gegossen auf Kosten der Bürger. -- Update Das Gesundheitsministerium empfindet die Vorwürfe als Miesmacherei. [Politik]
Krake Google verheddert sich in Gesundheits-News Google feiert heute seinen 9. Geburtstag. Gemeinhin wird das, was von google kommt überall gelobt, selbst wenn es nur beta ist. Lediglich die Datensammelwut ist einigen unheimlich. Es gibt auch Stückwerk im google-Reich. Die deutsche Google-News-Seite zum Thema Gesundheit ist vollkommen unbrauchbar. Die Ostfriesin, die mit 6,12 Promille Blutalkohol aufgefallen ist, steht nun seit Montag oben in den google-Schlagzeilen. Dass Bakterien im Weltraum aggressiver werden, weiss der Google-Gesundheits-News Leser auch seit 3 Tagen - heute Top-Story. Nett auch immer wieder die Meldungen, über den mitgelieferten Virus auf den Aldi-Rechnern oder einer externen Festplatte. Die Krake google hat Schwächen. Auch ein wenig tröstlich. [Internet]
Pharmakonzern Watch-Blog Bei all den Meldungen aus der Pharmaindustrie, die täglich aufschlagen, habe ich mir immer schon mal gedacht, eigentlich müsste es blogs geben, die sich nur mit einem Konzern beschäftigen, z.B. ein Pfizer-Blog - Notizen über das weltgrösste Pharmaunternehmen. Wäre jedoch ein Weg, sich möglichst schnell ein paar ernsthafte Gegner zu schaffen. Peter Rost bestätigt dies sicher. Trotzdem probiert es jemand: AntiNovartisInnovation ist ein deutschsprachiges blog, das "in loser Folge patentgeschützte Wirkstoffe von Novartis, deren Nutzen und Risiken sowie Alternativen" präsentiert. Da kann man nur alles Gute wünschen. [Internet]
Glaubwürdigkeit von Hinterhoffabriken Es wird immer wieder vor gefälschten Medikamenten gewarnt Ernstgemeinte Warnungen und gezielte PR der Pharmalobby sind nicht so einfach auseinanderzuhalten. Trotzdem gibt es sie, die chinesischen Medikamenten-Hinterhoffabriken. Journalisten der "Sunday Times" konnten undercover eine besuchen und dort auch fotografieren. Dazu gaben sie vor, eine Internetapotheke als Grosshändler zu betreiben, und schalteten Werbeanzeigen im Internet. Schnell wurden sie von einer chinesischen Fabrik kontaktiert, die perfekte Kopien von Medikamenten versprach. We copy every single detail. We could produce $100 bills but we wouldn’t do that because it is illegal. Warum die Internetapotheken, die die Produkte dieser Hersteller vertreiben, Erfolg haben, zeigt ein blogposting. Man kann natürlich der ganzen Welt misstrauen, aber wenn man wiederholt von guten Erfahrung mit einem bestimmten Medikament von einer bestimmten Internet-Apotheke liest, kann man durchaus von einer gewissen Glaubwürdigkeit sprechen, egal, was Unternehmen wie “Merck” oder “Boehringer Ingelheim” davon halten. Credibility ersetzt in Zeiten des web2.0 Qualitätskontrollen. Und wenn es schief geht, ist trotzdem die böse Pharmaindustrie schuld, die mit ihrer Preispolitik verhindert, dass auf den Glatzen preiswert wieder Haare spriessen. [Counterfeit drugs]
18000 Franken Auch in unserem Nachbarland Schweiz machen sich die Behörden Gedanken über die Kosten von Lucentis®. 18000 statt 450 Franken pro Jahr. Dort will Novartis Behandlungen über neun Spritzen pro Patient und Jahr selbst bezahlen. [Avastin - Lucentis]
Zyprexa-Update Hockeystick hat mich in einem Kommentar aufmerksam gemacht, dass es Zeit für ein Zyprexa®-Update wäre. Also: Was ist in den letzten Monaten passiert?
[Zyprexa]
Fallpauschalen-Irrsinn ![]() Im nächsten Jahr sollen 1137 Fallpauschalen die Grundlage für die Bezahlung von Krankenhausleistungen bilden. Die Zahl von 55 zusätzlichen DRGs ist im Rahmen der üblichen Steigerung. Die Selbstverwaltungspartner sind sich einig, dass mit dem neuen Katalog das komplexe Behandlungsgeschehen noch genauer abgebildet und dadurch adäquater vergütet werden kann. Das sagen die Selbstverwaltungspartner jedes Jahr, wenn mehrere Dutzend DRGs draufgepackt werden. Alles eher eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme für die Prüfer. Allein die Barmer Ersatzkasse holte sich im vergangenen Jahr 131,7 Millionen Euro von den Krankenhäusern zurück. Man kann annehmen, dass in den meisten Fällen kein absichtlicher Betrug dahinter steckt, sondern die Kliniken mit den jährlich überarbeiteten Codierrichtlinien und dem "lernenden System" der DRGs überfordert sind. [Klinik]
Novartis macht weiter Druck für Lucentis-Erstattung Novartis lässt nicht locker und hat die Krankenkassen nochmals aufgefordert, über das Angebot der Übernahme aller Kosten für die Therapie mit Lucentis® zu verhandeln, die 315 Millionen Euro im Jahr übersteigen. Bei geschätzten Kosten von mindestens 700 Millionen Euro für die Behandlung der gesetzlich Versicherten, wo könnten für den Pharmakonzern die Vorteile liegen? Aus meiner Sicht:
[Avastin - Lucentis]
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